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schlief, von wilden Träumen geplagt, bis zum nächsten Morgen.<br />

2 Eva<br />

Am nächsten Morgen schien eine freundliche Herbstsonne und in der unmittelbaren<br />

Nähe sah alles so friedlich aus, dass ich kaum glauben konnte, was<br />

geschehen war.<br />

Felix half mir bei der Apfelernte, die sowieso fällig gewesen war, jetzt aber<br />

eine ganz neue Wichtigkeit bekommen hatte. Im Winter würden wir uns bestimmt<br />

über jeden Lagerapfel und jeden Löffel Apfelmus und -kompott freuen.<br />

Während ich das Feuer im Holzherd anschürte, weil ich fürs Einkochen ja<br />

keinen Elektroherd zur Verfügung hatte, machte Felix sich auf den Weg ins<br />

Nachbardorf, um Milch zu besorgen und zu schauen, ob dort alles in Ordnung<br />

war. Dazu schwang er sich auf sein selten benutztes Mountainbike und zog den<br />

Fahrradanhänger hinter sich her. Ein ungewohnter Anblick. Sonst war der<br />

Heimtrainer sein bevorzugtes Gefährt zum Radeln. Aber jetzt würde sowieso<br />

vieles anders werden.<br />

Das Feuer im Herd fing an, gut zu brennen und den Herd anzuwärmen, und<br />

ich musste mich mit dem Apfelputzen beeilen, um kein Feuerholz zu verschwenden.<br />

Nach kurzer Zeit köchelte die erste Fuhre Apfelmus, und ich<br />

bereitete die Einmachgläser für die Sterilisation vor. Wie gut, dass ich solche<br />

Tätigkeiten schon seit einigen Jahren regelmäßig geübt hatte, denn sonst wäre<br />

mir vor lauter Aufregung bestimmt alles angebrannt.<br />

Nebenher bewachte ich natürlich auch Haus und Hof, aber jetzt in den ersten<br />

Tagen rechneten wir soweit draußen noch nicht mit Plünderern. Mit Felix stand<br />

ich über Funk in losem Kontakt, er könnte mich also erreichen, wenn etwas<br />

schiefgehen würde.<br />

Die einfache Tätigkeit brachte mich etwas zur Ruhe, und ich konnte meine<br />

Gedanken ein bisschen ordnen.<br />

Die Morgennachrichten hatten bereits von vielen Toten und größeren Aufständen<br />

in den Städten berichtet. Berlin, London und Paris würden teilweise<br />

brennen und von New York hätte man seit 12 Stunden nichts mehr gehört.<br />

Millionen seien auf der Flucht. Die Frage sei nur, wohin sie sinnvollerweise<br />

flüchten sollten, denn die Probleme wären ja nahezu global. Auch in den eigentlich<br />

verschonten Industrieländern wie Südafrika und Australien war der<br />

Ausnahmezustand ausgerufen worden, weil die indirekten Folgen auf den Zu-<br />

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