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noch ordentlich anwachsen. Und wir würden natürlich auch elektrisches Licht<br />

usw. haben. Hatten wir ja schließlich jetzt schon, wenn wir wollten. Aber für<br />

Stadtbewohner sah das bestimmt ganz anders aus. Möglicherweise würden die<br />

richtig harten Zeiten sogar erst später kommen, wenn die vorhandenen Nahrungsmittel-Vorräte<br />

landesweit verbraucht waren und die Bauern ohne die<br />

moderne Technik keine richtigen Ernten einbringen konnten. Die Vorstellung<br />

grauste mich und ich dachte lieber wieder daran, dass unser Gemüsegarten bis<br />

dahin bestimmt schon zweihundert Quadratmeter groß sein würde, zusätzlich<br />

zu den Gewächshäusern, deren zweihundert Quadratmeter wir dann wohl auch<br />

voll nutzen würden. Dann hatten wir auch Platz für ausreichend Kartoffeln und<br />

Zwiebeln, die bisher mengenmäßig immer zu kurz gekommen waren.<br />

Der Topinambur wucherte sowieso wild und fröhlich vor sich hin. Wir sollten<br />

dennoch im Laufe des Herbstes die Knollen noch etwas verbreiten, damit<br />

nächstes Jahr doppelt soviel plünderfestes Knollengemüse wachsen würde, als<br />

normalerweise der Fall gewesen wäre. Sowieso war bald Topinambur-Ernte<br />

und diesmal würden wir ihn wohl auch richtig ernten. In anderen Jahren waren<br />

wir nicht so wild auf die süßlichen Knollen und daher ernteten wir immer nur<br />

ein paar davon und ließen den Topinambur ansonsten wild wachsen. Aber dieses<br />

Jahr war alles anders.<br />

Je länger ich über den Garten nachdachte, desto klarer wurde mir, dass wir in<br />

den nächsten Tagen unbedingt eine neue Gartenplanung machen mussten, denn<br />

unsere bisherigen Pläne mit der allmählichen Eroberung des Terrains waren<br />

jetzt ja weitgehend unbrauchbar.<br />

Als nächstes war erstmal wieder Zeit für unser Netz. Seit vorgestern hatte ich<br />

nicht mehr reingeschaut, aber Felix hatte es natürlich die ganze Zeit über im<br />

Auge. Obwohl ein guter Tag für die Arbeit an frischer Luft war, waren außer<br />

uns fünf Leute im Chat. Diese fünf waren inzwischen schon fast sowas wie<br />

Stammgäste, zusammen mit etwa zehn anderen, die zur Zeit wohl woanders am<br />

arbeiten waren. Fast alle lebten in mehr oder weniger großen Häusern in eher<br />

ländlicher Gegend, also ähnlich wie wir. Natürlich waren sie unterschiedlich<br />

gut vorbereitet, aber gemeinsam war allen, dass sie soweit vorgesorgt hatten,<br />

dass sie noch funktionierende Computer, Funk und eine kleine Stromversorgung<br />

hatten. Da das ja schon eine ganze Menge ist, und nur wenige besonders<br />

Verrückte soweit gingen, hatten die meisten natürlich auch einiges an Nahrungsvorräten<br />

und eigene Gemüse-Gärten. Manche lebten sogar schon seit<br />

Jahren vollständig als Selbstversorger. Von denen konnten wir anderen noch<br />

einiges lernen.<br />

Die Foren kamen auch allmählich in Bewegung, denn gerade wenn man nicht<br />

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