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Aber jetzt ist ja ein Notfall."<br />
Sie öffnete die Tür und der Blick der drei fiel zuerst auf einen schönen blauen<br />
Swimming-Pool. Er war bestimmt zehn Meter lang und enthielt mehr als genug<br />
Wasser, um ihr Klo zu spülen und sich mehr als einmal zu waschen. Ronja ging<br />
sofort mit ihrer Gießkanne zum Wasser und füllte sie bis zum Rand. "Kommt,<br />
lasst uns reingehen. Da drin isses echt cool." schlug Nanni vor, "Die Gießkanne<br />
kannst du ja mit reinnehmen, dann können wir uns drinnen waschen." Ronja<br />
war ein wenig skeptisch, ob sie einfach bei jemand fremdes eindringen sollten,<br />
aber Anna wollte unbedingt und Nanni durfte ja schließlich ganz offiziell.<br />
Also gingen sie zum langgezogenen Penthouse und Nanni schloss die Tür<br />
auf. Hinter einem kleinen Windfang öffnete sich ein großzügiges Wohnzimmer<br />
mit luxuriösen Möbeln. Nanni ließ sich gleich aufs Sofa fallen und Anna tat es<br />
ihr nach. Ronja stand erst noch unentschlossen mitten im Raum, setzte sich<br />
dann aber dazu. Das Sofa war aus weichem weißen Leder. So nobel saß man<br />
nicht mal in ihrem Hotel. Vom Sofa aus konnte man durch ein großes Fenster<br />
die Skyline der Stadt sehen. An einigen Stellen stiegen immer noch dicke<br />
Rauchwolken auf, aber sonst war die Aussicht einfach herrlich. Die Herbstwolken<br />
zauberten haufenweise bizarre Muster in den Himmel und leuchteten im<br />
Spiel von Licht und Schatten.<br />
So saßen sie erstmal eine Weile da und genossen sprachlos die Aussicht.<br />
Nanni räkelte sich und sprang dann auf. Zielstrebig ging sie auf eine Tür zu und<br />
öffnete sie. "Hier schaut mal, was für eine geile Küche der Typ hat." rief sie<br />
den anderen beiden zu. Die anderen gingen auch zur Küche und Nanni hatte<br />
wirklich nicht übertrieben. Die Küche stand dem Wohnzimmer in nichts nach.<br />
Nanni öffnete den Kühlschrank, der natürlich dunkel blieb, und etliche Flaschen<br />
mit Cola, Bier und Champagner enthielt. Essen war keines drin.<br />
Anschließend öffnete Nanni eine Küchenschranktür nach der anderen. Ein<br />
hoher Schrank war voll mit Vorräten. Massenweise Fertig-Mahlzeiten standen<br />
neben Müsli, Kochzutaten, Konserven-Dosen, Kondensmilch und Pulverkaffee.<br />
Ronja und Anna fielen vor Staunen fast die Augen aus dem Kopf und Nanni<br />
präsentierte den Schrank, als hätte sie ihn soeben hergezaubert.<br />
"Das können wir nicht machen." antwortete Ronja auf eine nichtgestellte<br />
Frage. "Doch, das ist bestimmt ok. Der Typ hat Geld wie Heu und in jeder<br />
Metropole eine schicke Wohnung. Der sitzt bestimmt grad in Sydney und guckt<br />
in den Nachrichten, was für ein Chaos hier herrscht. Oder er lässt sich in Rio<br />
von einer Schönheit den Rücken massieren. Das mag er nämlich gern. Weil der<br />
überall nur so selten ist, hat er überall haltbare Vorräte, ist doch logisch."<br />
"Aber..." "Nix aber. Wir brauchen ja nur nehmen, was wir zur Zeit brauchen."<br />
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