Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
schlossen sie sorgfältig hinter sich. Auf dem Weg in den ersten Stock kam<br />
Nanni die Idee, die Scanner mal auszuprobieren. Die anderen waren einverstanden<br />
und so gingen sie mit angeschalteten Scannern durch den Gang des<br />
ersten Stocks.<br />
Bei der zweiten Tür zeigten die Scanner plötzlich verschiedene Sachen an.<br />
"Alpenmilch-Schokolade" stand auf dem einen und "Feinste Pralinen, bunte<br />
Mischung" stand auf einem anderen. Auf Annas Scanner stand "Himbeer-Likör".<br />
Die Tür war schon aufgebrochen und die Wohnung gründlich verwüstet<br />
und leergeräumt. Trotzdem zeigten die Scanner unerbittlich diverse Leckereien<br />
an. Sie folgten den Signalen bis zum Wohnzimmer-Fenster. Dann hörten die<br />
Anzeigen auf dem Display plötzlich auf. Erst als Nanni sich nach links drehte,<br />
wurde wieder etwas angezeigt.<br />
Und tatsächlich. Zwischen Vorhang und Heizung stand ein Pappkarton, ganz<br />
an die Wand gerückt. Nanni öffnete den Karton und fand Frauenmagazine. Der<br />
Scanner deutete aber weiterhin auf eine Alpenmilch-Schokolade hin. Also hob<br />
Nanni die Zeitschriften an und fand darunter einen Süßigkeiten- und Likör-<br />
Schatz. Da hatte sich wohl eine Frau einen heimlichen Naschvorrat gehalten.<br />
Und nicht nur der Ehemann, sondern auch die Plünderer hatten ihn nicht entdeckt.<br />
Süßigkeiten helfen zwar nicht besonders gut beim Überleben, aber sie versüßen<br />
das Leben. Und so war es nicht verwunderlich, dass Anna vor<br />
Begeisterung über den Fund laut jubelte. Da der Scanner seinen Wert bewiesen<br />
hatte, scannten sie auch noch den Rest des ersten Stocks und gingen dann in die<br />
zweite Etage.<br />
Hinter einer der Türen dort mussten wahre Schätze schlummern, denn der<br />
Scanner gab eine umfangreiche Liste von haltbaren Nahrungsmitteln aus, die<br />
sie gar nicht komplett durch scrollen konnten und wollten. Hinter den Wänden<br />
gab es keine Display-Anzeige, sondern nur, wenn sie direkt vor der Tür standen.<br />
Die Tür war leicht beschädigt und wieder repariert worden. Anscheinend<br />
wohnte dort noch jemand. Nanni klopfte mutig an, aber nichts rührte sich. Sie<br />
klopfte noch ein zweites Mal, aber auch diesmal passierte nichts.<br />
Achselzuckend gingen sie weiter. In den anderen Wohnungen fanden sie etliche<br />
angebrochene Packungen mit Mehl, Zucker, Gries, Nudel, Haferflocken<br />
usw.. An verborgenen Stellen fanden Sie so viele Dosen und andere Nahrungsmittel,<br />
dass ihre Taschen am Ende des zweiten Stocks mehr als voll<br />
waren, obwohl Nanni im Supermarkt an der Kasse noch zwei Stofftaschen<br />
mitgenommen hatte. Also keuchten sie die restlichen Treppen hoch und freuten<br />
sich, als sie wieder in ihrer Wohnung ankamen.<br />
129