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Ulli dankte der Frau und ging mal wieder zum Treffpunkt auf der Suche nach<br />
seinem Studienkollegen. Er war natürlich nicht da. Anschließend bummelte er<br />
die Markstraße entlang und schaute sich wehmütig die Angebote an. Ein<br />
Schlafsack wäre wirklich eine feine Sache. Der Schlafsack, der seinem so ähnlich<br />
sah, war inzwischen nicht mehr im Angebot. Er putzte sich seine triefende<br />
Nase und ging weiter zur nächsten Kloschlange. Dort war er entsetzt über den<br />
Zustand der überfüllten Klos, aber er hatte Glück und konnte einige Blätter<br />
Papier erwischen, um seinen Naseputz-Vorrat aufzustocken.<br />
Was für ein öder Tagesablauf. Wie gerne würde er stattdessen hinter seinen<br />
Büchern sitzen. Mal wieder suchte er sich einen Platz, und guckte in der Gegend<br />
rum. Da saß er einfach ein paar Stunden, ratlos, was er sonst mit sich<br />
anfangen sollte. In seinem Kopf drehten sich die Fragen über den Sinn des<br />
Ganzen im Kreis. Er dachte auch an seine Eltern und deren neuen Hof. Wäre<br />
der Anschlag einen Monat vorher gewesen, würde er jetzt dort sitzen und ihnen<br />
helfen, den Hof auch ohne Strom winterfest zu machen. Dort war es bestimmt<br />
ziemlich in Ordnung, weil seine Eltern sich ja immer auf schlechte Zeiten vorbereitet<br />
hatten. Aber jetzt war der Hof weit weg. Zu weit weg, um überhaupt<br />
dran zu denken, dort in diesen Zeiten hinzukommen. Hätte er sich doch nur ein<br />
bisschen auf den Spleen seiner Eltern eingelassen, als noch Zeit dafür war.<br />
Dann würde er hier bestimmt nicht so ziellos rumsitzen.<br />
Als er Hunger bekam, aß er die zweite Hauptmahlzeit seines ersten EPAs,<br />
natürlich wieder kalt, wie am Tag zuvor. Danach war nur noch die Schokolade<br />
übrig und Kaffee- und Teepulver für die er noch kein heißes Wasser ergattert<br />
hatte. Die anderen fünf EPAs hatte er neben sich aufgestapelt und wenn sie<br />
auch, außer der Decke, sein einziger Besitz waren, begann er, sie zu hassen. Er<br />
musste sie genauso rumschleppen, wie seinen Rucksack, aber soviele Dinge<br />
fehlten.<br />
Sobald die Sonne untergegangen war, ging er zu seinem Zelt und machte es<br />
sich in seiner Ecke so bequem wie möglich. Längere Zeit konnte er nicht einschlafen,<br />
weil es ja eigentlich noch viel zu früh war, also schaute er dem<br />
Treiben im Zelt zu, bis ihm irgendwann die Augen zufielen.<br />
17 Fritz<br />
Obwohl die Sonne freundlich ins Zimmer schien, ahnte Fritz schon beim<br />
Aufwachen, dass dies ein Tag des Abwartens und der Ungewissheit sein würde.<br />
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