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ständig online ist, ist es sehr praktisch, wenn man zeitversetzte Kommunikation<br />
betreiben kann. Im Tierhaltungs-Forum erzählte ich von unseren neuen Kleintieren<br />
und bat um weitere Tipps für junge Hühner und Kaninchen. Natürlich<br />
standen die wichtigsten Infos schon lange in unserer Datenbank und in mehreren<br />
unserer Bücher, aber Tipps von lebenden Menschen sind immer wieder<br />
Gold wert.<br />
Im Chat kamen wir ins Gespräch über Plünderer. Bei den meisten war es bisher<br />
ruhig. Nur einer, der Franzl, der am Rand einer Kleinstadt lebte, erzählte,<br />
dass bei ihm schon Plünderer gewesen waren, aber dass es weitgehend<br />
glimpflich abgegangen sei. Sie hatten natürlich die wichtigsten Sachen<br />
versteckt und ein paar unwichtige Dinge, wie kaputte, aber neu aussehende<br />
Hifi-Geräte als Lockangebot in erreichbare Nähe gestellt. Die Plünderer waren<br />
wohl schon ermüdet von ihrem Beutezug gewesen, auf jeden Fall hatten sie<br />
sich anstandslos mit ein paar rumliegenden Geldscheinen und den kaputten<br />
Geräten begnügt und waren wieder abgezogen. Die Frau des Hauses hatte vor<br />
lauter Angst jedoch fast einen Nervenzusammenbruch erlitten und die Kinder<br />
hatten auch sehr darunter gelitten, stundenlang ganz leise im Keller zu hocken.<br />
Mit Grausen stellte ich mir so eine Situation vor und auch wenn es gut ausgegangen<br />
war, war ich alles andere als scharf darauf, so etwas auch zu erleben.<br />
Felix ging nach einer Weile in den Hof, um Holz zu hacken, denn wir hatten<br />
noch viel Holz, das auf die Axt wartete. Glücklicherweise hatten wir in der<br />
Küche den Vielzweck-Ofen, der auch dicke Hölzer schluckte, darum mussten<br />
wir nicht alles nochmal nachspalten. Der Holzbauer hatte das Holz schon grob<br />
gespalten angeliefert. Wie gut, dass wir schon im Frühling das Holz gekauft<br />
hatten. Auf die Weise war es recht billig gewesen und es konnte den Sommer<br />
über gut trocknen. Jetzt war Holz bestimmt erheblich teurer und vor allem in<br />
trockener Form knapp bis zur Schmerzgrenze.<br />
Ein neuer Chatter betrat den Raum. Bisher hatte ich ihn erst einmal im Chat<br />
erlebt. Er war wohl bisher der einzige, der mitten in der Großstadt saß und nicht<br />
im eigentlich Sinne ein Survival-Fan war. Sein bisheriges Interesse lag vorwiegend<br />
im Bereich Amateur-Funk, Elektronik-Bastelei und Internet und er hatte<br />
einen Alukisten-Fimmel. Diesen Alukisten war es zu verdanken, dass die<br />
meisten seiner Geräte sowohl den großen zentralen, als auch die späteren lokalen<br />
<strong>EMP</strong>-Schläge überstanden hatten. Damit war er in Frankfurt vielleicht der<br />
einzige Privatmensch, der über die nötige Ausrüstung verfügte, um mit uns in<br />
Kontakt zu treten. Die Frequenz über die unser Notfall-Netz lief, hatte er sich<br />
irgendwann mal mehr aus Langeweile aufgeschrieben. Das hatte er bei seinem<br />
letzten Besuch im Chat erzählt.<br />
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