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Den restlichen Tag verbrachte Fritz mit Phasen des Akzeptierens, in denen er<br />

sich um Entspannung bemühte und Phasen des inneren Aufbegehrens, in denen<br />

seinen Kopf schier Amok lief. Am Abend war er gedanklich kaum weiter, als<br />

am Morgen, aber immerhin lag ein weiterer Tag des Abwartens hinter ihm.<br />

Schon kurz nach Einbruch der Dunkelheit kroch er wieder in seinen Schlafsack,<br />

der noch ziemlich zerknüllt im Zelt lag und legte sich schlafen. Seine<br />

kreisenden Gedanken ließen ihn jedoch noch lange wachliegen, bevor er endlich<br />

einschlief.<br />

22 Eva<br />

Die ganze Nacht hatte ich im Traum störrische, harte Erde umgegraben und<br />

war doch kaum weitergekommen. Als ich aufwachte, war mir sofort klar, dass<br />

es an diesem Tag viel zu tun geben würde. In meine Gedanken, die sich mit<br />

dem Ausbau des Gartens beschäftigen, woben sich Gedanken an unsere Kinder,<br />

und ich fragte mich, ob und wann sie wohl kommen würden. Der Weg von<br />

Berlin und München war wirklich weit, vor allem in Zeiten wie diesen. Wie<br />

sollten sie überhaupt die weite Strecke überwinden, ohne Verkehrsmittel und<br />

mitten durch das ganze Chaos.<br />

Beim Frühstück sprach ich Felix auf diese Gedanken an und er antwortete:<br />

"Darüber würde ich mir an deiner Stelle zur Zeit nicht soviele Gedanken machen,<br />

denn du kannst es ja doch nicht ändern. Ronja und Ulli kommen her,<br />

wenn sie es wollen und schaffen. Auf die Wegelagerer unterwegs haben wir<br />

leider keinen Einfluss. Aber ich kann mich ja mal im Netz und im Radio umhören,<br />

ob ich Informationen über den Zustand von Städten und<br />

Verkehrsverbindungen finde."<br />

"Das ist lieb von dir. Es macht zwar wohl keinen echten Unterschied, aber es<br />

gibt ein besseres Gefühl, zu wissen, ob man überhaupt durchkommen kann.<br />

Hach, das waren noch Zeiten, als man einfach mal so anrufen konnte, ob alles<br />

in Ordnung ist."<br />

"Sie sind ja erwachsen. Ronja wird bald 26. In dem Alter hast du dich bestimmt<br />

nicht mehr als hilfloses Kind gefühlt", versuchte Felix mich zu trösten.<br />

Ich nickte und wischte meine Augen trocken.<br />

Nach dem Frühstück ging ich zuerst in den Garten, um eine Runde umzugraben.<br />

Dabei konnte ich mir den Garten auch immer wieder anschauen und dabei<br />

allmählich meinen zukünftigen Gartenplan entwickeln. Mein Blick fiel öfters<br />

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