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gesellschaft & umwelt Bundesrätin Doris Leuthard ... - Naturo Kork AG

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energie<br />

klimafreundlich 1.2012<br />

Der tägliche Gang zum<br />

Wechselrichter<br />

Erfahrungen mit der Einrichtung einer Solaranlage<br />

Es war wie bei vielen anderen Solar-Familien:<br />

Fukushima gab den letzten Kick.<br />

Seit 1996 lieferten uns zwar sechs kleine<br />

Panels auf dem Dach unseres Zweifamilienhauses<br />

ein bisschen Strom. Und das<br />

brachte uns ein paar Jahre lang durchaus<br />

dazu, uns etwas mehr Gedanken<br />

über Stromverschwendung zu machen,<br />

die PCs fleissig vom Netz zu nehmen und<br />

vor allem die Dutzenden von Stand-by-<br />

Geräten jeweils konsequent auszuschalten.<br />

Aber so richtig in die Gänge kam<br />

die Stromproduktion mit dem kleinen<br />

«Megalino» vom WWF damals nicht. Vor<br />

allem weil etwas fehlte: die Möglichkeit,<br />

die Resultate zu sehen. Rechnerisch lieferte<br />

die Minianlage wohl um die acht<br />

Prozent unseres Stroms. Unspektakulär<br />

und eben nicht überprüfbar.<br />

Mittlerweile wissen wir: Solarstrom,<br />

wenn er sichtbar gemessen wird, wirkt<br />

doppelt. Erstens, indem er Strom für<br />

den Haushalt liefert und den Rest ins<br />

Netz speist. Und zweitens, indem er<br />

uns dazu bringt, täglich einmal oder an<br />

Wochenenden auch zwei-, dreimal die<br />

Treppen hochzusteigen, um beim Wechselrichter<br />

zu gucken, was sich grad tut.<br />

Oder den ganzen Tag getan hat. Strom<br />

und Bewegung also. Es wird gar nicht<br />

mal so spannend sein, wenn – nach einer<br />

weiteren Installation – die Zahlen<br />

grad direkt auf den PC kommen. Treppensteigen<br />

ist sinnlicher.<br />

Aber zurück zu Fukushima. Spätestens<br />

im März 2011 wurde klar, dass auch<br />

technologisch hochgerüstete Nationen<br />

in Gefahr sind, ihre Atomanlagen einer<br />

Mafia zu überlassen, für die Sicherheit<br />

irgendwo, aber nicht zuoberst steht.<br />

Vielleicht ist ja der Umstand, dass die<br />

40<br />

Fukushima-Reaktoren und der Bastel-<br />

Reaktor von Mühleberg zum gleichen<br />

Typ gehören, nicht die einzige Parallele<br />

zwischen Tepco und der BKW. Wo ganz<br />

viel Geld im Spiel ist, da sind Tepco-<br />

Methoden naheliegend. Dieser Verdacht<br />

also hat uns motiviert.<br />

Natürlich gab’s dann im Oktober 2011<br />

auch Rentabilitätsüberlegungen. Kollektoren<br />

oder Fotovoltaik? Es sollte beides<br />

werden. Aber die nachbarschaftliche Einigung<br />

über eine Kombianlage kam nicht<br />

zustande. Deshalb schieden Kollektoren<br />

aus, weil wir das Warmwasser gemeinsam<br />

produzieren und nutzen. Erfreulich<br />

aber ist auf alle Fälle, dass man in einer<br />

bernischen Gemeinde seit Kurzem weder<br />

für Kollektoren noch für Solarzellen<br />

eine Baubewilligung braucht, wenn man<br />

nicht grad in einem Bauernhaus aus der<br />

Bauernkriegszeit oder dem Kornhaus<br />

wohnt.<br />

Trotz Kälte –<br />

die Installation ging voran<br />

Am Anfang brauchte es noch etwas<br />

Geduld. Die Hochleistungspanels waren<br />

mal zwei Monate nicht lieferbar.<br />

Aber dann, in der klirrenden Kälte des<br />

Januars, kamen die Dachdecker von<br />

Bernhard in Langenthal. Erst gab’s ein<br />

Gerüst, dann verschwanden die Ziegel,<br />

es folgte ein Latten-Unterbau, und<br />

schliesslich hielten dort, wo vorher die<br />

Ziegel lagen, schwarz glänzende Solarzellen<br />

das Haus trocken. Der Aufwand<br />

war etwas höher als normal, weil wir<br />

eine In-Dach-Anlage wollten. Das kostete<br />

30 000 statt 25 000 Franken, macht<br />

aber optisch auch mehr her. Die Dachfenster<br />

mussten wegen der Unterlüf-

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