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"Ja, das ist vielleicht ein guter Tipp." sagte Ronja und machte sich auf die<br />

Suche nach ihrem kleinen Werkzeug-Kasten. Sie fand ein schraubenzieherähnliches<br />

Gerät, das wie ein Dorn geformt war. Anscheinend das optimale<br />

Werkzeug für ihren Zweck. Sie ging zur Wand neben der Tür und fing etwas<br />

oberhalb des Schlosses an zu stochern. Zuerst ging es ganz einfach, die Öffnung<br />

wurde nur zu breit. Sie frohlockte. Aber nach etwa einem Zentimeter stieß<br />

sie auf harten Widerstand. Da rührte sich nichts mehr, obwohl Ronja stocherte,<br />

drehte, hieb und schlug. Nach zehn Minuten gab sie etwas entmutigt auf. "Mist.<br />

So geht das nicht." sagte sie, "Aber morgen lass ich mir was einfallen und heute<br />

wird wenigstens richtig abgeschlossen. Und vielleicht sollten wir noch was in<br />

den Schrank räumen, damit er schwerer ist."<br />

Leicht frustriert ging Ronja zurück ins Wohnzimmer. "Wir sollten ins Penthouse<br />

ziehen." schlug Nanni vor. Ronja starrte sie entsetzt an, "Was? Nein! Wir<br />

sind doch hier zuhause. Wer soll denn nachts auf unsere Sachen aufpassen?".<br />

"Stimmt schon, aber dort wären wir sicherer. Da sind drei Türen zwischen uns<br />

und den Plünderern." "Da hast du wohl recht, aber ich häng an meinen Sachen<br />

hier. Dort oben würde ich mich schrecklich fühlen." "Na gut, dann lass uns<br />

hierbleiben." räumte Nanni ein. Man konnte ihr aber ansehen, dass sie den<br />

Gedanken eines Umzugs ins Penthouse noch nicht endgültig aufgegeben hatte.<br />

Ihr heimatliches Klo hatten sie inzwischen auch schon gut durchgespült und<br />

daher war das Bad nicht mehr so sehr ein Ort des Schreckens. Weil sie eigentlich<br />

genug für einen Tag eingesammelt hatten, beschlossen sie, an diesem Tag<br />

nicht mehr im Haus herum zu streifen und schlossen die Tür wie geplant sorgfältig<br />

zu, schoben den Schrank davor und beschwerten ihn mit zusätzlichen<br />

Dingen, die sie rein räumten.<br />

Beim Kochen der Linsensuppe plagte Ronja wieder ein schlechtes Gewissen,<br />

aber zusammen mit einigen der Knäckebrotscheiben schmeckte sie einfach<br />

prima. Zum Abschluss des Tages spielten sie wieder einige Runden Skat und<br />

waren abgesehen von der Plünderer-Angst ziemlich guter Dinge. Wegen der<br />

unterbrochenen Nacht legten sie sich früh ins Bett und hofften, dass diese<br />

Nacht friedlicher verlaufen würde.<br />

16 Ulli<br />

Ulli erwachte von seiner laufenden Nase. Ganz verschlafen wischte er mit<br />

dem Ärmel über die Nase, um die Störung wegzubekommen, aber das Ärgernis<br />

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