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soweit war, aber sicherheitshalber besser ohne Namen.<br />
Aufgeregt gackernd stürzten sich alle vier auf die Körner und pickten sie auf.<br />
Bald wollten wir einen Futterautomat bauen, bei dem sich die Hühner, immer<br />
wenn sie Hunger haben, selbst bedienen können. Aber das hatte bestimmt noch<br />
ein paar Tage Zeit.<br />
Die Kaninchen hockten alle in ihrem Haus. Als ich ihnen jedoch etwas Grünfutter<br />
ins Gehege legte, kamen sie nach und nach herausgekrochen und<br />
knabberten an den grünen Blättern. Sie sahen sehr kuschelig aus und weil der<br />
Bauer gesagt hatte, dass es auch Kaninchen, die als Nahrung gehalten werden,<br />
gut tut, gestreichelt und herausgenommen zu werden, hielt ich vorsichtig meine<br />
Hand in den Stall, damit sie sich daran gewöhnen konnten. Sie kamen an und<br />
schnupperten an der Hand und nach einer Weile fraßen sie auch Löwenzahnblätter<br />
direkt aus der Hand. Am Schluss streichelte ich sie noch ein wenig und<br />
das schien ihnen zu behagen.<br />
Felix kam in den Hof und mit vereinten Kräften trugen wir beide Ställe in<br />
den Garten, wo wir die Kaninchen auf ein Stück Wiese stellten, das wir noch<br />
nicht gemäht hatten. Dort konnten sie das Gras direkt fressen und wir brauchten<br />
es nicht extra mähen. Den Hühnerstall stellten wir auf ein kürzlich abgeerntetes<br />
Gemüsebeet, wo noch die Pflanzenreste und Unkraut standen. Die Hühner<br />
konnten die Pflanzen und eventuelle Schadinsekten fressen und ordentlich auf<br />
dem Beet scharren. Dadurch sparten wir uns das Unkrautjäten und hatten zudem<br />
noch stickstoffhaltigen Dünger auf dem Boden, der über den Winter<br />
kompostieren konnte. Auf diese Weise wollten wir die Ställe von Platz zu Platz<br />
wandern lassen, solange es draußen noch warm genug war. Den Winter sollten<br />
sie dann auf dem geschützten Hof in Hausnähe verbringen.<br />
Weil wir sowieso schon draußen im Garten waren, schnitten wir noch eine<br />
Menge Gras an den entfernteren Stellen, um es dann auf dem Hof zu trocknen.<br />
Das Heu, das schon auf dem Hof lag, war schon recht gut getrocknet, dafür<br />
dass es erst einen Tag dort lag. Wir wendeten das angetrocknete Heu mit den<br />
Heugabeln und warfen es dabei auflockernd in die Luft, wie wir es schon oft<br />
bei Kleinbauern gesehen hatten. Jetzt freute ich mich, dass wir so einen großen<br />
Hof hatten, denn dadurch war genug Platz für unsere Trocknungs-Aktion. Vorher<br />
war mir der Hof oft zu groß vorgekommen. Aber jetzt würde er wohl<br />
manchmal sogar knapp werden.<br />
Ich versuchte mir vorzustellen, wie wir wohl nächstes Jahr um die Zeit leben<br />
würden. Wahrscheinlich wären wir dann schon sowas wie Kleinbauern, wenn<br />
auch mit immer noch recht wenig Erfahrung. Wie viel von der Technik bis<br />
dahin wohl wieder nutzbar war? Unser Notfall-Netz würde bis dahin bestimmt<br />
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