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fair trade - Wirtschaftszeitung

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SEITE 4 | JANUAR 2012 DIE THEMEN DES JAHRES WIRTSCHAFTSZEITUNG | SEITE 5<br />

DaswarendieThemen2011<br />

FachkräftemangelundFrauenförderung:UnsereAufmacherunddieweitereEntwicklung<br />

VON CHRISTINE HOCHREITER<br />

REGENSBURG. „Fachkräfte finden und<br />

binden: Was kluge Unternehmen tun“<br />

so lautete das Titelthema, mit dem wir<br />

die Wirtschaft bereits in unserer Oktober-Ausgabe2010füreinMega-Problem<br />

(der Zukunft) sensibilisieren wollten.<br />

Weniger Neugeborene, weniger Schulabgänger,<br />

weniger Erwerbstätige –<br />

schon damals war klar, dass der FachkräftemangelauchinderRegionunausweichlich<br />

ist. Weil der demografische<br />

Trend die Unternehmen vor große Herausforderungen<br />

stellt, wählte die IHK<br />

Regensburg für Oberpfalz/Kelheim<br />

denn auch für das Jahr 2011 das Motto<br />

„Gemeinsam für Fachkräfte“ aus. Im<br />

RahmenvonWorkshopsundVeranstaltungen<br />

wurden viele gute Beispiele als<br />

MotivationundAnregungpräsentiert.<br />

Unternehmen auf dem Prüfstand<br />

Bei ihrer Vollversammlung zog die<br />

KammerjetztBilanzüberdasabgelaufene<br />

Jahr. Auch kleinere Unternehmen<br />

haben inzwischen die Brisanz des Themaserkanntundwerdenimmerkreativer,<br />

wenn es darum geht, qualifizierte<br />

Mitarbeiter zu gewinnen und dann<br />

auch zu halten. Nicht nur bei der IHK<br />

istmansichinzwischeneinig:„DasThema<br />

Fachkräftesicherung bleibt weiterhineineunsererKernaufgaben.“<br />

Große Unternehmen mit ihren professionellen<br />

Personalabteilungenhaben<br />

andere Werkzeuge zur Verfügung als<br />

die kleinen. Was diese ihren Mitarbeiternanbieten,stehtoftinkeinemausgeklügelten<br />

Konzeptpapier, sondern fußt<br />

auf Nähe und persönlichen Beziehun-<br />

gen. Bei den Bewerbungen zum Personalmanagement-Preis2011derIHK,der<br />

2012 verliehen wird, wurde deutlich,<br />

dass gerade kleinere Unternehmen jenseits<br />

der Oberpfalz-Metropole RegensburgsichverstärktumdasThemakümmern<br />

und durchaus innovative Ideen<br />

entwickelthaben.<br />

Firmenkultur und Wertschätzung<br />

Politische Initiative – wie zuletzt etwa<br />

die Einführung einer sogenannten<br />

„Blue Card“, die hoch qualifizierten<br />

Ausländern, die nicht aus der EU stammen,<br />

das Arbeiten in Deutschland erleichtern<br />

soll¨ – ist wichtig. Dies gilt<br />

auchfürdasThema(Aus-)Bildung.DennochsindinersterLinieundvorOrtdie<br />

Firmenselbstgefragt.<br />

Denn bevor sich ein Regensburger<br />

oder Münchner Hochschulabgänger<br />

entscheidet, eine Stelle in der „Provinz“<br />

anzunehmen,willerkünftigeineReihe<br />

von Fragen beantwortet haben. Welche<br />

Möglichkeitengibtes,umBerufundFamilien-<br />

beziehungsweise Privatleben<br />

möglichststressfreimiteinanderzuvereinbaren?Wie<br />

ist esum die Firmenkultur<br />

und die Wertschätzung der Mitarbeiter<br />

bestellt? Gibt es Aufstiegs- und<br />

Weiterbildungsmöglichkeiten? Und<br />

nochvielesmehr.<br />

Wenn es um die Fachkräfte der Zukunft<br />

geht, dreht sich die Diskussion<br />

nicht nur darum, wie man Frauen ins<br />

Berufsleben, sondern in Führungspositionen<br />

bringt. In der Februar-Ausgabe<br />

der <strong>Wirtschaftszeitung</strong> titelten wir:<br />

„Mehr Frauen an die Macht: Jetzt ist<br />

Kreativität gefragt“. Fakt ist nun einmal:<br />

Je höher die Sprossen auf der Kar-<br />

riereleiter sind, umso weniger Frauen<br />

gibt es – auch wenn inzwischen mehr<br />

als die Hälfte der Hochschulabsolventen<br />

weiblich sind. Seit der Absage an<br />

einer politisch verordneten Frauenquote<br />

für die Wirtschaft ist jedoch einiges<br />

in Bewegung geraten. Immer mehr<br />

Unternehmen setzen ein Zeichen und<br />

erfindenneueModelle,wieFrauen(und<br />

auch Männer, so sie wollen) Kind und<br />

Job unter einen Hut bekommen können.<br />

Dabei geht es durchaus auch um<br />

Abstricheander deutschen Präsenzkultur.<br />

Und viele achten bei der Besetzung<br />

von Führungspositionen mittlerweile<br />

freiwillig stärker auf eine Balance zwischendenGeschlechtern.<br />

Anspruch und Wirklichkeit<br />

Soeben hat sich beispielsweise die ITK<br />

(Informations- und Telekommunikationstechnologie)-Branche<br />

ehrgeizige<br />

Ziele für eine Erhöhung des Frauenanteils<br />

in Fach- und Führungspositionen<br />

verordnet. Bis zum Jahr 2020 strebt sie<br />

im Schnitt eine Versechsfachung des<br />

Frauenanteils in Top-Führungspositionen<br />

an, eine Verdreifachung im Mittelmanagement<br />

und ein Plus von 68 ProzentbeiIT-Fachkräften.SolautetdasErgebnis<br />

einer Umfrage zur PersonalplanungimAuftragdesVerbandsBitkom.<br />

Die aktuelle Situation in den Unternehmenzeigtaberauch,dassdiediskutierte<br />

Frauenquote von 30 Prozent für<br />

den Hightech-Sektor nicht zu realisieren<br />

wäre. Der Anteil von Frauen im<br />

Top-Managementbeträgt derzeitknapp<br />

drei Prozent, bis 2020 soll er auf knapp<br />

17 Prozent steigen; im Mittelmanagementvon4,4Prozentauf15Prozent.<br />

Nichtattraktivgenug<br />

AnsturmvonZuwanderernausOsteuropaistausgeblieben<br />

REGENSBURG. Deutschland – das gelobteLand?Wennesdennjesowar,<br />

dann war das früher mal. Wer das<br />

noch nicht glauben mag, der blicke<br />

auf die Zuwanderung von Osteuropäern<br />

seit der Öffnung unseres<br />

Arbeitsmarktes zum 1. Mai dieses<br />

Jahres.<br />

Seither ist die Arbeitnehmerfreizügigkeit<br />

und die Dienstleistungsfreiheit<br />

gegenüber Polen, Slowakei,<br />

Tschechien, Lettland, Litauen, Estland,<br />

Slowenien und Ungarn in<br />

Kraft. Deutschland und Österreich<br />

waren die Nachzügler in der EU, andere<br />

Staaten haben ihre Arbeitsmärkte<br />

schon wesentlich früher geöffnet.<br />

Und nun sieht es so aus, als hätten<br />

die Bewohner dieser osteuropäischen<br />

Staaten nicht eben fieberhaft<br />

darauf gewartet, endlich ihre<br />

Arbeitskraft hier einsetzen zu dürfen.<br />

Deutschland sei schlicht „nicht<br />

attraktiv genug“, um hierhin auszuwandern,<br />

sagte etwa der polnische<br />

Softwareentwickler Mateusz Lipczynski.<br />

Er hatte schon fünf Jahre<br />

lang hier gearbeitet, in Baden-Württemberg.<br />

Stellenweise sei es da sehr<br />

schön. Aber: Er fühlte sich als Pole<br />

nicht überall willkommen, sah sich<br />

mit Vorurteilen konfrontiert. Und<br />

angesichts der Lebenshaltungskosten<br />

und der Steuern hat er am Ende<br />

inPolenmehraufdemKonto.<br />

Eine Einschätzung, die quasi<br />

hochoffiziell der Vorstand der Agentur<br />

für Arbeit, Heinrich Alt, bestätigt.<br />

Er sieht kaum einen ökonomischen<br />

Anreiz für Osteuropäer, nach<br />

Deutschlandzukommen.DieLöhne<br />

sind hier kaum höher als anderswo<br />

in Westeuropa, teilweise sogar deutlich<br />

niedriger. Gleichzeitig haben<br />

sichPolen,Tschechienunddieanderen<br />

Staaten enorm positiv entwickelt.<br />

Wozu dann auswandern und<br />

sich obendrein mit der deutschen<br />

Bürokratie herumschlagen, wenn es<br />

umdieAnerkennungvonAbschlüssenundQualifikationengeht?<br />

Der Ansturm, von manchen gefürchtet,vonanderenzurLinderung<br />

von Engpässen bei Fachkräften erwünscht,<br />

ist definitiv ausgeblieben.<br />

EndeOktober–dassinddiejüngsten<br />

uns vorliegenden Daten – sind gerade<br />

mal 50000 Männer und Frauen<br />

aus Osteuropa zur Arbeitssuche<br />

nachDeutschlandgekommen.<br />

Das sind noch weniger, als das<br />

Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung<br />

(IAB) in seinen ohnehinschonvorsichtigenSchätzungen<br />

erwartet hatte: Gut 100000 Zuwanderer<br />

aus den zur Rede stehenden<br />

Ländern hatten die Nürnberger Forscher<br />

für das Gesamtjahr 2011 prognostiziert,<br />

eine Zahl, die kaum noch<br />

erreichtwerdenwird.<br />

Damit steht nach aktueller Lage<br />

fest:DieÖffnungzum1.Maihatauf<br />

dem Arbeitsmarkt keine nennenswerten<br />

Spuren hinterlassen. Weder<br />

wurde das Lohngefüge durch massenhaft<br />

hereinströmende Billigkräfte<br />

gedrückt, noch gleichen die Zuwanderer<br />

die Lücken aus, die allein<br />

schondadurchentstehen,dassweniger<br />

Menschen um unteren Ende der<br />

Altersskala eine Tätigkeit aufnehmen,<br />

als am oberen Ende in den Ruhestandtreten.(fl)<br />

Export-Rekordeauch2012<br />

Interessean„MadeinGermany“hältan–geradeinChina<br />

MÜNCHEN/REGENSBURG. Die Unsicherheit<br />

über die Schuldenkrise erreicht<br />

auch die Unternehmen im Freistaat –<br />

aber sie lähmt sie nicht. Im Gegenteil:<br />

beim Gang in den Weihnachtsurlaub<br />

können zahlreiche Unternehmenschefs<br />

gutgefüllteAuftragsbücherzuklappen.<br />

Konsens ist mittlerweile, dass die<br />

KonjunkturimEuroraumunddamitder<br />

wichtigste Exportraum abkühlen wird.<br />

Daher rechnet etwa bei der November-<br />

Umfrage der Vereinigung der Bayerischen<br />

Wirtschaft (vbw) jedes fünfte<br />

UnternehmenmitschlechterenGeschäften<br />

– im Frühjahr war es noch jedes<br />

zehnte. Eine Rezession fürchten die<br />

Unternehmennicht,nochüberwiegtdie<br />

Zuversicht: Deutlich mehr Chefs, ein<br />

knappesDrittel,erwartenauch2012Zuwächse.<br />

Ihre Lage bewerten die meisten<br />

weiter als gut. „Es gibt aus bayerischer<br />

SichtkeinenGrundfüreinezupessimistischeSichtaufsnächsteJahr“,bilanziert<br />

vbw-Hauptgeschäftsführer Bertram<br />

Brossardt. Es gehe „weiter bergauf, nur<br />

nichtmehrsosteilwiebisher“.<br />

Bayern, speziell Ostbayern, verdankt<br />

seine gute Lage vor allem der Industrieund<br />

ihrer Exportorientierung. Der<br />

stärkste Motor ist dabei die Autoindustrie.<br />

Hier geben sich die Verbandsvertreter<br />

ebenfalls optimistisch. Kunststück:<br />

Die Hersteller eilen Monat für Monat<br />

vonRekordzuRekord,fürvieleModelle<br />

gibt es lange Wartelisten. Entspreche<br />

fahren die Hersteller Sonderschichten –<br />

soeben verkündete BMW, in München,<br />

Regensburg, Oxford und Spartanburg<br />

dieWeihnachtsferienaufeineWochezu<br />

verkürzen. Beim Ausblick auf 2012 geht<br />

VDA-Präsident Matthias Wissmann von<br />

einer beruhigenden Grundtendenz aus:<br />

„Die weltweite Nachfrage nach Autos<br />

steigt weiter“. Zwar fuße das Wachstum<br />

derBrancheimwesentlichenaufdreiRegionen:Indien,ChinaunddemamerikanischenKontinent.JedochistbeiderBevölkerung<br />

in allen drei Regionen kein<br />

Ende der „Freude am Fahren“ in Sicht –<br />

auchnichtindenUSA.<br />

DarumsolldieZahlderBeschäftigten<br />

bei den Autoherstellern wie auch den<br />

Zulieferern in Deutschland zumindest<br />

„stabil bleiben“ – das gilt auch für die<br />

mehrals60000Zeitarbeiter.<br />

Hinzukommt,dassnachAnsichtvon<br />

Dr.FerencAcsimriesigenReichderMitte<br />

ein weiter gutes Klima für Importe<br />

herrscht: „China will seine Exportüberschüsse<br />

durch steigende Importe abbauen.Diese<br />

sollen innerhalb von 5 Jahren<br />

von gut einer Billion US-Dollar auf<br />

über acht Billionen US-Dollar steigen“,<br />

sagt der Regensburger Wirtschaftspsychologeund<br />

Expertefür chinesische Geschäftskultur.<br />

Hintergrund, so Acs, sei<br />

der Erhalt der Stabilität der Währung<br />

Renminbi.Der abkühlende Immobilienmarkt,dieKrisederSchattenkrediteund<br />

die Inflation seien Herausforderungen,<br />

so Acs weiter, aber Hightech Made in<br />

Germany werde weiter benötigt. Die<br />

Perspektivenfür2012sindnachAnsicht<br />

von Dr. Acs daher durchaus positiv:<br />

„Steigende Lohn- und SozialversicherungskosteninChinamachendiehohen<br />

Preise ausländischer Produkte attraktiver<br />

– sowohl für Unternehmen als auch<br />

fürKonsumenten.“<br />

Möglicherweise könne sich China –<br />

verglichenmitdenwirtschaftlichenTurbulenzen<br />

in Europa – als Ort der Kontinuität<br />

etablieren: „Vielleicht geht 2012<br />

dieWeltunter,abernichtinChina“.(rh)<br />

Ostbayern-Arenawirdgebaut<br />

ResonanzaufWZ-Ideen/GesprächmitKoordinatorbeimAmtfürStadtentwicklung<br />

REGENSBURG.Ob„GeldToreschießt“<br />

– diese Frage bewegt die Fußball-<br />

Fans schon sehr lange, spätestens<br />

aber,seitdemdasRundelängstnicht<br />

mehr nur auf Bolzplätzen in das früher<br />

meist recht wackelige Eckige<br />

bugsiert wird. Selbst wer im Profi-<br />

Fußball aber an den Marktwert von<br />

einzelnenSpielernunddaranglaubt,<br />

dassguteSolistenautomatischeinen<br />

exzellenten Chor ergeben, muss immerwiedererleben,dassesimTeamwork<br />

eben nochandere Erfolgskriterien<br />

gibt. Spätestens an diesem<br />

Punkt wird Fußball in unseren BreitenzumPolitikumunddamitwegen<br />

seiner Vielschichtigkeit zwischen<br />

Wirtschaft und Gesellschaft zu<br />

einemThemafürdie<strong>Wirtschaftszeitung</strong>.<br />

Impulsgeber für die Region<br />

Dies gilt umso mehr, als es sich bei<br />

derdafürnotwendigenBühneinzwischenum<br />

ein durchaus kostenträchtiges<br />

Beispiel für die Infrastruktur<br />

eines Wirtschaftsstandortes handelt.<br />

Und deshalb ist es auch nicht mehr<br />

damit getan, vier Tribünen auf eine<br />

grüne Wiese zu platzieren. Gerade<br />

deshalb nahmen wir von der <strong>Wirtschaftszeitung</strong>denkurzvorderSommerpause<br />

2011 erfolgten Beschluss<br />

des Regensburger Stadtrats in puncto<br />

Bau eines Fußball-Stadions zum<br />

Anlass, an die „klügsten Köpfe“ der<br />

Region zu appellieren und ein solchesProjektauchalshoffnungsvolle<br />

Chance für die weitere Entwicklung<br />

Ostbayerns zu verstehen. „Ein<br />

Leuchtturm-Projekt für Ostbayerns<br />

Wirtschaft“ – so formulierten wir<br />

unsere feste Überzeugung, dieses<br />

Fußball-Stadion an einem der spektakulärsten<br />

Standorte im Süden Regensburgs<br />

tatsächlich als Impulsgeber<br />

zu behandeln. In und um diese<br />

„Ostbayern-Arena“ herum könnte<br />

sich das hohe Potenzial an kompetenten<br />

Unternehmen zeigen, wie es<br />

schon seit Jahren bei den unterschiedlichsten<br />

Anlässen rund um<br />

den Globus zum Einsatz kommt.<br />

Warumalsonicht„dahoam“?<br />

„Steuerlich günstigere Lösung“<br />

Gerade mit Blick auf die doch sehr<br />

beachtlichen Platzierungen im Rahmen<br />

diverser Rankings, die der Region<br />

Ostbayern immer wieder ein<br />

sehrgutesZeugnisausstellen,darfes<br />

gedanklich wie auch in der Realität<br />

keinen Stillstand geben. Die gerade<br />

indiesenTagenerfolgteAufwertung<br />

des Regensburger Weltkulturerbe-<br />

Status sollte diesen Gedanken weiterenAufschwungverleihen.<br />

Die Resonanz auf den „Versuchsballon“<br />

der <strong>Wirtschaftszeitung</strong> war<br />

sehr ermutigend. Insbesondere der<br />

Gedanke, die Bereitschaft der KommunefürdenBaueinesStadionsmit<br />

den Ideen, Vorschlägen, ja sogar Visionen<br />

Privater zu bündeln, setzt<br />

sich allem Anschein nach mehr und<br />

mehr durch. Jedenfalls könnte sich<br />

Armin Mayr vom Amt für Stadtentwicklung<br />

als neuer Koordinator des<br />

Projekts allerhand vorstellen. Wie<br />

nochvorJahresendevomRegensburger<br />

Stadtrat wohl beschlossen werdendürfte,werdennichtdieRegens-<br />

burger Badebetriebe (RBB) unter LeitungvonBerndHetzeneckerdasStadion-Projektumsetzen.Vielmehrhabe<br />

maneinefürdieStadt„steuerlich<br />

günstigere Lösung“ im Visier und<br />

werde deshalb eine eigene Gesellschaftgründen,war<br />

im Vorfeldder<br />

Parlamentsdebattezuhören.<br />

Wie auch immer: Das neue Stadion,<br />

die Ostbayern-Arena direkt an<br />

derAutobahnA3, muss europaweit<br />

ausgeschrieben werden! Ehe dies geschieht,<br />

sollte – nicht zuletzt auch<br />

imSinnedervonder<strong>Wirtschaftszeitung</strong>insSpielgebrachtenWirtschaft<br />

Ostbayerns – intensiv aneinem<br />

wirklich zukunftsträchtigen Nutzungskonzeptgearbeitetwerden.Armin<br />

Mayr zeigte sich im WZ-Interview<br />

sehr offen gegenüber selbst<br />

noch so abwegigen Ideen. Schließlich<br />

brauche man für die Ausschreibung<br />

ja auch ein überzeugendes<br />

Konzept,damitdieTeamsausArchitekt<br />

und Bauträger („so ist das heute<br />

üblich“) wissen, wie sich die RegensburgerihreArenaüberhauptvorstellen.<br />

Am Tor der 2.Bundesliga?<br />

Dass dieses Projekt gelingt, davon<br />

geht Mayr aus. Selbst wenn der DFB<br />

wegennotwendigerSondergenehmigungen<br />

für das alte Stadion an der<br />

Prüfeninger Straße noch einmal<br />

beimJahnanklopfensollte,gibtman<br />

sich in Regensburg optimistisch. Armin<br />

Mayr: „Jetzt wird gebaut!“ DerweilklopftdieJahnelf–beiHalbzeit<br />

dieser Saison – unüberhörbar ans<br />

Torzur2.Bundesliga.(go)

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