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Seniorentreff geworben wurde, konnte man einen neuen Zettel sehen. Sie gingen<br />
hin, um den Zettel in Augenschein zu nehmen. Der neue Anschlag war<br />
groß, schlecht gedruckt und besagte, dass auf dem Gelände der Grundschule ein<br />
Auffanglager mit Notversorgung aufgebaut wurde.<br />
Nanni und Ronja sahen sich an und schüttelten beide gleichzeitig mit den<br />
Köpfen. Dorthin, wo die Plünderer gezogen waren, wollten sie auf keinen Fall<br />
freiwillig hin. Der Anschlag klärte aber, wohin sich die Plünderer offensichtlich<br />
verzogen hatten. Nach kurzem Überlegen, entschieden sich die drei, mal einen<br />
Ausflug zum Einkaufszentrum zu wagen, ob dort noch etwas nützliches übriggeblieben<br />
war.<br />
Das Einkaufszentrum lag nur ein paar Straßen weiter und lag genauso verlassen<br />
da, wie die Wohnhäuser. Zuerst gingen sie in den Supermarkt und stiegen<br />
vorsichtig über die zersplitterten Scheiben der Eingangstür. Im Supermarkt war<br />
es fast dunkel und Ronjas sicherheitshalber mitgebrachte Taschenlampe warf<br />
breite Kegel auf leergeräumte Regale und teilweise umgeworfene Sonderangebots-Ständer.<br />
Der Oberkörper samt Kopf eines Kundenservice-Beraters aus<br />
Pappe lugte schief aus einem Haufen mit umgeworfenen Körben und gab der<br />
Szenerie ein gespenstisches Aussehen.<br />
Die drei schritten die Gänge ab und waren erstaunt, wie leer ein Supermarkt<br />
sein konnte. Im Delikatessen-Regal gab es noch ein paar Gläser mit eingelegten<br />
Peperonis und Auberginen. Anna entdeckte am Fuß des ehemaligen Nudelregals<br />
unter leeren Packungen eine fast unbeschädigte Packung Spaghetti-Gericht<br />
und drückte ihre Beute fest an sich.<br />
An mehreren Stellen waren Tüten aufgeplatzt und so war der Boden stellenweise<br />
voller Mehl und Zucker. Erstaunlicherweise waren noch zwei Tüten mit<br />
Tellerlinsen und drei Tüten mit weißen Bohnen übrig. Anscheinend wussten die<br />
Menschen heutzutage nicht mehr, was man mit trockenen Hülsenfrüchten anfangen<br />
kann. Ronja packte die Tüten sorgfältig in ihre Tasche.<br />
Sonst gab es aber nicht viel zu finden im Supermarkt, daher gingen sie in die<br />
Lagerräume, als sie feststellten, dass die Tür zum Lager aufgebrochen war. In<br />
den Lagerräumen lag auch alles durcheinander. Am Ende eines Ganges führte<br />
eine Treppe in den Keller. Obwohl es ein bisschen unheimlich war, so tief in<br />
das dunkle Gebäude vorzustoßen, trieb die Neugier die drei nach unten. An<br />
einer Wand stapelten sich mehrere Alukisten. Eine davon war aufgebrochen<br />
und handliche elektronische Geräte quollen heraus. Anscheinend waren diese<br />
Geräte uninteressant, denn sonst wären sie wohl längst weg gewesen. Ronja<br />
nahm eines der Geräte in die Hand und betrachtete es von allen Seiten. "Sieht<br />
aus wie ein Handscanner." sagte Nanni. "Hm ja, könnte sein. Ob das schon die<br />
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