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eine kleine Pause und ein Ruck ging durch Annas Gesicht, die Augen blickten<br />

lebendig umher und dann sprudelte sie ihren Teil der Geschichte hervor. Das<br />

war faszinierend anzusehen. Die Fortsetzungsgeschichte machte soviel Spaß,<br />

dass sie eine gute Stunde damit verbrachten, was ursprünglich gar nicht vorgesehen<br />

war.<br />

Schließlich bekamen sie jedoch einen trockenen Mund vom vielen Erzählen<br />

und machten eine Kaffee- und Limopause. Danach kam englisch dran und<br />

Anna war wieder voller Begeisterung. Die Schulstunden waren wirklich eine<br />

gute Idee gewesen, dachte sich Ronja, als sie den beiden anderen beim englisch-sprechen<br />

zuhörte.<br />

Nach der Englisch-"Stunde", die sich bis zum Mittag hinzog, ging Ronja<br />

wieder auf den Balkon, um ein Essen warm zu machen. Erstaunt sah sie, dass<br />

unten zwischen den Häusern fast keine Leute mehr waren. Die ganze Gegend<br />

schien verwaist zu sein. Wieder drinnen erzählte Ronja diese Neuigkeit den<br />

beiden anderen. Nannis Augen leuchteten auf und sie fragte: "Glaubst du, wir<br />

könnten mal wieder aus dem Haus gehen und schauen, was draußen los ist?"<br />

"Tja, das habe ich mich auch schon gefragt. Vielleicht sollten wir noch ein bis<br />

zwei Stunden abwarten, um zu schauen, wie es sich entwickelt." antwortete<br />

Ronja. Anna war auch ganz aufgeregt, bei der Idee, endlich mal wieder das<br />

Haus zu verlassen.<br />

Eine Rechen-Stunde später lag die Umgebung immer noch verlassen da und<br />

die Unruhe und Neugier trieb alle drei nach draußen. Also verschlossen sie<br />

ihre Wohnung so gut wie möglich und schauten auf dem Weg nach draußen<br />

noch kurz bei Frau Walther vorbei, die sich über das Wasser und eine Packung<br />

Brot sehr freute.<br />

Dem Treppenhaus konnte man deutlich ansehen, dass hier die Vandalen unterwegs<br />

gewesen waren. An den Rändern häufte sich der Abfall und der Dreck<br />

von den Schuhen hatte sich zu einer hässlichen Schmiere verbunden. Davon<br />

ließen sich die drei aber nicht abschrecken und spähten vorsichtig in den Eingangsbereich,<br />

als sie unten angekommen waren. Dort war alles ruhig und die<br />

Haustür stand offen. "Die könnte man auch mal richtig zu machen, gegen die<br />

nächtlichen Räuber." dachten Ronja und Nanni wohl gleichzeitig, denn ihre<br />

Hände trafen sich am Türgriff. Also schlossen sie die Haustür doppelt zu, damit<br />

nur Besitzer von Schlüsseln oder kräftigen Knüppeln Zutritt hatten.<br />

Der Platz zwischen den Häusern lag tatsächlich leer vor ihnen. Die drei Leichen<br />

konnte man hinter niedrigen Büschen noch erkennen, aber nur, wenn man<br />

genau hinschaute. Es roch nach kaltem Feuer und Exkrementen.<br />

An der Anschlagtafel in der Mitte zwischen den Häusern, an der sonst für den<br />

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