Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
mich dann zum Testen zur Verfügung. Währenddessen geh ich einen Kaffee<br />
kochen.". Zuerst ging sie jedoch pinkeln, denn das war ja möglich und diente<br />
der Spülung der Feststoffe. Angesichts der Zustände im Bad fand sie Nannis<br />
Ersatzklo-Idee immer besser.<br />
Langsam zog sie anschließend den Wohnzimmer-Rollladen soweit hoch, dass<br />
sie auf den Balkon gehen konnte. Das vorhandene Brennmaterial würde wohl<br />
noch gut für einen Kaffee reichen. Später würde sie sich nach geeignetem Material<br />
für zukünftige Kochaktionen umschauen müssen. Ronja spähte über die<br />
Balkonbrüstung und sah die gleichen Lager wie zuvor. Etwas abseits lag ein<br />
Mensch bewegungslos auf dem Boden, umgeben von einer dunkelroten Lache.<br />
Ein paar Krähen hüpften auf ihm rum und pickten. Schaudernd zog Ronja sich<br />
von der Balkonbrüstung zurück und hoffte, nicht entdeckt zu werden.<br />
Das Feuer war schnell entzündet und bald fing das Wasser an zu simmern.<br />
Der Kaffee, den sie in das Wasser streute, lies einen angenehmen Duft aufsteigen.<br />
Schnell trug Ronja den Kaffee nach drinnen und zog die Balkontür hinter<br />
sich zu. Nanni kam ihr schnuppernd entgegen und zeigte ein stolzes Lächeln.<br />
Am Küchentisch sitzend und langsam den heißen Kaffee schlürfend berichtete<br />
sie, dass sie ein schönes Loch in den Kartondeckel geschnitten hätte. Und dass<br />
der erste Sitztest (angezogen natürlich) erfolgreich verlaufen sei.<br />
Während sie noch dasaßen kam Anna im Nachthemd in die Küche geschlurft<br />
und sagte "Mama, ich hab heute Nacht schlecht geträumt und dann bin ich in<br />
deinem Bett aufgewacht." "Ja, mein Schatz." sagte Ronja ohne weitere Erklärung<br />
und nahm ihre Tochter in den Arm. Die beiden Frauen leisteten ihr beim<br />
Frühstück Gesellschaft und erzählten von dem Klo-Experiment. Anna beeilte<br />
sich bei ihrem Müsli, weil sie neugierig auf das neue Klo war.<br />
So zogen sie also bald gemeinsam zum Bad und Nanni trug stolz ihre Pappkiste,<br />
während Ronja den Eimer mit der Mülltüte drin hinterher trug. Sie bauten<br />
die Konstruktion vor der Dusche auf, denn die Dusche war zur Zeit sowieso zu<br />
nichts nütze. "Und wer probiert es jetzt aus?" fragte Nanni. "Natürlich die<br />
Schöpferin dieses Meisterwerks der modernen Technik." antwortete Ronja.<br />
Diskret verließen Ronja und Anna das Bad und warteten gespannt ab. Nach<br />
einer Weile kam Nanni wieder raus und zeigte eine sehr zufriedene Miene.<br />
"Aha, es klappt also. Anna, willst du auch mal?" bemerkte Ronja. Als Anna<br />
nickte, erklärte Ronja: "Gepinkelt wird ins normale Klo. Wurst und Klopapier<br />
kommen in das Pappklo. Und nachher den Pappdeckel zumachen." Anna nickte<br />
nochmal und ging ins Bad. Als letztes war die Reihe an Ronja und auch sie war<br />
von den neuen Möglichkeiten begeistert.<br />
"Jetzt brauchen wir nur noch einen ordentlichen Schwung Wasser, um die<br />
101