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06.12.2012 Aufrufe

Reste im normalen Klo runterzuspülen. Dann ist unser Bad wieder ziemlich gut." stellte Ronja fest. "Ja, darüber habe ich heute Nacht auch nachgedacht und dabei ist mir was eingefallen. Ich hab nämlich vor einer Weile mal einen Typen besucht, der oben im Penthouse wohnt. Der hat einen Swimming-Pool. Zum Trinken ist das zwar nix, wegen dem Chlor, aber ein bisschen Chlor könnte unserem Klo durchaus guttun, vor allem in Verbindung mit viel Wasser." erklärte Nanni der erstaunten Ronja. "Das ist ja wunderbar, hoffentlich ist auch Wasser im Swimmingpool." sagte Ronja. "Und auch sonst haben wir heute wohl viel zu tun. Wir sollten unsere Tür verstärken, mehr Nahrungsmittel organisieren, sonst holen die Plünderer alles weg, dann brauchen wir Kerzen, Mülltüten und Brennmaterial und natürlich Wasser. Und wir sollten nach Frau Walther schauen." "Tja, dann lass uns mal loslegen. Vielleicht sollten wir mit Frau Walther anfangen und ihr auch noch ein bisschen Wasser vorbeibringen." schlug Nanni vor. Sie füllten das Wasser aus der Gießkanne in mehrere Töpfe, Schüsseln und eine leere Mineralwasserflasche, um ein leeres Gefäß für neues Wasser zu haben, schoben den Schrank von der Tür weg und besahen erstmal den Schaden am Türschloss. Doch da war nichts kaputt. Die Tür war einfach wie angelehnt. Wahrscheinlich hatte der Plünderer die Tür mit einer Kreditkarte geöffnet. Nun, in der nächsten Nacht würden sie die Tür richtig zuschließen. Die Gefahr war zu dicht gewesen. Sie gingen zur Nachbars-Tür und klopften und riefen. Nach einer Weile öffnete Frau Walther zaghaft die Tür und sah noch zerzauster aus als am Tag zuvor. Sie erzählte ihnen, dass die Plünderer wieder da gewesen seien, ihr aber nichts getan hätten. Nur einer hätte im Zorn ihre Lieblings-Engelfigur an der Wand zerschmettert. Über das mitgebrachte Wasser freute sie sich, erwähnte aber, dass die andere Flasche noch gar nicht ausgetrunken sei. Sie sah ein bisschen traurig aus, als die anderen sagten, dass sie noch viel vorhätten und aufbrachen. Zuerst wollten sie zum Penthouse, denn darauf waren Ronja und Anna inzwischen sehr neugierig geworden. Also stiegen sie die sieben Stockwerke nach oben und schlossen die Tür zum Dach auf. Oben angekommen standen sie auf einem kleinen Hof mit einer hüfthohen Brüstung. An einer Seite war eine mehr als mannshohe Mauer mit einer Tür in der Mitte. Nanni sprang vom Gehweg auf den Kies und suchte auf dem Boden vor der Brüstung rum. Nach kurzer Zeit sprang sie wieder auf und hielt triumphierend einen Schlüssel in der Hand. "Der Typ ist nicht oft da, und er hat mir erlaubt, in seinem Swimming-Pool zu schwimmen. Und das habe ich im Sommer öfters mal getan." "Was? Und das hast du mir nicht erzählt?" entrüstete sich Ronja. "Ich durfte nichts verraten. 102

Aber jetzt ist ja ein Notfall." Sie öffnete die Tür und der Blick der drei fiel zuerst auf einen schönen blauen Swimming-Pool. Er war bestimmt zehn Meter lang und enthielt mehr als genug Wasser, um ihr Klo zu spülen und sich mehr als einmal zu waschen. Ronja ging sofort mit ihrer Gießkanne zum Wasser und füllte sie bis zum Rand. "Kommt, lasst uns reingehen. Da drin isses echt cool." schlug Nanni vor, "Die Gießkanne kannst du ja mit reinnehmen, dann können wir uns drinnen waschen." Ronja war ein wenig skeptisch, ob sie einfach bei jemand fremdes eindringen sollten, aber Anna wollte unbedingt und Nanni durfte ja schließlich ganz offiziell. Also gingen sie zum langgezogenen Penthouse und Nanni schloss die Tür auf. Hinter einem kleinen Windfang öffnete sich ein großzügiges Wohnzimmer mit luxuriösen Möbeln. Nanni ließ sich gleich aufs Sofa fallen und Anna tat es ihr nach. Ronja stand erst noch unentschlossen mitten im Raum, setzte sich dann aber dazu. Das Sofa war aus weichem weißen Leder. So nobel saß man nicht mal in ihrem Hotel. Vom Sofa aus konnte man durch ein großes Fenster die Skyline der Stadt sehen. An einigen Stellen stiegen immer noch dicke Rauchwolken auf, aber sonst war die Aussicht einfach herrlich. Die Herbstwolken zauberten haufenweise bizarre Muster in den Himmel und leuchteten im Spiel von Licht und Schatten. So saßen sie erstmal eine Weile da und genossen sprachlos die Aussicht. Nanni räkelte sich und sprang dann auf. Zielstrebig ging sie auf eine Tür zu und öffnete sie. "Hier schaut mal, was für eine geile Küche der Typ hat." rief sie den anderen beiden zu. Die anderen gingen auch zur Küche und Nanni hatte wirklich nicht übertrieben. Die Küche stand dem Wohnzimmer in nichts nach. Nanni öffnete den Kühlschrank, der natürlich dunkel blieb, und etliche Flaschen mit Cola, Bier und Champagner enthielt. Essen war keines drin. Anschließend öffnete Nanni eine Küchenschranktür nach der anderen. Ein hoher Schrank war voll mit Vorräten. Massenweise Fertig-Mahlzeiten standen neben Müsli, Kochzutaten, Konserven-Dosen, Kondensmilch und Pulverkaffee. Ronja und Anna fielen vor Staunen fast die Augen aus dem Kopf und Nanni präsentierte den Schrank, als hätte sie ihn soeben hergezaubert. "Das können wir nicht machen." antwortete Ronja auf eine nichtgestellte Frage. "Doch, das ist bestimmt ok. Der Typ hat Geld wie Heu und in jeder Metropole eine schicke Wohnung. Der sitzt bestimmt grad in Sydney und guckt in den Nachrichten, was für ein Chaos hier herrscht. Oder er lässt sich in Rio von einer Schönheit den Rücken massieren. Das mag er nämlich gern. Weil der überall nur so selten ist, hat er überall haltbare Vorräte, ist doch logisch." "Aber..." "Nix aber. Wir brauchen ja nur nehmen, was wir zur Zeit brauchen." 103

Reste im normalen Klo runterzuspülen. Dann ist unser Bad wieder ziemlich<br />

gut." stellte Ronja fest. "Ja, darüber habe ich heute Nacht auch nachgedacht und<br />

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besucht, der oben im Penthouse wohnt. Der hat einen Swimming-Pool. Zum<br />

Trinken ist das zwar nix, wegen dem Chlor, aber ein bisschen Chlor könnte<br />

unserem Klo durchaus guttun, vor allem in Verbindung mit viel Wasser." erklärte<br />

Nanni der erstaunten Ronja. "Das ist ja wunderbar, hoffentlich ist auch<br />

Wasser im Swimmingpool." sagte Ronja.<br />

"Und auch sonst haben wir heute wohl viel zu tun. Wir sollten unsere Tür<br />

verstärken, mehr Nahrungsmittel organisieren, sonst holen die Plünderer alles<br />

weg, dann brauchen wir Kerzen, Mülltüten und Brennmaterial und natürlich<br />

Wasser. Und wir sollten nach Frau Walther schauen." "Tja, dann lass uns mal<br />

loslegen. Vielleicht sollten wir mit Frau Walther anfangen und ihr auch noch<br />

ein bisschen Wasser vorbeibringen." schlug Nanni vor. Sie füllten das Wasser<br />

aus der Gießkanne in mehrere Töpfe, Schüsseln und eine leere Mineralwasserflasche,<br />

um ein leeres Gefäß für neues Wasser zu haben, schoben den Schrank<br />

von der Tür weg und besahen erstmal den Schaden am Türschloss. Doch da<br />

war nichts kaputt. Die Tür war einfach wie angelehnt. Wahrscheinlich hatte der<br />

Plünderer die Tür mit einer Kreditkarte geöffnet. Nun, in der nächsten Nacht<br />

würden sie die Tür richtig zuschließen. Die Gefahr war zu dicht gewesen.<br />

Sie gingen zur Nachbars-Tür und klopften und riefen. Nach einer Weile öffnete<br />

Frau Walther zaghaft die Tür und sah noch zerzauster aus als am Tag<br />

zuvor. Sie erzählte ihnen, dass die Plünderer wieder da gewesen seien, ihr aber<br />

nichts getan hätten. Nur einer hätte im Zorn ihre Lieblings-Engelfigur an der<br />

Wand zerschmettert. Über das mitgebrachte Wasser freute sie sich, erwähnte<br />

aber, dass die andere Flasche noch gar nicht ausgetrunken sei. Sie sah ein<br />

bisschen traurig aus, als die anderen sagten, dass sie noch viel vorhätten und<br />

aufbrachen.<br />

Zuerst wollten sie zum Penthouse, denn darauf waren Ronja und Anna inzwischen<br />

sehr neugierig geworden. Also stiegen sie die sieben Stockwerke nach<br />

oben und schlossen die Tür zum Dach auf. Oben angekommen standen sie auf<br />

einem kleinen Hof mit einer hüfthohen Brüstung. An einer Seite war eine mehr<br />

als mannshohe Mauer mit einer Tür in der Mitte. Nanni sprang vom Gehweg<br />

auf den Kies und suchte auf dem Boden vor der Brüstung rum. Nach kurzer<br />

Zeit sprang sie wieder auf und hielt triumphierend einen Schlüssel in der Hand.<br />

"Der Typ ist nicht oft da, und er hat mir erlaubt, in seinem Swimming-Pool zu<br />

schwimmen. Und das habe ich im Sommer öfters mal getan." "Was? Und das<br />

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