fair trade - Wirtschaftszeitung
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WIRTSCHAFTSZEITUNG<br />
STRAUBING. Griechenland, Schuldenberg,Eurokrise.Diese<br />
Schlagzeilen beherrschen<br />
Medien und den Smalltalk<br />
auf deutschen Straßen. Ein Thema<br />
auch für Kirchen und dazu gehörige<br />
Institutionen,wiederehemaligebayerische<br />
Landtagspräsident Alois Glück<br />
versichert. Er ist jetzt Präsident des<br />
ZentralkomiteesderdeutschenKatholiken.<br />
Politiker und Chef-Katholik –<br />
zwei Gründe, warum sich der CSU-<br />
Hausphilosoph bei der Weltwirtschaftskrise<br />
2008 dazu veranlasst sah,<br />
sich hinzusetzen und ein Buch über<br />
unsere Werte zu schreiben. Sein Buch<br />
„Warum wir uns ändern müssen“<br />
stellteerinderStraubingerBuchhandlung<br />
Rupprecht vor. Zuvor stellte er<br />
sichaberunserenFragen.<br />
SiestellenderzeitIhrBuchvor–zueiner<br />
Zeit,wovieleMillionenDeutschevordem<br />
FernsehersitzenundTagesschausehen.<br />
SindSiefroh,heuteAbendkeineNachrichtensehenzumüssen?<br />
Alois Glück: (schmunzelt) NatürlichhabeichtagsüberschonNachrichtengehört.AberinderTaterlebenwireineHäufungvonKrisenundmanbekommt<br />
dabei schon ein bedrückendes<br />
Gefühl und möchte gerne weghören.<br />
Aber wegschauen hilft uns nicht weiter.<br />
EinerKrisehabenSiesichbesondersintensivgewidmet:derWeltwirtschaftskrise<br />
2008,vonderIhrBuchhandelt.AlsSie<br />
darangearbeitethaben,hatDeutschland<br />
Münchenstartet„baumaAfrica“<br />
BayernsgroßeMessegesellschaftensindzuHausewieauchinternationalsehraktiv<br />
Messen haben durchaus eine<br />
Zukunft. Foto:MesseMünchen<br />
vieleSchuldengemacht,umdieWirtschaftanzukurbeln.JetztdrohtderSchuldenbergeinigeLänderzuerdrücken.HättenSiesichträumenlassen,dassallesnoch<br />
vielschlimmerkommt?<br />
Glück: Die europäische Entwicklung<br />
im Zusammenhang mit den hohenStaatsverschuldungenhabeichso<br />
nicht erwartet. Jetzt legen die Märkte<br />
mit einer unglaublichen Härte offen,<br />
wiesehr wirschonständigaufKosten<br />
der Zukunft leben, wie sehr wir uns<br />
MÜNCHEN/NÜRNBERG. „Messen und<br />
Ausstellungen werden auch künftig<br />
eine bedeutsame Rolle im Marketing-Mix<br />
erfolgreicher Unternehmen<br />
spielen.“ Jedenfalls ist Klaus Dittrich,<br />
Vorsitzender der Geschäftsführung<br />
der Messe München International,<br />
fest davon überzeugt. Entsprechend<br />
offensiv nehmen die Münchner derzeit<br />
die Umsetzung ihrer neuen<br />
Unternehmensstrategie in Angriff,<br />
beigleichzeitigungebremsterFortsetzung<br />
des Effizienz- und Wachstumsprogramms.<br />
Neben einem gezielten<br />
Wachstum im Inland, worunter<br />
Klaus Dittrich insbesondere strategische<br />
Akquisitionen versteht, nennt<br />
der Chef der Messegesellschaft den<br />
Ausbau der Marktposition im AuslandalsKernziel,woraufmansichin<br />
den nächsten Jahren konzentrieren<br />
werde: „Bis 2016 wollen wir den Anteil<br />
unseres Auslandsumsatzes von<br />
heute15Prozentverdoppeln.“<br />
Derweil hat die Messe München<br />
ihre Umsatz- und Ergebnisziele für<br />
2011 erneut sehr deutlich übertroffen.BeimUmsatzwareneselfMillionen<br />
Euro mehr als geplant (auf 181<br />
Millionen Euro), während der Gewinn<br />
vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen,<br />
also der EBITDA, bei<br />
rund 39 Millionen Euro landete. Das<br />
waren im auslaufenden Jahr nicht<br />
weniger als 17 Millionen Euro über<br />
der ursprünglichen Jahresplanung.<br />
DiesepositiveBilanz–derUmsatzder<br />
gesamte Gruppe liegt bei über 220<br />
Millionen Euro – gewinnt noch dadurch<br />
an Bedeutung, dass sie in<br />
einem turnusbedingt weniger starkenVeranstaltungsjahr(alsoetwaohnedie„Drinktec“)geschafftwurde.<br />
Über 31000 Aussteller lockten im<br />
Jahr 2011 mehr als 1,7 Millionen BesucherandiedreiMünchnerStandorte,nämlichzurMesseMünchen,zum<br />
Internationalen Congress Center<br />
(ICM) sowie in das MOC-Veranstaltungscenter<br />
– ein Trend, der die Gesellschafter,alsodenFreistaatunddie<br />
Stadt München, bewogen hat, das<br />
Messegelände ab 2016 um zwei Hallen<br />
zuerweitern. Gleichzeitig baut<br />
NACHRICHTEN<br />
ständig verschulden, um unseren Lebensstandardzuhalten.Sogesehenist<br />
es ein Offenbarungseid. Eigentlich haben<br />
wir erwartet, dass unsere NachkommendieRechnungbezahlenmüssen<br />
für unsere Art zu leben. Jetzt sind<br />
wirselbstdamitkonfrontiert.<br />
DassdieseArtzulebengefährlichist,hat<br />
sich2008schongezeigt.InIhremBuch<br />
schreibenSie:„WennwirausderWirtschaftskrisenichtlernen,wirddienächste<br />
aufunszurollen.“Schnellergeschehenals<br />
die Messe München aber auch ihr<br />
internationales Geschäft aus und<br />
wirdfürdieDurchführungderersten<br />
„baumaAfrica“imSeptember2013in<br />
Johannesburg schon bald eine Tochtergesellschaft<br />
in Südafrika gründen.<br />
Wie der zuständige Geschäftsführer<br />
Eugen Egetenmeir betont, sei die Resonanz<br />
gerade auf dem Gebiet der<br />
Baumaschinenmessen außerordentlich<br />
gut, was sich auch bereits mit<br />
Blick auf die „bauma China“ in<br />
Shanghai und die Messekooperation<br />
der Münchner mit „bC India“ in<br />
Mumbaigezeigthabe.Deramerikanische<br />
Partner in Indien wird auch bei<br />
der ersten „bauma Africa“ als offiziellerSupporteragieren.Zudeninsgesamtrund30000AusstellernunddenzweiMillionenBesuchern,<br />
die Jahr für Jahr durch Messe-<br />
Aktivitäten aus München animiert<br />
werden, trägt nicht zuletzt auch das<br />
InternationaleCongressCenter(ICM)<br />
bei. Wie Dr. Reinhard Pfeiffer betont,<br />
hat sich das Kongresszentrum vor allem<br />
als „Top-Location für medizinische<br />
Kongresse“ bewährt. 2012 wird<br />
nun schon zum dritten Mal die Jahrestagung<br />
der European Society of<br />
Cardiology mit weit über 30000 Teilnehmern<br />
in München stattfinden.<br />
Zuletzt war in diesem Zusammenhang<br />
von einem Kaufkraftzufluss in<br />
Höhe von 80 Millionen Euro für<br />
MünchenunddiegesamteRegiondie<br />
Rede.<br />
NürnbergMesse setzt auf Ausland<br />
Vor einem ausgesprochen starken<br />
Messejahr steht auch die „Nürnberg-<br />
Messe Group“. Während das turnusbedingtschwächere2011mit165Millionen<br />
Euro immerhin den zweithöchsten<br />
Umsatz in der Geschichte<br />
der Messegesellschaft bescherte,<br />
strebt die gesamte Gruppe für 2012<br />
mitihrenNürnbergerFachmessensowie<br />
den Töchtern in Brasilien, China<br />
und Nordamerika einen Umsatz von<br />
200 Millionen Euro an. In zehn Jahren<br />
sollen von den Auslandstöchtern<br />
zwanzigProzentdesGesamtumsatzes<br />
erwirtschaftetwerden.(go)<br />
gedruckt.HatdiePolitikversagt?<br />
Glück: Das Problem ist, dass wir<br />
weltweitsostarkvernetztsind,jaeine<br />
Schicksalsgemeinschaft sind, dass nationale,<br />
selbst europäische Politik im<br />
Alleingang nicht mehr wirksam handelnkann.EinBeispieldafüristdieaktuelle<br />
Diskussion um die Transaktionssteuer.WennebendieBritenund<br />
Amerikaner nicht mitmachen, ist es<br />
praktischunmöglich,sieeinzuführen,<br />
weil dann natürlich sofort AusweichplätzefürdieseArtvonBankwesenda<br />
sind. Deshalb kann man nicht sagen,<br />
diePolitikhatversagt,sondernessind<br />
dafür einfach die Strukturen noch<br />
nichtda.VielleichtmussauchderLeidensdrucknochgrößerwerden,bisdieBereitschaftzurKorrekturdieserFehlentwicklung<br />
bei allen da ist. Allerdings<br />
darf man nicht vergessen, dass<br />
wirwährenddessenwertvolleZeitverlieren<br />
und unsere Handlungsspielräumeengerwerden.<br />
Wasmüssenwirtun?<br />
Glück: Wir brauchen eine Lebensund<br />
Wirtschaftsweise, die längerfristig<br />
angelegt ist. Das Prinzip NachhaltigkeitistdernotwendigeLeitsternfür<br />
künftige Entwicklung. Konsum und<br />
Wirtschaftswachstum sollte nicht das<br />
Maß aller Dinge sein, so wie es das<br />
angelsächsische Modell will. Auch<br />
müssen wir unsere Werte überdenken.<br />
Es kann nicht sein, dass wir Freiheit<br />
von der Bereitschaft, Verantwor-<br />
JANUAR 2012 | SEITE 3<br />
„WirbraucheneineKulturderVerantwortung“<br />
AloisGlückimInterviewmitder<strong>Wirtschaftszeitung</strong>überWirtschafts-undStaatsprobleme,Banken,GrenzenderPolitikundWerte<br />
AloisGlücklegtWertaufWerte. Foto:Rothhammer<br />
tung zu übernehmen, abkoppeln.<br />
Überspitzt gesagt: „Alle Freiheit für<br />
mich, alle Verpflichtungen für die anderen.“<br />
Das geht nicht. Wir glauben,<br />
nurwerallesauseinerSacherausholt,<br />
ist clever. Alle anderen sind dumm.<br />
Dieses kurzfristige Erfolgsdenken ist<br />
genaudasMörderische,wassichinder<br />
Wirtschaft breitgemacht hat. Die<br />
Quartalszahlen, Aktien, Börsen – all<br />
das hat Manager dazu gezwungen,<br />
Entscheidungen zu treffen, die kurzfristig<br />
Erfolg bringen, längerfristig<br />
aberderFirmaschaden.Wirbrauchen<br />
also dringend eine neue Kultur der<br />
Verantwortung.<br />
IstEuropanochüberlebensfähig?<br />
Glück: Europa hat alle Voraussetzungen,dieseKrisezuüberstehen.Der<br />
europäische Einigungsprozess ist nur<br />
überKrisenzustandegekommen.Wir<br />
sindabersicherlichindergrößtenund<br />
gefährlichsten Krise Europas. Aber ja,<br />
Europa hat das Potenzial, diese zu<br />
überstehen. Wenn die Politik handlungsfähig<br />
bleibt, ist auch der Euro<br />
nicht gefährdet. Das große Thema<br />
muss aber sein, in Europa die Verschuldung<br />
zu stoppen. Der Weg ist<br />
eigentlichklar.Jetztmussernurnoch<br />
inallenLänderndurchgesetztwerden.<br />
Für Griechenland sicher ein dramatischer<br />
Weg. Vielleicht hat’s die Krise<br />
gebraucht. Wir können nicht länger<br />
aufKostenderNachkommenleben.<br />
Interview:ClaudiaRothhammer<br />
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