gesellschaft & umwelt Bundesrätin Doris Leuthard ... - Naturo Kork AG
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Bild: Romain Rochat<br />
diesem Zweck entstand 1934 in L’Etivaz<br />
ein erster Käsereifungskeller. Es folgten<br />
drei Erweiterungsphasen in den Jahren<br />
1974, 1986 und 2005. Heute ist Platz für<br />
20 000 Laibe vorhanden. Zur verbesserten<br />
und erweiterten Käselagerung<br />
und unter gleichzeitigem Ausbau der<br />
verschiedenen Nebenräume (Spedition,<br />
Büros, Butterei, Trockenraum für die<br />
Käsebretter) entschied sich die Genossenschaft,<br />
in einen Neubau zu investieren.<br />
Die Arbeiten wurden 2010 aufgenommen<br />
und werden voraussichtlich<br />
bis Ende September 2012 dauern. Es<br />
ist geplant, der Öffentlichkeit die neuen<br />
Reifungskeller anlässlich der Alpabfahrt<br />
Über 100 000 Kühe, d.h. 20 Prozent<br />
des Schweizer Bestandes, verbringen<br />
den Sommer auf der Alp. 1450 Alpkäsereien<br />
produzieren jährlich 5000<br />
Tonnen Alpkäse, was rund 3 Prozent<br />
der Schweizer Käseproduktion entspricht.<br />
Die Dachmarke Schweizer<br />
Alpkäse ® vertritt die Alpkäseproduzenten<br />
sämtlicher Schweizer Regionen.<br />
Der Alpkäse ist ein natürliches,<br />
gewerblich aus Schweizer Alpenmilch<br />
hergestelltes Produkt. Es ist nachhaltig<br />
und trägt zur Erhaltung der Biodiversität<br />
in den Schweizer Alpen bei. Die<br />
lokale Flora, die Fabrikationsmethoden<br />
und die Traditionen bestimmen seinen<br />
vom 29. September 2012 in L’Etivaz zu<br />
präsentieren. Dabei werden geführte<br />
Rundgänge organisiert.<br />
Die ganze Region profitiert<br />
vom Mehrwert<br />
Die Genossenschaft beschäftigt 15 Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter, schafft<br />
also Arbeitsplätze in einer dezentralisierten<br />
Region. Der durch den Käseverkauf<br />
generierte Mehrwert wird zum<br />
grossen Teil von den Bauern direkt in<br />
der Region reinvestiert. Dies kommt<br />
wiederum den anderen Wirtschaftssektoren<br />
zugute. Die Alpbewirtschaftung sichert<br />
offene Landflächen und verhindert<br />
eine Ausdehnung des Waldes. Das ist<br />
sehr wichtig, stellt doch die Landschaft<br />
zweifellos den wichtigsten touristischen<br />
Trumpf der Region dar.<br />
Rund 40 Prozent der Produktion gehen<br />
in den Export, hauptsächlich nach Europa.<br />
Gemäss Christophe Magne, Geschäftsführer<br />
der Genossenschaft, sind<br />
gerade diese Konsumentenkreise bereit,<br />
für ein traditionelles Qualitätsprodukt<br />
einen höheren Preis zu bezahlen.<br />
Denn: «Mit jedem Bissen L’Etivaz AOC<br />
geniesst man ein Stück Natur und ein<br />
Stück der Waadtländer Alpen.» Es bedeutet<br />
eine ständige Herausforderung,<br />
den zur Deckung der zusätzlichen Produktionskosten<br />
notwendigen Mehrwert<br />
Où le plaisir naît de la tradition – Wo Tradition zum Genuss reift<br />
Geschmack, die Farbe, die Form, den<br />
Reifungsgrad und die Teighärte, sodass<br />
jeder Alpkäse andersartig ist. Die<br />
Bezeichnung «Alpkäse» ist strengstens<br />
jenen Käsen vorbehalten, die während<br />
der Sömmerung mit Alpmilch hergestellt<br />
werden.<br />
www.schweizeralpkaese.ch<br />
www.fromagedalpage.ch<br />
<strong>gesellschaft</strong> und <strong>umwelt</strong><br />
klimafreundlich 1.2012<br />
zu erzielen. Ausserdem stellt der starke<br />
Schweizer Franken für den Export ein<br />
reelles Problem dar. Die Marketing- und<br />
Kommunikationsanstrengungen sind<br />
einer ständigen Erneuerung ausgesetzt.<br />
L’Etivaz AOC ist ein gewerblich hergestelltes<br />
Nischenprodukt, das bekannt<br />
gemacht werden und sich vom billigeren<br />
Industriekäse abheben muss. Gelingt<br />
dies nicht, wäre die Zukunft von L’Etivaz<br />
AOC infrage gestellt.<br />
Besuch bei Familie Raynaud<br />
Henri-Daniel Raynaud ist Präsident der<br />
Genossenschaft. Zusammen mit seiner<br />
Frau Aimée bewirtschaftet er einen<br />
landwirtschaftlichen Betrieb von 27<br />
Hektar in Château-d’Oex. Vom Mai bis<br />
Oktober lebt die Familie Raynaud mit<br />
rund 50 Milchkühen auf der Alp, wo sie<br />
12 Tonnen L’Etivaz-AOC-Käse herstellt.<br />
Für Henri-Daniel und seine Familie ist<br />
die Käseherstellung nicht nur Broterwerb,<br />
sondern vielmehr eine Lebensphilosophie.<br />
Er vertraut uns an, dass<br />
väterlicherseits seit fünf Generationen<br />
Alpkäse hergestellt wird. Mütterlicherseits<br />
geht diese Tradition noch weiter,<br />
nämlich auf etwa zehn Generationen zurück!<br />
Die nächste Generation steht auch<br />
schon bereit: Sein Sohn will sich nach<br />
abgeschlossener landwirtschaftlicher<br />
Lehre um die Alp kümmern.<br />
Für Henri-Daniel Raynaud zählt in erster<br />
Linie, dass die Herstellung des L’Etivaz<br />
AOC, die damit verbundene Tradition sowie<br />
das Know-how fortbestehen. Damit<br />
sich die jungen Menschen für ein Leben<br />
auf der Alp entscheiden, müssen sie mit<br />
dem Käseverkauf unbedingt ein faires<br />
Einkommen erzielen, welches ihnen und<br />
ihren Familien ein angemessenes Leben<br />
ermöglicht.<br />
www.etivaz.ch<br />
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