gesellschaft & umwelt Bundesrätin Doris Leuthard ... - Naturo Kork AG
gesellschaft & umwelt Bundesrätin Doris Leuthard ... - Naturo Kork AG
gesellschaft & umwelt Bundesrätin Doris Leuthard ... - Naturo Kork AG
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Bergbaukonzern «Vale» für Schlagzeilen,<br />
weil seine Schweizer Niederlassung<br />
im Kanton Waadt bisher praktisch gar<br />
keine Steuern bezahlte. Das machte<br />
die Schweiz für ausländische Firmen<br />
interessant. Hinzu kommt, dass in der<br />
Schweiz diskretionsliebende Unternehmen<br />
weitgehend ungestört bleiben.<br />
Durch den späten UNO-Beitritt der<br />
Schweiz konnten sogar internationale<br />
Sanktionen lange umgangen werden.<br />
Und eine zentrale Rolle spielt der starke<br />
Finanzplatz, denn der Rohstoffhandel ist<br />
sehr kapitalintensiv.<br />
Die arme Bevölkerungsmehrheit rohstoffreicher<br />
Länder profitiert nicht von<br />
den Ressourcen ihres Landes. Was<br />
kann die Schweiz dagegen unternehmen?<br />
Rund ein Fünftel des gesamten Welthandels<br />
an Rohstoffen läuft über die<br />
Schweiz. Ein Grossteil der Rohstoffe<br />
stammt aus Entwicklungsländern, de-<br />
Rohstoff – Das gefährlichste Geschäft der Schweiz<br />
In einem neuen und brisanten Buch<br />
�����������<br />
ROHSTOFF<br />
das gefährlichste geschäft der schweiz<br />
ERKLÄRUNG VON BERN (HG.)<br />
durchleuchtet die Erklärung von Bern (EvB)<br />
erstmals die Rolle von Schweizer Unternehmen<br />
im boomenden Rohstoff-Business<br />
und die globale Bedeutung der Rohstoffdrehscheibe<br />
Schweiz. Sie berichtet über<br />
die Hintergründe und Opfer, erklärt die<br />
Funktionsweise des Rohstoffhandels und<br />
die Konflikte in den Herkunftsländern, zeigt<br />
Alternativen und stellt Forderungen.<br />
Mit Recherchen und Reportagen gräbt<br />
die EvB nach den historischen Wurzeln<br />
des Handelszentrums Schweiz, analysiert<br />
skandalöse Business-Praktiken und politische<br />
Zusammenhänge, begibt sich in eine<br />
Kupfermine in Sambia und porträtiert die<br />
wichtigsten Schweizer Firmen und Figuren.<br />
Das Buch zeigt auch, wie diese Deals finan-<br />
ziert und nicht versteuert werden, gibt Einblicke in die sozialen und ökologischen<br />
Folgen für die Förderländer und macht Vorschläge für mehr Transparenz und<br />
Gerechtigkeit in einem Milliardengeschäft, das niemanden kalt lässt.<br />
Erklärung von Bern:<br />
Rohstoff – Das gefährlichste Geschäft der Schweiz<br />
Salis Verlag <strong>AG</strong>, Zürich, 2011, ISBN 978-3-905801-50-7<br />
ren Bevölkerung dennoch bitterarm<br />
bleibt. Als «Rohstoffweltmacht» hat die<br />
Schweiz eine grosse Verantwortung,<br />
aber auch die Chance, wirklich etwas zu<br />
verändern.<br />
Erstens muss der Abfluss der Gewinne<br />
vermindert werden. Dafür braucht es<br />
klare Transparenzauflagen um Korruption<br />
und aggressive Steuervermeidung<br />
zu stoppen. Zweitens müssen lokale<br />
Umwelt- und Menschenrechtsprobleme<br />
in Rohstoffabbaugebieten bekämpft<br />
werden. Die Schweiz muss deshalb<br />
dafür sorgen, dass Schweizer Konzerne<br />
– auch über die Rohstoffbranche<br />
hinaus – dafür geradestehen müssen,<br />
wenn sie im Ausland Menschenrechte<br />
und Umweltstandards verletzen. Eine<br />
breite Koalition von Schweizer Umwelt-,<br />
Menschenrechts- und Entwicklungsorganisationen<br />
und weiteren Institutionen<br />
fordert genau dies mit der aktuellen<br />
Kampagne «Recht ohne Grenzen».<br />
<strong>gesellschaft</strong> und <strong>umwelt</strong><br />
klimafreundlich 1.2012<br />
Kolumne<br />
Verena Diener,<br />
Ständerätin Kanton Zürich<br />
«Weniger<br />
wäre mehr»<br />
Kürzlich habe ich eine Analyse zur<br />
Lage der Weltmeere gelesen. Die<br />
Stichworte zu den wichtigsten Stressfaktoren<br />
lauteten: «zu warm, zu sauer,<br />
zu wenig Luft». Und - wen wundert's -<br />
die Ursache liegt u.a. an der zu hohen<br />
CO 2 -Konzentration in der Atmosphäre.<br />
Was könnte uns Menschen dazu<br />
bringen, unser Lebensverhalten<br />
ökokompatibler zu gestalten? Da es<br />
vielerorts nicht an der intellektuellen,<br />
naturwissenschaftlichen Aufklärung<br />
der Zusammenhänge fehlt, daraus<br />
aber kaum bessere Ökoresultate zu<br />
verzeichnen sind, lässt sich wohl<br />
feststellen, dass technische Verbesserungen<br />
durch vermehrte Nutzung und<br />
Nachfrage keine tragende Trendwende<br />
in der Klimapolitik herbeiführen<br />
können.<br />
Es müsste darum wohl wieder einmal<br />
laut über den unpopulären Ausdruck<br />
«Verzicht und Beschränkung» nachgedacht<br />
werden.<br />
Viele unserer heutigen Konsum- und<br />
Verhaltensmuster sind trotz technischer<br />
Weiterentwicklung schlicht nicht<br />
zukunfts- oder ökoverträglich! Bringen<br />
wir diese Erkenntnis doch endlich auf<br />
unsere Handlungsebene!<br />
11