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vielleicht bis bald.<br />

TopiFriend: Machs gut und halt die ohren steif.<br />

Franzl: Tschaui, ich drück die Daumen.<br />

Eva: Alles Gute, CityGuy. Meld dich wieder. Und besorg dir was zu essen und<br />

zu trinken.<br />

Und dann war CityGuy weg.<br />

Wir unterhielten uns noch eine Weile über die dramatischen Ereignisse und<br />

Franzl zündete sogar extra eine Kerze an für den CityGuy und alle anderen, die<br />

jetzt in ähnlichen Situationen waren. Das hielt ich für eine gute Idee und zündete<br />

auch eine Kerze an. Dann holte ich Felix von draußen und erzählte ihm<br />

von CityGuy und zeigte im das Chat-Protokoll. Wir hielten dann mit den anderen<br />

Chatteilnehmern eine Art gemeinsamer Daumendrück-Runde, verbunden<br />

durch unser dürftiges Netz.<br />

Natürlich dachte ich bei dieser Gelegenheit auch an unsere Kinder, die jetzt<br />

weit weg ohne Kontakt zu uns klarkommen mussten. Mir war gar nicht wohl<br />

bei dem Gedanken. Nur bei Fritz war ich mir halbwegs sicher, dass er sich<br />

erfolgreich durchschlagen würde. Aber die beiden anderen hatten in ihren<br />

Großstädten so viel schlechtere Bedingungen und hatten auch kaum je Interesse<br />

für Survival-Dinge gezeigt. Und dann sogar noch mit der kleinen Anna. Mir<br />

war gar nicht wohl bei den Gedanken und ohne, dass ich etwas dagegen tun<br />

konnte, liefen mir die Tränen aus den Augen.<br />

Den anderen war es wohl ähnlich gegangen, denn nach der Daumendrück-<br />

Minute, die in Wirklichkeit fast fünf Minuten gedauert hatte, verabschiedeten<br />

sich alle Chatter ziemlich schnell, um sich wieder ihren Arbeiten zu widmen.<br />

Auch wir brauchten ein bisschen Bewegung, um die schweren Gedanken zu<br />

lockern.<br />

Ich ging in den Garten und fing einfach schon mal an, dem bisherigen Gemüse-Garten<br />

ein neues Stück aus der Wildnis hinzuzufügen. Dazu schnitt ich<br />

erstmal die wuchernden Pflanzen mit einer großen Rasenschere und dann<br />

schnappte ich mir die Grabgabel, um den störrischen gut durchwurzelten Boden<br />

zu beackern. Eigentlich war der Boden zu trocken für diese Art von Wildwurzel-Kampf.<br />

Besonders zäh und hartnäckig erwiesen sich in diesem Bereich die<br />

Efeuranken und -wurzeln, mit denen ich schon in meinem früheren Garten<br />

immer hart zu kämpfen gehabt hatte. Aber diese Art von Tätigkeit war in diesem<br />

Moment genau das Richtige für mich, denn gegen irgend etwas wollte ich<br />

kämpfen. Da bot sich das Unkraut als dankbares Opfer an.<br />

Nachdem ich etwa zwei Quadratmeter bezwungen hatte, streckte ich den<br />

schmerzenden Rücken und beschloss, dass es genug des Kampfes für einen Tag<br />

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