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Lauf der Zeit schon herausfinden.<br />
Als ihm nach langer Zeit der Hintern wehtat, kletterte er wieder nach unten<br />
und setzte sich in sein Lager. Die vielen Webcams zeigten immer wieder das<br />
gleiche Bild. In der Umgebung seines Hauses war alles ruhig. Er machte sich<br />
etwas zu essen und aß langsam und bedächtig, denn er hatte ja sowieso nichts<br />
anderes zu tun. Trotzdem schmeckte er kaum, was er aß, weil seine Gedanken<br />
ihn nicht in Ruhe ließen. Immer wieder sah er die flehenden Frauen vor sich,<br />
aber dann auch wieder die unheimliche Szene am Schluss.<br />
Nach dem Essen ging er ein wenig auf und ab und sprang auf der Stelle, um<br />
seine steifen Glieder aufzulockern. Er kletterte nochmal auf den Baum, um die<br />
Stadt mit seinem Feldstecher zu beobachten, kam aber bald wieder runter, weil<br />
es nichts neues zu sehen gab. Dann saß er lange Zeit bei seinen Beobachtungsgeräten<br />
und schaute von einem Bildschirmfenster zum anderen.<br />
Nichts passierte, darum hing er weiter seinen Gedanken nach. Die Überlegungen<br />
zur Befreiung der Stadt waberten durch seinen Kopf und ergaben<br />
einfach kein klares Bild. Wahrscheinlich brauchte der Plan Zeit, um in ihm zu<br />
reifen.<br />
Plötzlich wurde er von einem warnenden Blinken seiner Überwachungsmonitore<br />
aufgeschreckt. Vor seinem Haus war Bewegung. Schlagartig<br />
hellwach schaute er auf den entsprechenden Bildschirm und sah einen benachbarten<br />
Bauern, der mit seinem Fahrrad und einem Fahrradanhänger an seinem<br />
Haus vorbeifuhr und nur einen kurzen Blick auf das Chaos vor der Tür warf.<br />
Dann war wieder Ruhe.<br />
Das Herz schlug Fritz bis zum Hals, obwohl gar nichts gewesen war. Sein<br />
Körper hatte sich instinktiv auf eine große Schlacht eingestellt. Um seinen<br />
Adrenalinspiegel wieder runterzubringen, machte er wieder ein paar Übungen<br />
und kletterte zweimal den Baum rauf und runter. Danach ging es ihm wieder<br />
besser und er konnte sich wieder seinen Bildschirmen widmen.<br />
In dieser Situation schien ihm das untätige Warten viel härter als jemals beim<br />
Jagen. Aber diesmal ging es ja auch um seine Existenz und möglicherweise<br />
sogar um sein Leben. So spannend das Jagen immer gewesen war, war es<br />
letztendlich doch nur eine Art Spiel gewesen, denn auch wenn sie ohne Beute<br />
heimkamen, gab es zuhause mehr als genug zu essen. Das schlimmste war das<br />
Gefühl der Ohnmacht, denn eigentlich hatte er das Gefühl, ganz viel tun zu<br />
müssen, um der veränderten Welt das beste abzugewinnen. Eigentlich müsste<br />
man jetzt handeln, um eine vollständige Übernahme der Stadt zu verhindern,<br />
solange sie noch im Gange war. Stattdessen saß er hier untätig rum und ließ<br />
seine Muskeln steif werden.<br />
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