gesellschaft & umwelt Bundesrätin Doris Leuthard ... - Naturo Kork AG
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auch international, leidenschaftlich für<br />
ein ganzheitliches Verständnis des Klimasystems<br />
Erde ein und warnte vor den<br />
Folgen des ungebremsten Verbrauchs<br />
fossiler Energien.<br />
In Würdigung dieser Weitsicht hat die<br />
Universität Bern ihr Zentrum für Klimaforschung<br />
nach Hans Oeschger benannt.<br />
Das 2007 gegründete Oeschger-Zentrum<br />
bezieht alle relevanten Wissenschaftsbereiche<br />
wie Naturwissenschaften,<br />
Geistes- und Sozialwissenschaften,<br />
Ökonomie und Recht in sein anspruchsvolles<br />
Forschungsprogramm mit ein.<br />
Es betreibt eine Graduate School und<br />
es leistet Öffentlichkeitsarbeit. Durch<br />
das Zusammenspiel all dieser Aktivitäten<br />
versucht das Oeschger-Zentrum,<br />
den hochgesteckten Erwartungen der<br />
Gesellschaft an die Klimaforschung gerecht<br />
zu werden.<br />
Klimafolgenforschung im Alpenraum<br />
Eine Gruppe unter Assistenzprofessorin<br />
Olivia Romppainen-Martius befasst<br />
sich seit September 2010 mit der Klimafolgenforschung<br />
im Alpenraum. Ein<br />
Schwerpunkt liegt in der Frage, mit<br />
welcher Wahrscheinlichkeit Extremereignisse<br />
in einem sich ändernden<br />
Klima eintreten. Zudem wird das Team<br />
eine Datenbank zu Stürmen in der<br />
Schweiz und in Europa erstellen und das<br />
gemeinsame Auftreten verschiedener<br />
Wetterextreme unter die Lupe nehmen.<br />
<strong>gesellschaft</strong> und <strong>umwelt</strong><br />
klimafreundlich 1.2012<br />
Olivia Romppainen-Martius studierte an der ETH Zürich Erdwissenschaften.<br />
Vor ihrem Wechsel an die Universität Bern war sie am Institut für Atmosphäre und<br />
Klima der EHT tätig.<br />
Wie können Schweizerinnen und<br />
Schweizer von der Klimafolgenforschung<br />
profitieren?<br />
Das Bundesamt für Umwelt entwickelt<br />
zurzeit eine Anpassungsstrategie der<br />
Schweiz an den Klimawandel. Für eine<br />
optimale Planung in den Bereichen<br />
Raumplanung, Naturgefahrenschutz<br />
und Infrastruktur sind möglichst gute<br />
Prognosen der Klimaentwicklung im 21.<br />
Jahrhundert wichtig.<br />
Ist die Landschaft Schweiz von der<br />
Topografie her eine spezielle Herausforderung?<br />
Die komplexe Topografie der Schweiz<br />
ist in der Tat eine grosse Herausforderung<br />
für die heutigen globalen und regionalen<br />
Klimamodelle. Die Topografie<br />
wird in der Regel stark vereinfacht in<br />
den Modellen abgebildet. Deshalb ist<br />
das sogenannte «statistische Downscaling»<br />
sehr wichtig. Da werden die<br />
Modellergebnisse mittels statistischer<br />
Methoden für die Schweizer Topografie<br />
angepasst.<br />
Ist Ihre Arbeit in eine überregionale<br />
Forschung eingebunden?<br />
Wir arbeiten einerseits eng mit mehreren<br />
Forschungsgruppen in Europa und<br />
Nordamerika zusammen, andererseits<br />
aber auch mit Forschungsgruppen aus<br />
anderen Disziplinen an der Uni Bern.<br />
Das Oeschger-Zentrum für Klimafolgenforschung<br />
der Universität Bern bietet<br />
eine hervorragende Basis für interdisziplinäre<br />
Forschung.<br />
Empfinden Sie eine spezielle Verantwortung,<br />
die Sie beim Forschen motiviert?<br />
Meine Hauptmotivation ist das Gewinnen<br />
neuer Erkenntnisse. Es ist etwas<br />
Wunderbares, Zusammenhänge zu verstehen<br />
und Phänomene erklären zu<br />
können.<br />
Wie muss man die Klimafolgenforschung<br />
verstehen? Ist diese irgendwann<br />
abgeschlossen?<br />
Im Moment gibt es noch viele spannende<br />
Herausforderungen und offene Fragen<br />
im Bereich Extremwetterereignisse.<br />
In der Regel gehen in der Wissenschaft<br />
aus jeder beantworteten Frage neue offene<br />
Fragen hervor.<br />
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