Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
davon in der Hand. "Auf komm, trau dich. Das kann er bestimmt verschmerzen,<br />
wenn wir uns ein paar Mülltüten ausleihen." ermutigte Nanni sie. Ronja nickte<br />
und steckte die Mülltüten in ihre Tasche. Irgendwie fühlte sie sich schuldig.<br />
Aber dann stellte sie sich einen braungebrannten Mann am Strand mit Whiskey<br />
in der Hand vor und dachte sich, dass so einer ein paar ferne Mülltüten und<br />
Vorräte wohl entbehren können würde. Wenn er irgendwann zurückkommen<br />
würde, wäre sie auch gerne bereit, ihm ein paar Mal den Rücken zu massieren,<br />
um sich zu revanchieren.<br />
Dann drängte sie zum Aufbruch, aber die beiden anderen wollten nochmal<br />
genüsslich pinkeln gehen, weil man hier ja fast normal spülen konnte, mit dem<br />
Wasser aus dem Swimmingpool. Schließlich pinkelten sie alle drei nochmal<br />
und der Weg vom Swimmingpool durch das Wohnzimmer ins Bad, beladen mit<br />
Gießkannen, wurde schon fast zur Gewohnheit.<br />
Endlich waren alle zum Aufbruch bereit und Ronja kontrollierte nochmal alle<br />
benutzten Räume, ob alles in Ordnung war, dann schlossen sie die Tür wieder<br />
sorgfältig zu. Sie füllten die Gießkannen ein letztes Mal und verließen das<br />
Grundstück, nicht ohne die schwere Eingangstür auch zu verschließen und den<br />
Schlüssel wieder an der alten Stelle gut zu verstecken. Auch die Tür zum Dach<br />
schlossen sie mit ihrem eigenen Schlüssel sorgfältig zu, denn sie wollten nicht<br />
riskieren, dass jemand fremdes aufs Dach kam.<br />
Der Weg nach unten mit der schweren Last war lang und Anna sprang fröhlich<br />
vor den beiden Erwachsenen her, ihre Limo-Flasche als Beute fest in den<br />
Händen. Die beiden Frauen brauchten deutlich länger, um nichts von dem Wasser<br />
in den Gießkannen zu verschütten. Irgendwann waren sie aber in ihrem<br />
Stockwerk angekommen und trugen ihre Beute in die Wohnung. Ihre Situation<br />
wurde eigentlich von Tag zu Tag besser. Wenn nur die nächtlichen Plünderer<br />
nicht wären.<br />
Da fiel Ronja wieder die Verstärkung der Tür ein. Sie fragte Nanni, ob sie<br />
eine Idee hätte, wie man das am besten bewerkstelligen könnte. Nanni schien<br />
auch ratlos. Ronja holte ein Stück Papier und skizzierte eine Tür mit drei Balken,<br />
die von großen eckigen Haken an der Wand gehalten wurden. "So könnte<br />
ich mir das vorstellen. Ein paar Schrauben und Dübel hab ich noch. Wir brauchen<br />
also nur noch Haken und Balken. Und dann noch irgendwas, womit wir<br />
Löcher in die Wand machen können." Nanni schüttelte den Kopf: "Womit<br />
willst du denn Löcher in die Wand kriegen? Willst du die etwa reinpulen?". "Ja,<br />
sowas wie reinpulen. Oder hast du ne bessere Idee?". "Noe, da fällt mir im<br />
Moment auch nix besseres ein. Probier doch aus, ob du ein Loch in die Wand<br />
pulen kannst.".<br />
105