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fair trade - Wirtschaftszeitung

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SEITE 12 | JANUAR 2012 FAIR TRADE WIRTSCHAFTSZEITUNG<br />

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Mediaberatung<br />

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DieMedienfabrikdesMittelbayerischenVerlags<br />

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93066Regensburg<br />

E-Mail:<br />

personal@mittelbayerische.de<br />

DieObstkistenfürsBüro<br />

Regionaleund<strong>fair</strong>produzierteLebensmittel:Zertifikatesindnichtgenug<br />

VON CLAUDIA ROTHHAMMER<br />

KÖSSNACH. Ein Termin jagt den<br />

nächsten, das Telefon klingelt Sturm<br />

und Kunden sowie Geschäftspartner<br />

strapazieren die Nerven aller: Ein<br />

Arbeitstag im Büro ist manchmal<br />

kein Zuckerschlecken. Da hilft nur<br />

derGriffindieKeksdose.ChefsinRegensburg,<br />

Straubing oder Landshut<br />

wissen um den Stress im Büro. Deshalb<br />

rufen sie bei Martina Kögl in<br />

Kößnach an. Etwas Süßes muss her.<br />

Statt Schokoriegel ordern die Chefs<br />

aber Bananen, Nüsse, Mandarinen<br />

undÄpfel–allesBioundallesfürdie<br />

Mitarbeiter. Zudem unterstützen die<br />

Chefs regionale Landwirte, die auf<br />

Bioanbau umgestiegen sind. Denn<br />

auch die haben es oft nicht leicht,<br />

einen gerechten Lohn für ihre Arbeit<br />

zubekommen.„IchnehmelieberProdukte<br />

vor Ort, auch wenn ich sie andernorts<br />

günstiger bekommen könnte“,<br />

sagt Martina Kögl. Denn für sie<br />

gehören Bio, regionale Produkte und<br />

<strong>fair</strong>erLohnzusammen.<br />

Ausgewogene Ernährung<br />

an die Tür geliefert<br />

Martina Kögl ist Inhaberin der Ökokiste<br />

Kößnach. Zusammen mit 23<br />

Mitarbeiternsorgt sie dafür,dass sich<br />

über 1000 Kunden in Ostbayern gesund<br />

und ausgewogen ernähren –<br />

und dafür nicht einen Schritt vor die<br />

Tür setzen müssen. Die Ökokiste liefertnämlichbisanebendiese,einmal<br />

pro Woche. Ob Privathaushalt, Bürogemeinschaft,<br />

Kindergarten, Schule<br />

oder Handwerksbetrieb: Martina<br />

KöglsLieferservicekommtan.Besonders<br />

Chefs und Erzieher finden die<br />

Ideesuper,sinddochnurausgewogen<br />

ernährte Kinder und Mitarbeiter mit<br />

voller Konzentration und Leistungskraft<br />

bei der Sache. Und gerade im<br />

WintersorgtderextraKickVitamine<br />

füreinstarkesImmunsystem.<br />

„Ökologische Lebensmittel sind<br />

fürunsabernichtnurökologischangebaute,<br />

sondern auch mit Rücksicht<br />

aufdieRessourcenderErdevertriebene<br />

Produkte“, sagt Martina Kögl. Das<br />

bedeutet,Obst undGemüsekommen<br />

beiderÖkokistevorrangigausderRegion.<br />

„Das ist natürlich jetzt im Winterschwierig,Bananenwachseneben<br />

REGENSBURG.Anfangder1980er-Jahre<br />

lebten die Betreiber der bayerischen<br />

Weltläden noch in der Fairhandels-<br />

Diaspora. Mindestens einmal im Monat<br />

mussten sie nach Stuttgart oder<br />

Frankfurt fahren, um sich in den Lagernder<br />

GEPA neue Warenzu holen.<br />

Auf diese Weise konnten die Weltläden<br />

kaum weiter wirtschaften. Deshalb<br />

gründeten sie im Juni 1984 die<br />

Genossenschaft „Bayerische Dritte<br />

Welt Handel e.G.“, um ein Zentrallagerzubauen,„aberauch,umderSzene<br />

durch Fortbildung, Vernetzung<br />

und Ausbildung einen Schub zu geben“,<br />

sagt Markus Raschke, Bildungsreferent<br />

und Fair-Handels-Berater der<br />

FAIRHandelshausBayerne.G.<br />

Die Genossenschaft errichtete in<br />

enger Kooperation mit der GEPA in<br />

Haimhausen, Ortsteil Amperpettenbach<br />

(Landkreis Dachau) ein rund<br />

600 Quadratmeter großes Regionallager.<br />

Das Sortiment der ersten Jahre<br />

war noch überschaubar, ähnelte aber<br />

von der Struktur her dem heutigen<br />

Warenbestand: Kaffee, Tee, Kerzen,<br />

Jute, Korbwaren, Honig, Gewürze et<br />

cetera. Der Umsatz betrug im ersten<br />

Jahr303000Euro.<br />

1996 wurden 400 Quadratmeter<br />

Lagerfläche angebaut und 1999 wurde<br />

die Genossenschaft in FAIR Handelshaus<br />

Bayern e.G. umbenannt.<br />

MartinaKöglliefertGesundesauchinsBüro. Foto:Rothhammer<br />

nichthier.“Wenn aberschonlängere<br />

Transportwege, dann nicht mit dem<br />

Flugzeug und nur von Betrieben, die<br />

ihren Mitarbeitern einen gerechten<br />

Lohn bezahlen. Martina Kögl war<br />

selbst Landwirtin, bevor sie vor elf<br />

JahrennachKößnachkamundihren<br />

Lieferservice aufbaute. Sie weiß um<br />

die harte Arbeit auf dem Feld. „Man<br />

kann sich gar nicht vorstellen, wie<br />

viele Betriebe im Ausland Schwarzarbeiter<br />

aus Afrika beschäftigen, die<br />

unter schlechten Arbeitsbedingungen<br />

leiden und dafür nur einen Hungerlohnbekommen.“Unddafürmüssemannichtmalweitfahren,oftnur<br />

bis Spanien oder Italien. Dort arbeiten<br />

genügend Marokkaner illegal,<br />

weißMartina KöglauseigenerErfahrung.<br />

Sie prüft potenzielle Geschäftspartner<br />

selbst. „Es ist immer besser,<br />

wennmandirektenKontaktzumLieferanten<br />

hat, als dass man sich nur<br />

auf Richtlinien und Zertifikate ver-<br />

Heute führt das Handelshaus über<br />

6600 Artikel aus rund 50 Ländern im<br />

Sortiment und versorgt etwa 140<br />

Weltläden, 300 Aktionsgruppen und<br />

Bioläden in ganz Bayern mit Produkten<br />

des <strong>fair</strong>en Handels. Anfang der<br />

1990er-Jahre ging die Genossenschaft<br />

auchaufGroßverbraucherundBüros<br />

zu,umKaffee,TeeundSnacksingastronomischen<br />

Betrieben und Teeküchenzuetablieren.<br />

Das Handelshaus ist immer noch<br />

das regionale Handelszentrum der<br />

GEPA,arbeitetaberauchmitmehrals<br />

20 Fair-Handelsorganisationen zusammen<br />

und erwirtschaftet einen<br />

Umsatz von rund 5,3 Millionen Euro<br />

pro Jahr (2010). Während in den<br />

Weltläden immer noch viele Ehrenamtliche<br />

unentgeltlich tätig sind,<br />

arbeitet das Handelshaus nur mit<br />

Festangestellten. Derzeit sind es 14<br />

Vollzeitstellen, die auf 25 Mitarbeiter<br />

verteiltsind.<br />

DieAbhängigkeitvonEhrenamtlichen<br />

wird zunehmend ein Problem,<br />

weil der Nachwuchs fehlt. Raschke<br />

hält es deshalb für notwendig, die<br />

Weltlädenzuprofessionalisierenund<br />

dieGeschäftsführungaufeinhöheres<br />

Niveau zu heben. Das Handelshaus<br />

bietet deshalb regelmäßig Fortbildungsveranstaltungen<br />

an, die von<br />

den Mitarbeitern der Weltläden auch<br />

lässt“, sagt die Geschäftsfrau. Gerechte<br />

Bezahlung muss sein. Deshalb<br />

kauft sie, wo es möglich ist, Fair Trade-Produkte.<br />

Produkte mit Mehrwert<br />

sind ihr Geld wert<br />

Ökologisch, regional, <strong>fair</strong> gehandelt<br />

und möglichst saisonal, dafür steht<br />

dieÖkokiste.BewusstsuchtsichMartinaKöglihrePartneraus,auchwenn<br />

sie für die Produkte meist mehr bezahlenmussalsfürimportierteWare.<br />

Mehr Ausgaben haben auch Chefs,<br />

diefürihreMitarbeiterdieBüro-Obstkiste<br />

bestellen. Aber unterm Strich<br />

zahlt es sich aus: Die Angestellten<br />

sind fitter, und gesundheitsgerechte<br />

Verpflegung am Arbeitsplatz fällt sogar<br />

unter betriebliche Gesundheitsförderung.<br />

Das bedeutet: SachleistungenwiedieObstkistenfürsBürosind<br />

bis zu 500 Euro pro Jahr und Mitarbeitersteuerfrei.<br />

FairTradestehtaneinemScheideweg<br />

FAIRHandelshausBayernbietetAusbildungzurProfessionalisierungderWeltläden<br />

sehr gut angenommen werden. Die<br />

Bildungsarbeit erstreckt sich aber<br />

auchaufdieJugend.Fastwöchentlich<br />

ist eine Schulklasse aus der UmgebungimHandelshauszuGastundinformiert<br />

sich über die Prinzipien des<br />

<strong>fair</strong>enHandels.<br />

„Fair Trade steht heute an einem<br />

Scheideweg“, sagt Raschke. Auf der<br />

einen Seite sind die Weltläden und<br />

die Organisationen, die zu 100 Prozent<br />

<strong>fair</strong> gehandelte Waren im Sortiment<br />

haben, auf der anderen Seite<br />

nehmen etablierte Handelsgesellschaften<br />

und Discounter Fair-Trade-<br />

Produkte ins Programm auf, um ihre<br />

Marke damit zu bewerben. „Verbraucher<br />

sollten genau hinsehen, ob ein<br />

HändlermiteinzelnenFairTrade-Produktennur<br />

Werbungmacht odertatsächlich<br />

die Geschäftspolitik umstellt“,rätRaschke.<br />

Wer den <strong>fair</strong>en Handel unterstützen<br />

will, dem bieten Zertifikate wie<br />

das Fair<strong>trade</strong>-Siegel oder das Naturland-Fair-Siegel<br />

Orientierung. Sicher<br />

kann er sich auch bei den Weltläden<br />

und den großen Organisationen GE-<br />

PA, El Puente und DWP sein. Darin<br />

liegtaucheineChancederWeltläden,<br />

sichdurchprofessionelleFührungals<br />

Fachgeschäft zu etablieren. Weitere<br />

Informationen gibt es auf www.<strong>fair</strong>bayern.de.(xty)

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