gesellschaft & umwelt Bundesrätin Doris Leuthard ... - Naturo Kork AG

fair reisen
klimafreundlich 1.2012
Auf den Spuren der Kelten –
Von Sulwald auf die Sulsalp
Isenfluh und
einstiges Keltendorf auf Sulwald
Vom uralten Siedlungsstandort Sulwald
folgen wir den Wegweisern Richtung
Sulsalp und wandern bald durch
den Guferwald bergwärts. Der Fichten-
Sturzblockwald zählt zu den schönsten
Bergwäldern weit und breit. Die teils
mächtigen Felsblöcke bilden zahlreiche
kleine Landschaftskammern mit Moosen,
Heidelbeeren, Alpenrosen, Farnen
und Hochstauden. Unter Kennerinnen
und Kindern gilt der kraftreiche Guferwald
als ideales Zwergenland. Oberhalb
der idyllischen Vorsass Chüebodmi
mit dem markanten urgeschichtlichen
«Ahnenstein» lädt eine Sitzbank zu einer
Rast.
Durch ein magisches
Landschaftstor zur Sulsalp
Zwischen einer ausgesprochen kraftvollen,
Flechtenbärte tragenden Fichte und
einem wuchtigen Sturzblock hindurch
betreten wir die erste Weide der Sulsalp
und wandern bald durchs malerische Tal
des Sulsbachs. Längs des sprudelnden,
hüpfenden, rauschenden und immer
wieder über kleine Stürze schiessenden
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Bergbachs kann man die anregende und
heilsame Luft gut riechen.
In Sichtweite der grossen Alphütte liegt
etwas oberhalb des andern Bachufers
ein mächtiger, in zwei Hälften gespaltener
Felsblock. Er bietet sich für ein uraltes
Übergangsritual an. Man kann beim
Durchschreiten der Spalte Hinderliches
oder Belastendes zurücklassen und sich
für Neues öffnen. Der Block ist auch
ein Gleichnis. Menschen unterscheiden
sich ebenso voneinander wie die beiden
Bruchstellen unseres Blocks. Und doch
bietet das, was sie trennt, erst den Raum
für ihre Beziehungen.
Die lokale Sage von der goldenen Kuhglocke
mahnt, unsere Entscheidung
nicht von Angst oder materiellem Verlangen
bestimmen zu lassen, sondern
auf das Herz zu hören. Ausserdem erinnert
sie daran, dass gewisse Alpen seit
Menschengedenken als Wohnorte von
Bergfeen wahrgenommen wurden. Wer
sich auf die mystische Stimmung von
Suls einlassen kann, wird vielleicht keine
Naturgeister sehen, aber möglicherweise
nachvollziehen können, dass hier
Anreise: Bahn bis Lauterbrunnen,
Postauto nach Isenfluh, dann Drahtseilbahn
nach Sulwald. Abreise:
Drahtseilbahn bis Isenfluh, Postauto
nach Lauterbrunnen
Sulwald (1530 m ü. M.) – Sulsalp
(1950 m ü. M.) und zurück: 2 ½ Std.
eine Fee im Kreis ihrer Seenymphen,
Pflanzenelfen und Bergzwerge wohnen
soll.
Sulseelein
Bei schönem Wetter sitzen Dutzende ergriffen
zwischen den eiszeitlichen Felsaufschlüssen
am Ufer und lassen es
sich in der wohltuend harmonisierenden
Atmosphäre des Bergsees gut gehen.
Einige Minuten nach dem Seeufer zweigt
unser Pfad nach rechts ab. Er führt bald
auf die mit Kleinfichten, Wacholder und
Alpenrosen bewachsene Anhöhe. Hier
oder bei der nahen SAC-Hütte lässt sich
die Jungfraukette in ihrer ganzen Kraft
und Pracht bewundern, wie dies sonst
nirgends möglich ist.
Pier Hänni, «Kraftort Jungfrau», Zytglogge
Verlag Oberhofen, 2011. Bücherliste Pier
Hänni: www.alpenmagie.ch