fair trade - Wirtschaftszeitung
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Ausgebremst<br />
MetromitGewinnwarnung<br />
DÜSSELDORF. Ein schwacher Start<br />
ins Weihnachtsgeschäft vor allem<br />
in den südeuropäischen SchuldenstaatenhatdemHandelsriesenMetroendgültigdieJahresprognoseverhagelt.<br />
Bei Gewinn und Umsatz<br />
werde der Konzern wohl unter den<br />
ZahlendesVorjahresbleiben,räumte<br />
der scheidende Metro-Chef Eckhard<br />
Cordes ein, der in der Vergangenheit<br />
noch neue Rekordergebnisseangekündigthatte.SinkendeUmsätze<br />
und Probleme in Italien, GriechenlandundSpanienmachenihm<br />
nun aber einen Strich durch die<br />
Rechnung.<br />
Die Krise trifft den Konzern zur<br />
Unzeit, denn Cordes arbeitet am<br />
Verkauf der Warenhaustochter<br />
Kaufhof. Diese Pläne seien aber<br />
noch auf Kurs, versicherte ein Metro-Sprecher.<br />
Ein österreichischer<br />
Immobilien-Investor habe ein verbindliches<br />
Angebot für die Kette<br />
vorgelegt. Cordes hatte zuletzt ein<br />
dickes Fragezeichen hinter das Gewinnziel<br />
der Metro mit Töchtern<br />
wieMedia-Saturn,Cash&Carryoder<br />
realgesetzt.DieursprünglichePrognose<br />
eines Umsatzwachstums von<br />
„gutvierProzent“für2011hatteder<br />
amtierende Finanzchef und designierte<br />
Cordes-Nachfolger Olaf Koch<br />
schonimJuligekippt.(wz)<br />
GemischteGefühlevordemFest<br />
DasWeihnachtsgeschäftlässtvorallemdieHändleringroßenStädtenundimInternetfrohlocken<br />
VON THORSTEN RETTA<br />
NÜRNBERG/BERLIN/REGENSBURG. Die<br />
vier Wochen vor Weihnachten sind<br />
für den Handel traditionell die umsatzstärksten<br />
im gesamten Jahr. „In<br />
denletztenbeidenMonatendesJahres<br />
machtdieBrancheimSchnittetwaein<br />
Fünftel ihres Jahresumsatzes. In den<br />
typischen Geschenke-Branchen sogar<br />
noch mehr: Bei Spielwaren, Uhren<br />
undSchmuck,BüchernundUnterhaltungselektronik<br />
beträgt der Umsatzanteilzwischen25und30Prozent“,erklärt<br />
Kai Falk, Sprecher vom Handelsverband<br />
Deutschland (HDE). Insgesamt<br />
setzt der Einzelhandel im Weihnachtsgeschäft78MilliardenEuroum.<br />
Auch in diesem Jahr wird der Gabentisch<br />
wieder reich gedeckt sein, was<br />
neben den Beschenkten vor allem die<br />
Geschäftsinhaber freuen wird –trotz<br />
Schuldenkrise und erwarteter Konjunktureintrübung.<br />
Im Vergleich zum<br />
VorjahrerwartetderHDEeinPlusvon<br />
1,5Prozentoder1,2MilliardenEuro.<br />
Bücher weiterhin sehr beliebt<br />
Laut einer aktuellen GfK-Studie (Gesellschaft<br />
für Konsumforschung) planen<br />
rund 92 Prozent der Deutschen,<br />
Weihnachtsgeschenke für durchschnittlich241Eurozukaufen.Damit<br />
kann der Handel mit einem Umsatzvolumen<br />
allein für Weihnachtsgeschenke<br />
von 13,7 Milliarden Euro<br />
rechnen. Im Vergleich zum Vorjahr<br />
entspricht das zwar einem Minus von<br />
zwei Prozent. Der Rückgang wird jedoch<br />
teilweise durch eine Zunahme<br />
bei Bargeldgeschenken, die in den Tagen<br />
nach dem Fest die Kassen der<br />
Händler erreichen werden, kompensiert.<br />
2,1 Milliarden Euro in bar wechseln<br />
den Besitzer – wenig kreativ, dafür<br />
sind Fehlgriffe aber ausgeschlossen.FüraufmehrOriginalitätBedachteempfiehltessich,aufeinenderklassischen<br />
Weihnachts-Bestseller auszuweichen.<br />
Am beliebtesten sind nach<br />
wie vor Bücher. Rund 62 Prozent der<br />
Deutschen wollen Lesestoff verschenken.<br />
Durchschnittlich werden sie dafür<br />
37 Euro ausgeben. Es folgen Gutscheine<br />
undKleidungauf den Rängen<br />
zwei und drei. Platz vier der beliebtestenGeschenkegehtanCDsundDVDs,<br />
Spielwaren stehen an fünfter Stelle.<br />
Die 25- bis 34-Jährigen sind hier die<br />
größte Käufergruppe. „Besonders begehrtsindnebendenKlassikerndieses<br />
Jahr auch E-Bikes, 3D-Fernseher, iPads<br />
sowieSammel-undHeldenfiguren“,so<br />
Falkweiter.<br />
Wer jedoch wie viel ausgibt, differiert<br />
abhängig von Alter und Geschlechtdeutlich.Menschenzwischen<br />
14 und 24 Jahren investieren durchschnittlich<br />
121 Euro in Weihnachtspräsente,<br />
bei den 55- bis 64-Jährigen<br />
sind es303 Euro. Menschen mitHaushaltseinkommen<br />
unter 1500 Euro geben<br />
im Schnitt 155 Euro aus, Einkommensklassen<br />
über 3500 Euro haben<br />
Weihnachten macht nicht nur Beschenkte glücklich.Der Einzelhandel erzielt vor dem Fest bis zu 30Prozent seines<br />
Jahresumsatzes. Foto:djd<br />
ein Budget von 344 Euro. Nach einer<br />
bundesweiten HDE-Trendumfrage<br />
(Handelsverband Deutschland) unter<br />
400 Unternehmen Ende November<br />
zeigte der vorletzte Monat des Jahres<br />
insgesamt eine gute Entwicklung, lag<br />
allerdings leicht unter einem starken<br />
Vorjahresmonat. „Es ist noch Luft<br />
nach oben“, so HDE-Hauptgeschäftsführer<br />
Stefan Genth Anfang Dezember.<br />
Entscheidend seidie Entwicklung<br />
in den kommenden umsatzstärksten<br />
Wochen des Jahres. Die Händler seien<br />
jedochsehroptimistisch,dieKonsumlaunederVerbraucherstabil.<br />
Zwei Wochen später aber steht fest,<br />
dass regionale Unterschiede im Kaufverhalten<br />
die Kassen nicht überall<br />
gleich laut klinglen lassen. Die Kunden<br />
zog es an den beiden Wochenenden<br />
vor Weihnachten vor allem in die<br />
größerenStädte.BesondersHändlerin<br />
hochfrequentierten Zentrumslagen<br />
sprachenvoneinemgutenZulaufund<br />
zeigten sich mit dem Weihnachtsgeschäftüberdurchschnittlichzufrieden.<br />
Weniger Publikumsverkehr herrschte<br />
dagegen in vielen kleineren Städten.<br />
Händler berichteten dort trotz besten<br />
Shoppingwetters von schwach besuchtenGeschäften.„SofälltdieHalbzeitbilanz<br />
des Weihnachtsgeschäfts<br />
bislanggemischtaus“,bestätigtStefan<br />
Genth. Auch wenn die Einkaufsmeilen<br />
der Metropolen besonders am vorletzten<br />
Samstag vor dem Fest steigendeUmsätzeverbuchten,seinacheiner<br />
aktuellen HDE-Trendumfrage auch in<br />
der dritten Adventswoche der Knoten<br />
nochnichtgeplatzt.<br />
Hoffen auf Last-Minute-Shopper<br />
VielerortsladenauchanAdventssonntagen<br />
die Geschäfte zum stressfreien<br />
Bummeln mit der ganzen Familie ein.<br />
„Die Gewinner der verkaufsoffenen<br />
Sonntage sindKunden, Geschäfte und<br />
Städte gleichermaßen“, sagte Genth<br />
mitBlickaufForderungen,dieSonderregelung<br />
abzuschaffen. Geöffnete Läden<br />
seien ein wichtiger Publikumsmagnet,<br />
von dem auch die GastronomieundkulturelleEinrichtungenprofitierenkönnten.DerganzgroßeAnsturmaufdieGeschenke<br />
wird angesichts der Kundenzurückhaltung<br />
in der kommenden<br />
Woche erwartet. Da nach dem vierten<br />
▼<br />
Advent noch eine ganze Woche für<br />
denEinkaufbleibt,erwartendieHändler<br />
in diesem Jahr ein starkes Last-Minute-Geschäft.<br />
Die Textilhändler berichten<br />
inzwischen über steigende<br />
VerkäufebeiwarmerWintermode,die<br />
bislang wegen der milden TemperaturennurlangsaminSchwungkamen.<br />
Von den Einkäufen der Last-Minute-<br />
Shopper profitiert auch der Online-<br />
Handel. Hier steht das Weihnachtsgeschäft<br />
beinahe uneingeschränkt unter<br />
demMotto„SüßerdieKassennieklingeln“.LautdemE-Payment-Barometer,<br />
einer Umfrage von ibi research an der<br />
UniRegensburgunddemWirtschaftsmagazin<br />
Der Handel im Auftrag von<br />
MasterCard,erwartetdieMehrheitder<br />
Händler steigende Weihnachtsumsätze.<br />
Vor allem die größeren rechnen<br />
mit einer deutliche Zunahme. 24 Prozent<br />
der Händler mit einem Umsatz<br />
von mehr als 500000 Euro planen mit<br />
einem Plus von mehr als 25 Prozent.<br />
Der Schuldenkrise zum Trotz blickt<br />
der Online-Handel auch hoffnungsvoll<br />
in die Zukunft. Nur knapp jeder<br />
Zehnte befürchtet im kommenden<br />
JahreinenRückgangderUmsätze.<br />
WEIHACHTSGESCHÄFT 2011<br />
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▼<br />
Umsatzanteil in den Branchen<br />
indenMonatenNovember/Dezember<br />
Spielwaren<br />
Uhren/Schmuck<br />
Bücher<br />
Unterhaltungselektronik<br />
Parfümerie,<br />
Kosmetikartikel<br />
Wohnmöbel<br />
Bekleidung<br />
Einzelhandel<br />
imengerenSinne<br />
Quelle:HDE Angabenfür2010<br />
MARKT<br />
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WIRTSCHAFTSZEITUNG<br />
JANUAR 2012 | SEITE 27<br />
Prämiert<br />
REGENSBURG. Das Caritas Krankenhaus<br />
St. Josef und das Evangelische<br />
Krankenhaus in Regensburg wurden<br />
mit dem Krankenhaus-Award<br />
„Klinikus“ der Techniker-Krankenkasse<br />
(TK) ausgezeichnet. Damit<br />
sind die beiden Häuser die einzigen<br />
in der Oberpfalz, die in den fünf<br />
WertungskategorienüberdemBundesdurchschnitt<br />
liegen. Im zweijährigen<br />
Rhythmus möchte die TK die<br />
Meinung ihre Mitglieder zur allgemeinen<br />
Zufriedenheit mit dem Behandlungsergebnis,<br />
zur medizinisch-pflegerischen<br />
Versorgung, zu<br />
Information und Kommunikation<br />
mit dem Patienten sowie zur Organisation<br />
und Unterbringung im<br />
Krankenhaus erfahren. Topwerte<br />
erreichen die beiden KrankenhäuserbeiderallgemeinenPatientenzufriedenheit.<br />
Über 82 Prozent gab es<br />
hier für das evangelische Krankenhaus,knapp81ProzentfürSt.Josef.<br />
Mit dem Klinikus steht den Patienten<br />
eine subjektive Einschätzung<br />
zur Verfügung, durch die sie<br />
von anderen Patienten erfahren,<br />
wie es ihnen im jeweiligen Krankenhausergangenist,wiedieQualität<br />
der Behandlung im Vergleich zu<br />
anderenKrankenhäusernzubewertenistundwodieHeilungschancen<br />
nach schweren Operationen aufgrund<br />
der hohen Erfahrung der<br />
Operateure am höchsten ist. Der<br />
Klinikführer ist auf www.tk.de/klinikführerabrufbar.(wz)<br />
LESEN SIE AUCH<br />
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HANDELSREGISTER<br />
Neueinträge,Änderungen,Löschungen–dasaktuelleHandelsregisterfür<br />
Regensburg,Amberg,Schwandorf,<br />
Weiden,Neumarkt,Landshutund<br />
Straubing. Seiten 28 bis 35<br />
GRÜNEWOCHEBERLIN<br />
Zum77.MalfindetdieInternationale<br />
GrüneWocheBerlin2012vom20.bis<br />
29.Januarstatt. Seite 36<br />
TERMINE<br />
DiewichtigstenMessen,Seminare<br />
undKulturtipps–kompaktzusammengefasstaufeinerSeite.<br />
Seite 36<br />
..........................................................................................................<br />
▼<br />
Weihnachtsgeschäft im Einzelhandel<br />
UmsatzinMilliardenEuro AngabeninProzent<br />
2004<br />
Quelle:HDE *Prognose<br />
TopTen derWeihnachtsgeschenke<br />
30,1%<br />
80 75,9 76,4 77,7 76,0 76,2 75,0 76,8 78,0<br />
Bücher<br />
62<br />
24,3% 70<br />
Geschenk-/Geldgutschein<br />
53<br />
23,8%<br />
60<br />
50<br />
Kleidung<br />
CDs/DVDs<br />
46<br />
42<br />
22,6%<br />
40<br />
Spielwaren 41<br />
20,4%<br />
19,1%<br />
19%<br />
19%<br />
30<br />
20<br />
10<br />
0<br />
2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011*<br />
Quelle:Ernst&Young<br />
WZ-Infografik<br />
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Lebensmittel/Süßwaren<br />
Kosmetika<br />
Unterhaltungselektronik<br />
Veranstaltungsbesuche<br />
Schmuck<br />
23<br />
29<br />
27<br />
33<br />
40