DM-Tipp: Farben in der Werbung gezielt einsetzen
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<strong>DM</strong>-<strong>Tipp</strong><br />
<strong>Farben</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Werbung</strong> <strong>gezielt</strong> e<strong>in</strong>setzen
<strong>Farben</strong> schmücken, ordnen, ziehen Aufmerksamkeit auf sich. Sie schaffen aber auch Stimmungen, wecken<br />
Gefühle und Er<strong>in</strong>nerungen. Um <strong>Farben</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Werbung</strong> unterstützend e<strong>in</strong>setzen zu können, ist es wichtig,<br />
sich ihrer Wirkung bewusst zu se<strong>in</strong>. So verwendet e<strong>in</strong> Bioladen zum Beispiel am besten <strong>Farben</strong>, die wir mit<br />
dem Begriff «gesund» assoziieren. Dies s<strong>in</strong>d Grün, Rot, e<strong>in</strong> wenig Blau und Rosa.<br />
Wie würden Sie e<strong>in</strong>em Bl<strong>in</strong>den erklären, was Farbe ist? Und wie e<strong>in</strong>em Sehenden, warum e<strong>in</strong>e Wiese grün und e<strong>in</strong>e<br />
Banane gelb ist? Die Farblehre ist e<strong>in</strong>e Wissenschaft für sich und lässt sich eigentlich nicht <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em kurzen Artikel<br />
abhandeln. Wir möchten Sie deshalb hier nur für das Thema sensibilisieren und Ihnen die Bedeutung <strong>der</strong> <strong>Farben</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />
Kommunikation aufzeigen.<br />
Elektromagnetische Wellen<br />
<strong>Farben</strong> s<strong>in</strong>d elektromagnetische Wellen bestimmter Längen. Alle Körper bestehen aus Substanzen, welche diese<br />
elektromagnetischen Wellen – eben <strong>Farben</strong> – aufnehmen o<strong>der</strong> reflektieren. E<strong>in</strong> weisser Körper ersche<strong>in</strong>t weiss, weil er<br />
die drei Grundfarben Rot, Grün und Blau <strong>in</strong> gleichem Masse zurückwirft, wie er sie empfängt. Bei e<strong>in</strong>em schwarzen<br />
Gegenstand geschieht genau das Gegenteil: dieser «schluckt» alle drei <strong>Farben</strong>. Schwarz ist also eigentlich die<br />
Abwesenheit von Licht. E<strong>in</strong> roter Körper absorbiert Grün und Blau und wirft Rot zurück, e<strong>in</strong> gelber «schluckt» Blau<br />
und wirft Rot und Grün zurück, die zusammen Gelb ergeben. <strong>Farben</strong> von Gegenständen s<strong>in</strong>d also das Resultat <strong>der</strong><br />
Addition reflektieren<strong>der</strong> Grundfarben. Doch mehr dazu im nächsten Abschnitt.<br />
RGB, CMYK, Skala, Pantone & Co. ...<br />
Diesen Bezeichnungen begegnet man <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Werbung</strong> immer wie<strong>der</strong>. Deshalb hier kurz die vere<strong>in</strong>fachten Def<strong>in</strong>itionen.<br />
Zuerst aber gilt es, die additive und die subtraktive Farbmischung – also zwischen <strong>der</strong> Mischung von Licht und <strong>der</strong><br />
Mischung von Stoffen – zu unterscheiden: In <strong>der</strong> additiven Farbmischung wird LICHT gemischt. So ergibt rotes und<br />
grünes Licht gelbes Licht – dazu liefert uns <strong>der</strong> Fernseher den Beweis. In <strong>der</strong> subtraktiven Farbmischung h<strong>in</strong>gegen<br />
werden STOFFE gemischt. Gelbe und cyanfarbene Farbpaste ergibt gemischt grüne Farbpaste. Zur Veranschaulichung<br />
f<strong>in</strong>den Sie hier e<strong>in</strong>en direkten Vergleich:<br />
additive Farbmischung substraktive Farbmischung<br />
RGB: RGB-<strong>Farben</strong> bestehen aus Rot (R), Grün (G) und Blau (B). Beim RGB-Farbraum handelt es sich um<br />
e<strong>in</strong>e additive Farbmischung – also um e<strong>in</strong>e Lichtmischung. Er wird für Systeme mit emittierenden<br />
Lichtern – beispielsweise für Fernseher, Monitore o<strong>der</strong> Digitalkameras – benutzt.<br />
CMYK: CMYK-<strong>Farben</strong> bestehen aus Cyan (C), Magenta (M) und Yellow (Y). Das K steht für black. Beim<br />
CMY-Farbraum handelt es sich um e<strong>in</strong>e subtraktive Farbmischung – also um e<strong>in</strong>e Mischung von<br />
Stoffen. Die Farbe Schwarz wird zugesetzt, um e<strong>in</strong>e bessere Farbtiefe und bessere Kontraste zu<br />
erzielen. Die CMYK-<strong>Farben</strong>, die auch als Skalafarben o<strong>der</strong> Euroskala bekannt s<strong>in</strong>d, werden für die<br />
Farbwie<strong>der</strong>gabe im Druck angewendet.<br />
<strong>DM</strong>-<strong>Tipp</strong> – <strong>Farben</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Werbung</strong> <strong>gezielt</strong> e<strong>in</strong>setzen Seite 2 / 5
Pantone-<strong>Farben</strong>: Pantone-<strong>Farben</strong> s<strong>in</strong>d def<strong>in</strong>ierte Volltonfarben, die im Druck nicht mit an<strong>der</strong>en <strong>Farben</strong> gemischt<br />
werden. Das Pantone-Farbsystem wurde im Jahre 1963 von <strong>der</strong> gleichnamigen amerikanischen<br />
Firma entwickelt. Pantone-<strong>Farben</strong> s<strong>in</strong>d im Druck zum Standard geworden. Sie werden dann<br />
e<strong>in</strong>gesetzt, wenn e<strong>in</strong>e Farbe bei jedem Erzeugnis möglichst identisch wirken soll – dies kann zum<br />
Beispiel beim Logodruck <strong>der</strong> Fall se<strong>in</strong> – o<strong>der</strong> wenn nur e<strong>in</strong>zelne Farbtöne gedruckt werden und<br />
deshalb <strong>der</strong> E<strong>in</strong>satz aller vier CMYK-<strong>Farben</strong> überflüssig ist.<br />
Primär- und Sekundärfarben<br />
Die Grundfarben des RGB- und des CMY-Modells werden Primärfarben genannt. Werden zwei Primärfarben gemischt,<br />
so entstehen Sekundärfarben. Orange beispielsweise ist e<strong>in</strong>e Sekundärfarbe, weil sie aus Rot und Gelb gemischt ist.<br />
Die richtige Farbwahl<br />
<strong>Farben</strong> haben unterschiedliche Bedeutungen. So assoziieren wir ganz spezifische <strong>Farben</strong> o<strong>der</strong> Farbkomb<strong>in</strong>ationen mit<br />
bestimmten Begriffen, Gefühlen, Situationen o<strong>der</strong> Zuständen. Damit die Werbebotschaft ihre volle Wirkung entfalten<br />
kann, ist es deshalb wichtig, <strong>Farben</strong> zu wählen, welche mit <strong>der</strong> Botschaft assoziiert werden. Doch nicht nur die<br />
Assoziationen <strong>der</strong> <strong>Farben</strong> gilt es zu beachten, son<strong>der</strong>n auch die Harmonie <strong>der</strong> e<strong>in</strong>gesetzten <strong>Farben</strong>. Dazu e<strong>in</strong> Beispiel:<br />
Sie möchten e<strong>in</strong>e Webseite erstellen, <strong>der</strong>en <strong>Farben</strong> die Assoziation zu «Vertrauen» erwecken sollen. Laut Diagramm<br />
s<strong>in</strong>d dies die <strong>Farben</strong> Blau, Grün, Weiss, Gold und Gelb. Vertrauen verb<strong>in</strong>det man also am stärksten mit Blau am<br />
zweitstärksten mit Grün, am drittstärksten mit Weiss usw. Um e<strong>in</strong> harmonisches Resultat zu erzielen, <strong>in</strong>tegrieren Sie<br />
nun nicht nur die Hauptfarben, son<strong>der</strong>n auch die Nebenfarben Gold und Gelb. Diese Nebenfarben lassen sich ideal mit<br />
grafischen o<strong>der</strong> fotografischen Komponenten wie Buttons, Rubriken und Bil<strong>der</strong>n darstellen. So wird das Layout nicht<br />
zu bunt.<br />
Die Farbwirkung ist jedoch nicht nur von <strong>der</strong> Farbwahl alle<strong>in</strong> abhängig. Farbassoziationen, Verteilung <strong>der</strong> Farbe auf die<br />
Flächen, Kontraste und Formendesign spielen e<strong>in</strong>e ebenso wichtige Rolle.<br />
<strong>Farben</strong> und ihre Assoziationen<br />
Blau<br />
Ferne, Weite, Unendlichkeit, Vertrauen, Verlässlichkeit, still entspannend<br />
Rot<br />
Leidenschaft (Liebe und Hass), Aufregung, Wut/Zorn (beson<strong>der</strong>s <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />
Komb<strong>in</strong>ation mit Schwarz), Sexualität, Erotik, Feuer, nah, dynamisch<br />
Grün<br />
Natur, Leben, Frühl<strong>in</strong>g, Hoffnung, beg<strong>in</strong>nende Liebe, Mitte, Frische, herb,<br />
sauer, bitter, gesund, unreif<br />
Schwarz<br />
Trauer, E<strong>in</strong>samkeit, Eleganz, mo<strong>der</strong>n, sachlich, e<strong>in</strong>deutig, funktional<br />
Rosa<br />
Zärtlich, zart, k<strong>in</strong>dlich, süss, kitschig<br />
Gelb<br />
Sonne, Licht, Wärme (schwächer als Rot), sauer<br />
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Quelle: http://www.metacolor.de/<br />
Weiss<br />
Vollkommen, ideal, gut, sachlich, unschuldig, ehrlich<br />
Violett<br />
Magie, Geheimnis, Dekadenz, Zweideutigkeit<br />
Gold<br />
Edel, vornehm, prachtvoll, eher warm<br />
Silber<br />
Gediegen, edel, eher kühl<br />
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