riesengebirge - Veselý výlet
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riesengebirge - Veselý výlet
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RIESENGEBIRGE / 36<br />
Es ist gerade 500 Jahre her, als im Jahre 1511 die ersten Bergknappen in den Riesengrund<br />
kamen, um der Schneekoppe die Reichtümer zu entreißen, welche die<br />
Natur in ihrem Innern hervorgezaubert hatte. Ein halbes Jahrhundert später kamen<br />
die Holzfäller, die den hiesigen Urwald abholzten und das geschlägerte Holz 170<br />
Kilometer weit auf dem Wasserweg zu den Silbergruben in Kuttenberg/ Kutná Hora<br />
schwemmten. Im Gebirge bauten sie so genannte Klausen – Wehre zum Anstauen<br />
der Wildbäche, deren angestautes Wasser die Holzscheite beim Öffnen mitriss. Vor<br />
vierhundert Jahren waren fast alle Bestände des ursprünglichen Waldes abgeholzt.<br />
Inzwischen hatten sich die aus verschiedenen Orten des österreichischen Kaiserreiches<br />
angeworbenen ‚Fremdarbeiter‘ – Bergleute und Holzfäller – aber schon<br />
angesiedelt und begannen einen Großteil des Riesengebirges in diejenige Kulturlandschaft<br />
zu verwandeln, die wir heute noch bewundern. Die meisten dieser anonymen<br />
Siedler fielen schon lange der Vergessenheit anheim. Bei unseren Streifzügen<br />
möchten wir an ihr Werk und in einigen der wenigen bewahrten Geschichten<br />
auch an einzelne konkrete Personen erinnern. Einer der Orte, an den wir sie gern<br />
eingeladen hätten, ist der Riesengrund/ Obří důl, wo eine Kapelle auf den Resten<br />
solch einer verschwundenen Klause steht. Von keiner dieser Klausen blieben etwa<br />
Fotos erhalten, deshalb mussten wir uns ein einhundert Jahre altes Foto aus den<br />
Alpen ausleihen. Der Gipfel der Schneekoppe ist aber echt.<br />
„EIN LUSTIGER AUSFLUG” SOMMER 2011<br />
G<br />
R<br />
A<br />
T<br />
I<br />
S<br />
Galerie, Informationszentrum<br />
und Pension <strong>Veselý</strong> <strong>výlet</strong><br />
Pec pod Sněžkou<br />
Černý Důl<br />
Empfehlenswerte Dienstleistungen<br />
Malá Úpa<br />
Riesengebirgskarte<br />
Horní Maršov<br />
Janské Lázně<br />
Kleinregion Žacléř<br />
Riesengebirgsnationalpark<br />
Schilder und Schildchen<br />
Seite<br />
2 - 3<br />
4 - 9<br />
10<br />
7, 11, 19<br />
12, 13<br />
Mittelblatt<br />
16 - 18<br />
20 - 21<br />
22 - 23<br />
24 - 25<br />
26 - 27
2 AUSFLUG IN DIE ALPEN AUF DEN SPUREN DER KLAUSENBAUER<br />
3<br />
Die gleichen Klausen und Riesen wie in der Freskomalerei im Hauptsaal des Kammerhofs in Bad<br />
Aussee errichteten die hiesigen Experten im 16. Jahrhundert auch im Riesengebirge.<br />
Wir waren überrascht, welch spärliche Reste von der einst so großen Holzklause am Rettenbach<br />
im Salzkammergut bei Bad Ischl nur ein Jahrhundert nach deren Abbildung auf einer Ansichts-<br />
karte übriggeblieben waren.<br />
Die Almhütte Vorderfatschenbach hoch über dem Tiroler Ort Brandenberg dient bis heute dem<br />
gleichen Zweck, wie einst die Sommerbauden (Almhütten) des Riesengebirges in den Sömmerungsgebieten<br />
in 1200 Meter Höhe.<br />
Im Ausschnitt der Kopie der ältesten Bildkarte des Riesengebirges, die kurz nach 1576 gezeichnet<br />
wurde, ist die Klause im Černohorský-Bach abgebildet, samt Vermerk über eine neue Riese<br />
für die Holztrift in die Aupa für 1300 Gulden.<br />
Die Holzknechte ‚schossen‘ das Klafterholz genauso wie in den Alpen in Holzrinnen, so genannten<br />
Riesen ins Tal hinab. In Groß Aupa wurden sie noch einmal von Holzfällern aus den Karpaten<br />
für lange Stämme gebaut, als diese hier die gewaltigen Windbrüche vom Oktober 1930<br />
liquidierten.<br />
Die Almwirtschaft mit ihren Almen und Bergweiden an den Kämmen der Berge nahmen die Älpler<br />
einfach in ihre neue Heimat mit. Allein bei den Leischnerbauden/ Růžohorky standen acht<br />
Sommerbauden, deren ersten bekannten Nutzer von 1785 bis 1850 drei Generationen der Familie<br />
Hofer aus Groß Aupa waren. Nach 1945 wurden sie einfach verfeuert.<br />
Nach der Besichtigung der Reste der Seeklause am Toplitzsee in der Steiermark<br />
und unterwegs zu unsrem nächsten Ziel, fiel uns in der Siedlung Gaiswinkl ein Wegweiser<br />
zum ‚Haus Otter‘ ins Auge. Lebte hier gar ein Hans Otter, also ein Namensvetter<br />
des Erbauers von Klausen für die Holztrift aus dem Jahre 1575 in unserem<br />
Aupatal? Wir kamen zu einem hübschen Holzhaus vor einer imposanten Felswand,<br />
natürlich eingedenk der Tatsache, dass seine Einwohner nicht die geringste Ahnung<br />
vom Ende des gleichnamigen Klausenmeisters im fernen Riesengebirge haben können.<br />
Die meisten hier kennen ja nicht einmal das Gebirge im Norden Böhmens. Wir<br />
allerdings waren hier, um die Gegend näher kennenzulernen, aus der einige Besiedler<br />
des Riesengebirges stammten. All die Klausen, Riesen, Hornerschlitten, Hucken,<br />
gezimmerten Häuser, Almhütten und vor allem die Namen Otter, Wimmer, Schramml,<br />
Kirchschlager gehören ins Salzkammergut genauso gut wie in die Geschichte des<br />
Riesengebirges. Ab Mitte der 90er Jahre durchforschten wir zahlreiche Alpentäler,<br />
besichtigten Hunderte von Friedhöfen und entzifferten auf unzähligen Grabsteinen<br />
und Gefallenendenkmalen aus dem 1. Weltkrieg Tausende von Namen. Unsere Kinder<br />
lehnten es mit der Zeit ab, sich an diesem ‚Friedhofstourismus‘ zu beteiligen.<br />
Lange blieb unsere Suche nach den Vorfahren unserer Alteingesessenen erfolglos.<br />
In jedem Heimatbuch des Riesengebirges und diversen Zeitschriften ist zu lesen,<br />
dass und wie das Aupatal und das benachbarte Elbtal von Älplern besiedelt wurde.<br />
Aber weder die einschlägige Literatur, noch die Alteingesessenen konnten uns<br />
etwas über ihre konkreten Herkunftsorte verraten. Wohl auch deswegen blieb es den<br />
Nachfahren der einstigen Ansiedler aus den Alpen versagt, an die Orte zurückzukehren,<br />
aus denen sie einst ins Riesengebirge gekommen waren und so endeten sie<br />
zumeist im Norddeutschen Tiefland. Erst die Reaktion auf den Artikel Woher kamen<br />
sie? (VV 13/1999) und hauptsächlich die Arbeit des Historikers Gustav Erlbeck aus<br />
dem Jahre 2002 brachte uns ein großes Stück weiter. Endlich konnten wir unsere<br />
Aufmerksamkeit den richtigen Gegenden zuwenden – dem Salzkammergut und Tirol<br />
in Österreich und dem Pustertal in Südtirol. Der Aufschwung des Internets machte<br />
es möglich, in verschiedenen elektronischen Telefonbüchern und mittels sonstiger<br />
Suchmaschinen nach den Namen von Vorfahren der Riesengebirgsfamilie zu suchen.<br />
Auch so bleibt die Herkunft der meisten ursprünglichen Riesengebirgsfamilien<br />
in Dunkel gehüllt und wartet noch auf ihre Enthüllung. Sollten Geschichts-, Dokumentaristik-<br />
oder Sozialökologiestudenten Lust verspüren, sich im Rahmen ihrer Diplom-<br />
oder Dissertationsarbeiten dieser Forschung zu widmen, stehen wir ihnen gern mit<br />
Rat und Tat zur Seite. In alten Archiven oder auch direkt in den Alpen erwarten sie<br />
brillante Entdeckungen.<br />
Das vollendete Vorbild des Riesengebirges fanden wir in der Tiroler Gemeinde<br />
Brandenberg, zwanzig Kilometer von der Bergstadt Schwaz entfernt. In diesem<br />
einsamen Tal in den Bergen, in dem man schon 1412 mit der Holztrift begann, machten<br />
wir uns auf die Suche nach dem Geschlecht der Marksteiner, den Begründern<br />
der Riesengebirgsdörfer Klein Aupa/ Malá Úpa und Baberhäuser/ Borowice auf der<br />
Nordseite des Riesengebirges In einem der zahlreichen blühenden Berghöfe nahmen<br />
wir Unterkunft – beim jungen Landwirt Christian Marksteiner. Zusammen mit<br />
seiner Mutter Maria bewirtschaftet er hier 50 Hektar Wiesen und dazu auf den Kämmen<br />
noch zwei Almen mit Almhütten. Im Hauptflur ihres Hauses gibt es ein großes<br />
Fenster, durch das man in einen modernen Stall mit zwanzig Milchkühen blicken<br />
kann, die für ein solides Auskommen der Familie sorgen. Das morgendliche Melken<br />
der Kühe mit der rechnergesteuerten Melkanlage ist tagtägliche Routine. Auf unsere<br />
neugierigen Fragen in Bezug auf die Geschichte des Geschlechts der Marksteiner<br />
hin legte die Wirtin Marie die dicke Ortschronik der Berggemeinde Brandenberg auf<br />
den Küchentisch, die 1996 von den hiesigen Chronisten Helmut Hintner und Ludwig<br />
Rupprechter abgeschlossen wurde. Wir waren baff. Außer der Beschreibung<br />
aller Tätigkeiten war in ihr die Geschichte aller Häuser aufgezeichnet und dies seit<br />
1550 und in allen Einzelheiten. Dank dessen kannten wir uns nach drei Studierabenden<br />
nicht nur in der Geschichte der Marksteiner aus. Bei unseren Wanderungen<br />
lernten wir auch einige der 91 Almen kennen, wie die Weiden hoch in den Bergen<br />
hier genannt werden. Der stärkste Augenblick erwartete uns aber nahe der Siedlung<br />
Markstein bei der Besichtigung des malerischen Bauernhofes Brand am Kogl. Den<br />
Aufzeichnungen von Georg Marksteiner zufolge verschwand irgendwann vor dem<br />
Jahre 1592 der erstgeborene Sohn des Landwirts Jakob von diesem Hof. Ob das<br />
der gleiche Georg war, der im ‚Ersten Baudner (Baudler)verzeichnis‘ aus der Gegend<br />
unter der Schneekoppe verzeichnet ist, sei dahingestellt. Möglicherweise fanden wir<br />
aber das einzige konkrete Haus, aus dem der Holzfäller und Klausenbauexperte vor<br />
mehr als vierhundert Jahren ins Riesengebirge kam. Außerdem wurde uns hier klar,<br />
dass ihnen die für uns recht steilen Hänge in der Siedlung Latental/ Latovo údolí,<br />
die sie zusammen mit weiteren Vertretern der Marksteiner in Klein Aupa gründeten,<br />
wohl gerade mal hügelig vorkamen. Ohne die zehn Zentimeter langen Stacheln an<br />
den Rädern der Mähmaschine würde man die steilen Wiesen in Brand am Kogl kaum<br />
mähen können. In der Brandenberger Chronik fanden wir höchstwahrscheinlich<br />
auch die Vorfahren weiterer Riesengebirgsgeschlechter wie die Pfluger, Gschwantner<br />
und wohl auch Hintner, die in ältesten verfügbaren Quellen als Eigentümer von<br />
Hütten und Grundstücken in Latental und im benachbarten Finkenberg/ Pěnkavčí<br />
Vrch vermerkt sind. Im Museum der Tiroler Architektur ist eine DVD mit einem Film<br />
erhältlich, der die Holztrift am Beispiel der hiesigen Erzherzog-Johann-Klause demonstriert,<br />
die jedoch auch schon außer Betrieb ist. So gibt es in den Alpen nur noch<br />
eine einzige funktionsfähige Klause – die steingemauerte Chorinsky-Klause unweit<br />
von Bad Goisern. Die traditionelle sommerliche Holztrift wird hier allerdings nur noch<br />
als touristische Attraktion betrieben. Von allen anderen zahllosen Klausen sind, genauso<br />
wie bei uns im Riesengebirge, nur noch Stein- und Erdhaufen übrig geblieben.<br />
Die Informationszentren, Galerien und Souvenirgeschäfte des <strong>Veselý</strong> <strong>výlet</strong><br />
in Pec pod Sněžkou und in Temný Důl sollen ihnen den Besuch im Ost<strong>riesengebirge</strong><br />
erleichtern und noch angenehmer gestalten. Hier bekommt man auch die Schlüssel<br />
zur Waldburg Aichelburg und im VV Temný Důl ab September auch zum neu eröffneten<br />
Museum Vápenka – Kalkofen in Horní Albeřice geliehen. Außerdem gibt es News<br />
aus der Region, unentgeltliche Informationsmaterialien, Wanderkarten und -führer für<br />
das Riesengebirge und dessen Umgebung, frankierte Ansichtskarten, viersprachige<br />
DVD‘s mit Sendungen über das Riesengebirge, deutsche und tschechische Bücher,<br />
Kinderbücher nicht ausgenommen. Für Sammler halten wir Wandermarken, Abzeichen,<br />
Aufkleber, Wanderstockmarken und sonstige nette Mitbringsel bereit. Vor der<br />
Rückreise lohnt es sich, hier ein originelles Geschenk oder Souvenir zu erstehen.<br />
Die Auswahl ist groß – kleine Bildchen, Fotografien, beliebte Rübezahlfiguren und<br />
-marionetten, Sammlersteine, Anhänger sowie an den Riesengebirgsaufenthalt<br />
erinnernde T-Shirts. Im VV Temný Důl kann man sich die Kopien historischer Riesengebirgsfotografien<br />
aus unserem umfangreichen Archiv bestellen. Nicht minder<br />
beliebt sind Liköre und heilsame Trünke aus dem Riesengebirge. Der <strong>Veselý</strong> <strong>výlet</strong><br />
bietet seine eigene ‚Geschenkschokolade von der Schneekoppe‘ an. Dabei geht es<br />
nicht nur ums delikate Innere, sondern auch um die hübsche Verpackung, die letzten<br />
beiden Serien stammen von Milan Hencl und Aleš Lamr, dem Schöpfer des Kreuz-<br />
weges nach Stará hora/ Altenberg. Alle Bilder gehen vom freien Thema Sněžka –<br />
Schneekoppe aus, kann man sie sich auch im Facebook anschauen. Die Tafeln aus<br />
erstklassiger tschechischer Schokolade gibt es in zwei Varianten – als 70-prozentige<br />
Bitterschokolade oder als süße Milchschokolade. Wir bieten die üblichen Informationen,<br />
sind Ihnen aber auch gern bei der Programmauswahl und der Unterkunftssuche<br />
im Tal unter der Schneekoppe behilflich. Während der ganzen Öffnungszeiten ist im<br />
<strong>Veselý</strong> <strong>výlet</strong> in Pec pod Sněžkou öffentliches Internet zugänglich. Wechselstuben<br />
runden das Angebot der Informationszentren ab. Aktuelle, aber auch vergangene<br />
Ausstellungen sind auf unseren Webseiten präsent. Übriggebliebene Ausgaben des<br />
Lustigen Ausflugs liegen in Temný Důl aus, in sonstigen Ausgaben kann man unter<br />
der Webadresse des <strong>Veselý</strong> <strong>výlet</strong> in der Rubrik „Saisonzeitschrift‘ blättern.<br />
Die Pension <strong>Veselý</strong> <strong>výlet</strong> in Temný Důl steht inmitten schönster Natur, umgeben<br />
von zahlreichen Kulturdenkmalen und ist ein ausgezeichneter Ausgangspunkt zu<br />
Wanderungen ins Ost<strong>riesengebirge</strong>. Direkt vor dem Haus halten im Sommer Wanderbusse<br />
und im Winter Skibusse, Hausgäste dürfen das ganze Jahr über auf unserem<br />
Parkplatz vor dem Infozentrum parken. Hübsch ausgestattete Zimmer, kostenloser<br />
WiFi Internetanschluss, Sauna, eine Whirlwanne, eine große Halle mit Anbauküche<br />
und ein reichhaltiges Frühstück machen den Urlaub zum Genuss. Alles Weitere – die<br />
Preisliste, sonstige Informationen über von <strong>Veselý</strong> <strong>výlet</strong> gebotene Dienstleistungen<br />
und Fotografien sind auf unserer Webseite zu finden. In der gleichen Rubrik befinden<br />
sich aber auch Kontakte zu Pensionen, Hotels, Bergbauden und Privatunterkünften<br />
in Horní Maršov und Pec pod Sněžkou.<br />
Informationszentrum, Galerie, Wechselstube und Geschäft <strong>Veselý</strong> <strong>výlet</strong><br />
in Pec pod Sněžkou Nr. 196, PLZ 542 21, Tel.:00420 499 736 130.<br />
Informationszentrum, Galerie, Wechselstube und Pension <strong>Veselý</strong> <strong>výlet</strong><br />
in Temný Důl Nr. 46, Horní Maršov, PLZ 542 26, Tel.: 00420 499 874 298..<br />
Beide sind von 8.30 bis 18 Uhr geöffnet. Sie können sich auch auf Deutsch<br />
und Englisch verständigen.<br />
Pension <strong>Veselý</strong> <strong>výlet</strong> in Temný Důl bietet Unterkunft mit Frühstück in Zweiund<br />
Dreibettzimmern sowie Apartments, telefonische Reservierung im Info-<br />
Zentrum. Weitere Informationen zur Unterkunft in der Pension senden wir ihnen<br />
auf Wunsch per Post oder E-Mail.<br />
E-Mail: info@veselyvylet.cz www.veselyvylet.cz
6. 8. 1644<br />
PEC POD SNĚŽKOU<br />
4 5<br />
Georg jung + Georg ältere<br />
Berauer, Elias + Zacharias Berger, Caspar +<br />
Elias + Friedrich + Georg + Thomas + Tobias Böhnisch-Bönsch, Caspar + Christof<br />
+ Görge + Elias + Michael + Thoma Braun, Michel Brunecker, Friedrich + Thoma Buchberger, Caspar + Hans + Hans Croo,<br />
Görge Demuth, Friedrich Tix-Dix, Joseph Donhäuser, Hans Eicheler, Thoma Elbinger, Tobias Ettrich, Caspar + Michael Fuckner,<br />
Georg Glaser, Caspar + Martin + Zacharias Gleissner, Paul Grannich, Thoma Gschwandtner, Elias Hain, Tobias Hampel,<br />
Hans + Michel Hangk, Görge Heinisch, Görge + Michel + Tobias + Thomas Hering, Görge Hintner, Christof + Georg + Zacharias<br />
Hofer, Georg Hüttler, Georg + Christof Illchner, Hans + Zacharias Jantsch, Carl Junkher, Tobias Kaubinger, Caspar + Daniel<br />
kais. Forstknecht+ Friedrich + Georg + Hans + Christof Kirchschlager, Görge Kirchstein, Caspar + Georg Kneifl, Tobias<br />
Kleinwächter, Tobias Kreil, Martin Kretschner, Görge + Michel + Tobias Krinn, Görge + Zacharias Kugler, Georg Lath, Caspar<br />
+ Hans Lorenz, Danil Lose, Martin Ludwigh, Georg Marksteiner, Tobias Meergans, Thomas Mitterlegner, Görge Mittelegner,<br />
Michel Mitzinger, Hans Mohorn, Christof Patsch, Görge Pischl, Mathes Preller, Michael Regauer, Christof + Georg + Thoma<br />
Renner, Martin Richter, Christian Rothe, Mathes Ruse, Görge + Zacharias Sagasser, Sebastian Salwender, Michel Seidel,<br />
Cristof Schmidt, Daniel Schübel kais. Forstknecht, Michel Steinwender, Adam Tam, Christof Tassler, Andreas + Georg + Görge<br />
+ Hans + Jeremias + Tobias Tippelt, Tobias Wiesser, Georg Wiltner, Tobias Wimmer, Mathes Wolf, Jonas + Ursela Zinnecker<br />
DAS äLTESTE BAUDNER-VERZEICHNIS<br />
Über die Besiedlung des Ost<strong>riesengebirge</strong>s, also vor allem von Velká und Malá Úpa/<br />
Groß- und Klein Aupa mit ihren angrenzenden höchstgelegenen Siedlungen Černá<br />
Hora, Černý Důl, Albeřice und Lysečiny blieben lediglich spärliche historische<br />
Quellen erhalten. Über das Geschehen im 17. und zu Beginn des 18. Jahrhunderts<br />
berichtet vor allem die Chronik des Trautenauer Bürgers Simon Hüttel. Auch die<br />
älteste Bildkarte aus dem Jahre 1576 – ein einzigartiges Dokument – entstand wohl<br />
mit der Beihilfe von S. Hüttel. Die Stelle am Zusammenfluss des Zehgrundbaches/<br />
Zelený potok und der Aupa/ Úpa in diesem Teil der Siedlung Groß Aupa wird hier<br />
erstmals Petzer/ Pec genannt. Die Umwandlung des Urwaldes in eine Kulturlandschaft<br />
wiederum geht aus dem siebenunddreißigseitigen Bericht Kuttenberger Beamter<br />
vom September 1609 hervor. Mehr Licht auf die Besiedlung konkreter Orte in<br />
Groß und Klein Aupa wirft die älteste in tschechischer Sprache verfasste und bisher<br />
unveröffentlichte Namensliste von Baudnern (Baudlern) vom 6. August 1644. Diese<br />
drei beschriebenen Blätter fand ich im November 1991 im Nationalarchiv in Prag,<br />
versteckt in einer Mappe mit ökonomischen Schriftstücken des Obristen Johann<br />
Jakob de Waggi. Dieser bekam im dreißigjährigen Krieg nämlich die damals auf<br />
dreißigtausend Gulden geschätzte Herrschaft Marschendorf samt Altenbuch/ Staré<br />
Buky als Verdienst für seine treuen Dienste in der siegreichen Armee von Kaiser<br />
Ferdinand II. Das schlichte Namensverzeichnis von 115 ‚Baudnern, so in gemeinen<br />
kaiserlich reservierten Wäldern sich befinden‘, wie in der Überschrift angeführt ist,<br />
stellt die bisher einzige Übersicht der ersten Besiedler in der Gegend im Schatten<br />
der Schneekoppe dar. Hinter jedem Namen versteckt sich sicher eine vielköpfige<br />
Familie. Obwohl die Namenliste ohne jegliche Familiengliederung verfasst ist, kann<br />
man dennoch gewisse familiäre Bindungen herauslesen, vor allem aber die Verbindung<br />
zu einzelnen Wiesenenklaven, die von ersten Holzknechten, Bergknappen,<br />
Klausenbauern und Köhlern gegründet wurden. Von den 70 erwähnten Familiennamen<br />
blieben hier im Ost<strong>riesengebirge</strong> ganze 40 bis 1945 erhalten. Diese haben<br />
wir fett hervorgehoben. Heute leben hier die letzten fünfzehn der im August 1644<br />
registrierten Familien. In diesem Verzeichnis sind wohl nicht alle Arbeiter erwähnt,<br />
die mit dem kaiserlichen Boden verbunden waren, andererseits konnten wir manche<br />
der verzeichneten Namen in keinen anderen Dokumenten finden. Mit der Ab-<br />
schrift des archaisch geschriebenen Textes wusste ich mir vor 20 Jahren als Amateur<br />
keinen Rat, deshalb gab ich Mitte der 90er Jahre Vertretern der Alteingesessenen<br />
aus Klein Aupa eine Kopie. 2002 veröffentlichte Gustav Erlbeck in einer<br />
deutschen Zeitschrift die Abschrift dieses ältesten Baudner-Verzeichnisses samt<br />
zahlreichen weiteren Notizen in seinem hervorragenden Artikel ‚Älpler im Riesengebirge‘.<br />
Später wurde er auch in der Heimatchronik von Klein Aupa von Bärbel Köstler<br />
abgedruckt. In der ‚Ältesten Namensliste‘, wie wir es provisorisch nennen, werden<br />
die Familiennamen der Ansiedler alphabetisch und in Kurzform erwähnt. Die heutigen<br />
Bewohner des Ost<strong>riesengebirge</strong>s können in der Namensliste auch die Begründer<br />
ihrer Wiesenenklaven, Grundstücke oder auch ihres Berghauses wiederfinden.<br />
Klausen zur Holztrift<br />
Den Schluss im Baudner-Verzeichnis aus dem Jahre 1644 bildet eine Übersicht<br />
über 16 Klausen, also zur Holztrift dienende Talsperren. Fünf von ihnen gab es im<br />
Einzugsgebiet der Kleinen Aupa, eine am Klausengraben/ Černohorský potok und<br />
eine am Honsagraben/ Honzův potok in Dunkeltal/ Temný Důl. Die restlichen neun<br />
Klausen dienten zur Holztrift an der Großen Aupa und all ihren Zuflüssen. Die gleiche<br />
Anzahl von Klausen ist übrigens auch in der Karte der königlichen Wälder von Samuel<br />
Globic vom September 1668 eingezeichnet. Die Holzernte im späten Mittelalter<br />
erfolgte in den Alpen vor allem zu Gunsten der kaiserlichen Silberbergwerke. Um<br />
1400 wurde die Holztrift zur wichtigen Disziplin, da beim Abbau des Gesteins durch<br />
Feuersetzen, Zimmerung, bei der Erzschmelze und beim Abdampfen von Wasser<br />
aus Salzsolen Unmengen von Holz gebraucht wurden. Die meisten Lokalitäten mit<br />
Klausen fanden wir im Salzkammergut in der Umgebung von Hallstatt, Bad Aussee<br />
und Bad Goisern, wo Salz abgebaut und verarbeitet wurde. Dutzende von Klausen<br />
gab es auch unweit der Silbergruben und -hütten bei der Stadt Schwaz in den Seitentälern<br />
des Inn im Tirol.<br />
Der Reichtum und die Macht des Böhmischen Königreiches wiederum waren im<br />
Mittelalter direkt vom Silberbergbau in Kuttenberg abhängig. Alle Herrscher – von<br />
dem Premysliden bis hin zu den Habsburgern – sorgten mit allen Mitteln für die<br />
Prosperität dieser Gruben. Als die Habsburger im 16. Jahrhundert große Mengen<br />
an Grubenholz für den Betrieb der Gruben und Hütten brauchten, organisierten<br />
sie nach dem Vorbild ihrer alpischen Besitzungen den Holzschlag in den bis dahin<br />
jungfräulichen Trautenauer Wäldern, wie die königlichen Grenzforste im Riesengebirge<br />
damals genannt wurden. Die hiesigen Forstmeister beriefen Experten für die<br />
Holztrift und später auch Holzarbeiter aus den Alpen, genauer gesagt aus den Besitztümern<br />
von Ferdinand I., nach ihm von Maximilian II. und letztendlich auch von<br />
Rudolph II. in die Riesengebirgsgefilde. Der kaiserliche Kuttenberger Markscheider<br />
Girsig von Razne nahm Gefällevermessungen an der Kleinen und Großen Aupa vor,<br />
damit die Klausenmeister die geeignetsten Stellen zum Bau der Klausen auswählen<br />
konnten. Die Kaiserliche Kammer gab allein an der Aupa Zehntausende Gulden für<br />
den Bau von Klausen, Holzriesen und für deren anschließenden Betrieb aus – im<br />
heutigen Maßstab Millionen und Abermillionen von Kronen.<br />
Im April 1566 kamen Klausenmeister aus dem Tirol, aus der Umgebung von<br />
Schwaz nach Trautenau – Hans Gauden aus Achental und Christoph Jeher aus<br />
Brandenberg. Aus dem Salzkammergut kam noch Thomas Pressl aus Goisern hinzu.<br />
Und mit ihnen die ersten ‚Holzknechte‘, wie man die Holzfäller damals nannte.<br />
Sie erbauten Klausen an der Großen und Kleinen Aupa und leiteten hiermit die<br />
massive Holzernte im Riesengebirge ein. Die größte von ihnen wurde 1567 in Groß<br />
Aupa erbaut. Der Historiker Michael Kurz aus Bad Goisern, der uns liebenswürdigerweise<br />
behilflich war, Orte ausfindig zu machen, an denen im Salzkammergut<br />
Holz getriftet wurde, bestätigte uns, dass die Klausenmeister nach<br />
Erfüllung ihrer Aufgaben wieder heimkehrten, um nach gewisser Zeit<br />
im Rahmen weiterer ‚kaiserlicher Projekte‘ wieder an andere Lokalität<br />
beordert zu werden. Das heißt – sie nahmen damals nicht direkt an<br />
der Besiedlung abgeholzter Gebiete teil. Anders der Klausenmeister<br />
Hans Otter, der im Jahre 1575 die gewaltigste Riesengebirgsklause<br />
errichtete und hier ein Jahr später beim Öffnen der Klause ums Leben<br />
kam. Der Hüttel-Chronik zufolge kam Hans Otter aus Aussig, womit,<br />
wie noch zu beweisen ist, nicht die nordböhmische Stadt Ústí nad Labem,<br />
sondern Altaussee im Salzkammergut im Westen der Steiermark<br />
gemeint war. Seine Hauptklause versperrte das Tal an der Stelle des<br />
heutigen Gasthofes ‚Tetřívek‘, der früher einmal ‚Am Klausenwald‘ hieß.<br />
Sie war 70 Meter breit, 10 Meter stark und dämmte das Wasser bis<br />
in eine Höhe von 9 Metern an. Der Damm selbst bestand aus einem<br />
Gerüst aus grob behauenen Balken, die mit Steinen ausgelegt und mit<br />
Lehm abgedichtet wurde. Auch diese Hauptklause brach einige Male<br />
bei Hochwasser – tausende Kubikmeter Wasser wälzten sich dann zu<br />
Tal und verursachten riesige Schäden am Unterlauf. Nach Beendigung<br />
der Holztrift mithilfe von Klausen im 18. Jahrhundert verrotteten die<br />
Balken der Klausen, die Steine verwendete man zum Wegebau und<br />
das Erdreich wurde mit der Zeit von der Aupa weggeschwemmt. Zum<br />
allerletzten Mal wurde im Jahre 1882 Holz zur Glashütte in Dunkeltal<br />
getriftet, wobei man aber nur das Wasser der Schneeschmelze nutzte.<br />
An fünf verschiedenen Orten im östlichen Riesengebirge konnten Reste<br />
von Klausen aus dem 16. Jahrhundert gefunden werden, allein drei<br />
in der Gemarkung von Pec pod Sněžkou.<br />
Das Geschlecht Wimmer – Mitbegründer von Groß Aupa<br />
Als im Jahre 1644 das ‚Baudner-Verzeichnis‘ entstand, war Wolfgang Wimmer schon<br />
82 Jahre alt. Als ‚Rentner‘ wurde gar nicht mehr eingetragen, der eingezeichnete<br />
Tobias Wimmer war daher entweder sein Sohn oder Enkel. Dennoch war Wolfgang<br />
Wimmer dank eines dreizeiligen Vermerks im Marschendorfer Matrikenbuch der<br />
wohl bekannteste Holzknecht des Riesengebirges. Pfarrer Christoph Liebhold fügte<br />
dem schlichten Eintrag über das Ableben des Holzfällers nämlich eine interessante<br />
Randbemerkung bei: „Den 28. Oktober wardt begraben Wolffgang Wimmer<br />
Von grosser Aupa der letzte auslendisch gebohrne Holzknecht awß Steiermarck<br />
von Außig seiner Herkunft, war alt 100 Jahr.“ Das Wort Steiermark ist schlecht zu<br />
entziffern, deshalb ließen es die Historiker beim Abschreiben einfach weg und so<br />
schrieben lange Zeit alle einhellig ab, der ‚letzte Holzknecht sei, wie Hans Otter,<br />
aus Aussig, dem heutigen Ústí nad Labem gekommen. Das gab nicht viel Sinn, bis<br />
uns Dr. Reinhard Lamer vor zehn Jahren darauf aufmerksam machte, dass das Alpenstädtchen<br />
Altaussee verkürzt auch Aussig genannt wurde. Dann nahm ich den<br />
Originaleintrag im Matrikenbuch noch mal unter die Lupe und konnte nun das Wort<br />
Steier und auf der nächsten Zeile (ohne Trennzeichen) das Wort Marck entziffern.<br />
Diese etwas unglückliche Worttrennung hatte die Entdecker dieses interessanten<br />
Vermerks dazu verleitet, die Herkunft der Holzfällerfamilie nach Nordböhmen, statt<br />
ins Herz der österreichischen Alpen zu verlegen. Auf einmal passte alles zusammen<br />
und wir konnten nicht nur Herrn Lahmer, den Autoren eines interessanten Buches<br />
über ein heimatliches Trautenau kennen lernen, sondern vor allem, woher manche<br />
der Ansiedler stammten, die 450 Jahre zuvor ins Riesengebirges gekommen waren.<br />
Schenkt man Simon Hüttel Glauben, dann trafen zwei Gruppen Schwazer<br />
Holzknechte für die Aupa-Gegend ein. 1567 angeblich 370 und 1591 noch einmal<br />
300 Holzknechte. Ich betone allerdings, dass die zweite Angabe vom 4. Juni 1591<br />
in der Chronik nicht ganz eindeutig ist, mag sein, dass der Bericht hier Holzknechte<br />
erwähnt, die sich schon früher in den Bergen angesiedelt hatten und nun revoltierten<br />
und deshalb auf dem Trautenauer Schlosshof zur Besänftigung mit Bier und<br />
Brot bewirtet wurden. Laut Theresianischem Kataster hatten im Jahre 1722 zwei<br />
Familien Wimmer in Groß Aupa und drei Familien Wimmer in Klein Aupa Steuern zu<br />
zahlen. Erst das Verzeichnis der einzelnen Höfe im Theresianischen Kataster von<br />
1785 ermöglicht es, die einzelnen Familien konkreten Orten zuzuordnen. Zweihundert<br />
Jahre nach der Gründung der Hauptklause lebten in Groß Aupa zehn Familien<br />
Wimmer und zwar vor allem in ihrer Nähe. Die Siedlung über der längst verschwundenen<br />
Klause hat keinen tschechischen Namen. Früher wurde sie aber Klausenwald<br />
genannt. Mit den Wimmer-Familien sind hier verschiedene Häuser verbunden<br />
– von den Ferienhäusern zum Beispiel Horalka, Diana, Aurora aber auch die ehemaligen<br />
Höfe auf den einsamen Wiesenenklaven hoch oben am Hang – Šimonova<br />
stráň/ Simmaberg, Karlův Vrch/ Karlaberg und Větrník, das bis 1945 noch Wim-<br />
merberg hieß. Eine Sommerbaude (Almhütte) hatte Gottfried Wimmer auch bei den<br />
Leischnerbauden – heute Růžohorky. Nach Groß Aupa kamen sie wohl allesamt aus<br />
der kleinen Siedlung Wimm mit seinen 25 Häusern am Südrand des Städtchens Altaussee.<br />
Die Wimmer waren in ihrer ursprünglichen Heimat Protestanten, worunter<br />
einige von ihnen später zu leiden hatten,, so wurden sie zum Beispiel im Jahre 1734<br />
aus der Hallstädter Gegend nach Siebenbürgen vertrieben. Auch im Riesengebirge<br />
waren sie im 17. Jahrhundert gezwungen, zum katholischen Glauben überzutreten.<br />
Laut Verzeichnis im Telefonbuch für Altaussee und Umgebung leben dort mindestens<br />
vierzig Familien mit dem Namen Wimmer, in Pec pod Sněžkou gibt es nach der<br />
Vertreibung der letzten Familien in den Jahren 1945 und 1946 keine einzige mehr.<br />
So blieben von ihnen nur noch die von Agrarwällen umrandeten Wiesenenklaven,<br />
ein paar uralte Holzhäuser und schwache Erinnerungen an die längst vergangene<br />
Ära der Holztrift nach Kuttenberg übrig.<br />
Zur Schneekoppe auf dem ‚‚Schramml‘.<br />
Die bequemste Art und Weise, zum höchsten Punkt der Tsche-<br />
chischen Republik zu gelangen, ist die Seilbahn, die bis zu<br />
ihrer kompletten Rekonstruktion im Mai 2012 in heutiger Form<br />
weiter betrieben wird. Wer die Schneekoppe auf kürzestem Wege erklimmen möchte,<br />
muss aus Pec auf dem grün markierten Wanderweg, vorbei am Wimmerberg/ Větrník<br />
zur Enklave ‚Růžohorky‘ am Rosenberg und dann auf dem gelben Wanderweg<br />
bis zum Gipfel wandern. Wer flott geht, bewältigt den gesamten Aufstieg mit 800 m<br />
Höhenunterschied in ca. zwei Stunden. Aus Velká Úpa kann man den größten Teil<br />
des Höhenunterschieds ebenfalls bequem mit dem Sessellift überwinden, von den<br />
Portášky geht es dann schon viel gemächlicher und ebenfalls über Růžohorky zur<br />
Schneekoppe hinauf. Wer den Aufstieg aus Velká Úpa in ganzer Länge genießen<br />
möchte, der sollte den interessanten Weg durch das Tal Schramml (Schromma) gehen.<br />
Nach dem unauffälligen Anfang des gelb markierten Weges wandern wir schon<br />
bald auf einem hübschen sturzgepflasterten Bergsteig an einem sauberen Wildbach<br />
entlang. Wegen seiner geringen Wasserführung stand hier nie eine Klause, die<br />
Holzknechte mussten hier mit sog. Holzriesen Vorlieb nehmen. Der etwas seltsam<br />
anmutende Ausdruck Šraml/ Schramml gehört zu den ältesten Ortsbezeichnungen<br />
in Pec pod Sněžkou und unsere Suche nach der Herkunft dieses Namens führte uns<br />
nach Bad Aussee, wo wir zahlreiche Vertreter der Familien Schramm oder Schramml<br />
in historischen Niederschriften fanden. In etwa der Hälfte des Aufstiegs quert ein<br />
Forstweg unseren Steig, nach links führt er zur weniger bekannten Enklave Karlaberg/<br />
Karlův Vrch, von der sich ein interessanter Blick auf das gesamte Tal von Pec<br />
bietet. Aus der hinteren oberen Ecke der Wiese führt eine beliebte Abkürzung hinauf<br />
zur Enklave Růžohorky.
WIR EMPFEHLEN<br />
BEWäHRTE DIENSTLEISTUNGEN<br />
6 7<br />
Die ‚Verrückten von der Klause‘<br />
Nach seiner anstrengenden Fahrt aus seiner Heimatstadt Altaussee war<br />
Hans Otter im Jahre 1575 endlich in Trautenau/ Trutnov angekommen. Vom<br />
tagelangen Sitzen auf dem Sitzbock des Fuhrwerks hatte er wohl mehr blaue<br />
Flecken am Leibe, als der Lump am Pranger vor dem Rathaus. Hier hielt Hans<br />
an, um sich nach Forstmeister Caspar Nuss zu erkundigen. Der soll ihm nämlich<br />
bei seinem Werk behilflich sein und sich vor allem um eine Bleibe und<br />
Beköstigung für Hans kümmern. Caspar war nicht da, stattdessen machte er<br />
sich mit dem Trautenauer Ratsherr bekannt, der ihm verschiedenste Fragen<br />
stellte. Er war überaus neugierig und als er noch herausgefunden hatte, dass<br />
der Neuankömmling der sehnlichst erwartete Holztriftexperte ist, fragte er ihn<br />
auch gleich noch nach verschiedensten Forstmethoden aus. Hans war nach<br />
der zehntägigen Reise aus den Alpen nicht zum disputieren aufgelegt und<br />
lud Simon Hüttel, wie der 45-jährige Mann hieß, lieber gleich zur Besichtigung<br />
der Arbeiten in den Bergen ein. Froh, ihn auf diese Weise losgeworden<br />
zu sein, machte er sich nach Oberaltstadt auf, wo er im Kammerhaus Speis<br />
und Trank und vor allem ein gutes Bett fand. Den Fluss dämmte hier eine sog.<br />
‚Lände‘ mit Holzrechen, aber die ganze Zeit kam kein einziger Kloben angeschwommen,<br />
den man hier zum Zählen hätte ‚landen‘, also aus dem Wasser<br />
ziehen können, bevor er seine Reise nach Kuttenberg antrat. Nun war sich<br />
der Klausenmeister sicher, dass man ihn hier wirklich brauchte.<br />
Schon bald machte sich Hans Otter mit Gehilfen flussaufwärts der Aupa ins<br />
kleine Dorf Marschendorf/ Maršov auf. Zwischen armseligen Bauernhäusern<br />
und Resten eines verlassenen Eisenhammers, der an die einstige Erzgewinnung<br />
und -verarbeitung erinnerte, fand er ein großes Haus, das von allen ‚Zollhaus<br />
von Kaisers Gnaden‘ genannt wurde. Wie sich schon bald zeigte, diente<br />
es längst nicht nur den Interessen der königlichen böhmischen Kammer,<br />
sondern nicht minder auch den persönlichen Bedürfnissen der Forstmeister,<br />
einschließlich der Haltung von ein paar Stück Vieh und Ziegen. Ungeachtet<br />
dieser tristen Verhältnisse machte sich Hans an die Arbeit. In den Bergen<br />
hatten die Holzknechte nämlich schon Tausende Klafter Holz vorbereitet<br />
und mittels Holzriesen zu Tal befördert und warteten nun ungeduldig darauf,<br />
dass es Hans gelingt, sie nach Trautenau zu triften. Erst dann bekämen sie<br />
nämlich endlich den Lohn für ihre Schufterei ausgezahlt. Allerdings waren sie<br />
neugierig, wie er das anstellen will, denn die Flut der Frühjahrsschmelze war<br />
schon lange verschwunden und das Wasser im Fluss reichte kaum bis zu den<br />
Knien. Hans Oter ließ sich von ihrem Kleinmut nicht beeindrucken. Schon1569<br />
hatte der Kuttenberger königliche Kuttenberger Markscheider Girsig von<br />
Razne die Gefälle aller hiesigen Flüsschen und Bäche gründlich vermessen.<br />
Deshalb fiel es Hans nicht schwer, zwei Stellen zum Bau großer Klausen zu<br />
bestimmen. Von hier sollte das Klafterholz beim ‚Schlagen‘ – dem Öffnen<br />
der ‚Schleuse‘ mit dem Wasserschwall vorerst nach Trautenau triften, von wo<br />
es dann von allein nach Altkolin unweit von Kuttenberg weiter schwimmen<br />
konnte. Die erste Klause begann Hans an der Kleinen Aupa/ Malá Úpa zu<br />
bauen. An einer engen Stelle (Klemme) wurden mächtige Stämme tief ins<br />
Erdreich und die seitlichen Hänge eingelassen, das Erdreich wurde zusammen<br />
mit großen Steinblöcken im gezimmerten Gerüst der Klause verbaut. Um<br />
die Klause wasserundurchlässig zu machen, wurden die Fugen noch mit feinem<br />
Lehm ausgeschmiert. Der Auslass in der Mitte wurde mit einem starken<br />
Stamm gesichert. Endlich begann sich die Klause mit Wasser zu füllen. Hans<br />
Oter schickte den gewandtesten Holzknecht, um die Klause zu ‚schlagen‘,<br />
d.h. den sichernden Stamm durchzuhacken. Als sich die Schleuse öffnete,<br />
schoss das Wasser mit solch einer Wucht heraus, dass der arme Holzknecht<br />
es nicht mehr schaffte wegzuspringen und getötet wurde. Die angesammelten<br />
Scheite trug der Wasserschwall rasch bis nach Trautenau – nun konnten<br />
die Holzknechte endlich ihren Lohn bekommen. Leider kamen auch beim<br />
nächsten ‚Schlagen‘ von Klausen Holzknechte ums Leben. Ja die Holzknechte<br />
losten damals unter sich aus, wer den Sicherungsstamm herausschlägt<br />
und bei großen Klausen ging es dabei sicher ums nackte Leben.<br />
Ein Jahr später stellte Hans Otter im Gebirgsdorf Kleinaupa/ Malá Úpa<br />
die größte Klause fertig. Sie dämmte hier die Aupa im gleichnamigen Tal in<br />
70 Meter Breite und war fast 10 Meter tief. Dieser Wasserbau kam die königliche<br />
Kasse auf beachtliche 2 500 Gulden und so verwundert es kaum,<br />
dass ihrer ersten Öffnung zahlreiche Menschen zugegen waren, Forstmeister<br />
Caspar Nuss und der Trautenauer Rat Simon Hüttel nicht ausgeschlossen.<br />
Die Stimmung unter den Holzknechten war allerdings recht angespannt. Monatelang<br />
hatten sie keinen Heller verdient und ihre Familien litten Hunger.<br />
Wenn sie ihn ihren armseligen Hütten kein Vieh gehalten hätten, wären sie<br />
schon längst elende zu Grunde gegangen. Und jetzt auch das noch. War das<br />
Öffnen der Klausen allgemein sehr gefährlich – bei dieser war es der nahezu<br />
sichere Tod. Die Holzknechte weigerten sich, den Todeskandidaten auszulosen.<br />
Hans wusste, dass man die Klause ablassen muss, ansonsten würde<br />
sie brechen und unvorstellbaren Schaden anrichten. Aber nichts half – weder<br />
Drohungen, noch das Versprechung auf reiche Belohnung. Forstmeister<br />
Nuss war außer sich wegen der Revolte der Holzknechte und drängte den<br />
Klausenmeister, die Situation schnell in den Griff zu bekommen. Plötzlich riss<br />
Hans einem der Holzfäller die Axt aus der Hand und machte sich selbst daran,<br />
die Schleuse zu öffnen. Die Flutwelle der bis zum Rand gefüllten Klause war<br />
gewaltig. Obwohl Hans wie ein Berserker ums Leben kämpfte, wurde er dennoch<br />
von den schäumenden Fluten überwunden und ertrank. Simon Hüttel<br />
vermerkte später alles pfleglich in der Trautenauer Stadtchronik, eines vergaß<br />
er aber beflissentlich zu erwähnen. Noch über dem leblosen Körper von Hans<br />
Otter meinte Forstmeister Nuss, der Klausenmeister sei offensichtlich nicht<br />
ganz bei Verstand gewesen, die Klause selbst zu schlagen. Dieser Gedanke<br />
gefiel ihm so sehr, dass er befahl, zum Öffnen der Klausen fürder nur noch<br />
Geistesgestörte zu verwenden. Von nun an schaffte man ‚Besessene‘ aus<br />
Irrenanstalten zum Öffnen großer Klausen heran. Die armen Teufel wurden<br />
wortwörtlich am Sicherungsbalken angekettet, den sie, wenn die Klause vollgelaufen<br />
war, durchschlagen mussten. Beim Warten auf diesen grausamen<br />
Tod schrien sie mitunter tage- und nächtelang. Für die Holzfäller war dies<br />
solch ein solch schauriges Erlebnis, dass man in Petzer und Groß-Aupa noch<br />
dreihundert Jahre später zu sagen pflegte: „Der brüllt wie ein Verrückter von<br />
der Klause“.<br />
Mag sein, dass sich alles etwas anders abgespielt hat. Auf jeden Fall kann<br />
man diese Geschichte und weitere Texte über die Entwicklung der Riesengebirgslandschaft<br />
in einem vom Umweltzentrum SEVER veröffentlichten Buch lesen,<br />
das im Informationszentrum des <strong>Veselý</strong> <strong>výlet</strong> erhältlich ist.<br />
Rund um den Braunkessel/ Vlčí jama<br />
Die sommerliche Spazierwanderung über die bekannten<br />
Skigebiete Vysoký Svah, Zahrádky und Hnědý Vrch führt<br />
nicht zu den höchstgelegenen Lagen der Bergstadt Pec pod<br />
Sněžkou, sondern eher zu stillen Orten mit zahlreichen Varianten zu Spazierrund-<br />
gängen. So kann man zur Baude Severka abbiegen, in den Zehgrund/ Zelený<br />
Důl, zum Fuchs- und Schwarzen Berg/ Liščí u. Černá hora wandern oder mit<br />
dem Sessellift zum höchsten Aussichtsturm des Riesengebirges auf dem Braun-<br />
berg/ Hnědý Vrch fahren. Der Pfad mit Richtungsweisern ‚Vlčí jáma‘ ausgestattete<br />
Pfad führt zwischen Vysoký Svah und Zahrádky zum Wiesenbach/ Luční<br />
potok, wo gut die Reste von Klausen zur Holztrift zu erkennen sind. Der Erdwall<br />
ragt auch nach 400 Jahren seiner Errichtung immer noch bis zur Hälfte der ehemaligen<br />
Höhe der Klause auf. Nur hier macht man sich in etwa eine Vorstellung,<br />
um welch imposante Bauten es damals ging. Direkt über den Resten der Klause<br />
erbaute Josef Kraus im Jahre1935 die Baude mit dem treffenden Namen ‚Klausenhöhe‘.<br />
Sein heutiger Racek/ Möwe sagt nichts über diesen besonderen Ort<br />
aus.<br />
Pension Nikola<br />
Direkt im Zentrum von Pec pod Sněžkou, an der zum Ski-Areal führenden Hauptstrasse, ist die<br />
Familienpension Nikola zu finden. Ausgangsbasis für alle weiteren soliden Dienstleistungen ist die<br />
Unterbringung in einem grösseren Appartement und in 12 Zimmern, ausgestattet mit WC, Dusche,<br />
TV, Kühlschrank und mit einem kleinen Tresor. Das Objekt verfügt über kabellosen WiFi Internetzugang.<br />
Die Gäste können im stilgerecht eingerichteten, geräumigen Speiseraum, ergänzt durch eine<br />
kleine Bar verweilen. In der Pension Nikola kann man Unterkunft mit Frühstück buchen, Abendessen<br />
für ganze Gruppen werden im benachbarten Restaurant Enzina Grill geboten, Menüs zu günstigen<br />
Bedingungen. In der Nähe der Pension befinden sich Ski-Verleihe. Im Winter schnallt man sich die<br />
Skier vor der Baude an, fährt zum Zubringerlift und<br />
in zehn Minuten ist man bei den besten Skilifts und Pisten, die Pec zu bieten hat. Zurück braucht man<br />
die Skier auch nicht abzuschnallen. Nach einer Tour oder nachdem man sich auf der Piste ausgetobt<br />
hat, tun Sauna oder Solarium doppelt gut, außerdem kann man im Spielraum Tischtennis spielen.<br />
Die Pension verfügt über einen eigenen Parkplatz mit einer ausreichenden Kapazität fürs ganze Jahr.<br />
Pension Nikola in Pec pod Sněžkou, PLZ 542 21, Inhaber Alena Novotná, Tel.<br />
00420 499 736 151, Fax 499 736 251, E-Mail: nikola-pec@volny.cz, www.nikolapec.cz, man<br />
spricht auch deutsch.<br />
Richterovy boudy<br />
Hoch über Pec pod Sněžkou steht in 1206 m Meereshöhe und gleich am Hauptweg zu den Kämmen<br />
eine der bestausgestatteten Kammbauden. Das moderne Berghotel bietet Übernachtung in 110<br />
Betten, von denen sich 29 in der benachbarten „Roten Baude“ (Červená bouda) befinden. Mehr<br />
als ein Drittel der Zimmer hat ein separates Bad und TV, die sonstigen, vor allem für Schulklassen<br />
und Interessengruppen gedachten Zwei- bis Fünfbett-Zimmer sind mit Waschbecken ausgestattet.<br />
In der Baude gibt es einen Fahrstuhl und ein spezielles Zimmer für Rollstuhlfahrer. Zur weiteren<br />
Bereicherung des Aufenthalts dienen Sauna, Fitnessraum mit Laufband, Ergometer, Ellipsentrainer<br />
mit Magnetbremsung, Hanteln und eine Kraftstation. Zu diesem Urlaubskomplex gehören ein<br />
Mehrzweckspielplatz, im Winter zwei Skilifte und ein präparierter Übungshang. Auch WiFi-Internetanschluss<br />
und Datenprojektor mit Leinwand stehen zur Verfügung, neu ist eine Kinderecke.<br />
Die Gäste können den ganzen Tag über das Restaurant mit seinem umfangreichen Speise- und<br />
Getränkeangebot in Anspruch nehmen. Die Küche wartet vor allem mit traditionellen böhmischen<br />
Speisen aber auch Schnellgerichten auf, darüber hinaus stehen fleischlose und vegetarische Gerichte,<br />
Gemüsesalate, Heidelbeerknödel, Palatschinken und Strudel auf der Karte, Spezialität des<br />
Hauses sind Dalken (Liwanzen) aus Hefeteig mit Heidelbeeren, Joghurt und Schlagsahne. Das<br />
Angebot runden tschechische Spezialitäten der kalten Küche ab und selbstverständlich gibt’s Eis-<br />
becher und Heiße Himbeeren. Auf den Richterbauden wird ein helles Bernard mit 11° Stammwürze<br />
gezapft, außerdem gibt es schwarzes Flaschenbier und alkoholfreies „Pflaumenbier“. In der von<br />
Sommelier Radek Jon zusammengestellten Weinkarte stehen Weine aus dem mährischen Weingut<br />
„Habánské moravské sklepy“. Die Barkeeper wurden von Jaroslav Petrouš, dem tschechischen Barista-<br />
und Kaffeemeister der Tschechischen Republik von 2004 speziell in der Zubereitung des Kaffees<br />
Rioba geschult. Beide vertreten die Firma Makro Cash & Carry. Die Baude ist ganzjährig, also<br />
auch außerhalb der Saison für Firmenaktionen, Familienurlaube, Schulen und Touristen geöffnet.<br />
Nach vorheriger Absprache können Vorträge über Kynologie, die Natur im KRNAP, Meteorologie<br />
und über den Bergrettungsdienst, Lawinen und Gefahren in den Bergen vereinbart werden. Das<br />
Restaurant ist von 10 bis 22 Uhr auch für vorüberkommende Wanderer geöffnet.<br />
Richterovy boudy über Pec pod Sněžkou, Nr. 81, PLZ 542 21, Lehrzentrum des Ministeriums<br />
für Schulwesen und Körpererziehung der ČR, Leiterin Lenka Janoušková, Tel., Fax: 00420<br />
499 896 249, Tel. 724 975 386, E-Mail: info@richtrovyboudy.cz, www.richtrovyboudy.cz, günstige<br />
Preise, Verständigung auch in Deutsch möglich.<br />
Pension U Hlaváčů<br />
Diese Dominante des Marktplatzes in Horní Maršov ist ein historisches Haus, das sich Berthold<br />
Aichelburg im Jahre 1855 als Sitz des Kreisgerichts hatte erbauen lassen. Heute befindet sich hier<br />
die Pension U Hlaváčů mit vorzüglicher Unterkunft inkl. Frühstück in Zweibettzimmern mit Bad und<br />
Aufbettungsmöglich-keit. Im Gesellschaftsraum befinden sich eine kleine Bar und ein Fernseher.<br />
Zum Objekt gehört auch ein Innenschwimmbecken mit ganzjährigem Betrieb. Geparkt wird auf einem<br />
geschlossenen Innenhof bei der Pension. Im Erdgeschoss befindet sich neben einer Selbstbedienung<br />
auch das Spezialgeschäft Cash and Carry Pilsner Urquell mit dem gesamten Sortiment<br />
der Pilsner Brauerei, einschließlich Radegast und Kozel (Bock). Von hier aus wird das Fass- und<br />
Flaschen- und Dosenbier ins ganze Ost<strong>riesengebirge</strong> distribuiert. Das Geschäft ist täglich von 8 - 12<br />
und 12.30 -16 Uhr geöffnet, samstags von 8 bis 11 Uhr.<br />
Pension und Selbstbedienungsgeschäft U Hlaváčů, Horní Maršov, Bertholdovo náměstí 68,<br />
PLZ 542 26, Tel.: 00420 499 874 112, E-Mail: hlavac.milan@iol.cz, Verständigung auch auf<br />
Deutsch möglich. www.uhlavacu.cz
8 NEUER RUNDGANG DURCH DIE UNTERWELT DER SCHNEEKOPPE<br />
9<br />
kleidung – immerhin hält man sich ca. 2 Stunden in einer konstanten Tempera-<br />
Radko Tásler – Historische Unterwelt des Riesengebirges<br />
tur von 7°C auf – und für Kinder über 10 Jahren einen erwachsenen Begleiter.<br />
Aus Anlass der neu erschlossenen Räume des Bergwerks Kovárna/<br />
In die Unterwelt kann man auch nur einen kleinen kompakten Fotoapparat in<br />
Bergschmiede und des 500-jährigen Jubiläums des Beginns des Erzbergbaus<br />
die Tasche stecken. Rucksäcke, Kameras oder Spiegelreflexkameras werden<br />
im Riesengrund im Jahre 1511 veranstaltet die Galerie <strong>Veselý</strong> <strong>výlet</strong> in Pec pod<br />
oben verschlossen in der Blockhütte aufbewahrt.<br />
Sněžkou eine Ausstellung des Höhlenforschers und Geologen Radko Tásler.<br />
Es sind 35 Vergrößerungen von Fotos zu sehen, die unter schwierigsten Be-<br />
Das historische Bergwerk Kovárna/ Bergschmiede im Riesengrund/ Obří<br />
dingungen in hiesigen historischen Bergwerken entstanden – vor allem in der<br />
důl wird von der Tschechischen speläologischen Gesellschaft – Gruppe Al-<br />
Grube Kovárna/ Bergschmiede, aber auch an anderen Orten, die unsereiner<br />
beřice betrieben, ausschließlicher Verkauf der Eintrittskarten ist im Städti-<br />
nie zu Gesicht bekommt. Aus dem Riesengrund z. B. Fotos, die noch vor Be-<br />
schen Informationszentrum <strong>Veselý</strong> <strong>výlet</strong> in Pec pod Sněžkou. Die durch den<br />
ginn der Erschließungsarbeiten geschossen wurden – sicher ein motivierender<br />
Kauf der Eintrittskarten bestätigte Reservierung der Bergwerksbesichtigun-<br />
Beitrag für alle, die einen Besuch von Rundgang A oder B in Erwägung ziehen.<br />
gen ist persönlich oder telefonisch unter der Rufnummer 499 736 130, ggf.<br />
Andere Fotografien stammen aus historischen Bergwerken in Velká und Malá<br />
auch ausreichend im Voraus per E-Mail an die Adresse info@veselyvylet.cz<br />
Úpa, Černý Důl, Temný Důl, aus dem Hackelsdorfer Stollen bei Vrchlabí aber<br />
möglich. Bergwerksbegehungen sind bei jedem Wetter möglich, rechnen<br />
auch in St. Peter in Spindelmühle und von weiteren Orten im Riesengebirge.<br />
sie jedoch mit einer anderthalben Stunde Wegzeit vom <strong>Veselý</strong> <strong>výlet</strong> bis zur<br />
Nur so zum Vergleich zeigt Radko auch ein paar Fotos aus der Naturhöhle Bo-<br />
Blockhütte am Eingang zum Bergwerk, wo man mindestens 15 Minuten vor<br />
hemia auf Neuseeland, die er mit seinem Team bei fünf Expeditionen ab1990<br />
Beginn eintreffen sollte (Anziehen der Schutzbekleidung und -mittel und Si-<br />
in einer Gesamtlänge von 12 Kilometern und bis in eine Tiefe von 713 Metern<br />
cherheitsbelehrung).<br />
erforschte. Dabei entdeckten sie spektakulären und weltweit einzigartigen<br />
Begehungen des Bergwerks Kovárna/ Bergschmiede sind lediglich im<br />
Tropfsteinschmuck, der vor allem aus dem Mineral Aragonit entstand. Auf ei-<br />
Durchblicke durch die Abbaustöße im Bergwerk Kovárna/ Bergschmiede.<br />
Juli und August möglich. Den bequemeren Rundgang A mit einstündigem<br />
Programm kann man jeweils donnerstags bis sonntags um 10.00, 11.30,<br />
nem Foto aus dem Jahre 1990 ist gut zu erkennen, warum die Truppe den<br />
Haupt-Dom auf den Namen ‚Traum der Albeřicer Höhlenforscher‘ tauften. Die<br />
Die Siedlung Riesengrund im Jahre 1900.<br />
13.00, 14.30 und 16.00 Uhr buchen. Der beschwerlichere Rundgang B<br />
touristische Erschließung des Bergwerks Kovárna/ Bergschmiede bis zur<br />
Wir sind froh, Ihnen den größten Hit des diesjährigen Sommers im Riesengebirge<br />
vorstellen zu können. Wenn ihnen die vom <strong>Veselý</strong> Výlet empfohlenen<br />
touristisch-historischen Streifzüge voller Bewegung, Abenteuer und Erlebnisse<br />
in der Bergwelt Spaß machen, dann sollten sie ihre Schritte in diesen Ferien<br />
unbedingt in den Riesengrund/ Obří důl lenken. Genau 500 Jahre nach den<br />
ersten Schlägen von Fäusteln und Spitzkeilen in den Hang der Schneekoppe<br />
haben die Höhlenforscher der Tschechischen speläologischen Gesellschaft –<br />
Gruppe Albeřice den Besichtigungsrundgang im historischen Bergwerk Kovárna/<br />
Bergschmiede in unterirdische Räume ausgedehnt, wo dies vor ein paar<br />
Jahren noch unvorstellbar war. Im Laufe des vergangenen Jahres haben sie<br />
nämlich im Schaubergwerk Kovárna/ Bergschmiede einen neuen attraktiven<br />
Besichtigungsrundgang für rüstigere Besucher erschlossen. Wer in den vergangenen<br />
Jahren im Rahmen der ersten Besichtigungsrunde durch den Barbara-Stollen<br />
das ausgeschürfte Innere der Schneekoppe erkundet hat, weiß,<br />
dass sich an einer Stelle ein gähnender, ja scheinbar unergründbarer Abgrund<br />
auftat. Das heißt gleichzeitig, dass man auf diesem ersten Rundgang nur den<br />
obersten Bereich der ‚Bergschmiede‘ zu sehen bekam, was für weniger rüstige<br />
Besucher auch weiterhin gilt. Dieser erste und ursprüngliche Rundgang heißt<br />
nun ‚Rundgang A‘. Vom Samstag, dem 2. Juli bis Sonntag, dem 28. August<br />
können insgesamt 360 von ihnen aber auch die unterirdischen Räume von<br />
‚Rundgang B‘ ergründen. Echte Bergleute waren zum letzten Mal vor einem<br />
halben Jahrhundert hier unten, danach drangen nur ein paar waghalsige Mineraliensammler<br />
in diese Räume ein und in den letzten 20 Jahren allein die<br />
Höhlenforscher von Speleo Albeřice. Auf Edelstahlleitern mit Schutzkorb und<br />
waagerechten Terrassen in den verschlungenen, in den Berg getriebenen Stollen<br />
und geteuften Schächten steigt man in eine ‚Teufe‘ von 50 Metern hinab.<br />
Zur besseren Vorstellung – das ist fast die Höhe vom Hotel Horizont oder des<br />
Kirchturmes in Horní Maršov. Bis zu den Stollen der Zwischensohle geht es<br />
recht gemächlich. An gewissen Stellen macht sie ihr fachkundiger Begleiter<br />
auf Details in den gewaltigen abgebauten Räumen aufmerksam. Hier haben<br />
die Bergknappen dem harten Gestein im Laufe eines halben Jahrtausends auf<br />
verschiedenste Weise all das Eisen- und wohl auch Kupfererz entrissen – mit<br />
Fäustel und Spitzkeil, mittels Feuersetzen oder in jüngerer Zeit mit Schießpul-<br />
nimmt nahezu 3 Stunden in Anspruch und findet immer samstags und sonntags<br />
um 10.15 und 14.45 statt. An jeder Begehung, sowohl von Rundgang A,<br />
als auch Rundgang B können jeweils 10 Besucher teilnehmen.<br />
In den achtziger Jahren hatten die Höhlenforscher der Gruppe Albeřice bereits<br />
alle Höhlen im Riesengebirge erforscht. Als es sozusagen ‚nichts mehr zu<br />
entdecken gab‘, konzentrierten sie sich auf die Wiederentdeckung bekannter,<br />
aber auch längst vergessener unterirdischer Räume, die von Menschenhand<br />
geschaffen wurden. Die speläologischen Erfahrungen bei der Erkundung unterirdischer<br />
Räume und die Kenntnisse der Lagerstättengeologie von Radko<br />
Tásler, des Leiters dieser Gruppe, ermöglichten die grundlegende Revision aller<br />
Grubenwerke des Riesengebirges. Allein im Riesengrund beschrieben sie<br />
über 100 Formationen bergmännischer Herkunft, von denen sie 28 als Hauptgrubenwerke<br />
definierten. Deren Datierung ist jedoch alles andere als einfach.<br />
Der Trautenauer Chronist Simon Hüttel wurde 1533 geboren, in seiner Chronik<br />
hielt er jedoch auch noch viel ältere wichtige Geschehnisse fest. Angesichts<br />
ihrer genauen Datierung ist anzunehmen, dass er aus zuverlässigen Quellen<br />
schöpfte. Zum Jahre 1511 vermerkte er, dass am 23. April Bergknappen aus<br />
Meyxen (Meißen) die Gründung einer Grube im ‚Hrisengront‘ meldeten – eine<br />
alte Bezeichnung für den Riesengrund/ Obří důl. Da dies die älteste und auch<br />
eine zuverlässig belegte Angabe ist, halten wir das Jahr 1511 für den Beginn<br />
des Erzbergbaus im Riesengrund. Über noch ältere bergmännische Tätigkeiten<br />
gibt es keine verlässlichen Beweise, obwohl Radko Tásler einräumt, dass hier<br />
möglicherweise schon vor der Ankunft der Meißner Bergknappen Erz geschürft<br />
wurde.<br />
Wenn sie bei der Begehung der historischen Bergwerksanlage Kovárna/<br />
Bergschmiede auf Rundgang B den tiefsten Punkt erreicht haben, liegen unter<br />
ihren Füßen dennoch weitere 25 Meter der bisher unerschlossenen Stollen<br />
der Zeche Prokop. Einer der insgesamt vier Kilometer langen Stollen ist ein<br />
sog. Erbstollen, also ein Stollen, der an der Erdoberfläche ausmündet. Seit<br />
1959 ist er in einer Länge von 100 Metern eingebrochen. Ich schätze, dass<br />
die Höhlenforscher von Speleo Albeřice und mit ihnen alle sonstigen Liebhaber<br />
der bergmännischen Geschichte des Riesengebirges nicht eher locker lassen,<br />
‚Zwischensohle‘ ebenfalls die Erfüllung eines Traums, auch wenn das vielleicht<br />
nicht so aussieht.<br />
Die Foto-Verkaufsausstellung ‚Historische Unterwelt des Riesengebirges‘ in<br />
der Galerie <strong>Veselý</strong> <strong>výlet</strong> ist bis zum 8. August 2011 täglich von 8.30 bis 18<br />
Uhr geöffnet.<br />
Mit offenen Augen durch den Riesengrund<br />
Die meisten von ihnen sind sicher zumindest schon mal<br />
durch den unteren Teil des Riesengrunds/ Obří důl gewandert.<br />
Bei ihrer nächsten Wanderung sollten sie sich jedoch<br />
ein paar besondere Details nicht entgehen lassen. Im ‚Informationszentrum Obří<br />
důl‘ ist ab Juni die Ausstellung Lawinen im Riesengebirge zu besichtigen. Die<br />
Verwaltung des KRNAP interpretiert in Zusammenarbeit mit der Bergwacht, polnischen<br />
Rettungsmännern des GOPR und der Mendelejew-Universität in Brno<br />
Schneelawinen als natürlichen Prozess bei der Prägung der Gebirgslandschaft,<br />
gleichzeitig aber auch als Gefahrenquelle für die Menschen, die sich in der winterlichen<br />
Bergwelt bewegen. Anhand von Fotografien und Ausstellungsstücken<br />
wird zum Beispiel die Entwicklung der Hilfsmittel aufgezeigt, die von Bergrettungsmannschaften<br />
aber auch von Touristen und Skibergsteigern benutzt werden,<br />
die am häufigsten von Lawinen gefährdet sind. Zu den interessantesten<br />
Utensilien gehört der Akia – so etwas wie in kleines Holzboot zur Bergung von<br />
Verletzten. Gut ist auch die Entwicklung der winterlichen persönlichen Schutzausrüstungen<br />
dargestellt – von schweren geschmiedeten Steigeisen, bis hin<br />
zu modernen Lawinensuchgeräten, sog. Lawinenpiepsern zur Bergung von<br />
Menschen, die von Lawinen verschüttet wurden. Chroniken und Vermerke von<br />
Rettungsleuten verraten, dass im Riesengebirge über vierhundert Menschen<br />
Lawinen zum Opfer fielen – das bekannteste Lawinenopfer war Stephan Dix,<br />
der Wächter der Riesenbaude, der im Riesengrund ums Leben kam. Sein Kreuz<br />
mit Datum vom 1. April 1900 steht am Wegesrand und zwar ca. einhundert Meter<br />
über dem Pumpwerk am Kiesgraben /Rudná rokle für die Gipfelbauden auf der<br />
Schneekoppe. Die Bahnen großer Lawinen am Wege durch den Riesengrund<br />
sind gut an den Waldschneisen am Grund des von einem Gletscher geformten<br />
Tales zu erkennen. Nur ein paar Schritte hinter dem Info-Zentrum steht das For-<br />
Gletscher von der Schneekoppe hierher transportiert wurden. Hinter der Stelle,<br />
an welcher der Rauschenbach/ Modrý potok in die Aupa mündet, beginnt die<br />
Siedlung Obří Důl. Gerade hier siedelten sich wohl erstmals die Meißner Bergknappen<br />
an und gerade hier mögen die Holzfäller aus dem Geschlecht der Dix<br />
vier Jahrhunderte lang gelebt haben. Von der Marienskulptur ist hinter dem Bach<br />
zwischen den Ferienhäuschen aus den 50er Jahren die einst meistfotografierte<br />
Hütte des Riesengebirges zu sehen. Auf Hunderten zeitgenössischen Ansichtskarten<br />
war sie zusammen mit der Silhouette der Schneekoppe abgebildet. Die<br />
architektonische Beschädigung dieses außergewöhnlichen Hauses aus dem<br />
18. Jahrhundert durch Plastikfenster, die flache Dachgaube und den hinteren<br />
Anbau stellen dem Sportklub, dem heutigen Besitzer des Hauses ein schlechtes<br />
Zeugnis aus. Ein Stück weiter steht am Wegesrande die ‚Bouda v Obřím dole‘/<br />
Riesengrundbaude mit ihrem typischen Glockentürmchen auf dem Dachfirst.<br />
Dieses Haus mit seiner langen gastronomischen Tradition kam unlängst in den<br />
Besitz junger Leute. Seither weiden auf der Wiese ein paar Haustiere, in Bienenstöcken<br />
summen Bienen-gehen sie also nicht vorbei, sondern kehren sie unbedingt<br />
mal in diesem charakteristischen Gasthof mit seinem Holzinterieur ein.<br />
Hinter der reparierten Laufbrücke am Steig in den benachbarten Blaugrund/<br />
Modrý důl führt ein Knüppeldamm über ein Hochmoor. Fast am Ende des Geländers<br />
aus Eichenholz sollte man kurz in die Hocke gehen und sich den Sumpf mal<br />
aus aller Nähe ansehen, bis man den kleinen fleischfressenden Rundblättrigen<br />
Sonnentau entdeckt hat. Aber bitte nicht anfassen, mit seinen dunkelroten behaarten<br />
Blättern fängt er ja ohnehin nur kleine Insekten. Ein Stück weiter des<br />
Weges sind die steinernen Reste eines alten Pochwerkes auszumachen, in dem<br />
das abgebaute Erz vor dem Transport in die Erzhütte in Petzer/ Pec zertrümmert<br />
bzw. ‚zerpocht‘ wurde. Die nächste Wiese ist eine wellige Moräne, die vor Zehntausenden<br />
von Jahren ein schmelzender Gletscher abgelagert hat. Die sehr alte<br />
Hütte ‚Čochtan‘ an der nächsten Brücke muss noch auf seine gefühlvolle Reparatur<br />
warten. Im Gegensatz zu ihr steht am Hang unter der Baude ‚Pod Sněžkou‘<br />
ein vorbildlich renoviertes Holzhaus mit Gästezimmer in der Sattelgaube. Gleich<br />
daneben duckt sich im Gebüsch einer der drei hiesigen Betonbunker. 1938<br />
wurden sie als Teil der tschechischen Maginotlinie gegen Nazideutschland erbaut.<br />
Auf dem Erdwall einer einstigen Klause steht eine kleine Schutzkapelle.<br />
ver. Oben bekommt man mittelalterliches Gezähe (bergmännisches Werkzeug) bis man durch den oberen Barbara-Stollen ins Bergwerk einsteigen und nach<br />
sthaus der KRNAP-Verwaltung, in dem zwei junge Förster leben. Rechts hinter Die ursprüngliche Höhe dieser Klause (Talsperre für die Holztrift) lag unserer<br />
und unten Reste von modernen Bergbauausrüstungen aus dem Jahre 1959 zu der Begehung der ganzen Grube ‚Bergschmiede‘ 70 Meter tiefer durch den<br />
der Brücke befand sich einst die botanische Station von Josef Šourek, der im Schätzung nach noch über ihrem Dachfirst. Wie diese Klause ausgesehen ha-<br />
sehen. Auf dem neuen Rundgang B begleiten sie Berufsspeläologen der Grup- Erbstollen Prokop wieder ans Tageslicht gelangen kann – nur ein paar Schritte<br />
Jahre 1968 das komplette Verzeichnis der Riesengebirgsflora abschloss. Sein ben mag, ist auf dem Umschlag dieser Ausgabe zu sehen. In der Kapelle sind<br />
pe Speleo Albeřice. Manche von ihnen haben übrigens schon an speläologis- von der Schutzkapelle auf der Sohle des Riesengrunds entfernt... Dazu sind na-<br />
Haus wurde völlig zur Pension Betyna umgebaut. Der von den Bergkämmen hier- auch die Fotografien der Stein- und Schlammlawinen zu sehen, in der im Juli des<br />
chen Expeditionen teilgenommen, die einem Vergleich mit der Erstbesteigung türlich noch ein paar Milliönchen für weitere Edelstahlleitern, zur Inbetriebnah-<br />
her an einen Steinhaufen verpflanzte endemitische Strauch einer Sudeten- Jahres 1897 sieben hiesige Bergler ums Leben kamen. Hier endet der befestig-<br />
eines Achttausenders durchaus standhalten. Bei der Erforschung des größten me einer Grubenbahn, zur Aufwältigung und Verbauung des eingebrochenen<br />
Zwergmispel (Sorbus sudetica) ist ein letztes Andenken an Josef Šourek. Etwas te Weg, der auch für Kinderkutschen und Räder geeignet ist. Bis zum Bergwerk<br />
Höhlensystems der Welt in Neuseeland seilten sie sich in unbekannten Höhlen Stollens, vor allem aber gewaltige Anstrengungen nötig, bis zu dem Augenblick,<br />
höher duckt sich im Jungwald die interessante Hütte Nr.123, die um das Jahr Kovárna/ Bergschmiede sind es von hier noch einmal 15 Minuten zu Fuß, un-<br />
oft in gähnende Tiefen ab – und kamen auch immer wieder sicher zur Erdo- in dem sich der erste Besucher den Schutzanzug und Handschuhe anzieht und<br />
1795 erbaut wurde. Sie ist das erste der sechs letzten bewahrt gebliebenen terwegs kann man kaum den Blick von den dramatisch zerklüfteten Hängen des<br />
berfläche zurück. Im Komplex des Bergwerkes Kovárna/ Bergschmiede mit den Grubenhelm mit Lampe aufsetzt. Die bereits vollbrachte harte Arbeit der<br />
ursprünglichen volkstümlichen Häuser am Weg durch den Riesengrund. Die Brunnberges und des felsigen Teufelsgärtchens abwenden. Auch der Untere<br />
seinen sieben Kilometern Stollen, das ihnen nun schon 20 Jahre lang gehört, Männer um Radko Tásler gibt Anlass zur Hoffnung, dass es gelingt. Bis jetzt<br />
Flutwelle von 1897 riss einige Balken aus ihrer Zimmerung, deshalb sind gerade Aupafall ist gut von hier zu erkennen. Zur Blockhütte und zum Eingang des Ber-<br />
kennen sie sich wie in ihrer Westentasche aus. Eines verlangen sie aber ihrer muss man mit den ausgestellten Fotos der tiefsten Sohle der Zeche Prokop<br />
hier die Ufer der Aupa mit großen Blöcken und Querdämmen gefestigt. Am Weg, gwerkes führt ein schmaler Pfad. Auf dem Plateau stand jahrhundertelang die<br />
Sicherheit wegen: unbedingtes Respektieren aller Anweisungen, warme Be- Vorlieb nehmen.<br />
der hier in den Wald eintritt, sind große Gesteinsblöcke zu sehen, die von einem Bergbaude Bergschmiede/ Kovárna, nach der das Bergwerk heute benannt ist.
ČERNÝ DŮL<br />
WIR EMPFEHLEN<br />
BEWäHRTE DIENSTLEISTUNGEN<br />
10 11<br />
Christoph Gendorf aus Kärnten kam 1520 als Günstling von Ferdinand I. nach<br />
Böhmen, der seine Position gegenüber den böhmischen Herren dadurch<br />
bestärkte, indem er einflussreiche Positionen mit loyalen Leuten besetzte. So<br />
wurde Gendorf schon mit dreißig Jahren zum Oberstbergmeister des böhmischen<br />
Königreichs ernannt, was heute der Position eines Ministers für Rohstoffgewinnung<br />
gleichkäme. Die Erhöhung zum Freiherrn gedachte er neben<br />
seinen Staatsdiensten auch durch eigene Unternehmungen zu betreiben und<br />
so fiel es ihm als Bergbauspezialisten natürlich nicht schwer, hoffnungsvolle<br />
Abbauorte auszusuchen. Zu seiner Entscheidung, im Jahre 1533 die Riesengebirgsherrschaft<br />
Hohenelbe/ Vrchlabí zu erwerben, trug sicher auch das bei,<br />
was er über die Bergmannssiedlung Neudorf/ Nová Ves wusste. An dieser<br />
Stelle gründete Gendorf‘s Tochter Eustachie ein Jahr nach ihres Vaters Tod<br />
das Städtchen Schwarzental, heute Černý Důl. Unweit vom Marktplatz betrieb<br />
sie zusammen mit ihrem Ehegatten Wilhelm Miřkovský von Stropčic Goldgruben,<br />
die an noch ältere Abbauversuche anknüpften. Der erste bekannte<br />
Hinweis über pflichtige Abgaben von Gold an die kaiserliche Münze aus der<br />
Herrschaft Hohenelbe stammt aus dem Jahre 1562 und zwar aus Schwarzental<br />
aus der Grube Gottesgab (Dar Boží) aus dem Jahre 1577. Von diesen<br />
Goldgruben blieben heute nur kleine Halden, Kippen und Wasseraustritte in<br />
der Umgebung des hiesigen Skigebiets übrig. Die unterirdischen Räume sind<br />
unzugänglich. In Schwarzental wurde aber auch Eisen- und Arsenerz und möglicherweise<br />
auch Silber abgebaut. Später betrieben Albrecht von Waldstein<br />
(Wallenstein) und die Morzins und Gesellschafter diese Gruben. Ein letztes<br />
Mal wurde hier, genauso wie übrigens im Riesengrund, vor 60 Jahren, zu Beginn<br />
des Sozialismus Bergbau betrieben. Einer anonymen Skizze des damals<br />
im Zuge der Uranprospektion vorgetriebenen Stollens zufolge fuhren die Bergleute<br />
dabei ein altes Werk auf, in dem sie ein uraltes hölzernes Schöpfrad für<br />
Grubenwasser mit einem Durchmesser von über sieben Metern fanden. Uns<br />
ist aber leider niemand bekannt, der damals diesen spektakulären Fund durch<br />
eine genauere Beschreibung bestätigt hätte, was wohl auf die Geheimhaltung<br />
der strategischen Prospektion zurückzuführen ist. Von all den Orten ist die<br />
Lokalität ‚Berghaus‘ am interessantesten. Sie befindet sich höher in den Bergen<br />
am Silberbach/ Stříbrný potok, an der Waldstraße zu den Töpferbauden/<br />
Hrnčířské boudy und ist sicher eine Stippvisite wert.<br />
Der Ort Černý Důl, der 2008 zur Minderstadt (Flecken) erhoben wurde,<br />
hat sich tatkräftig für die Rettung hiesiger Kulturdenkmale eingesetzt. In den<br />
letzten zehn Jahren wurden hier drei Kapellen erneuert, schauen sie z.B. mal<br />
in die Kapelle unter der Straße nach Johannisbad hinein. Die von der Bildnerin<br />
des <strong>Veselý</strong> Výlet Květa Krhánková entworfene Freske erinnert an den Kult<br />
der hl. Barbora, der Schutzpatronin der Bergknappen. Auch die drei schönen<br />
Barockstatuen samt hiesigem Ortspatron, dem hl. Erzengel Michael am Marktplatz,<br />
wurden hübsch restauriert. Die Gemeinde übernahm von der Kirche<br />
auch die verfallene Kirche der allerheiligsten Dreifaltigkeit in Fořšt/ Forst – seit<br />
Silvester des vergangenen Jahres hat sie eine neue Kuppel. Pfleglich renovierte<br />
Gefallenendenkmale des Weltkrieges erinnern an die einstigen Bewohner –<br />
eines steht an der Grenze zwischen den Ortslagen Čistá und Fořt, das andere<br />
bei der Kirche St. Michael in Černý Důl. Hier hat der Flecken gerade die Erneuerung<br />
des Kreuzweges abgeschlossen. Der hiesige Bildner Vladimír Vít hat die<br />
vierzehn Bilder in den reparierten Steinkapellchen gemalt. Das Hauptthema<br />
für die Besucher von Černý Důl liegt allerdings unter der Erde.<br />
Das Rathaus in Černý Důl hat mit Interesse die Forschungs- und Publikationstätigkeit<br />
der Höhlenforscher von Speleo Albeřice und namentlich des Geologen<br />
Radko Tásler verfolgt. In zwei Jahrzehnten haben sie sämtliche hiesigen<br />
bergmännischen Lokalitäten erforscht, klassifiziert und dabei neue historische<br />
Daten entdeckt, aus denen auch dieser Artikel schöpft. In der Umgebung von<br />
Berghaus drangen sie in die unterirdischen Abbaue ein und fanden dabei echte<br />
Juwelen der Riesengebirgs-Bergbaugeschichte. Zum Beispiel ein in uralter<br />
Technik des Feuersetzens geteuftes Grubenwerk oder klare Spuren für<br />
den Abbau allein mit Schlägel und Eisen. Mit gemeinsamen Kräften gelang im<br />
September 2010 das Museum ‚Unterwelt des Riesengebirges‘ zu eröffnen.<br />
Der erste der Bergbauthematik gewidmete ‚Lehrpfad Berghaus‘ wiederum ist<br />
schon das vierte Jahr zu begehen. Bevor man sich auf den Weg macht, empfiehlt<br />
es sich, mal im Info-Zentrum reinzusehen und das neue Museum in den<br />
renovierten Kellern der einstigen Schule zu besichtigen. Die Besichtigung der<br />
aus neun Themenkreisen bestehenden Ausstellung nimmt gerade Mal ein halbes<br />
Stündchen in Anspruch, beim Betrachten der großformatigen Fotografien<br />
der unterirdischen Räume und der ausgestellten Exponate bekommt man eine<br />
gewisse Vorstellung von den hiesigen geologischen Beschaffenheiten, der Arbeit<br />
der Bergknappen und den Erkundungen der Höhlenforscher. In der Autorengalerie<br />
sind den ganzen diesjährigen Sommer die Gemälde und Zeichnungen<br />
von Alena Táslerová ausgestellt. Draußen sind große Steinblöcke hiesiger<br />
Gesteine und vor allem das Modell eines wasserbetriebenen Pochwerks zur<br />
Erzzerkleinerung zu sehen. Vor dem ständig zugänglichen Exponat braucht<br />
man nur an der Kurbel zu drehen und schon erfährt man in der gewählten<br />
Sprache mehr über dessen Funktionsweise. Zum Lehrpfad ist es fast eine<br />
Stunde zu Fuß, auf der Radroute 1 E kann man aber auch mit den Rad hinfahren,<br />
das man hier an einem vorbereiteten Radständer abschließen kann. Der<br />
ein Kilometer lange ‚Lehrpfad Berghaus‘ führt am Hang über ihnen entlang,<br />
neben zehn geologischen und bergmännischen Stationen bekommt man auch<br />
herrliche Bergnatur mit Felstürmen und -aufschlüssen und alten Buchenwäldern<br />
zu Gesicht. Außer den bereits beschriebenen Naturphänomenen sind<br />
links und rechts des Weges immer wieder verschiedene Plattformen, niedrige<br />
Mauern, Einbrüche, Mulden und Furchen zu sehen, die allesamt die einstige<br />
intensive bergmännische Tätigkeit in dieser Lokalität belegen.<br />
Hinter dem Marktplatz kann man auch den kurzen, aber interessanten ‚Kalkweg<br />
– Vápenická cesta‘ kennen lernen, der in Zusammenarbeit mit dem Riesengebirgsmuseum<br />
in Vrchlabí entstand. Černý Důl/ Schwarzental ist nämlich<br />
gleichermaßen mit der Kalkgewinnung und dem Kalkbrennen verbunden, wie<br />
mit dem Bergbau. An dieser Strecke lernt man drei verschiedene Arten historischer<br />
Kalköfen kennen – den ältesten, einen schachtförmigen Erdkalkofen,<br />
einen steingemauerten Ofen mit Schacht und das jüngste Exemplar – einen<br />
runden Kalkofen mit mehreren Kammern. Nur ein paar Schritte weiter bietet<br />
sich dem Auge ein faszinierender Blick in einen stufenförmigen Kalkbruch dar<br />
– an einer Warntafel ist zu lesen, wann man lieber verschwinden sollte. Im<br />
Unterschied zu den Vorangenannten ist dieser nämlich immer noch in Betrieb.<br />
Weitere Inspirationen zu Ausflügen in die Umgebung von Černý Důl gibt es<br />
im Touristischen Informationszentrum im Minderstadtamt beim Marktplatz,<br />
543 44 Černý Důl, Nr.. 48, Tel: 499 429 618, E-Mail: infocentrum@cernydul.cz.<br />
Täglich außer sonntags und montags bekommt man hier nicht nur nützliche<br />
Informationen über Tourismus, Sport, Kultur und Unterkünfte, sondern auch<br />
Ansichts- und Wanderkarten, Souvenirs und Werbeflyer, auch öffentliches<br />
Internet ist vorhanden. In der Ortlage Čistá befindet sich der Campingplatz<br />
‚Slunečná‘ mit Naturbad (www.autocampslunecna.com).<br />
www.cernydul.cz<br />
Lesní bouda – Waldbaude<br />
Eine der bekanntesten Einöden des Riesengebirges mit Bergfarm steht an der Ortsgrenze von Černý Důl (5 km) und Pec pod<br />
Sněžkou (3 km) in einer Meereshöhe von 1104 Metern. Sie bietet Unterkunft verschiedenster Art – von Zimmern touristischen<br />
Typs, bis hin zu Apartments mit kompletter Ausstattung. Der Berggasthof mit ganztägigem und nahezu ganzjährigem Betrieb<br />
wird gern von Skiwanderern, aber auch Abfahrtsläufern besucht, die leicht von der Bergstation des Sessellifts auf dem Braunberg<br />
/ Hnědý Vrch hier her abfahren können. Im Sommer wiederum kehren gern Rad- und Fußwanderer ein und viele von<br />
ihnen nutzen die Gelegenheit, um den neuen Aussichtsturm auf dem Braunberg zu besteigen. Über Dolní Dvůr verkehrt auch<br />
ein Bus zur Lesní bouda / Waldbaude, der Senioren oder Kinder zu Freiluftschulaufenthalten bringt. Bei der Baude gibt es<br />
einen Swimmingpool und ein Whirlbecken unter freiem Himmel mit herrlichem Landschaftsblick. Im Winter wandelt sich der<br />
Volleyballplatz zum höchstgelegenen Eislaufplatz in ganz Tschechien. Vor einigen Jahren haben die Inhaber die alte Tradition<br />
der Nutztierhaltung wiederbelebt und alle Bioprodukte sind einzig und allein für das eigene Restaurant bestimmt. Als erster<br />
Betrieb in der dritten Zone des Nationalparks sind sie als Biofarm zertifiziert. Auf den umliegenden Wiesen weiden so im<br />
Sommer wieder Schaf- und Ziegenherden. Kinder dürfen mit dem Landwirt auch mal einen Blick in den Stall werfen, die Tiere<br />
zu füttern ist allerdings nicht erlaubt. Die Baudlerin Markéta Kreiplová lädt zur gemütlichen Einkehr auf die Sommerterrasse<br />
vor der Baude mit hübschem Blick ins Land und auf die weidenden Herden ein. Das neu rekonstruierte stilvolle Restaurant<br />
verwöhnt die Besucher mit einem interessanten Angebot an typischen Riesengebirgsgerichten aber auch Molkereiprodukten<br />
aus Ziegenmilch. Lukullische Hauptattraktion sind allerdings die Produkte aus der eigenen Farm – Gerichte aus Lamm- und<br />
Hammelfleisch.<br />
Die Lesní Bouda hat, obwohl auf dem Gebiet von Pec pod Sněžkou gelegen, die folgende Adresse: Černý Důl Nr. 187,<br />
PLZ 543 44, Tel./Fax: 00420 499 896 343, Mobiltelefon 602 148 099, E-Mail: info@lesnibouda.cz, www.lesnibouda.cz,<br />
günstige Preise, Verständigung auch auf Deutsch möglich.<br />
Kinderpension Permoník<br />
Die junge Familie Semerád hat die Pension Permoník mit viel Feingefühl und Verständnis für kleine Besucher zum super<br />
Aufenthaltsort für junge Familien oder Mütter mit ihren Kindern gemacht. Das große Gebäude ermöglichte es ihnen, einen<br />
Spielraum, eine Turnhalle und eine Sauna einzurichten, was sich auch im vorbereiteten abwechslungsreichen Programm<br />
widerspiegelt. Zusammen mit einer Assistentin bereiten sie Wettkämpfe und Kunst-Workshops für Kinder vor aber die Hauptprogramme<br />
spielen sich in freier Natur ab. So gehen sie gemeinsam auf Schatzsuche ins Rübezahltal/ Krakonošovo údolí,<br />
bei der knifflige Aufgaben zu bewältigen sind. Ein andermal lernt man gemeinsam einen Märchenpfad und auf dem Lande<br />
lebende Tiere kennen. Bei der Pension weiden im Sommer Schafe, auch große Holzspielzeuge und einen Sandkasten mit Kinderrutsche<br />
gibt es hier. Im Winter wird gerodelt, die Kinder bauen Iglus oder Irrgärten aus Schnee und gehen auf Yeti-Suche.<br />
Wer über drei ist, kann sich in einer kleinen Skischule mit Profi-Instrukteurin anmelden. Bei der Pension gibt es einen Seilskilift<br />
für Kinder und unweit von hier einen öffentlichen Skilift für die Eltern. Nicht nur die Muttis nehmen gern einmal in der Woche<br />
das Angebot zu verschiedenen Massagen, Kosmetik und Pediküre wahr. Im Speiseraum, in dem ein richtiges Feuer im Kaminofen<br />
lodert, ist von 10 Uhr vormittags bis in die Nacht eine „Schafbar“ geöffnet, für unwirtliche Tage ist der Fernseher und<br />
eine Menge Märchen da. Das Souterrain birgt einen separaten Keller mit einer reichhaltigen Weintheke mit tschechischen,<br />
mährischen und Weinen aus aller Welt, außerdem zapft man hier Krakonoš und Pilsner Bier und die traditionelle tschechische<br />
Limo Kofola. Die mit verschiedensten Märchenmotiven verzierten Zwei-, Drei- und Vierbettzimmer verfügen über ein eigenes<br />
Bad mit Toilette. Zur Pension Permoník gehört auch noch die benachbarte schlichtere Baude Ťapka mit zehn Zimmern, die<br />
für Gruppen und größere Familien geeignet sind. Genauso wie im Permoník gibt es auch hier einen Spiel- und Gesellschaftsraum,<br />
eine kleine Bar, einen Speiseraum und WiFi Internetanschluss. Die Unterkunft in der Pension Permoník und Baude<br />
Ťapka wird mit Vollpension geboten – einem einheitlichen Menü, das aus modernen und traditionellen Gerichten der böh-<br />
mischen Küche besteht. In der Pension Permoník sind aber auch Schnellgerichte vom Chefkoch Lukaš zu haben – Auswahl<br />
je nach aktuellem Tagesangebot.<br />
Pension Permoník in Dolní Malá Úpa, Nr. 115, PLZ 542 27, Inhaber Zuzana, Pavel, Terezka, Lukášek und Zuzanka<br />
Semerád, Tel. 00420 603 264 422, E-Mail: info@permonik.eu, man spricht auch englisch, polnisch oder deutsch. www.<br />
permonik.eu<br />
Bouda Malá Úpa<br />
Im Ort Pomezní Boudy steht den Sommergästen in eintausend Meter Meereshöhe ein zertifizierter und beleuchtetet Mehrzweckplatz<br />
mit Spezialbelag für Floorball, Kleinfeldfußball, Fußballtennis, Volleyball, Tennis und zum Inlineskaten zur Verfügung.<br />
Auf dem Gelände gibt es außerdem eine 18-Loch-Minigolfanlage und einen Kinderspielplatz. Dazu gehört der Sportverleih<br />
‚Sport and Rent‘ samt Shop mit sommerlicher und winterlicher Markenausstattung und -zubehör. Radfahrer finden hier<br />
ein sicheres Raddepot und einen Radservice vor, Skifahrer wiederum einen Skiservice und -verleih von Top-Skiausrüstungen<br />
für den Skilanglauf und -abfahrtslauf. Auf geliehenen Bergrollern geht es tief ins Tal hinunter und mit dem Radwanderbus<br />
wieder zurück. All diese Dienstleistungen bietet die Baude Malá Úpa auch nicht untergebrachten Gästen. Gäste des Hauses<br />
kommen allerdings in den Genuss verschiedenster Preisnachlässe auf die Konsumation, sportliche Aktivitäten und einen mindest<br />
5-tägigen Skipass. Nach einem anstrengenden Skitag macht das Relaxen in der Sauna oder im Whirlpool doppelt Spaß.<br />
Keine 100 m von der Pension entfernt befindet sich eine Skipiste mit der 1000 m langen modernen Liftanlage Pomezky, direkt<br />
neben der Baude darüber hinaus ein sanfter Übungshang mit Babylift. Im Sommer wissen Familien mit Kindern eine kleine<br />
Kinderspielecke im Freien zu schätzen, eine weitere gibt es direkt neben dem Restaurant, das ganzjährig von 11 bis 22 Uhr<br />
geöffnet ist. Zu den 75 Plätzen an Tischen kommen im Sommer weitere 45 auf zwei Terrassen hinzu. Die umfangreiche Weinkarte<br />
mit Weinen aus der mährischen Kellerei Lechovice und traditionellen Markenbranntweinen ist eine passende Ergänzung<br />
der guten Küche mit altböhmischen und Schnellgerichten. Frisch gezapftes Pilsner, guter Kaffee, feiner Kuchen und Desserts<br />
runden das kulinarische Angebot ab. Die vor zwei Jahren gegründete, aber schon gut eingeführte Pension auf den Grenzbauden/<br />
Pomezní Boudy bietet Zwei- bis Fünfbettzimmer mit jeweils zwei Schlafzimmern sowie ein Apartment für Rollstuhlfahrer.<br />
Die Zimmer vom Hoteltyp sind mit Kühlschrank und SAT Fernsehern ausgestattet, Internetanschluss auf den Zimmern und im<br />
Restaurant ist eine Sache der Selbstverständlichkeit. Hausgäste parken direkt an der Baude auf einem eigenen Parkplatz,<br />
Restaurantbesucher auf einem öffentlichen Parkplatz auf der gegenüberliegenden Straßenseite.<br />
Hotelartige Pension Bouda Malá Úpa, Pomezní Boudy Nr. 136, Malá Úpa, PLZ 542 27, Inhaber Martin Uher, Tel.: 00420<br />
739 673 383, Verleih Sport and Rent, Tel.: 605 329 656, Verständigung auch auf Deutsch, E-Mail: info@boudamalaupa.<br />
cz, www.boudamalaupa.cz
MALá ÚPA<br />
12 13<br />
Baberhäuser genannt wurde. Nach 1945 bekam sie ihren polnischen Namen Borowice.<br />
In der privaten Herrschaft der Grafen Schaffgotsch angekommen, büßten<br />
die Marksteiner ihre frisch gewonnene Freiheit gleich wieder ein, was wohl der Preis<br />
dafür war, dass sie hier ihren protestantischen Glauben ausüben konnten. Martin<br />
hatte vier Söhne und zwei Töchter. In der Siedlung gründeten gleich neben Vaters<br />
Anwesen zwei Söhne ihren eigenen Hof, das dritte Haus in Bacherhäuser erbaute<br />
seine Tochter, die den Maurer Georg Meissner ehelichte. Bis heute erinnern die Granitsteine,<br />
die beim Anlegen der Wiesen zu noch mächtigeren Wällen aufgeschlichtet<br />
sind als im Latental, an die schweren Anfänge. Der dritte Sohn ließ sich in Krummhübel/<br />
Karpacz und der vierte in Schmiedeberg/ Kowary nieder. Im Jahre 1800 hatte<br />
Baberhäuser/ Borowice bereits 35 Häuser einschließlich einer Mühle, heute sind es<br />
50. An den erwähnten Orten lebten die Nachkommen der Marksteiner genau 301 Jahre<br />
lang – bis 1945. Dann wurden sie nach Norddeutschland zwangsausgesiedelt,<br />
wo sie nach Brandenberg im Tirol, Kleinaupa in Böhmen und Borowice in Schlesien<br />
zum vierten Mal ein neues Leben begannen.<br />
Auf dem Foto des Latentals aus dem Jahre 1938 ist gut die Stelle zu erkennen, an der im 16. Jahrhundert offensichtlich eine Klause zur Holztrift den Fluss Aupa dämmte.<br />
Zur Schneekoppe über den Finkenberg/ Pěnkavčí vrch<br />
Vom Parkplatz und der Bushaltestelle in Spálený Mlýn geht es<br />
durch die Enklave Latovo údolí/ Latental auf dem blau markierten<br />
Wanderweg sanft bergan. Etwa in der Mitte der Siedlung<br />
befindet sich am Wege eine ebene Fläche mit Bank und Kirschbaum, die an eine<br />
bereits verschwundene Hütte mit Gasthof erinnert. Sie wurde 1813 vom Metzger Josef<br />
Hofer gegründet und diente vier Generationen lang ihrer Bestimmung. Ihr letzter<br />
Inhaber Ernst Hofer lehnte im Jahre 1938 die Mobilmachung der tschechoslowakischen<br />
Armee ab und lief zu den Nazis in Deutschland über. Den Angehörigen des<br />
Freikorps bot er an, Schnaps von zu Hause zu holen. Beim Überschreiten der ‚grünen<br />
Grenze‘ bei den Grenzbauden missachtete er trotz Verhängung des Ausnahmezustands<br />
die Aufforderung der Grenzposten, stehen zu bleiben und wurde erschossen.<br />
Im Löwengrund im Jahre 1900.<br />
Die erste schriftliche Erwähnung Kleinaupas/ Malá Úpa in der Chronik von Simon trägt, bleibt bisher in Dunkel gehüllt. Von ihren Nachbarn hingegen ist viel bekannt.<br />
Dieser Vorfall trug dann zum Brandangriff der Nazis auf das Zollhaus ein paar Tage<br />
Hüttel zeugt von den rauhen Sitten, die vor der Ankunft der Holzknechte in den Rie- Die ‚kaiserlichen Schwazer Holzknechte‘ waren wohl noch vor 1591 aus dem Tiroler<br />
später bei. Dieser Angriff und der Tod des tschechischen Wachtmeisters Eduard Ši- Schneekoppe. Links am Hang des Berges Kugeln/ Koule stehen zweihundertjährige<br />
sengebirgsgefilden herrschten, namentlich der Vermerk auf Seite 72: „dis jahr (1537) Holzfällerdorf Brandenberg ins Riesengebirge gekommen. Bewahrt gebliebenen Auman<br />
führten dann am 23. Mai 1945 zu einem blutigen Vergeltungsakt, bei dem sie- Fichten, die dem Orkan Kyrril im Januar 2007 ebenso standzuhalten vermochten,<br />
den 3. octobris starb der alte Aust Fabien vatter, der bein den Hern von Schumburg fzeichnungen zufolge lebten sie nur im Latengrund und aller Wahrscheinlichkeit nach<br />
ben Menschen starben. Hofers Gasthof im Latental musste einer Verbreiterung des wie der anschließenden Borkenkäferkalamität. Im westlichen Zipfel der Wassawiese/<br />
zu Trautnaw is fischer war gewest. Dieser hat off seinem todtbette bekannt, daß er waren sie der Einladung zum Bau und Betrieb von Klausen gefolgt. Namentlich wird<br />
Weges weichen, der direkt über die Vorschwelle des Hauses führte. Bevor wir den Vasova louka verwuchern langsam die Grundmauern und der Keller der ehemaligen<br />
neunzehn person im Risengepirge von jar zu jar ermordet hett, welche im die fische im Jahre 1644 Georg Marksteiner erwähnt, 1722 hatten David und Gottfried und im<br />
Wald fast bei der Jana-Baude verlassen, biegen wir rechts auf den unbeschilderten Wassabaude. Die ehemalige gewöhnliche Sommerbaude (Almhütte) machten die<br />
gestolen bei nachte im Risengepirge auf der klein Aupen, er hat gesagt, er wolt noch Jahre1753 Zacharias und Martin Marksteiner hier Steuern zu entrichten. Aber noch<br />
Waldweg ab, dann können wir um den Finkenberg/ Pěnkavčí vrch bis zu den Portáš- Czernin-Morzins zum abgelegensten Hegerhaus ihrer Herrschaft. 1897 brannte sie<br />
gerne einen erschlagen haben, daz er die Zaspel hett zugefitzt auf zwanzig.“<br />
vor 1785, also nach fast zwei Jahrhunderten waren sie wieder aus dem Riesengebirky-Bauden<br />
herumumlaufen. Unterwegs kommt man an einem Rotwildgehege vorbei, wohl mit dem Zutun von Schmugglern ab und wurde nicht wieder erbaut. Der letzte<br />
Um das Bergflüsschen Kleine Aupa breite sich damals tiefe Wildnis aus. Die erge verschwunden. Die Leibeigenschaft hätte sie allerdings daran gehindert, einfach<br />
aber der Hauptgrund dieses Spaziergangs sind die ungewöhnlichen Ausblicke auf Anstieg führt zu einer Lokalität, die nach einer Katastrophe von vor 50 Jahren ‚Großer<br />
sten ‚Ruhestörer‘ drangen in diese menschenleere Gegend auf Geheiß des großen nach Tirol zurückzukehren oder aus Konfessionsgründen zu den Glaubensbrüdern<br />
Dolní Malá Úpa, die Enklave Simmaberg /Šímovy chalupy, den Löwengrund/ Lví Windbruch‘ (Velký Polom) genannt wird. Unter uns zieht sich der Löwengrund hin und<br />
Organisators der Riesengebirgsbesiedlung, Christoph Gendorf ein. In der Gegend in Schlesien auszuwandern. So ist wohl am wahrscheinlichsten, dass sie einfach<br />
důl und die Schneekoppe. Von den Portášky-Bauden kann man entweder auf dem am Horizon von rechts nach links Schwarze Koppe, Riesenkamm, Schneekoppe,<br />
um Fichtig/ Smrčí und wohl auch im Löwengrund gründeten ‚seine‘ Bergknappen die keine männlichen Nachfahren hatten und dass ihre Enkel Pfluger, Trübenecker, Sa-<br />
gelb markierten Wanderweg nach Spálený Mlýn zurück oder über Růžohorky bis zur Kugeln, Rennerkoppe und Finkenberg. Auf dem Koppenweg, den Kamm des Jelení<br />
ersten Gruben. Gendorf starb im Jahre1563 und konnte daher die Erfüllung seines gasser, Kirchschlager, Hintner, Bönsch oder Patsch hießen, wie einige im Latental<br />
Schneekoppe hinaufwandern. Die ganztägige Rundwanderung könnte man mit einer hora geht es nun zur Wiesenenklave Simmaberg /Šímové chalupy mit ihren neun<br />
Traums, die Holzernte rund um die Kleine Aupa einzuleiten, nicht mehr miterleben. ansässige Familien am Ende des 18. Jahrhunderts genannt wurden. Das gleiche<br />
Wanderung über den Riesenkamm/ Obří hřeben und die Schwarze Koppe/ Svorová ursprünglichen Häusern. Die nächste Wiesenenklave mit volkstümlicher Architektur<br />
Diese nahmen die kaiserlichen Forstmeister erst drei Jahre nach seinem Tode, also Schicksal traf offensichtlich auch ihre Nachbarn Latha, deren Namen nur zwei Jahr-<br />
hora zur Baude Jelenka krönen. Auf dem ‚Červená cesta‘ (Roten Weg) geht es zu den heißt Nikelsberg/ Niklův Vrch. Da verlassen wir aber bereits den Löwengrund und<br />
im Jahre 1566 in Angriff. Hauptvoraussetzung war jedoch die Gründung von Klau- hunderte später verschwanden. Johann Lath fanden wir das letzte Mal im Jahre 1841<br />
Grenzbauden und von da über das Kleinaupner Kirchlein zurück nach Spálený Mlýn. der Waldweg macht eine Biegung nach Horní Malá Úpa. Bevor wir in der Siedlung<br />
sen, die es erst ermöglichten, das geschlägerte Holz aus den Bergen zu den Flüssen in Simmaberg/ Šímovy chalupy vermerkt. Die Marksteiner, die Mitbegründer von<br />
Wenn man die Rundwanderung in entgegengesetzter Richtung, also von Pomezní Smrčí zur Hauptstraße zurückkehren, kommen wir noch an den Schatzlarbauden/<br />
zu transportien. Im Jahre 1567 wurde die Ausbeutung des Ost<strong>riesengebirge</strong>s an Kleinaupa, laden uns zu einem interessanten Auslandsausflug ein.<br />
Boudy absolviert, geht es etwas schneller.<br />
Žacléřské domky vorbei. Zu den Grenzbauden braucht man nicht auf der Straße lang<br />
der Hauptklause an der Kleinen Aupa eingeleitet, die wohl irgendwo im Bereich der<br />
zu fahren, wenn man bei ‚Padolská bouda‘ auf den gelb markierten Verbindungsweg<br />
heutigen Pension Myslivna erbaut wurde. Das Tal für eine wirksame Klause musste Streifzüge der Marksteiner durch Europa<br />
und vorbei an der verschwundenen Hübnerbaude abbiegt. Viel weniger anstrengend<br />
gleich ein paar Voraussetzungen erfüllen. Wichtig war das sanfte Gefälle des Flus- Aus Kleinaupa sind es gerade mal 20 Minuten Autofahrt oder neun Kilometer zu Fuß<br />
Rund um Malá Úpa<br />
ist die neu markierte Rundroute um den Kuhberg/ Kraví hory, die bei der Bergkirche<br />
ses, vor allem musste aber eine natürliche Talenge zur Gründung des Wehrs gefun- auf dem grün markierten Tabakweg ins polnische Karpacz Górny (Brückenberg)<br />
Freitag, den 20. Mai trafen sich Jan Patzelt, der Bürgermeister des hl. Peter und Paul beginnt. Die Verwaltung des KRNAP gab auch den ‚Červená<br />
den werden, über der sich jedoch eine ausreichend breite Aue befinden musste, in und zur Kirche Wang. Diese einzigartige Holzkirche aus dem Jahre 1175 stammt<br />
von Malá Úpa und Jan Hřebačka, der Direktor der Verwaltung cesta‘von Pomezní Boudy zur Jelenka-Baude zum einjährigen Probebetrieb frei.<br />
der genügend Wasser angestaut werden konnte. Dazu bot sich an der kleinen Aupa ursprünglich aus Norwegen. Von dieser evangelischen Kirche sind es auf dem grün<br />
des KRNAP am Eingang zum Löwengrund/ Lví důl, um in Anwe-<br />
Mehr über die einzelnen Radwanderziele erfährt man im Info-Zentrum in Pomezní<br />
vor allem das Latental/ Latovo údolí an. Seltsamerweise entstand in diesem breiten markierten Wanderweg nur weitere 10 Minuten Autofahrt oder zwei Kilometer zu Fuß<br />
senheit der Bürgermeister weiterer Gemeinden des Ost<strong>riesengebirge</strong>s und unter Boudy mit Dauerausstellung über die Geschichte von Malá Úpa. Hier gibt es eine<br />
und ebenen Tal weder das Zentrum der neuen Siedlung Kleinaupa, noch irgendei- zur Siedlung Borowice/ Baberhäuser, der einzigen Wiesenenklave (Alm) inmitten der<br />
dem Argusauge des ‚echten‘ Rübezahl eine von fünf neuen Radrouten freizugeben. Wechselstelle, ein öffent. Faxgerät, öffentl. Internet, kostenlosen WiFi-Anschluss<br />
ne andere Bebauung, wie dies z.B. im benachbarten Petzer pod Sněžkou der Fall Wälder auf der Nordflanke des Gebirges. Diesen interessanten und etwas einsamen<br />
Der Löwengrund mit seinen Tausenden Hektar Wald und seiner wilden Natur ist die und einen Farbkopierer sowie den Verkauf von Wanderkarten, Büchern, Souvenirs<br />
war. Die Holzfäller gründeten ihre Wiesen und bauten ihre Hütten an den schroffen Ort verbindet ein Stück gemeinsame Geschichte mit Kleinaupa. An der Gründung<br />
größte Ruhezone des tschechischen Riesengebirges, gleichzeitig aber auch ein or- und Geschenkartikeln. Man bekommt Infos zu Unterkünften in Malá Úpa samt deren<br />
Hängen über dem Fluss. Das konnte zweierlei Gründe haben – entweder war es beider Orte waren nämlich die Marksteiner aus Tirol beteiligt. Im April 1898 veröffentdentliches<br />
Stück der Gemeinde Malá Úpa. Deshalb begrüßten die Einheimischen Reservierung. Man kann hier auch Skilehrer, Taxis oder Skibusse für größere Grup-<br />
die Furcht vor Überschwemmungen oder einfach deswegen, weil die breite Aue als lichte Professor Nentwig in der Zeitschrift ‚Wanderer‘ des Riesengebirgsvereins für<br />
die Einbeziehung dieser Route in ihr Angebot. Der Löwengrund beginnt nur ein pen bestellen und tschechische und polnische Fahrpläne aus dem Riesengebirge<br />
Staubecken für die erbaute Klause gebraucht wurde. Auf der Landkarte von Samuel die nördliche und damals deutsche Seite ein interessantes Dokument. Im Archiv der<br />
paar Schritte hinter Spálený Mlýn und endet am Gipfel der Schneekoppe. Der 11 einsehen. Am 31. Oktober des vergangenen Jahres wurde nach 135 Jahren die<br />
Globic aus dem Jahre 1668 ist eine Klause unterhalb der angedeuteten Siedlung La- Bibliothek des Grafen Schaffgotsch, die ab dem 14. Jahrhundert Besitzer des nörd-<br />
Kilometer lange befestigte Weg steigt anfangs nur allmählich am Löwenbach, dem Kleinaupner Post geschlossen. Die Gemeinde richtete deshalb im Informationszenttental<br />
eingezeichnet. Die günstigste Stelle zum Bau einer Talsperre wäre unserer Melichen Riesengebirges waren (siehe VV 34/2010), entdeckte er die Geschichte der<br />
heutigen Jelení potok an. Rechts kommt man am ‚Franzosensteig‘ mit Informationrum eine Ausgabestelle der Tsch. Post ein, die übliche Postdienstleistungen, wie die<br />
inung nach 100 Meter oberhalb der heutigen Brücke, in der Kurve der Hauptstraße riesengebirgischen Klausenmeister. Diesen alten Aufzeichnungen zufolge erwarb<br />
stafel vorbei, welche die interessante Geschichte dieses historischen Waldweges Annahme und Ausgabe in- und ausländischer Postsendungen, die Entgegennahme<br />
unweit der ‚Jednička‘ – Haus Nummer 1 gewesen. Von der Holzklause blieb jedoch der Zimmerer- und Klausenmeister Martin Marksteiner kurz nach 1629 durch schri-<br />
erzählt. Am Limnigraf biegt der sog. ‚Bischofssteig‘ ab, der von den guten Beziehun- von Postanweisungen und Inkassozahlungen und den Verkauf von Zeitungen und<br />
überhaupt nichts übrig. Die Siedlung Latental wiederum wuchs nach Beendigung der ftlichen Erlass von Ferdinand II. die Freiheit. Nachdem er in Kleinaupa seine Arbeit<br />
gen zwischen Gräfin Aloisie Czernin-Morzin und dem Königgrätzer Bischof Joseph Zeitschriften bietet.<br />
Holztrift um weitere Wiesen und Häuser an, heute gibt es hier siebzehn, zumeist ur- zu Gunsten der Kaiserlichen Kammer verrichtet hatte, lockten ihn im Jahre 1644 die<br />
Doubrava am Ende des 19. Jahrhunderts zeugt. Noch ein Stückchen weiter oben an<br />
sprüngliche Hütten. Die ersten Bewohner dieses Ortes waren Mitglieder der Familien Schaffgotschen zur Gründung einer neuen Siedlung in ihre Herrschaft. Zuerst rodete<br />
der breiten Stelle, wo der Kreuzgraben/ Křížový potok einmündet, befand sich einst Informationszentrum Malá Úpa, Pomezní Boudy, PLZ 542 27, Tel.: 00420<br />
Lath und Marksteiner. Woher die Holzfällerfamilien Latha – Lath eigentlich stammten, Martin mit seiner Familie den Wald an diesem Ort, dann baute er ein paar Häuser am<br />
die Löwenklause – bzw. Löwengrundklause. Nach einem lang gesteckten Anstieg 499 891 112, E-Mail: info@malaupa.cz, geöffnet ist täglich von 9.00 bis 17.00 Uhr.<br />
deren Namen die niedrigst gelegene Ortslage von Kleinaupa/ Malá Úpa bis heute Bach, nach denen die Enklave zuerst Bacherhäuser und später im Kauderwelsch<br />
zur Wassawiese/ Vasova louka öffnet sich ein faszinierender Blick auf den Kegel der Sie können sich hier auch gut auf Deutsch verständigen. www.info.malaupa.cz
Vosecká bouda<br />
Kotel<br />
1435<br />
Vítkovice<br />
Křižlice<br />
Jizerka<br />
Kotelní<br />
jáma<br />
Hrabačov<br />
Čihadlo<br />
1200<br />
JILEMNICE<br />
Pramen Labe<br />
Benecko<br />
Štěpanice<br />
Valteřice<br />
Labská bouda<br />
Šeřín<br />
1033<br />
Štěp.<br />
Lhota<br />
Martinice<br />
Vrbatova b.<br />
Zlaté návrší<br />
Labský důl<br />
Žalý<br />
Mrklov<br />
Sněžné jámy<br />
Vysoké kolo<br />
1504<br />
Přední Labská<br />
Labe<br />
Martinovka<br />
Volský<br />
Důl<br />
Herlíkovice<br />
Kněžice<br />
Horní<br />
Branná<br />
kaple<br />
sv. Anny<br />
Dolní<br />
Branná<br />
Petrova b.<br />
Labe<br />
Údolí Bílého Labe<br />
Kozí hřbety<br />
Špindlerova<br />
bouda<br />
Klínový potok<br />
VRCHLABÍ<br />
Kunčice<br />
Strážné<br />
Podhůří<br />
Rennerovky<br />
POLSKO<br />
Stará Bucharova cesta<br />
Malé Labe<br />
Zadní<br />
Rennerovky<br />
Kotelský potok<br />
Dolní<br />
Dvůr<br />
Velki<br />
Stav<br />
Wang<br />
7<br />
Richterovy b.<br />
Na rozcestí<br />
Liščí hora<br />
1363<br />
Rudolfov<br />
kaple<br />
sv. Michala<br />
Horní Lánov<br />
Prostřední<br />
Lánov<br />
Dolní<br />
Lánov<br />
Modrý důl<br />
Severka<br />
Čistá<br />
Lomnica<br />
Samotnia Hamplova b.<br />
Úpa<br />
Liščí louka<br />
Nikola<br />
7<br />
Info<br />
<strong>Veselý</strong> <strong>výlet</strong><br />
Galerie<br />
Hnědý Vrch Javor<br />
3<br />
Lesní b.<br />
11<br />
Vebrova<br />
bouda<br />
Kolínská<br />
bouda<br />
Hrnčířské b. Lučiny<br />
Fořt<br />
Zahrádky<br />
Zrcadlové b.<br />
Černý<br />
Důl<br />
Čistá<br />
Terezín<br />
Karpacz<br />
Václavák<br />
Černá h.<br />
1299<br />
Hoffman.<br />
bouda<br />
Lomniczka<br />
Travers<br />
Šraml<br />
Sowia dolina<br />
PEC pod<br />
SNĚŽKOU<br />
Portášky<br />
Velká Úpa<br />
Valšovky Aichelburg<br />
Thammovy b.<br />
Cesta Tee Weg<br />
Lanovka Č. hora<br />
Centrální<br />
parkoviště<br />
Zvonková cesta<br />
Malá Úpa<br />
Spálený<br />
Mlýn<br />
Pěnkavčí<br />
vrch<br />
Janská h.<br />
Červený<br />
vrch<br />
Křižovatka<br />
Rudolfova<br />
cesta<br />
Tabule<br />
JANSKÉ<br />
LÁZNĚ<br />
Modrokamenná<br />
bouda<br />
Luční potok<br />
Střecha<br />
Dlouhý hřeben<br />
Úpa<br />
Kowary<br />
Cestník<br />
Nový<br />
Červený<br />
kříž<br />
Horní<br />
Lysečiny<br />
Stará hora<br />
sv. Anna<br />
Růženina cesta<br />
kaple<br />
Narození<br />
Páně<br />
Reisova<br />
kaple<br />
Rossaweg<br />
Sejfy<br />
Podgorze<br />
Jedlica<br />
jeskyně<br />
Ochranná<br />
kaple<br />
Antonínovo<br />
údolí<br />
Hrádeček<br />
lom<br />
Suchý<br />
Důl<br />
Křížový vrch<br />
Kowary<br />
Dvorský les<br />
1033<br />
Sklenářovice<br />
V Peklích<br />
Rýchorský<br />
kříž<br />
Rýchory<br />
Histor. most<br />
Brücke<br />
Vernéřovice<br />
Bednářova cesta<br />
Bystřice<br />
Bóbr<br />
ŽACLÉŘ<br />
Stachelberg<br />
TRUTNOV<br />
Nová Paka - Praha Hostinné - Praha Hostinné Kuks - Dvůr Králové<br />
Bolkov<br />
Rudník<br />
Jana<br />
Javorník<br />
Smrčinná stráň<br />
Mědvědín<br />
IC KRNAP<br />
Čertova louka<br />
1471<br />
Bílé Labe<br />
Bílá louka<br />
Maly<br />
Stav<br />
Kopa<br />
Sowia<br />
1164<br />
Jelenka<br />
Svorová h.<br />
Pomezní Boudy<br />
11<br />
Bouda<br />
Malá Úpa<br />
Mísečky<br />
Krausovky<br />
Labská<br />
přehrada<br />
Svatý Petr<br />
ŠPINDLERŮV<br />
MLÝN<br />
Stoh<br />
1315<br />
Na Pláni Klínovky<br />
Luční hora<br />
1555<br />
Dlouhý důl<br />
Výrovka<br />
Luční b.<br />
Studniční<br />
hora 1554<br />
SNĚŽKA<br />
Úpská 1602<br />
Prostřední<br />
rašelina<br />
hora<br />
Obří důl<br />
Koule<br />
Růžová hora<br />
1390<br />
Lví důl<br />
Haida Nové<br />
Malá domky<br />
Úpa<br />
U kostela<br />
Kraví h.<br />
Jelení h. 1071 11<br />
1172<br />
Permoník<br />
Krkonošské<br />
muzeum<br />
Ekomuzeum<br />
KRNAP<br />
10<br />
Emmina cesta<br />
VESELÝ VÝLET<br />
INFOCENTRUM<br />
GALERIE - PENSION<br />
LAPIDÁRIUM<br />
Černohorská<br />
Temný Důl<br />
rašelina<br />
Světlá hora<br />
Krausovy b. Reissovy<br />
domky<br />
Svoboda<br />
nad Úpou<br />
Prádelna<br />
19<br />
Dolní<br />
Lysečiny<br />
Horní<br />
Maršov<br />
Hertvíkovice<br />
7<br />
U Hlaváčů<br />
Rýchorská<br />
bouda<br />
Sever<br />
18<br />
Karpacz<br />
Kowary<br />
Jelenia Gora<br />
Lysečinská bouda<br />
Horní<br />
Albeřice<br />
Dolní<br />
Albeřice<br />
Mladé Buky<br />
Parada<br />
Niedamirów<br />
VÝCHODNÍ KRKONOŠE<br />
OST RIESENGEBIRGE<br />
2011<br />
7<br />
Nikola<br />
Bobr<br />
doporučená služba - strana<br />
Empfehlenswerte Dienstleistung/Seite<br />
veřejná silnice<br />
Öffentliche Straße<br />
místní a lesní silnice<br />
Orts - und Waldstraßen<br />
lesní cesty a chodníky<br />
Waldwege und -steige<br />
lanová dráha<br />
Seilbahn<br />
lyžařské vleky<br />
Skilift<br />
potok - řeka<br />
Bäche und Flüsse<br />
parkoviště<br />
Parkplatz<br />
střežená parkoviště<br />
Bewachter Parkplatz<br />
1 2 3 4 5 km<br />
Černá Voda<br />
Lampertice<br />
Prkenný<br />
Důl<br />
Křenov Zlatá<br />
Olešnice<br />
Libeč<br />
22<br />
Voletiny<br />
Královec<br />
Úpice - Adršpach
Museum Vápenka – Kalkofen<br />
HORNÍ MARŠOV<br />
16 17<br />
Steinturm<br />
Er steht direkt am Hauptweg von Horní Albeřice nach Horní Lysečiny, nur ein paar<br />
Schritte hinter dem Kfz-Einfahrverbot in die III. Zone des KRNAP. Schon als Kinder<br />
hätten wir ihn allzu gern erkundet, aber der gähnende Schlund des Schachts<br />
hielt uns davon ab, uns hinabzulassen. 1988 säuberte ich ihn mit Jarda Ronovský<br />
und Áda Gerner, zwei Mitarbeitern der KRNAP-Verwaltung von Anflug, der seine<br />
Steinmauern zu zersetzen drohte. In den Jahren 1991 bis 1994 gelang uns, seine<br />
Registrierung als technisches Kulturdenkmal durchzusetzen. Im Jahre 2003 mauerten<br />
wir seinen oberen Steinrand auf und gruben zwei Meter Erdreich von seinem<br />
verschütteten unteren Eingang ab. Erst jetzt kam die Mächtigkeit des achteckigen,<br />
neun Meter hohen und acht Meter breiten Turmes so richtig zur Geltung. Gleichzeitig<br />
bereitete die Burggesellschaft Aichelburg das Projekt eines kleinen Museums für<br />
die KRNAP-Verwaltung, den Besitzer des Baudenkmals vor. Vor uns stand nun die<br />
interessante aber schwierige Aufgabe, einen kleinen Holzbau oben auf den Steinturm<br />
mit einem tiefen Loch im Innern zu errichten. Uns war natürlich sofort klar,<br />
dass es sich hierbei um ein recht kompliziertes Zimmerwerk ging und dass wir kaum<br />
ohne die Hilfe des Zimmermeisters Petr Růžička, eines Meisters in diesem Metier<br />
auskommen.<br />
Museum Vápenka – Kalkofen<br />
Alle Bauten von der Urgeschichte bis ins späte Mittelalter – der Veitsdom auf der<br />
Prager Burg genauso wie die ersten volkstümlichen Häuser in Horní Albeřice –<br />
entwarfen und bauten die Menschen mithilfe von Modellkreisen. Heute verwendet<br />
man die deskriptive (darstellende) Geometrie, also Linien, Winkel, Flächen und mathematische<br />
Berechnungen unter Anwendung des metrischen Systems. Tausende<br />
von Jahren musste den damaligen Baumeistern ein Stück Hanfseil ausreichen, mit<br />
dessen Hilfe sie im Lehmboden ein System von Kreisen von gleichem Radius anrissen,<br />
wobei die Schnittpunkte wichtige Punkte ergaben. Als erstes durchschnitten<br />
sie den Mittelkreis mit sechs gleich großen Kreisen, durch Anreißen weiterer Kreise<br />
entstand ein modulares Punktenetz mit rationalen Beziehungen. Eventuelle Fehler<br />
erkannten sie gleich beim nächsten Schritt, wenn sich die neuen Kreise nämlich<br />
nicht da durchschnitten, wo sie es sollten. Je nach Typ des entsprechenden Gebäudes<br />
kennzeichnete der Baumeister die einzelnen Schnittpunkte z.B. als Gebäudeecke,<br />
Fenstermitte, Position des Deckenbalkens oder Beginn der Wölbung. Diese<br />
‚verlorene‘ Kreismethode kennt heute kaum noch jemand und wohl allein Petr Růžička<br />
baut mit ihrer Hilfe bis heute neue Bauten oder z.B. auch den hölzernen Tretkran<br />
zum Transport der Statuen zum Brückentor der Karlsbrücke oder die Balken für die<br />
Burg Točník. Im Jahre 2008 vermaßen und realisierten wir mit Peters Hilfe unseren<br />
Entwurf des Museums Vápenka – Kalkofen in Horní Albeřice mit Hilfe dieser Kreis-<br />
An der Ortsgrenze von Horní Maršov grüßt sie schon bald ein Schild mit dem Wappen des Ortes und den<br />
Namen der angeschlossenen Ortslagen Albeřice, Lysečiny und Temný Důl. Das Hufendorf Albeřice wurde möglicherweise<br />
schon im 13. Jahrhundert von Besiedlern aus Schlesien gegründet. Darin unterscheidet es sich<br />
von den Dörfern in der Umgebung. In ihrem Bericht über den (kläglichen) Zustand der Riesengebirgswälder aus<br />
dem Jahre 1609 beschrieben Kuttenberger Beamte die Lage wie folgt: „Von Albendorf geht der Bericht, dies<br />
sei der älteste Ort hier, ja früher, als die Wälder aus denselbigen Trautenauer Bergen Kuttenberg zufielen, wurde<br />
hier Holz geschlagen, Kohle gebrannt und nach Schmiedeberg (Kowary) in Schlesien geliefert. In diesem<br />
Dorf leben bis zu vierzig Hufner mit Pferden und acht Kätner“. Beim Blick auf die Wiesen von Horní Albeřice/<br />
Ober Albendorf ist der mindestens 200-jährige Vorsprung in der Landschaftsbewirtschaftung gegenüber den<br />
benachbarten Orten Horní Lysečiny/ Ober Kolbendorf oder auch Malá Úpa/ Klein Aupa gut zu erkennen. Die<br />
Grundstücke sind ebener und von ihren abgerundeten Rainen sind die aufgesammelten Steine schon längst<br />
verschwunden. Auch deshalb wurde nach der Vertreibung der ursprünglichen Landwirte in den Jahren 1945<br />
bis1947 viel weniger Agrarboden aufgeforstet, als in den nahen Orten Lysečiny/ Kolbendorf, Suchý Důl/ Dörrengrund<br />
oder auf dem Rehorn/ Rýchory. Albeřice hat jedoch noch eine Besonderheit – hier tritt nämlich in<br />
dieser Gegend äußerst seltener Kalkstein zu Tage. So entwickelte sich neben der Gebirgslandwirtschaft mit<br />
ca. einhundert herkömmlichen Gehöften, namentlich im 19. Jahrhundert auch die Kalkbrennerei und zwar zuerst<br />
in bescheidenen kleinen Schachtöfen. Erst Ignaz Lahmer begann im Bischof-Kalkbruch in größerem Maße<br />
Kalkstein abzubauen und dies sicher noch vor dem Jahre 1840. Auf seinem Grund und Boden standen damals<br />
mindestens zwei Kalköfen. Aber auch bei seinen Nachbarn Augustin Fink (heute ‚Vápenka‘) und Josef Krause<br />
(heute Medika) rauchten zwei einfache Kalköfen. Bis Johann Bischof um das Jahr 1900 die Grundstücke und<br />
Gebäude von Lahmer und Fink aufkaufte und einen großen runden Kalkofen mit mehreren Kammern und einer<br />
in den Bergen einmaliger Fabrikesse baute. Sie wurde in den 50er Jahren abgerissen – an seiner Stelle steht<br />
heute das Ferienhaus Vápenka. Uns interessiert allerdings der einzige hier erhalten gebliebene Schachtofen<br />
aus Lebzeiten von Ignaz Lahmer. Sein einstiger Hof – auf der alten Fotografie links oben am Eingang zum Bischof-Kalkbruch<br />
– wurde schon vor 60 Jahren abgerissen.<br />
methode. Die tragende Konstruktion aus Balken und Bohlen kopiert den achteckigen<br />
Grundriss des Steinturmes. Alles ist sauber mittels Zimmererverbindungen und<br />
ohne jegliche Verwendung von Holzschrauben, Schrauben, Krampen oder Nägeln<br />
miteinander verbunden. Um das einzigartige Raumbild mit dem acht Meter tiefen<br />
Schachtloch in der Mitte nicht durch Deckenbalken zu stören, wird der Bau von<br />
einer aus Bohlen gezimmerten Rundpfette, vor allem jedoch von einem Gerüst aus<br />
acht, in einander verkeilten Lehrbögen gebunden. Das so errichtete und mit Eichendübeln<br />
verschlagene Hängewerk umspannen vier schmiedeeiserne Spangen. Absichtlich<br />
zeigen wir ihnen hier keine Fotografie des Inneren, um ihnen den Überraschungsmoment<br />
nicht zu verderben – innen sieht der Bau nämlich ganz anders aus,<br />
als man von außen, beim Blick auf die bunten Schindeln im schwarzen Außenmantel<br />
erwarten würde. Vor der Eröffnung des Museums sollte man wenigstens einen Blick<br />
durch die Durchsicht hinter dem unteren gewölbten Eingang ins Innere werfen.<br />
Im runden Ausstellungsraum des kleinen Museums stellen wir die Geschichte<br />
der hiesigen Gegend vor, die wohl schon im 13. Jahrhundert erstmals besiedelt<br />
wurde und deren Besiedler sich ihre Häuser mithilfe der erwähnten Kreismethode<br />
bauten, die die hiesigen Wälder rodeten, Kohlenmeiler betrieben und das Hufendorf<br />
Albendorf/ Albeřice und später Kolbendorf/ Lysečiny gründeten und von<br />
der Landwirtschaft aber auch vom Kalkbrechen und von der Kalkbrennerei lebten.<br />
Nach sieben Jahrhunderten mussten ihre Nachkommen nach dem 2. Weltkrieg ihre<br />
Heimat für immer verlassen und so wurden die menschenleeren Dörfe von Neuankömmlingen,<br />
vor allem Wochenendhäusler besiedelt. Unsere Erzählung anhand<br />
von Bildern, Fotografien, Gegenständen und auch ein wenig Text geht weiter mit den<br />
Themen Veränderungen in der Landschaftsnutzung, Entdeckung natürlicher Werte,<br />
Erkundung der hiesigen Karsthöhlen, bis sich der Kreis mit der Erläuterung der<br />
bei der Vermessung des Museums verwendeten Kreismethode wieder schließt. Die<br />
Rettung des steinernen Kalkofens, der Bau des Holzmuseums und die Ausstattung<br />
der Ausstellung wurden genauso wie der nahe Lehrpfad ‚Zollweg‘ kräftig von der<br />
Verwaltung des KRNAP unterstützt. Ursprünglich war vorgesehen, dass sich die<br />
Besucher die Schlüssel in der nahen Informationsblockhütte des KRNAP ausleihen<br />
können. Wegen der Einführung des nur zeitweiligen Betriebs dieses Kontrollpunkts<br />
beschlossen wir, nach der Eröffnung des Museums für die Öffentlichkeit im September<br />
diesen Jahres die gleiche Methode zu wählen, wie sie sich schon bei der<br />
Zugänglichmachung der Aichelburg vor zwanzig Jahren bewährt hat. Nach einem<br />
Eintrag im Besucherbuch, dem Kauf der Eintrittskarten und der Hinterlegung eines<br />
Pfands im Informationszentrum <strong>Veselý</strong> <strong>výlet</strong> in Temný Důl bekommt man die Schlüssel<br />
geliehen. Sie können das Museum also allein besuchen – die Schlüssel müssen<br />
allerdings noch am gleichen Tag zurückgebracht werden.<br />
Auf einer einhundert Jahre alten Fotografie von Horní Albeřice/ Ober Albendorf sind außer dem großen Bischof-Kalkofen noch zwei kleinere,<br />
direkt am Kalkbruch errichtete Öfen zu sehen. Von diesen blieb allerdings keiner bewahrt – der zum Museum Vápenka<br />
– Kalkofen umgewandelte Steinturm befindet sich schon außerhalb des Bildausschnitts.<br />
Rund um Albeřice<br />
Nach Horní Albeřice gelangt man mit dem<br />
Pkw auf einer Landstraße der III. Ordnung,<br />
hier kann man es auf dem nur ca. 300 Meter<br />
vom Museum Vápenka – Kalkofen entfernten Parkplatz gegenüber dem alten Zoll-<br />
haus (Stará celnice) abstellen. Wer nach Albeřice wandern möchte, kann dies auf<br />
dem beliebten Wanderweg von Pomezní Boudy tun, wohin auch regelmäßige Linien-<br />
und Radwanderbusse verkehren. Ein interessanter Weg führt aus Horní Maršov<br />
über den ‚Kreuzweg‘ zur Siedlung Stará hora, auf dem Emma-Weg zum ‚Roten<br />
Kreuz – Červený kříž‘ und weiter zur Wegscheide Cestník, zur Lysečinská bouda<br />
und hinunter nach Horní Albeřice. Vom Kalkofen kann man auf der Bergstraße ins<br />
Aupatal zurückwandern oder besser aber auf dem interessanteren Zollweg/ Celní<br />
cesta auf dem Kamm und über Rýchory/ Rehorn zurück nach Maršov. Die gleiche<br />
Strecke bietet sich auch für eine Radtour an. Wenn sie nicht auf der Straße nach<br />
Albeřice hinauffahren wollen, lohnt es sich, einen Kilometer hinter Horní Maršov<br />
nach links auf das steil ansteigende Waldsträßchen zur Siedlung Stará Hora abzubiegen.<br />
Auf der Radroute Nr. 26 geht es zur Wegkreuzung über dem Roten Kreuz/<br />
Červený kříž hinauf. Der markierte Weg führt nach rechts, wir aber fahren auf dem<br />
interessanteren Abschnitt des neu reparierten Weges an der linken Seite des Langerberg/<br />
Dlouhý hřeben mit schönen Blicken auf Malá Úpa und die Schneekoppe<br />
lang. Von der Wegscheide Cestník geht es nach Albeřice hinunter, die Geländevariante<br />
führt direkt auf dem grün markierten Grenzweg entlang. Nur Vorsicht bei der<br />
einen etwas steileren Abfahrt. Vom Zollweg über dem Zollbruch/ Celní lom biegt<br />
nach rechts ein Forstweg zum Dörrengrund/ Suchý Důl ab. Kurz bevor der Weg in<br />
die Straße einmündet, biegen wir nach links auf den Weg‚ Rýchorská cesta‘ über<br />
Horní Maršov ab.<br />
Anfang der 90er Jahre erwogen die Höhlenforscher von Speleo Albeřice, die<br />
Höhle in Albeřice im Bischof-Kalkbruch für die Öffentlichkeit zu erschließen. Dann<br />
konzentrierten sie sich aber auf das Bergwerk Kovárna/ Bergschmiede, aber die<br />
Information über die Eröffnung der Albendorfer Höhle verbreitete sich doch. Jeden<br />
Moment müssen wir enttäuschten Interessenten an einer Besichtigung der<br />
Höhle beschwichtigen. Nach Eröffnung des Museums kann man dann wenigstens<br />
anhand der ausgestellten Fotografien von Radko Tásler in das Labyrinth der<br />
unterirdischen Gänge mit überwiegend Kaminen und Kriechgängen werfen. Der<br />
interessante Blick in die Felsschlucht des Bischof-Kalkbruchs gleich hinter dem<br />
Museum Vápenka – Kalkofen von einem Aussichtsplateau ist schon längere Zeit<br />
möglich.<br />
MARSCHENDORFER KIRMES 2011<br />
Freitag, 12.8. – 20.00 Uhr: Orgelkonzert zum Fest Mariä Himmelfahrt in der Hauptkirche<br />
von Horní Maršov. Samstag, 13. 8. – Marschendorfer Kirmesfest auf dem Marktplatz.<br />
Ab 10.00 Uhr bis in die Nacht hinein Imbissbuden und Buden mit Handwerkserzeugnissen,<br />
Kirmesattraktionen, 10.00 Uhr feierliche Eröffnung, Rede des Bürgermeisters und<br />
Begrüßung der Gäste, 11.00 Uhr Marschendorfer Geschichte zum Thema ‚Der Rübezahl<br />
feiert seinen 450. Geburtstag‘ in Darbietung hiesiger Einwohner, 13.00 Uhr Kapelle<br />
zur Freude von Zeitzeugen, 14.30 Uhr Theatervorstellung nicht nur für kleine Zuschauer,<br />
15.30 Uhr Kapelle Haasband – junge Musiker aus dem Aupatal, 17.00 Uhr Folklorekapelle<br />
‚Jarní vánek‘, 19.00 Uhr Reggae-Klassik Švihadlo, 21.00 Popband O 5 und Radeček,<br />
23.00 Tanzvergnügen zu später Stunde.<br />
OFFENES MUSEUM 2011<br />
Im Rahmen der Tage des europäischen Kulturerbes findet in Horní Maršov am 9. und<br />
10. September der zweite Jahrgang des Festivals Horní Maršov – Offenes Museum statt.<br />
Außer speziell an diesem Tage zugänglich gemachten historischen Objekten und Baudenkmalen<br />
werden in diesem Jahr auch Landschaftskunstobjekte (Land Art) in der Landschaft<br />
ausgestellt, die den heutigen Blick auf bestimmte Gebiete und Orte ausdrücken.<br />
Die Werke werden von einer jungen Künstlergruppe unter Anleitung des Lektoren Tomáš<br />
Žižka, des Leiters des Ateliers für Szenografie an der Prager DAMU im Rahmen eines Land<br />
Art Symposiums geschaffen, das der Veranstaltung vorausgeht. Das Kulturprogramm beginnt<br />
am 9. September, um 19.00 Uhr, mit einem Vortrag in der Weintheke ‚Nade dnem‘.<br />
Am Samstag, den 10. September sind alle zur interaktiven Besichtigung des Offenen<br />
Museums eingeladen. Die von 11 bis 17 Uhr frei zugängliche Besichtigung beginnt am<br />
Bertholdplatz. Für die Kinder ist ein Spiel vorbereitet, das auf amüsante Weise mit Marschendorfer<br />
Sehenswürdigkeiten bekannt macht. 17.30 Uhr setzt sich das Programm in<br />
der Weintheke ‚Nade dnem‘ mit einem Diskussionsforum jünger Künstler und Teilnehmer<br />
des Symposiums fort, das in einem Konzert der Brünner Kapelle Květy ausklingt. Letzter<br />
Programmpunkt dieses ereignisreichen Tages ist das Multi-Genre-Projekt Site Specific,<br />
das im Dunkeln die Räumlichkeiten der alten Renaissancekirche Mariä Himmelfahrt aufleben<br />
lässt. Die Veranstaltung ‚Offenes Denkmal‘ organisieren wir in Zusammenarbeit<br />
mit der Gemeinde und dem Ökozentrum Sever. Das Projekt wird auch von der Stiftung<br />
Vodafon Česká republika unterstützt. Weitere Einzelheiten über das Programm werden im<br />
Laufe des Sommers auf www.otevrenemuzeum.cz oder auf den Webseiten der Gemeinde<br />
präsentiert. Lassen sie sich die einmalige Gelegenheit nicht entgehen, ansonsten verschlossene<br />
Orte zu besichtigen, im Namen der Veranstalter laden Sie Anna Klimešová und<br />
Michaela Šebestová ein. www.hornimarsov.cz
WAS SICH DIE LANDSCHAFT MERKT Hana Kulichová<br />
Zu den häufigsten Programmen der einwöchigen Aufenthalte im Umweltzentrum<br />
SEVER in Horní Maršov gehören die Lehrprogramme unter freiem Himmel Was sich<br />
die Landschaft merkt, die auf die Beobachtung von Veränderungen der hiesigen<br />
Landschaft abzielen. Zusammen mit den Kindern, Studenten und manchmal auch<br />
mit sich weiterbildenden Pädagogen machen wir dabei einen Rundgang, bei dem<br />
wir an den einzelnen Stationen auf die Veränderungen aufmerksam machen, die<br />
in verschiedenen Zeiten von Menschenhand verursacht worden sind. Das heutige<br />
Landschaftsbild vergleichen wir dabei mit historischen Bildern, Karten, alten Fotografien<br />
und Flugaufnahmen. Damit diese Streifzüge nicht nur als langweiliger Vortrag<br />
empfunden werden, erzählen wir an jeder Station eine interessante Geschichte<br />
oder lesen Sagen aus der ‚Fibel des Ost<strong>riesengebirge</strong>s‘ vor. Auf die Teilnehmer<br />
warten jedoch auch einige praktische Aufgaben und Fragen; wenn diese richtig beantwortet<br />
werden, gibt es zum Lohn sog. ‚Rübezahl-Dukaten‘, die man am Abend<br />
gegen kleine Andenken eintauschen kann.<br />
Unsere Wanderung durch die Zeiten nimmt vor tausenden Jahren ihren Anfang,<br />
als die hiesige Waldlandschaft nur minimal von menschlicher Tätigkeit beeinflusst<br />
wurde. In den damaligen dichten Buchenwäldern hätte man Bären, Wölfen und<br />
Luchsen begegnen können. Das Flussbett hinter der Schule mit Aussicht auf die<br />
schroffe, mit Buchen bewachsene Berglehne mutet ein wenig wie die damalige<br />
‚Wildnis‘ an. Eine der interessantesten Epochen war bei uns im östlichen Riesengebirge<br />
das 16. Jahrhundert, als es hier zu Veränderungen kam, die sich für immer<br />
ins Angesicht der Landschaft gruben. Aufgrund der enormen Nachfrage nach Holz<br />
kam es zur massiven Entwaldung, der nahezu alle hiesigen, zum großen Teil aus<br />
Buchenwäldern bestehenden Urwälder zum Opfer fielen. Als man dreihundert Jahre<br />
später dahinter kam, dass man die Wälder aus eigener Kraft erneuern kann, begann<br />
man neuen Wald auszupflanzen. Da die Menschen aber nur Fichten auspflanzten,<br />
veränderten sie drastisch die Artenzusammensetzung des Waldes und schufen zudem<br />
unschöne Monokulturen. Aber noch einmal zurück ins 16. Jahrhundert, als die<br />
Industrie erblühte. Damals wurde im Riesengebirge vielerorts Eisenerz abgebaut,<br />
bei uns hier in Horní Mašov/ Marschendorf. In Vrchlabí betrieb Christoph Gendorf<br />
die damals größte Eisenhütte in Mitteleuropa. Und wo Eisenerz geschmolzen wird,<br />
dort braucht man Holzkohle. Am besten war dazu Buchenholz geeignet, dass außerdem<br />
sehr schwer ist und daher nicht für die Holztrift geeignet war. Deshalb endeten<br />
die Buchenwälder nicht nur in der Umgebung von Marschendorf allesamt in Kohlemeilern.<br />
Die ideale Station für dieses Jahrhundert ist die Umgebung der Pfarre mit<br />
uralter Linde und Renaissancekirche. Auf der Wiese hinter dem Pfarrhaus können<br />
wir uns solch einen Meiler aus aller Nähe ansehen, auf der Lehrtafel hier ist auch<br />
eine Radierung mit Darstellung der Holztrift zu sehen. Das 18. Jahrhundert wiederum<br />
steht im Zeichen der Wiesen- und aufstrebenden Baudenwirtschaft und auch<br />
der Anfänge des Tourismus. Eine der attraktivsten praktischen Aufgaben, die hier zu<br />
erfüllen sind, ist es eine Ziege zu melken oder ein altes Handwerk auszuprobieren,<br />
z.B. am Webstuhl zu weben oder am Spinnrad zu spinnen. Im 19. Jahrhundert machen<br />
sich bereits der Einfluss der planmäßigen Forstwirtschaft auf die Landschaft,<br />
der industrielle Aufschwung und die damit verbundene Umweltverschmutzung bemerkbar.<br />
Beispiel und die Folge der schlechten Bewirtschaftung der Landschaft war<br />
das Hochwasser von 1897. Erst beim Betrachten der alten Fotos und des verwüsteten<br />
Zentrums von Marschendorf wird einem das erschreckende Ausmaß dieser Hochwasserkatastrophe<br />
bewusst. Und schon sind wir in der Gegenwart angelangt –<br />
die Luftaufnahmen beweisen die rasanten Veränderungen der Landschaft nach dem<br />
2. Weltkrieg, als all die kleinen Felder verschwanden und viele Wiesen wieder vom<br />
Wald verschlungen wurden. Auch an tourismusbedingte Eingriffe in die Landschaft<br />
und die Gründung des Nationalparks Riesengebirge sei erinnert. Sinn und Zweck<br />
dieses Programm ist es keinesfalls, die Lernenden mit Daten und Informationen zu<br />
bombardieren, sondern ihnen beizubringen, dass die Landschaft ein sich ständig<br />
verändernder Organismus ist, mit dem wir sehr behutsam und mit Bedacht umgehen<br />
müssen, damit uns die Landschaft auch weiterhin als Nahrungs- und Energiequelle<br />
erhalten bleibt und dabei schön, ausgewogen und nachhaltig bleibt.<br />
Wir hätten sie noch gern zu einer beliebten Aktion von SEVER eingeladen, die<br />
wir in diesem Jahr am 24. und 25. Juni zusammen mit der Vinothek ‚Nade dnem‘ in<br />
Horní Maršov veranstalten. Das Open Air Öko-Musik-Theater Festival DOTEKY<br />
2011 beginnt schon am Freitag, dem 24. Juni um 19 Uhr in der alten Marschendorfer<br />
Kirche. Nach dem Auftritt des Fragments der Trutnover Kapelle Haasband<br />
unter dem Motto Asi pudu steht uns ein starkes Erlebnis bevor. Erstmals begrüßen<br />
wir in unseren Breiten die Sängerin, Schauspielerin und Violinistin Iva Bittová zu<br />
mithin akustischen Solokonzert. Nach ihren Auftritten in der Pariser Le Cigale, im<br />
Brüsseler Le Botanique, im Amsterdamer Concertgebouw, in der Londoner Wigmore<br />
Hall, New Yorker Carnegie Hall und Radio FM Hall in Tokio und letztendlich<br />
im Dvořák-Saal im Prager Rudolphinum gastiert dieser tschechische Musikstar nun<br />
auch in der Alten Kirche in Horní Maršov. Der Auftritt von Iva Bittová erinnert auch<br />
an den schweren Weg der Rettung der Renaissancekirche. In diesem Jahr werden<br />
die Außenreparaturen der Kirche aus dem Jahre 1608 abgeschlossen, nächstes<br />
Jahr beginnen die Restauratoren in ihrem Innern. Am Samstag, dem 25. Juni, findet<br />
das Festival wegen der Reparatur des Pfarrhauses ausnahmsweise in der Vinothek<br />
‚Nade dnem‘ und deren Umgebung statt. Um 15.00 führt der dramatische Zirkel der<br />
hiesigen Schule das Stück ‚Aus alten Legenden‘ auf, 15.30 spielt das Theaterensemble<br />
‚Na cestě‘ aus Liberec das Stück ‚Wie Hänschen in die weite Welt ging‘, um<br />
16.30 Uhr gibt es ein Folkkonzert mit Petr Linhart. Nach einer kurzen Pause geht<br />
das Programm um 20 Uhr weiter, das Hauptkonzert des Abends bestreitet um 21.00<br />
Uhr Vlasta Třešňák & Band. Nähere Informationen gibt es auf den Webseiten www.<br />
sever.ekologickavychova.cz und www.nadednem.cz.<br />
Ökozentrum SEVER<br />
Schon sechzehn Jahre lang ist in Horní Maršov das<br />
Zentrum für Umwelterziehung und Umweltethik Rýchory<br />
SEVER tätig. Der Hauptsitz der nichtstaatlichen,<br />
gemeinnützigen Organisation befindet sich<br />
in einem Teil der neuen Grundschule. Hier finden<br />
das ganze Jahr über Aufenthaltsprogramme für<br />
Grundschulschüler, Fach- und Hochschulstudenten<br />
und Gymnasiasten aber auch für Lehrkräfte und<br />
sonstige Interessenten an der Umwelterziehung<br />
statt. Auf dem Programm stehen u.a. Riesengebirgsexkursionen, Teamwork-Aktivitäten<br />
und -Erziehung, Naturbeobachtungen unter freiem Himmel, künstlerische<br />
Workshops, Diskussionen, Simulationsspiele, usw. Dazu stehen Unterkünfte für 30<br />
Personen inkl. Ganztagesverpflegung, ein Gesellschaftssaal, Miniküche, Bücherei<br />
und Videothek zur Verfügung. Man kann sich auch auf Englisch und Deutsch<br />
verständigen. Dem Ökozentrum SEVER gehört auch die ehemalige Pfarre in Horní<br />
Maršov, in dem das Projekt ‚DOTEK (Berührung) – Haus für Ökologie, Kultur und<br />
Wiederbelebung von Traditionen‘ realisiert wird. Derzeit findet dank staatlicher<br />
Zuschüsse aus dem Staatlichen Umweltfonds die komplette Sanierung der Pfarre<br />
statt, die 2013 abgeschlossen werden soll. Man darf sich schon jetzt darauf freuen,<br />
dass die Barockpfarre wieder in alter Schönheit erstrahlt. Das Ökozentrum SEVER<br />
veranstaltet Kunst-Handwerk-Werkstätten und gemeinsame Aktionen, sie demonstriert<br />
Beispiele der Berglandwirtschaft (in der Umgebung von Maršov und Albeřice<br />
gibt es z.B. auch Ziegenherden), Festivals der alternativen Musik und betreibt<br />
ähnliche Aktivitäten. SEVER organisiert auch Sommerferienlager und aufklärende<br />
Veranstaltungen für die Öffentlichkeit. Die ehemalige Pfarre ist ein interessantes<br />
Ziel für einen nicht alltäglichen Spaziergang. Hier gibt es außer dem sechstinteressantesten<br />
Baum des Jahres 2009 – eine über 400 Jahre alte Linde – auch einen<br />
echten Kohlemeiler und zwei Stationen des Lehrpfads „Weg des Holzes“ zu sehen,<br />
der gleich zwei hiesige Gewerbe nahe bringt – Holzschlag und Holztrift sowie die<br />
Herstellung von Holzkohle.<br />
Ökozentrum SEVER, Horní Maršov, Horská 175, PLZ 542 26, Tel. und Fax:<br />
00420 499 874 280, 739 203 205, E-Mail: sever-hm@ekologickavychova.cz,<br />
http://www.sever.ekologickavychova.cz<br />
SERVICE FÜR BAUDENBESITZER<br />
18 19<br />
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Auch während der Hauptsaison wird hier alle Wäsche binnen<br />
14 Tagen gewaschen. In der Wäscherei können sie Einzelheiten festlegen:<br />
Abholetermin, Preis, gestärkt oder nicht, Duftnote oder wenn<br />
gewünscht, auch das Bleichen der Bettwäsche. Auch Textilien werden<br />
hier gereinigt, eine neue Dienstleistung ist der Verleih von Bettwäsche<br />
zu Saisonhöhepunkten. Die Wäscherei sorgt auch für den<br />
Rücktransport.<br />
Wäscherei, Mladé Buky, PLZ 542 23, Inh. Petr Lukáček, Tel.<br />
00420 499 871 120, von Montags bis Freitags von 6 - 14,<br />
in der Hauptsaison bis 16 geöffnet.<br />
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JANSKÉ LáZNĚ<br />
20 21<br />
Die Siedlung Schwarzenberg entstand rings um eine Klause für die Holztrift, auf den Resten ihres Dammes wurde später eine Mühle erbaut.<br />
Das markante Haus in der Mitte wurde im Jahre 1900, als das Foto geschossen wurde, noch Gasthof Zur Klause genannt.<br />
Die Gemeinden des Ost<strong>riesengebirge</strong>s bestehen aus einigen, früher selbstständigen<br />
Orten. So entstand Pec pod Sněžkou/ Petzer durch den Zusammenschluss<br />
dreier Teile von Velká Úpa/ Groß Aupa. Černý Důl/ Schwarzental<br />
verschlang den bachabwärts liegenden Ort Čistá/ Lauterbach und den früheren<br />
Kurort Fořt/ Forst. Zu Žacléř/ Schatzlar gehören die Gebirgsorte Rýchory/<br />
Rehorn, Prkenný Důl/ Brettgrund und Bobr/ Bober. Horní Maršov/ Marschendorf<br />
heimste sogar acht früher selbstständige Dörfer ein, wobei die früheren<br />
Orte Maršov I. und II. heute zu Svoboda nad Úpou gehören. Der Kurort Janské<br />
Lázně/ Johannisbad verleibte das Bergdorf Černá Hora/ Schwarzenberg ein.<br />
Zu feudalen Zeiten gehörte das Heilbad zum Ort Vlčice/ Wildschütz im Vorland,<br />
währenddessen die Holzfällersiedlung Schwarzenberg in kaiserlichem<br />
Besitz war und erst 1769 unter die Herrschaft Marschendorf kam. Der Zusammenschluss<br />
des Heilbades und des Bergdorfes schuf die Voraussetzungen für<br />
die allseitige Entwicklung und das umfassende Angebot des heutigen schmucken<br />
Städtchens Johannisbad mit Thermalbad und Kolonnade, Kurhotels und<br />
-häusern und Cafés im Tal und einem der besten Skigebiete oben am Schwarzen<br />
Berg mit all seinen Bergbauden, Hütten und ausgezeichneten Wander-<br />
und Radwandergebieten. Alles untermalt von einer interessanten Geschichte,<br />
die den Charakter der Landschaft und seine Sehenswürdigkeiten geprägt hat.<br />
Die Siedlung Přední Černá Hora – Vorder Schwarzenberg<br />
Die Rettung dieses Hinweises aus der irgendwann zwischen 1576 und 1585<br />
entstandenen Simon-Hüttel-Karte grenzt an ein kleines Wunder. Das Original<br />
der ältesten Bildkarte des Riesengebirges konnten Historiker nur ganze neun<br />
Jahre lang studieren. Nachdem sie Heinrich Kohlhaus, der Generaldirektor<br />
des Germanischen Nationalmuseums in Frankfurt am Main in einer Privatsammlung<br />
entdeckt hatte, gelangte sie ins Schlesische Museum in Breslau.<br />
Bei den Kämpfen um die ‚Festung Breslau‘ im Jahre 1945 ging sie verloren.<br />
Zum Glück hatte der Direktor des Riesengebirgsmuseums in Hohenelbe/<br />
Vrchlabí Karl Schneider im Jahre 1937 Fotokopien samt Farbdias beschafft.<br />
Mit ihrer Hilfe stellte die Restauratorin des Riesengebirgsmuseums Zdena<br />
Nováková in Zusammenarbeit mit dem damaligen Museumsdirektor Miloslav<br />
Bartoš eine getreue Kopie her, die im Jahre 1995 fertiggestellt wurde. Das<br />
Original dieses gemalten Werkes ist heute ein Glanzstück der Museumsaus-<br />
stellung und im September soll die nun schon zweite Ausgabe dieser Karte<br />
mit eingehenden Kommentaren von Miloslav Bartoš herauskommen. Die auch<br />
ins Deutsche, Polnische und Englische übersetzten Texte enthalten neue Erkenntnisse<br />
über die Autorenschaft und den Inhalt der Karte. Diese Publikation<br />
samt Karte wird nicht nur in den Informationszentren ihres Herausgebers, der<br />
Verwaltung des KRNAP, sondern auch bei weiteren Verkäufern zu haben sein,<br />
u.a. auch im <strong>Veselý</strong> <strong>výlet</strong>. Der Historiker Miloslav Bartoš gelangte zur Ansicht,<br />
dass die Karte außer Simon Hüttel einen weiteren Mitautor hatte – den kaiserlichen<br />
Markscheider Girzig z Razne (Jiří z Řásné). Dieser legte nach entsprechenden<br />
Vermessungen des Klausengrabens/ Černohorský potok wohl<br />
im Jahre 1569 den Standort der hiesigen Klause fest und trug hiermit indirekt<br />
auch zur Entstehung der Siedlung Schwarzenberg zu Füßen des gleichnamigen<br />
Berges bei.<br />
Die Ortsbezeichnung „Johannis-Warmbrunn“ am unteren Rand des Kartenoriginals<br />
blätterte im Laufe der Jahrhunderte leider ab, die Umgebung von<br />
Schwarzenberg hingegen ist hier samt weiteren interessanten Details abgebildet.<br />
Ein kleiner Ausschnitt ist auf Seite zwei dieser Ausgabe zu sehen. Die<br />
Karte enthält Dutzende Gebäude – aber kein einziges in der Siedlung Schwarzenberg.<br />
Der Hauptweg führte der Karte zufolge auf dem kleinen Kamm aus<br />
Svoboda/ Freiheit am heutigen ‚Fliegenpilz‘ vorbei zur Kreuzung beim Hotel<br />
Lesní dům/ Waldhaus bis zur Klause am Klausengraben. Auf gleicher Linie verläuft<br />
hier heute der Via-Piette-Lehrpfad. Bei der Wiese gleich neben der Klause<br />
steht der kurze Vermerk ‚schwatzer haus“, der keine Zweifel aufkommen<br />
lässt, dass die Holzarbeiter aus Schwaz kamen. Schwaz, mit ihren 17 000<br />
Tausend Einwohnern damals nach Wien die zweitgrößte Stadt Österreichs und<br />
größte Bergbaumetropole Europas, wurde im Jahre 1560 von einer großen<br />
Krise heimgesucht. Wir aber wissen schon, dass die Holzarbeiter nicht direkt<br />
aus der Stadt am Inn zu uns kamen, sondern aus ihrer weiten, vom Schwazer<br />
Silberbergbau abhängigen Umgebung. Die konkreten Namen der ersten<br />
Holzknechte und Klausenmeister von Schwarzenberg sind bisher unbekannt.<br />
Jüngeren Verzeichnissen aus dem 18. Jahrhundert zufolge wirtschafteten hier<br />
Nachkommen der Geschlechter Wimmer, Sagasser, Kühnel, Thamm, Krause,<br />
Baudisch, also die gleichen Geschlechter, wie in Groß und Klein Aupa. Die<br />
Ansiedler am Klausengraben hatten aber mit ihren nahen Nachbarn in Johannisbad<br />
wenig gemein. Auch ihre Namen vermischten sich erst viel später. Die<br />
Siedlung Schwarzenberg entstand ringsum eine Klause, deren Erdwälle bis<br />
heute zu erkennen sind. Nur ein Stück hinter dem Fußballplatz, auf dem der<br />
Fußballklub Janské Lázně seine Heimspiele der 1. A-Klasse spielt, führt ein<br />
blau markierter Wanderweg direkt über die Reste des Dammes einer einstigen<br />
Klause zur Holztrift. Erst 1840 erbaute Familie Braun hier ein Mühle – das heutige<br />
Haus Tereza. Die unlängst stromaufwärts des Baches erbaute Blockhütte<br />
steht an der einst tiefsten Stelle der Talsperre (Klause). Hierher ließen die Hol-<br />
Der Harfenstein auf der Landkarte von 1568.<br />
zarbeiter die an den umliegenden Hängen geschlägerten Klafterscheite auf<br />
sog. Holzriesen hinabrutschen, die anschließend, nachdem sich die Klause<br />
mit Wasser gefüllt hatte, in die Aupa geschwemmt, bzw. getriftet wurden. Die<br />
Riese am Klausengraben war eine der längsten im ganzen Riesengebirge.<br />
Am rechten Ufer stand direkt über der Klause lange das zweitgrößte Gebäude<br />
der ganzen Siedlung, möglicherweise an der Stelle des bereits erwähnten<br />
‚Schwazer Hauses‘. Wohl im Jahre 1883 baute Johann Jeschke sein Gehöft<br />
zum Gasthof ‚Zur Klause‘ um. Die gefühlvoll renovierte Gruppe historischer<br />
Häuser heißt heute in Anlehnung an seine einstige Bestimmung Horský Dvůr<br />
(Berghof). Die Siedlung um die verschwundene Klause herum wurde Vorder<br />
Schwarzenberg genannt. Der einstige hintere Teil der Siedlung an der Talstation<br />
der Seilbahn ist heute viel bekannter. Die Stadtväter von Johannisbad<br />
beschlossen, keine weitere Bebauung der Ortslage Přední Černá Hora zuzulassen<br />
und die aufgelockerte Bebauung mit ihren ursprünglichen Häuschen<br />
und Wiesen so zu belassen, wie sie ist.<br />
Kleine Rundwanderung rings um Harfa<br />
Auf der federgezeichneten Karte des Ost<strong>riesengebirge</strong>s<br />
aus dem Jahre 1568 am Hang des Forstberges/ Světlá<br />
hora ist ein markantes, burgähnliches Objekt dargestellt.<br />
Der heute in hohem Wald aufragende Felsen aus überwiegend Quarzgestein<br />
war noch im 16. Jahrhundert eine beeindruckende Landschaftsdominante<br />
und wurde als solche auch in die jüngere Simon-Hüttel-Karte eingezeichnet.<br />
Schon damals wurde er Harfenstein genannt und gab Anlass zu verschiedensten<br />
Ortslegenden. Diesen Legenden zufolge birgt sein Inneres ein verwun-<br />
schenes Schloss, Prinzessinnen, arme Kinder und einen Goldschatz... Johann<br />
Bönsch, der letzte Chronist der deutschen Alteingesessenen zeichnete<br />
eine Legende auf, laut der sich der Fels jeweils zu Karfreitag zu den Klängen<br />
einer Harfe öffnet und eine verwunschene Fee erscheint. Befreien kann sie<br />
nur ein reiner unschuldiger Jüngling, der aber über mindestens neun benachbarte<br />
Felder gewandert kommen muss. Eine andere Legende erzählt von<br />
einem Bauernmädchen aus Marschendorf, unter dem sich die Erde auftat, als<br />
ein herumziehender Bettler seinen bissigen Hund auf sie jagte. Wir hätten sie<br />
gern zu einer dreistündigen Spazierwanderung eingeladen.<br />
Vom Lesní dům geht es auf dem blauen Wanderweg zum ‚Horský dvůr‘,<br />
auf dem Damm der einstigen Klause über den Černohorský potok und vorbei<br />
am Haus ‚Večernice’ zu einer herrlichen Linie mächtiger Lärchen. Der Weg<br />
führt am Rande einer Wiese hinauf, der nach dem Bergbauern Josef Košťál<br />
‚Košťálka‘ genannt wird. Dreißig Jahre lang, von 1947 až do 1976 hielt er hier<br />
Vieh, mit ihm endete hier auch die traditionelle Landwirtschaft in der Siedlung<br />
Černá Hora. Nur sein Name blieb bewahrt – in Form der gleichnamigen Piste<br />
mit Liftanlage. An der Stelle mit dem letzten Ausblick auf Johannisbad biegt<br />
vom Weg zur Blausteinbaude/ Modrokamenná bouda links ein unbeschilderter<br />
Waldweg ab, der zum geheimnisvollen Harfenstein/ Harfa führt. Beim Blick<br />
von der ebenen Fläche hinter der Futterkrippe fragt man sich, was ihm wohl<br />
seinen Namen gab – die Form der überhangenden Felsen oder der Wind, der<br />
mit seinen Wänden spielt. Wer von hier zum Gasthof Modrokamenná bouda<br />
zurückkehren will, muss den holprigen Forstweg benutzen. Nach einem Kilometer,<br />
noch vor dem steilen Anstieg, biegt nach links ein Pfad zum Klausengraben/<br />
Černohorský potok ab. Durch den Klausengrund geht es nun zurück<br />
zur Siedlung Černá Hora.<br />
Aus Černá Hora durch den Klausengrund<br />
Zum Gipfel des Schwarzen Berg kann man auf verschiedenste<br />
Weise gelangen – zu Fuß, mit dem MTB und am<br />
bequemsten mit der Kabinenseilbahn. Sie befördert einen<br />
mit allem Drum und Dran – mit Rucksack, MTB, Bergroller oder Gleitschirm.<br />
Wie sie wollen. Zu einer Wanderung empfehlen wir ihnen eine nahezu vergessene<br />
Strecke. Von der Seilbahn führt nach Pec über Lučiny der beschilderte<br />
Spazierwanderweg ‚Černá hora‘. Unterwegs erfährt man an Lehrtafeln viel<br />
Interessantes über den Aussichtsturm Panorama, die Geschichte der Černá<br />
bouda/ Schwarzschlagbaude, das Schwarzenberger Hochmoor, aber auch<br />
über die gut erkennbaren Reste einer Klause am Javoří potok/ Urlasgrundbach.<br />
Aus Pec kann man mit dem Černohorský Bus zurückfahren, der täglich<br />
jede volle Stunde von 9 bis 17 Uhr bis zum Sonntag des 2. Oktober verkehrt.<br />
Die Fahrkarten kann man zusammen mit der Seilbahnfahrkarte oder auf<br />
dem Rückweg an allen Haltestellen beim Busfahrer kaufen (www.cerna-hora.<br />
cz). Der Abstieg durch den Klausengrund (die Tschechen sagen zwanglos<br />
Klausák) zur Siedlung Černá Hora ist anspruchsvoll – körperlich und auch<br />
orientierungsmäßig. Von der Černá bouda geht es auf dem gelb markierten<br />
Wanderweg zur Enklave Malé Pardubické boudy. Über den Hütten Tunel und<br />
Větrník führt ein ursprünglicher, begradigter Steig zum Bach Černohorský potok,<br />
dem früheren Klausengraben hinab. Auf dem erneuerten Luisenweg, den<br />
Gräfin Aloisia Czernin-Morzin im Jahre 1885 erbauten ließ, geht es nun durch<br />
eines der interessantesten Täler nach Johannisbad zurück. Dabei bekommt<br />
man uralte Bestände, vor einem Jahrhundert vollendete Werke älpischer Steinmetze<br />
bei der Wildbachregulierung, Kaskaden und Wasserfälle, zwei gekennzeichnete<br />
radioaktive Quellen und ganz unten eine Felsenschlucht zu sehen.<br />
Die letzten siebenhundert Meter ab der fehlenden Brücke sind ordentlich<br />
repariert. Ab den Pardubické boudy ist der Steig nicht markiert, aber in der<br />
III. Zone des Riesengebirgsnationalparks kann man auch auf unbeschilderten<br />
Wegen wandern, nur Heidelbeersammler sind unerwünscht.<br />
An der Bergstation der Kabinenseilbahn nimmt auch der<br />
1. Riesengebirgs-Radlehrpfad seinen Anfang. Zwei, mit-<br />
einander verbundene Rundrouten führen zu stillen Orten<br />
rund um den Schwarzen- und Forstberg / Černá und Světla<br />
hora. Bestimmt sollte man sich die Enklave Velké Tippeltovy boudy und die<br />
‚Signal‘ genannte Stelle unter dem Gipfel des Forstberges ansehen. Nur ein<br />
Stückchen abseits des Forstweges befindet sich hier eine felsige Aussicht mit<br />
herrlichem Blick auf das Aupatal und den Hauptkamm des Riesengebirges.<br />
Die Fahrt auf den breiten Forstwegen ist ungefährlich, über die Krausebauden<br />
und die Baude Modrokamenka geht es hinab nach Janské Lázně. An der Talstation<br />
der Kabinenseilbahn bekommt man nicht nur Mountainbikes, sondern<br />
auch ordentliche Bergroller geliehen. Die Abfahrt vom Schwarzen Berg auf<br />
dem asphaltierten Waldsträßchen ist zwar schnell, aber auf der Strecke über<br />
Velké Pardubické boudy, die Felsgruppe Blaustein/ Modrý kámen, Krausovy<br />
boudy, die Blausteinbaude/ Modrokamenka und die Siedlung Černá Hora hat<br />
man mehr davon. Mutige Besucher fliegen mit dem Gleitschirm vom Schwarzen<br />
Berg – besser gesagt mit dem Tandemgleitschirm. Der Startplatz befindet<br />
sich bei den Schwedenschanzen/ Švédské valy unweit vom Gipfel, aber bevor<br />
sie hierher aufbrechen, sollten sie den Flug mit einem professionellen Paraglider<br />
absprechen. Mehr darüber ist auf den Webseiten www.dovzduchu.cz in<br />
der Rubrik Tandemflüge zu erfahren. Die weitaus meisten Menschen fahren<br />
vom Schwarzen Berg auf Skiern hinunter. Die oberste Piste von Janské Lázně<br />
ist traditionell die erste Piste in Tschechien, auf der man zu Winterbeginn Ski<br />
fahren kann. aber das ist schon für die Winterausgabe des Lustigen Ausflugs<br />
bestimmt.<br />
www.janske-lazne.cz
KLEINREGION ŽACLÉŘ<br />
22 23<br />
der ihn lehrte, Heilkräuter zu sammeln und Arznei aus ihnen herzustellen. Laut einer<br />
Im Fahrradsattel durch die Kleinregion Žacléř<br />
Denkschrift über das Laborantentum von Doktor Schaffer und Graf Matuschka aus dem<br />
Über der Kleinregion Žacléř ragt an einer Seite das Ostriesenge-<br />
Jahre 1842 war der Gründer des Laborantentums Michael Benjamin Werner aus Glatz.<br />
birge und an der der anderen Seite das Rabengebirge als Ausläu-<br />
Die oben angeführten Aufzeichnungen zeugen jedoch eher von einer älteren Herkunft<br />
fer des Braunauer Beglandes auf. Die Berge, die mannigfaltige<br />
der Laboranten, die anfangs Wurzelmänner oder Kräutermänner genannt wurden.<br />
Natur und das Kulturerbe eines der am frühesten besiedelten Orte in der ganzen Regi-<br />
Es dauerte nur eine einzige Generation und die stille Holzfäller- und Köhlergemeinon<br />
und vor allem der Enthusiasmus einiger Leute in der Region schufen ausgezeichnede<br />
Krummhübel hatte sich zum ‚Laborantenstädtchen‘ gemausert. Ende des 1. Jahrte<br />
Bedingungen für den Radtourismus. Hier kommen alle auf ihre Kosten – Familien mit<br />
hunderts wohnten in 57 hiesigen Häusern sage und schreibe 40 Laboranten. Einträge<br />
Kindern ebenso wie durchtrainierte, sportliche Biker. Auch deshalb werden in Žacléř<br />
in Matrikelbüchern bezeugen, dass dieser Beruf, der gewisse grundlegende Kenntnis-<br />
gleich zwei bekannte Rennen ausgetragen. Am 28. August findet hier der Žacléř-Mounse<br />
der galenischen Pharmazie voraussetzte, vererbt wurde. Immer häufiger sammelten<br />
tainbike-Marathon ‚Střízlivák‘ auf folgender Strecke statt: U kapličky im Brettgrund/<br />
die Laboranten die Kräuter nicht mehr selbst, sondern ließen sie gegen Bezahlung<br />
Prkenný Důl mit steilem Anstieg über den Rehornplatz hinauf zum Schloss. Von hier<br />
von Kräutersammlern – fleißigen sammeln. Der Naturwissenschaftler Franz Adolf Tr-<br />
geht es nicht minder steil auf einem Waldweg zurück in den Brettgrund. In der Kurve<br />
augott von Gensdorff beschrieb diese Wurzelmänner am Ende des 18. Jahrhunderts<br />
beim Skigebiet Arrakis mündet die Strecke wieder in die Straße ein und führt gera-<br />
als einfache, natürliche Leutchen, die sich in den frühen Morgenstunden in die Berge<br />
dewegs zurück zum Restaurant. Die Kinderkategorien tragen ihren Wettkampf im Startaufmachten<br />
und die gesammelten Heilpflanzen später an häufig miserabel zahlende<br />
Ziel-Bereich aus, die Schüler und Schülerinnen in der nahen Umgebung. Nach dem<br />
Laboranten verkauften. Die bedeutendsten Orte, an denen man Heilkräuter sammel-<br />
Vorbild des 70-Kilometer-Riesengebirgsskilaufs veranstaltet Žacléř ein MTB-Rennen<br />
te, waren ‚Rübezahls Gärtchen‘ in der Aupa-Grube, der Teufelsgrund/ Čertův důl, die<br />
für dreiköpfige Mannschaften. Start ist am Wenzelstag, also am 28. September, die<br />
Schneegruben und weitere Gletscherkare. Mit dem wachsenden Interesse entstand<br />
Top-Strecke empfiehlt sich aber auch zur Solofahrten, führt sie doch radtouristisch ge-<br />
ein ganz neuer Beruf – das Züchten von Heilkräutern in Kräutergärtchen. Das Trocksehen<br />
zu den besten Orten im Ost<strong>riesengebirge</strong>. Man kann überall an sie anknüpfen,<br />
nen und die Verarbeitung der Kräuter in den Laborantenwerkstätten machten separat<br />
aber der beste Start ist eindeutig in Žacleř auf dem Rehornplatz. Machen sie sich auf<br />
abgeteilte Räume notwendig, deshalb besaßen sie gleich ein paar Häuser. Ein Meilen-<br />
der Webseite www.zaclerska70.cz mit dem Streckenverlauf bekannt. Nach einem kurstein<br />
in ihrer Tätigkeit war die Gründung einer eigenen Laborantengilde im Jahre 1700.<br />
zen und heftigen Anstieg zum Schloss Schatzlar geht es zum Brettgrund/ Prkenný Důl<br />
Vier Jahre später gaben sie ihre erste Regelordnung heraus, die man heute wohl als<br />
hinunter und anschließend wieder auf einem, die hiesige Piste querenden Weg bis zum<br />
verbindliche Richtlinien bezeichnen würde. Im Innungshaus Nr. 16 in Krummhübel/<br />
großen Artilleriebunker über dem verschwundenen Dorf Vernéřovice/ Wernersdorf hi-<br />
Karpacz fanden Fachberatungen, aber auch evangelische Gottesdienste statt. Zu jener<br />
nauf. Bei der langen Abfahrt in einen weiteren verschwundenen Ort – Sklenářovice/<br />
Zeit stellten sie mittels chemischer Prozesse – durch Filtration, Destillation, Digestion<br />
Glasendorf kann man wieder Atem schöpfen. Nun geht es über einen Bergrücken nach<br />
und Sublimation – an die zweihundert Arten von Arzneimitteln und Medikamenten, das<br />
Sejfy/ Thalseifen hinüber und von hier bergan durch die Siedlung Antonínovo údolí/<br />
heißt Essenzen, Elixiere, Tinkturen, Tabletten und Salben her. Sie wurden in ordent-<br />
Antonienthal bis nach ‚Sluneční stráň‘ mit herrlichem Blick ins Aupatal. Auf dem auf der<br />
lich etikettierten Fläschchen und Holzkartons in ganz Schlesien verkauft - von Haus<br />
Höhenlinie verlaufenden Weg ‚Mánková cesta‘ fahren wir nun nach Horní Maršov. Der<br />
zu Haus oder auf Jahrmärkten, ja sie wurden sogar an Kunden in Deutschland, Öster-<br />
Anstieg zur Siedlung Stará hora/ Altenberg und bis zum ‚Roten Kreuz‘/ Červený kříž auf<br />
reich, Russland und England distribuiert.<br />
dem Kamm ‚Dlouhý hřeben‘ ist der beschwerlichste Abschnitt dieser Tour. Nun folgt die<br />
Als ihren Patron erwählten sich die Laboranten keinen anderen als den geheimnis-<br />
lange aber unbeschwerliche Querung zur Wegscheide ‚Cestník‘, dem höchsten Punkt<br />
vollen Rübezahl, den sie familiär Spiritus familiaris – den ‚guten Geist des Hauses‘ oder<br />
der Route. Hier biegen wir zur Lysečinská Baude ab und fahren nach Horní Albeřice/<br />
auch ‚Gewaltigen Physikus‘ (Arzt) nannten. Sie malten ihn an ihre Häuser und verbreite-<br />
Ober Albendorf hinab. Auf dem geschotterten Alten Zollweg beginnt der lange, anfangs<br />
‚Wurzelmann‘ in ‚Rübezahl‘s Gärtchen‘<br />
ten unzählige Sagen über garantierte Begegnungen mit dem Rübezahl. Unangenehme<br />
aber auch freundliche Begegnungen, hin und wieder verriet er ihnen gar, wo die besten<br />
steile, später sanftere Anstieg zum Rehornkreuz (Rýchorský kříž). Von hier geht es unbeschwerlich<br />
zum Schloss Schlatzlar hinunter; auf dem schon bekannten Weg biegen<br />
Weißer Germer in einer Zeichnung von Věra Ničová.<br />
Pflänzchen wachsen. Damit trugen die Laboranten maßgeblich zum Bekanntheitsgrad<br />
wir nach Prkenný Důl ab, wo wir wiederum links abbiegen und den letzten steilen An-<br />
des Herrn der Berge bei.<br />
stieg zum Schatzlarer Ringplatz hinaufstrampeln. Dies war mit 48 Kilometern allerdings<br />
LABORANTEN IM RIESENGEBIRGE Daniel Mach<br />
Der Widerstand professioneller Ärzte und Apotheker, namentlich nach dem Anschluss<br />
Schlesiens an Preußen im Jahre 1742, hatte die allmähliche Einschränkung<br />
die kürzere Variante des Rennens, die das siegreiche Team vom vergangenen Jahr<br />
in zwei Stunden und sechs Minuten bewältigte. Das letztplatzierte Frauenteam absol- das Tempo des Festungsbaus, als auch die Bedrohung durch Nazideutschland ihren<br />
Eine Ausstellung im Stadtmuseum von Žacléř stellt einen bedeutenden Abschnitt in der Laborantentätigkeit zur Folge. Durch neu eingeführte Lizenzen nahm ihre Anzahl<br />
vierte die Strecke in fünf Stunden, was auch sie schaffen können, mit ein bisschen Höhepunkt erreichten. Zu den diesjährigen Neuheiten des Militärmuseums gehört u.a.<br />
der Geschichte des Riesengebirges vor. Neben der Holzernte und der Gewinnung von deutlich ab. 1796 schränkte die preußische Regierung drastisch das Sortiment der<br />
Umschauen inklusive. Nicht schlecht – aber die besten Mädels brauchten auch gerade ein funktionstüchtiger unterirdischer Gleisbauzug – siehe auch www.stachelberg.cz.<br />
Bodenschätzen lebten die Bergler von der Volksheilkunst, wobei sie sich die Riesen- von Laboranten hergestellten Arzneimittel ein. So blieben in Krummhübel/ Karpacz,<br />
Mal zweieinhalb Stunden… Das Hauptrennen des Schatzlarer 70-Kilometer-Rennens Ein weiterer Vorteil der Kleinregion Žacléř ist das per Rad leicht zu erreichende polgebirgsflora<br />
zu Nutze machten. Das Wissen um die Heilwirkungen dieser Kräuter war Arnsdorf/ Miłków, Glausnitz/ Głębock nur noch letzte 27 Laboranten übrig. Ein Jahr<br />
ist noch 21 Kilometer länger.<br />
nische Grenzgebiet mit seine zahlreichen Kulturdenkmalen. So bietet sich zum Beispiel<br />
für die Bewohner der Berge unentbehrlich, denn einen Doktor rief man nur im äußer- später erwirkten die konzessionierten Ärzte die Aufhebung des Privilegs des Verkaufs<br />
Es stehen aber auch weitere interessante und verschieden anspruchsvolle Routen die Rundroute über Chelmsko Slaskie/ Schörnberg mit den einzigartigen sog. Zwölf<br />
sten Notfall zu Hilfe. Die Volksheilkunde hatten Älpler ins Riesengebirge mitgebracht, ihres populärsten Produkts – der Krummhübler Tropfen auf allen Jahrmärkten. Einhun-<br />
und Ziele zur Auswahl. Die gesamte Kleinregion Žacléř umläuft eine markierte Haupt- -Apostel-Häusern (Weberhäusern) an. Die für böhmische Weber errichtete Häuser-<br />
die sich an den Hängen des Schwarzen Berges angesiedelten. Der wohl erste Bedert Jahre nach den ersten Bemühungen, die unliebsame Konkurrenz aus dem Weg zu<br />
route über Královec, das Rabengebirge/ Vraní hory, den Rand von Trutnov bis hin zum reihe aus dem Jahre 1707 gehört zu den interessantesten Holz-Baudenkmalen in<br />
richt über Naturheiler ist in einer Schrift des Arztes und Naturwissenschaftlers Caspar räumen, wurde den Laboranten durch königlichen Erlass jede Form der Kurpfusche-<br />
Prkenný Důl. Häufigstes Radwanderziel ist allerdings die sechs Kilometer lange Fahrt ganz Polen. Man kann die Radtour aber auch bis zum berühmten Zisterzienserkloster<br />
Schwenckfeldt aus Leipzig aus dem Jahre 1600 zu finden. Er nennt sie ‚medicastri rei, also der gewerbsmäßigen Ausübung der Heilkunde untersagt und die Anzahl der<br />
zur Rehornbaude/ Rýchorské bouda in der I. Zone des Riesengebirgsnationalparks. in Krzeszów/ Grüssau ausdehnen - die 70 Meter hohen Zwillingstürme der Basilika<br />
Indocti‘ – Medikaster ohne medizinische Ausbildung. Caspar Schwenckfeldt, bis 1609 amtlich bewilligten Kräuteressenzen sank auf einundzwanzig. Der letzte Laborant E. A.<br />
Vom Ringplatz in Žacléř führt eine beschilderte Route zum Schloss und durch Buchen- Mariä Himmelfahrt winken schon von Weitem. An die Kirche lehnt sich das Mauso-<br />
Doktor der Medizin in Hirschberg/ Jelenia Gora, vermerkte in seinem Tagebuch: „… Zölfel starb am 28. März 1884.<br />
wald zur Siedlung Vízov. Der Name dieses Ortes steht auf einem ursprünglichen ovalen leum der Schweidnitzer Piasten mit den Sarkophagen der beiden Fürsten Bolek I.<br />
in den Bergdörfern bin ich des öfteren Wurzelmännern (Kräutersammlern) begegnet,<br />
In der Ausstellung ‚Riesengebirgskräuter und Laboranten im Riesengebirge‘ be-<br />
Schild, das an der Hubertusbaude befestigt ist. Das ganzjährig geöffnete Gasthaus ist und II. an. Den Altar der Basilika ziert ein Gemälde von Peter Brandl. Weitere Rad-<br />
die sich ausgezeichnet auf die Heilkunst verstanden und ihren Nächsten damit gute Dikommt man ursprüngliche Schachteln und Fläschchen aus den Sammlungen des Rie-<br />
nicht nur das wichtigste Haus in der Siedlung, sondern auch eine wichtige Absteige für routen samt eingehender Beschreibung und Fotografien sind auf den Webseiten von<br />
enste leisteten“. Aber noch vor ihm hatte der Chronist Simon Hüttel auf seiner berühmsengebirgsmuseums in Jelenia Gora zu sehen, in denen die Laboranten ihre Heilmittel<br />
Radwanderer etc. Ab hier erwartet uns ein langer Anstieg bis zum Rehornkreuz und www.zaclersko.cz einzusehen.<br />
ten Bildkarte des Riesengebirges vom Ende des 16. Jhds. zwei Gestalten abgebildet, verkauften. Aus Polen stammt auch ein weiteres Exponat, das gut aus der Literatur<br />
bis zum höchsten Punkt der Kleinregion Žacléř – zur Rýchorská bouda. Von der Aus-<br />
die am Hochwiesenberg/ Luční hora Heilkräuter sammeln. Aber schon 1563 hielt sich bekannt ist: Ein Gemälde aus dem Jahre 1848 vom Maler Quido Mánesa zeigt die<br />
sichtsstelle auf den Grundmauern der ehemaligen Maxhütte bietet sich ein grandioser<br />
der Leibarzt von Kaiser Ferdinand I. Pietro Andrea Matthioli im Riesengebirge auf. Das berühmte Hohenelber Apothekerin Káblíková beim Sammeln von Heilkräutern bei den<br />
Blick auf das Panorama des Ost<strong>riesengebirge</strong>s mit der Schneekoppe in der Mitte. Von Städtisches Museum Žacléř und Touristisches Informationszentrum, Rýchor-<br />
gedruckte Herbarium dieses Italieners zählt zu den Grundwerken der Heilpflanzenkun- Schneegruben. Das kleine Labor ist eine Leihgabe des Museums in Trutnov. Die alte<br />
hier aus könnte man nach Horní Albeřice und zum polnischen Dorf Niedamirów hinab ské nám. 10, 542 01 Žacléř, Tel. 00420 499 739 225, www.zacler.cz, E-Mail: mude.<br />
Apotheke mit Original-Standgefäßen stammt aus dem bekannten Pharmazeutischen<br />
fahren. Von hier ginge es dann auf unbeschwerlichem Gelände über den Grenzüberzeum@zacler.cz. Täglich, außer montags von 10 bis 16 Uhr geöffnet. Sonderaus-<br />
Aber es waren vor allem die ‚Laboranten‘ bzw. Laienapotheker aus Krummhübel/ Museum in Kuks. Die Mitarbeiter des Museums bereiteten für die Ausstellung ein<br />
gang in Bobr nach Žacléř zurück. Die südliche Route führt vom Rýchory durch den stellung bis zum 28.August: Riesengebirgskräuter und Laboranten. Am 5. Juli findet<br />
Karpacz, die die Volksheilkunde zum ehrwürdigen Beruf erhoben. Es blieben gleich bekannten Heilmittel aus dem Rehorngebirges zu – das sog. ‚Ostrlokaj‘. Den Alkoho-<br />
verschwundenen Ort Sklenářovice in einem langen Anstieg auf dem Weg Bednářová der Tag des Volkshandwerks auf dem Rehornplatz statt, in den Tagen des 16. - 17.<br />
ein paar Versionen über ihre Herkunft bewahrt. Einer Version zufolge mussten die beilaufguss aus der Wurzel der Weißen Zahnwurz verwendeten die hiesigen Bergler, um<br />
cesta hinauf nach Babí. Nach Žacléř kann man entweder direkt auf der Straße zurück- Juli dann das Sommerliche Musikfestival Bornflossrock. Vom 2. September ist eine<br />
den Studiosi Medicinae Nicolaus und Salomon aus Prag fliehen. Nachdem sie den ihr Vieh, aber auch Wunden und Beulen zu heilen. Aber auch seine absolut sichere<br />
fahren oder besser auf dem grün markierten Weg vorbei an der Artilleriefestung Sta- Ausstellung der Gemälde von Beata Kornická-Konecká und vom 7. Oktober von Ja-<br />
Riesengebirgskamm überschritten hatten, fanden sie in Krummhübel bei Melichar Wirkung als Brechmittel war allgemein bekannt. Die Wurzeln der Weißen Zahnwurz<br />
chelberg. Der Betonbunker T-S 73 – ein bekanntes Tourismusziel in der Region – ist nusz Konecký zu besichtigen. Ab dem 4. Oktober wiederum die Ausstellung ‚Bäume<br />
Grossmann Zuflucht, der ihnen die Grundlagen der Medizin und der Arzneiherstellung wurden im Frühling gesammelt, wenn die Pflanze in der Blühte stand. Die Exponate<br />
nur 4 Kilometer von Žacléř entfernt. Eine ganz neue Besichtigungsrunde des größten um uns herum‘. Am 10. November hält Radek Jaroš einen Diavortrag und plaudert<br />
beibrachte. Professor Witold W. Glowacki datiert ihre Ankunft auf das Jahr 1700. Einer ergänzen brillante Zeichnungen der Malerin Věra Ničová – vor allem Illustrationen von<br />
touristisch erschlossenen unterirdischen Befestigungskomplexes in ganz Tschechien über seine Aufstiege auf 12 Achttausender. Die Wintersaison geht am 26. Novem-<br />
anderen Version zufolge floh der Apotheker Georg Werner aus Furcht vor der Rekatho- Heilpflanzen. Die interessante Ausstellung des Stadtmuseums Žacléř ist bis zum 28.<br />
lädt zur Besichtigung der unvollendeten unterirdischen Kasernen für 800 Soldaten ein. ber mit dem Mini-Winterfestival Bornflossrock los und setzt sich am 27. November<br />
lisierung aus Glatz, bis er bei einem gewissen Gollner in Krummhübel Zuflucht fand, August 2011 zu besichtigen.<br />
So bekommt man den Zustand der Festung im Sommer 1938 zu sehen, als sowohl mit Advent-Gesängen und dem Anzünden der Weihnachtsbaumlichter fort.
1934 fuhren Fahrzeuge verschiedener Marken zur Peterbaude hinauf – am überraschenden Datum vom 18. März.<br />
RIESENGEBIRGS NATIONALPARK<br />
24 25<br />
AUTOS AUF DEN BERGKäMMEN<br />
Viele Orte, zu denen man heute mit dem Auto fahren kann, waren noch vor dreißig<br />
Jahren nur zu Fuß zu erreichen. Für die Erschließung der Berge für den Kraftver-<br />
kehr ist vor allem das Holz verantwortlich. Schon lange war es nicht mehr möglich,<br />
die Baumstämme auf Riesen zu Tal zu befördern, auf Bächen zu den Flüssen zu triften<br />
oder an Hornerschlitten zu zurren und auf höchsten zwei Meter breiten Wege bergab<br />
zu transportieren, wie dies 15 Generationen von Berglern vor uns getan hatten. Um<br />
das Holz aber mit schweren Lastern transportieren zu können, mussten die meisten<br />
historischen Bergsteige verbreitert und ausgebaut werden. Ab dem Ende der 70er<br />
und vor allem Anfang der 80er Jahre des vergangenen Jahrhunderts entstanden aber<br />
auch Dutzende Kilometer neuer Forstwege, die den Kfz-Verkehr an vordem stille Ort<br />
brachten. Damals wurden auf diesen Forstwegen namentlich infolge der Immissionskalamitäten<br />
Hunderttausende Kubikmeter Riesengebirgsholz abtransportiert. Mit der<br />
Entwicklung dieses Wegesystems standen die Verwalter des Riesengebirgsnationalparks<br />
aber auch in der Pflicht, den Automobilverkehr in den Bergen entsprechend zu<br />
regulieren.<br />
Die ältesten Fahrzeuge im Riesengebirge gehörten den Herrschafts- und Fabrikbesitzern.<br />
Das überhaupt erste Automobil kaufte sich hier wohl Gräfin Aloisie Czernin-<br />
Morzin zusammen mit ihrem Sohn Rudolph im Jahre1904. Bei diesem Automobil der<br />
Firma Gardner-Serpollet, das eine Geschwindigkeit von 50km/h entwickelte, stampften<br />
12 Pferde unter der Motorhaube. Im Familienarchiv der Czernins fand ich eine Fotografie<br />
des Wagens aus dem Jahre 1905, aber keinen Beweis für dessen Betrieb in<br />
Vrchlabí oder Umgebung. 1931 schenkte der Enkel der Gräfin Carl Czernin den Oldtimer<br />
dem Nationalen technischen Museum in Prag, wo er nun in einer neu eröffneten<br />
Ausstellung zu sehen ist. Bis auf die Kämme knatterten Automobile erst nach dem 1.<br />
Weltkrieg und sorgten hier immer für großes Aufsehen. Im Sommer 1924 absolvierte<br />
A. Meissner, Ansichtskartenfotograf und -verleger aus Braunau/ Broumov mit seinem<br />
Testwagen Praga Piccolo einen großen Teil des Grenzweges. Der Abschnitt zwischen<br />
Spindler- und Wiesenbaude ist heute nicht befahrbar und so ist das Foto des von einem<br />
Berufsfahrer gesteuerten Oldtimers Pragovka am Mittagstein auch nach neunzig Jah-<br />
ren noch imponierend. Nicht minder prestigevoll war es natürlich auch, als erster die<br />
Schneekoppe per Auto zu bezwingen. Über diesbezügliche Versuche aus Schlesien ist<br />
uns nichts bekannt. Auf böhmischer Seite war es der Produktionschef und Konstrukteur<br />
der Firma Aero Josef Bašek, der als erster auf der Strecke Petzer, Geiergucke, Wiesen-<br />
und Riesenbaude und auf dem Jubiläumsweg zum Gipfel hinauffuhr. Mit seinem<br />
Einzylinder-Aero (10 PS), auch ‚Straßenhecht‘ genannt, musste er 1932 allerdings den<br />
letzten Abschnitt auf deutschem Gebiet absolvieren. Die erste Auffahrt auf rein tsche-<br />
chischem Gebiet gelang am 23. August 1935 dem Weltenbummler Břetislav J. Procházka-Dubé<br />
mit einem Automobil Škoda Popular. Die dramatische Fahrt beschreibt<br />
Zdeněk Vacek in seinem Buch ‚Mit dem Škoda zur Schneekoppe und um die ganze<br />
Welt‘, das vergangenes Jahr erschien. Procházka versuchte zuerst die bewährte Strecke<br />
über die Wiesenbaude, aber die deutschen Zöllner ließen ihn bei der Riesenbaude<br />
(verschwundene Baude gegenüber dem Schlesierhaus) nicht auf den Jubiläumsweg.<br />
Ihre etwas gehässige Bemerkung, dass es ihm mit seinem Popular kaum gelingen wird,<br />
vom Rosenberg hinaufzufahren, war für den engagierten Fahrer eine direkte Herausforderung.<br />
Aus Velká Úpa ging es auf dem zwei Meter breiten Weg recht gut bis zu den<br />
Leischnerbauden/ Ružohorky, wo er die hiesigen Baudler schockte, denn bis hier her<br />
war vorher noch nie ein Auto vorgedrungen. Der Škoda holperte über die Buckel und<br />
Löcher auf der Wiese, um auf den schmalen Bergsteig zum Rosenberg zu gelangen.<br />
Bis zum Sattel vor der Schneekoppe ging es recht gut, aber die letzten 250 Meter waren<br />
katastrophal. In die Serpentinen des steinigen Aufstiegspfades musste Procházka<br />
so im 1. Gang hineinfahren, dass es seinen drei Kameraden dabei gelang, das Heck<br />
des Autos herumzuwerfen, weil der normale Radausschlag der Vorderräder dazu nicht<br />
ausgereicht hätte. Die dramatische Fahrt wurde von vielen Touristen verfolgt, besonders<br />
lautstark feuerten sie den Fahrer und seine Begleiter immer dann an, wenn das<br />
Auto wieder mal aufsaß und sich die Hinterräder in der Luft drehten. Mehrmals musste<br />
man Steine unter die Räder legen. Ein Rad war fast immer in der Luft – dennoch kam<br />
der Škoda letztendlich am Gipfel an. Als Procházka dann direkt an der deutsch-tschechischen<br />
Grenze zwischen der Deutschen und Böhmischen Baude anhielt, klang es<br />
wie Musik in seinen Ohren, als der deutsche Offizier, der ihm die Hand schüttelte,<br />
bemerkte: „Donnerwetter – große Leistung für ein solch kleines Auto!“ Vom Besitzer<br />
der Gipfelbauden Heinrich Pohl ließ sich Břetislav Procházka zur Sicherheit noch eine<br />
Bescheinigung ausstellen, dass er mit seinem Škoda Popular der erste war, der von<br />
der tschechischen Seite zur Schneekoppe hinauffuhr. Nach einem Imbiss in der Baude<br />
wurden Fahrer und Begleiter von den Besuchern der Baude und dem gesamten<br />
Personal im Spalier zur Rückfahrt hinausbegleitet. Eine Begüßung ganz anderer Art<br />
wurde ihnen bei der abendlichen Rückfahrt an den Leischnerbauden zuteil. Der hiesige<br />
Wegewärter beschimpfte sie auf übelste Weise und wollte sie für den zerfahrenen<br />
Weg gar einsperren lassen. Als hätte er damit die Probleme mit dem Autoverkehr auf<br />
den Gebirgswegen vorgezeichnet. Als ich 1975 mit dem Nationalparkwächter Zdeňek<br />
Říha das erste Mal in einem mit Tafeln und Wegweisern voll beladenen Geländewagen<br />
Gazik zur Schneekoppe hinauffuhr, stand uns der schwerste Abschnitt zwischen den<br />
Richterbauden und der Baude Výrovka bevor. Aus dem steilen und zerfahrenen Weg<br />
hatte der Regen bis zu ein Meter tiefe Rinnen herausgespült, in welchen das Motorrad<br />
eines vorbeikommenden Baudlers völlig untertauchte. Für solch eine Strecke hätte damals<br />
kaum jemand eine Fahrgenehmigung verlangt, denn hier kamen allenfalls Lkws<br />
oder Geländewagen durch. Seitdem der Weg einen Teerbelag hat, sieht das jedoch<br />
ganz anders aus.<br />
Benzingestank im Nationalpark<br />
Jaromír Gebas, der dienstälteste Mitarbeiter des Geländedienstes der KRNAP-Verwaltung<br />
erinnert sich noch an die Pionierzeiten der Regulierung des Autoverkehrs. So<br />
erinnert er sich daran, dass die Verwaltung des KRNAP kurz nach der Ausrufung des<br />
Riesengebirges zum Nationalpark am 17. Mai 1963 eine erste Besucherordnung, besser<br />
gesagt ‚Verhaltensregeln in geschützten Bergen‘ veröffentlichte. Einer der Punkte<br />
untersagte u.a. auch die Einfahrt in den Nationalpark außerhalb öffentlicher Straßen.<br />
Entsprechende Einfahrtsgenehmigungen für hiesige Hausbesitzer oder auf dem Ge-<br />
biet des Parkes arbeitende Menschen wurden damals von den Gemeinden erteilt. Erst<br />
1970 entstanden in Pec pod Sněžkou, Špindlerův Mlýn und Harrachov provisorische<br />
Umweltschutzzentren im Gelände, denen außer Fahrzeugkontrollen auch die Erteilung<br />
der Einfahrtsgenehmigungen oblag. Bis 1975 befanden sich diese in Špindlerův Mlýn<br />
im Eigenheim eines der ersten Nationalparkwächter – Josef Buchar, in Harrachov im<br />
verlassenen Hotel ‚U ducha hor‘ und in Pec in einer zum Abriss bestimmten Baubude.<br />
Nach diesem fünfjährigen Provisorium öffnete die Verwaltung des KRNAP neue, mit<br />
Informationszentren verbundene Geländezentren, die bis heute befugt sind, Einfahrtsgenehmigungen<br />
zu erteilen. Die strengen Regeln zur Beurteilung der Fahrberechtigung<br />
aus den 70er Jahren wurden nach 1989 teilweise gelockert und abgeändert.<br />
Dennoch ist die Einfahrt in die III. Zone des KRNAP auch heute nur aus wirklich triftigen<br />
Gründen erlaubt. Außer den Besitzern von Dauerbewilligungen, die in den Bergen<br />
ihren ständigen Wohnsitz haben, eine Immobilie besitzen, verwalten oder regelmäßig<br />
beliefern bzw. hier Arbeiten verrichten, können auch Besucher eine entsprechende<br />
Genehmigung zur Einfahrt mit ihrem eigenen Pkw beantragen, die ihre Unterkunft in<br />
einer Urlaubseinrichtung in der III. Zone gebucht haben. Autoausflüge oder die Einkehr<br />
in einer Bergbaude gelten nicht als ‚triftiger Grund‘. Die Einfahrt in die am strengsten<br />
geschützte I. und II. Zone des KRNAP ist lediglich aufgrund einer Sonderbewilligung in<br />
gesetzlich festgelegten Fällen möglich.<br />
Die Fahrzeuge der Besucher an Orten mit geregeltem Verkehr dürfen lediglich auf<br />
behördlich genehmigten Flächen geparkt werden. Die Bauden und Pensionen bekommen<br />
vom Gemeinde- und Bauamt zumeist (nur) fünf Parkstellen bewilligt. Nationalpark-<br />
wächter und Polizisten führen Kontrollen der geparkten Autos durch. Im Schutzband,<br />
also in der Pufferzone vor dem Nationalpark, regulieren die Städte und Gemeinden den<br />
Verkehr nach eigenem Gutdünken. Hier überwachen Angehörige der tschechischen<br />
Polizei und der Stadtpolizei die Einfahrt und das Parken. Deshalb gelten zum Beispiel<br />
in Pec pod Sněžkou für die Ortslagen Zahrádky, Vysoký Svah, Hnědý Vrch und in Velká<br />
Úpa für die Ortslagen Výsluní und Vavřincův důl die Genehmigungen der jeweiligen<br />
Städte. Der gesamte bebaute Teil von Malá Úpa befindet sich zwar in der III. Zone,<br />
dennoch gelten hier nach entsprechender Absprache mit der Verwaltung des KRNAP<br />
ähnliche Regeln wie im erwähnten Schutzband. Was die Regelung der Einfahrt und das<br />
Parken von Fahrzeugen betrifft, ist die höchstgelegene Gemeinde Tschechiens vorbild-<br />
lich. Alle Stellen, an denen Ortsstraßen und Fahrwege von der nach Pomezní Boudy<br />
und Polen führenden Hauptstraße abzweigen, wurden mit Verkehrsschildern und<br />
zusätzlichen Tafeln ausgestattet, die den Besuchern die Bedingungen zum Befahren<br />
dieser Wege erklären. So dürfen die Besucher zu den Ortslagen Latovo údolí, Smrčí,<br />
Černá Voda, Eliščino údolí und vor allem auf der Ortsstraßen zwischen Spálený Mlýn,<br />
Kirche und den eigenen Pkw nur mit einem Unterkunftsnachweis oder einer eintägigen-<br />
Genehmigung (Quittung) benutzen. Diese einmalige Bewilligung in Form einer Quittung<br />
im Wert von 20 CZK können sich die Pkw-Fahrer, als auch Fahrer von Bau- und Versorgungsfahrzeugen<br />
in Parkautomaten in Pec am Parkplatz Zelený Potok, in Velká Úpa an<br />
der Auffahrt nach Výsluní und in Malá Úpa in Spálený Mlýn sowie im Informationszentrum<br />
in Pomezní Boudy kaufen. Die Hotels, Bauden und Pensionen bekommen von der<br />
Gemeinde Malá Úpa und von der Stadt Pec pod Sněžkou übertragbare Einfahrtsgenehmigungen,<br />
die die Besucher berechtigen, auf dafür vorgesehenen Abstellflächen zu<br />
parken. Wenn die Ortsstraßen zugeschneit sind, müssen die Pkws auf den Zentralparkplätzen<br />
geparkt werden. Das Informationszentrum <strong>Veselý</strong> <strong>výlet</strong> in Temný Důl wurde von<br />
der Verwaltung des KRNAP ermächtigt, Einfahrtsgenehmigungen in die III. Zone des<br />
KRNAP für die Lokalitäten Albeřice, Lysečiny, Temný Důl, Černá Hora, Velká Úpa und<br />
Randgebiete von Malá Úpa auszustellen. Genauso wie die Mitarbeiter der Informationszentren<br />
und des Geländedienstes des KRNAP prüfen wir den Grund des Anliegens<br />
und verlangen die Angabe des konkreten Fahrziels, also den Namen des Hauses oder<br />
die Hausnummer. Wir machen die Besucher auch auf jahreszeitlich bedingte Gefahren<br />
an den einzelnen Stecken aufmerksam, fordern sie zur Rücksichtnahme gegenüber<br />
Fußgängern und Radfahrern auf und fragen sie, wo sie zu parken gedenken. Mit der<br />
Festlegung strikter Bedingungen zur Einfahrt in die III. Zone bemühen sich die Verwalter<br />
des Nationalparks darum, den Fahrverkehr der Natur und auch den Wanderern<br />
zuliebe in Grenzen zu halten, ohne dass die Unterkunftsbieter an der Gewährung ihrer<br />
guten Dienstleistungen gehindert werden. www.krnap.cz<br />
Der Besitzer der Herrschaft Jilemnice Otto Harrach mit Gattin Karolina in ihrem Automobil Fiat.<br />
1924 kam dieser Praga Piccolo am Mittagstein vorbei.<br />
Der Škoda Popular im August des Jahres 1935 bei der Böhmischen Baude auf der Schneekoppe.<br />
Beschilderung zur Verkehrsregelung in Malá Úpa.
SCHILDER UND SCHILDCHEN<br />
26 27<br />
Wer würde sie in Tschechien nicht kennen, die so oft gezeigten Filmausschnitte<br />
von der Zerstörung der staatlichen Symbole, als Vorzeichen einer Veränderung<br />
der bestehenden Ordnung. Am 28. Oktober 1918 ringen zwei Männer in<br />
der Prager Nationalstraße über den Köpfen einer unzähligen Menschenmenge<br />
mit dem doppelköpfigen Habsburger Blechadler an der Ecke des Polizeipräsidiums.<br />
Als es endlich gelingt, den österreichischen Adler aus der Wand zu<br />
reißen, trampelt die Menge begeistert auf dem Machtsymbol der Monarchie<br />
herum. Gerade war ein hundertjähriges Reich zusammengebrochen. Noch<br />
bekannter ist die Filmszene vom August des Jahres 1938. Wehrmachtsoldaten<br />
stürzen den Grenzpfosten in den Farben der Staatsflagge um und zerstören<br />
mit einem Streich die prosperierende Tschechoslowakische Republik. Welch<br />
starke Emotionen die Zerstörung solch eines Stückes Blech, eines bemalten<br />
Balkens oder einer Tafel mit den staatlichen Symbolen doch auch nach sovielen<br />
Jahren zu erwecken vermag! Deshalb beschlossen wir am 13. August, in<br />
der Pause des Marschendorfer Kirmesfestes, also Samstagmittag, in der Galerie<br />
des <strong>Veselý</strong> <strong>výlet</strong> in Temný Důl die Ausstellung ‚Schilder und Schildchen‘<br />
zu eröffnen. Zugegebenermaßen ein bisschen widersprüchlich zum Strom der<br />
Zeit bringen wir den österreichischen Adler dort an, wo er einst hing, mit dem<br />
Grenzposten der 1. Tschechoslowakischen Republik gleich nebenan. In der<br />
Galerie des <strong>Veselý</strong> <strong>výlet</strong> in Pec pod Sněžkou findet zum gleichen Zeitpunkt<br />
eine separate Ausstellung statt. In dieser zeigen wir verschiedene Blech- und<br />
Emailleschilder, bemalte Bretter, gusseiserne und Porzellanschilder mit verschiedensten<br />
Informationen aus mehr als einhundert Jahren. Sie stammen<br />
aus der Gegend unter der Schneekoppe und zwar aus Museums- und Privatsammlungen<br />
und dem Depositorium des <strong>Veselý</strong> <strong>výlet</strong>.<br />
In der Gruppe der Autoritätstafeln erinnern wir an die Bezeichnung<br />
von Ämtern und Behörden und Kundgebungen der Staatsgewalt. Hübsche<br />
Beispiele sind der bewahrt gebliebene Adler des k.u.k. Post- und Telegrafe-<br />
namtes in Žacléř/ Schatzlar aus einer Privatsammlung oder auch die Schilder<br />
von Tabak-Trafiken mit staatlicher Genehmigung zum Tabakverkauf. Mit<br />
welchen Gefühlen demontierte wohl unser Urgroßvater Albert Špelda im Jahre1918<br />
den Lizenz-Adler von seiner Tabak-Trafik in Malé Svatoňovice. Als<br />
Kriegsveteran hatte er die Trafik von seiner Majestät dem Kaiser erhalten, nun<br />
musste er das Adlerschild gegen ein weißes Emailleschild mit tschechoslowakischem<br />
Löwen austauschen. Gegenüber der Galerie <strong>Veselý</strong> <strong>výlet</strong> in Temný<br />
Důl/ Dunkeltal stand ab den 20er Jahren die kleine Trafik des Kriegsinvaliden<br />
Emanuel Ježek. Weil er seinen Laden mit staatlicher Lizenz im deutschen<br />
Grenzgebiet betrieb, prunkte an seinen Häuschen das zweisprachige Schild:<br />
Prodej tabáku – Tabakverkauf. Wundern sie sich nicht, dass das ausgestellte<br />
Schild so verbeult, rostig und zerlöchert ist. Alois Tippelt aus der nahen<br />
Siedlung Honsagraben fand sie nämlich in der Aupa, in die sie jemand nach<br />
dem Krieg geschmissen hatte. Auf der Ausstellung hängen all diese Tabak-<br />
Schilder schön in Reih und Glied – mit Adlerwappen, mit Löwenwappen, mit<br />
tschechischem Text, zweisprachig… An einem Ensemble von zehn Schildern<br />
zur Kennzeichnung der Marschendorfer Forstverwaltung wird das sinkende<br />
Niveau ihrer Ausführung deutlich. Das hübschste Exponat stellte das Riesengebirgsmuseum<br />
zur Verfügung. Das zierreiche Holzschild aus dem Büro des<br />
Forstmeisters erinnert an das Amt der Grafenfamilie Morzin. Die ersten drei<br />
ovalen Emailleschilder aus der Nachkriegszeit mit Staatswappen unterscheiden<br />
sich allein in der abgeänderten Bezeichnung des jeweils verstaatlichen<br />
Schutzmarke<br />
Besitzes. Auf jüngeren Schildern des Forstbetriebs Horní Maršov musste das<br />
Staatswappen verschiedenen Bäumchen und Zweigen und Emailleschilder<br />
angestrichenen Blechschildern mit aufgemalter Schablonenschrift oder mit<br />
aufgeklebten Buchstaben weichen. Eine andere Gruppe sind Referenzschilder,<br />
die den jeweiligen Hersteller oder Baumeister belegen. Beim Abriss der<br />
Böhmischen Baude auf der Schneekoppe fand der Wegebauer Pavel Darjanin<br />
das Messingschild des Projektanten und Erbauers der einzigartigen Wasserleitung<br />
aus dem Riesengrund zur Schneekoppe. Im Jahre 1912 hatte eine Firma<br />
aus Aussig/ Ústí nad Labem am Ausgang der Erzschlucht (Riesengrund)<br />
eine Pelton-Turbine installiert, die das Bachwasser 320 Meter hoch zum Gipfel<br />
pumpte. Bei Geländearbeiten rund um die Galerie <strong>Veselý</strong> <strong>výlet</strong> wiederum fanden<br />
wir das Typenschild der Firma J. M. Voith aus St. Pölten, die 1909 die Turbine<br />
Nr. 3238 an die Glashütte in Dunkeltal geliefert hatte. Das Schildchen ist<br />
das einzige Überbleibsel von diesem Wasserwerk. Eine künstlerisch ansprechende,<br />
zweisprachige Tafel der Maschinenbaufirma Franz Wiesner aus Chrudim<br />
erinnert an den Bau der Seilbahn zum Schwarzen Berg im Jahre 1928.<br />
Tragisch und voller Enttäuschung sind die Werbetafeln und Aushängeschilder<br />
der Gewerbler, die sie 1945 an den Häusern befestigten und nach dem kommunistischen<br />
Februar-Putsch von 1948 schnell wieder auf dem Boden oder<br />
im Schuppen versteckten. Aus den langen Jahren der Unfreiheit blieben auch<br />
Warnschilder mit verschiedensten Verboten und Drohungen erhalten. Bei der<br />
Reparatur des Steigs über der Waldburg Aichelburg fanden wir die Aluminiumtafel<br />
‚Schonung – Betreten strafbar‘. Auf diese Weise machten die Deutschen<br />
im 2. Weltkrieg den ganzen Schwarzen Berg zum militärischen Übungsgebiet<br />
für Diversionseinheiten, einschließlich der Truppen von General Vlasov.<br />
Weitere Verbotsschilder haben wir von der zig Jahre geschlossenen und von<br />
bewaffneten Grenzern geschützten Staatsgrenze. Ausgesprochen freundlich<br />
hingegen wirken da die Wanderschilder mit ihren Ziel-, Richtungs- und Entfernungsangaben.<br />
Aber nicht einmal diese waren vor engbrüstigem Nationalismus<br />
gefeit – bei manchen von ihnen wurden 1938 die tschechischen Ortsnamen<br />
gehässig übergepinselt. Hinweisschilder haben schier unendliche<br />
Inhalte. Wie z.B. die zehn verschieden ausgeführten Hausnummern aus einem<br />
einzigen Tal – dem Aupatal. Der Marschendorfer Gärtner Josef Toman fand<br />
vor 20 Jahren ein zweisprachiges Blechschild, auf dem das Gemeindeamt von<br />
Marschendorf III. Kraftfahrzeugen bis zu 15 Zentnern Gewicht das Befahren<br />
der Brücke am Piette-Elektrizitätswerk erlaubte. Diesbezügliche Zuwiderhandlungen<br />
wurden mit 20 Kronen Bußgeld geahndet. Beim Ausheben der Baugrube<br />
für das neu geöffnete Sport- und Tourismusgeschäft des Waldhauses/<br />
Lesní dům in Johannisbad grub Zdeněk Formánek das Grenzschild der amtlich<br />
aufgelösten Gemeinde Marschendorf I. aus. Hier verlief übrigens schon im 16.<br />
Jahrhundert die Grenze zwischen der Siedlung Schwarzenberg und der Trautenauer<br />
Herrschaft. Beachten sie bitte den Vermerk ‚die trautnauisch grentz‘<br />
auf dem Ausschnitt der Simon-Hüttel-Karte auf Seite 2. Die damals abgesteckte<br />
Grenzlinie galt später vier Jahrhunderte lang als Katastergrenze, erst in<br />
den 50er Jahren fiel dieser Teil von Maršov Janské Lázně zu. Das unbrauchbar<br />
gewordene Schild verschwand wie so viele andere auch. Die Ausstellung des<br />
<strong>Veselý</strong> <strong>výlet</strong>, die bis zum Januar 2012 dauern wird, hat einige von ihnen wieder<br />
ans Tageslicht gebracht. Sollten sie von ähnlichen geschichtsträchtigen Schildern<br />
aus den Gefilden unter der Schneekoppe wissen, dann bitten wir sie uns<br />
diese auszuleihen.<br />
Saisonzeitschrift <strong>Veselý</strong> <strong>výlet</strong>, Temný Důl Nr. 46, 542 26 Horní Maršov, Tel. 00420 499 874 298, Fax 499 874 221, e-Mail: info@veselyvylet.cz,<br />
www.veselyvylet.cz, Herausgeber/Redakteur: Miloslav und Pavel Klimeš, sprachliche Bearbeitung: Věra Pokorná, Jarmila Klimešová, graphische Gestaltung:<br />
Květa Krhánková, Illustrationen: Květa Krhánková, Zdeněk Petira, Stanislav Špelda, Fotografien: Pavel Klimeš, A. Meissner, Wenzel Lahmer, Adolf<br />
Lehmann und Herausgeberarchiv, Satz: Tisk OFSET a.s. Úpice, Tel. 499 881 171, Druck: Garamon s.r.o. Hradec Králové Tel. 495 217 101, deutsche<br />
Übersetzung: Hans-J. Warsow, polnische Übersetzung: Helena Jankowska, Andrzej Magala, Redaktionsschluss: 8. 6. 2011, Auflage: 55.000 Stück, davon<br />
27.000 Stück in tschechischer, 20.000 in deutscher und 8.000 in polnischer Sprachversion. Wenn Sie die nächste Ausgabe des <strong>Veselý</strong> <strong>výlet</strong> (nächste<br />
Ausgabe: 37/ Winter 2012) per Post zugeschickt haben möchten, schicken Sie bitte zusammen mit Ihrer Adresse 40 CZK, falls sie in der Tschechischen<br />
Republik leben, oder 190 CZK, wenn Sie im Ausland leben, oder bestellen Sie sich die Zeitschrift persönlich im Informationszentrum des <strong>Veselý</strong> <strong>výlet</strong> in<br />
Temný Důl oder in Pec pod Sněžkou.<br />
Alle Autorenrechte vorbehalten!<br />
Das Aushängeschild vom Gasthof zur goldenen Krone am Marschendorfer Marktplatz ist<br />
das längste Exponat der Ausstellung der Galerie <strong>Veselý</strong> <strong>výlet</strong> in Pec.<br />
Im Jahre 1930 breitet der Besucher des Riesengebirges Josef Vintik bei der Spindlerbaude<br />
seine Wanderkarte aus. Er und Tochter Hana, die damals bereits mit dem bekannten<br />
Architekten Josef Chochola verheiratet war, sehen den Grenzpfosten der Tschechoslowakischen<br />
Republik schon als selbstverständlichste Sache der Welt an.<br />
Zdeněk Formánek grub das Grenzschild der Gemeinde Marschendorf I. nur ein Stück<br />
abseits der Stelle aus, an der es einst hing. Heute gehört diese Stelle zur Gemarkung von<br />
Janské Lázně.<br />
Die amtliche Kennzeichnung des Postgebäudes an der Hauptstraße von Maršov mit dem<br />
österreichischen Staatswappen blieb nicht bewahrt, auf der Ausstellung<br />
ist aber ein ähnlich ausgeführter Adler aus Žacleř zu sehen.<br />
Am 31.Oktober1928 wurde an der Talstation feierlich das Referenzschild der Erbauer der<br />
ersten Seilbahn in der damaligen Tschechoslowakei enthüllt.<br />
1945 wurde in Temný Důl ein Örtlicher Nationalausschuss gegründet. Das half aber<br />
wenig, schon bald fiel der Ort dem größeren Horní Maršov zu. Schornsteinfegermeister<br />
Bohumil Kučera bewahrte das (vor)eilig hergestellte Schild der neuen Behörde auf.
Gottesdienste: Horní Maršov Samstag 16.30 Uhr, Svoboda nad Úpou Sonntag<br />
11.00 Uhr, Janské Lázně Sonntag 9.30 Uhr, Velká Úpa Samstag 15.00 Uhr,<br />
Mladé Buky Sonntag 11.00 Uhr, Žacléř Sonntag 8.30 Uhr, Špindlerův Mlýn<br />
Sonntag 10.00 Uhr. Zusammenkünfte der Zeugen Jehovas im Königreichsaal in<br />
Trutnov, Bojiště 103. Wöchentliche Zusammenkünfte: Jeden Mittwoch (19.00)<br />
und Donnerstag (17.30). Öffentliche Vorträge jeweils jeden Sonntag von 9.30<br />
bis 11.30 Uhr und von 17.20 - 19.30 Uhr.<br />
DAS INFORMATIONSZENTRUM VESELÝ VÝLET<br />
GALERIE - WECHSELSTELLE<br />
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www.lanov.cz; IC Malá Úpa, PLZ 542 27, Tel 499 891 112,<br />
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449, Tel 481 522 777, book@rvclub.cz, www.rokytnice-info.cz; TIC Svoboda<br />
nad Úpou, PLZ 542 24, nám. Svornosti 527 , Tel 499 871 167, info.ets@tiscali.<br />
cz, www.svobodanadupou.eu; TIC Špindlerův Mlýn, PLZ 543 51, Svatopetrská<br />
173, Tel 499 523 656, tic@mestospindleruvmlyn.cz, www. mestospindleruvmlyn.cz;<br />
TIC Trutnov, PLZ 541 01 Trutnov, Krakonošovo nám. 72, Tel 499 818<br />
245, vesely@trutnov.cz, www.trutnov.cz; RTIC Vrchlabí, PLZ 543 01 Vrchlabí,<br />
Krkonošská 8, Tel 499 405 744, info@krkonose.eu, www.krkonose.eu; TIC<br />
Žacléř, PLZ 542 01 Žacléř, Rýchorské nám. 10, Tel 499 739 225, muzeum@<br />
zacler.cz, www.zacler.cz.<br />
Telefonanschlüsse: Alle Festanschlüsse im östl. und mittleren Riesengebirge:<br />
Städtevorwahl 499 (auslandsvorwahl 00420 - die letzte Null nicht weglassen!).<br />
Informationen zu Tel. nummern - 1180.<br />
Gesundheitswesen: Ärztlicher Rettungsdienst Trutnov und Vrchlabí Tel. 155,<br />
499 735 921, für das östliche Riesengebirge ist der Bereitschaftsdienst in<br />
Trutnov 499 840 100, Krankenhaus Trutnov 499 866 111, Pec pod Sněžkou<br />
499 329 340, Chirurgie 499 329 346, Zahnarztpraxen 603 413 113, in Horní<br />
Maršov 499 874 144, 499 874 166, Kinderartzpraxis 499 874 143, in Janské<br />
Lázně 499 875 116, in Svoboda nad Úpou 499 871 140, Kinderartzpraxen 499<br />
871 287, Špindlerův Mlýn 499 433 344, Chirurgie 499 523 864, die Apotheke<br />
ist in Horní Maršov folgendermaßen geöffnet: Mo.-Fr. 8.00 - 12,30 Uhr, 14.00 -<br />
17.00 Uhr 499 874 121 auch Svoboda nad Úpou 499 871 264, Špindlerův Mlýn<br />
499 433 335, Bereitschaftsdienst in Vrchlabí (auch für Šp. Mlýn) 499 421 155.<br />
Forstwirtschaft Vrchlabí: 499 456 111, Forst - Horní Maršov 499 874 161,<br />
Pec pod Sněžkou 499 896 214, Svoboda nad Úpou 499 871 159, Špindlerův<br />
Mlýn 499 433 282.<br />
Bergrettungsdienst (Horská služba): Ganzjähriger ständiger Bereit-<br />
schaftsdienst in Špindlerův Mlýn 499 433 239 (602 448 338). Im Winter<br />
in Pec pod Sněžkou499 896 233 ist die Dienststelle täglich von 7 - 22 Uhr<br />
geöffnet (außer dieser Zeit 602 448 444), Luční bouda 739 205 391. In<br />
Malá Úpa auf den Pomezní Boudy 499 891 233 (606 157 935), Janské<br />
Lázně 499 895 151 (606 157 936), Strážné 499 434 177 (606 157 934),<br />
Harrachov 481 529 449 (602 448 334), Rokytnice nad Jizerou 481 523 781.<br />
Polizei: Ständiger Bereitschaftsdienst in Trutnov und Vrchlabí 158, Verkehrsunfälle<br />
974 539 251, Dienststelle in Pec pod Sněžkou 499 736 233, Svoboda<br />
nad Úpou 499 871 333, in Šp. Mlýn 499 433 333, Polizeidienststelle in Janské<br />
Lázně 603 345 538, Polizeidienststelle Šp. Mlýn 606 484 805, 499 433 354,<br />
Žacléř 499 876 135.<br />
Autowerkstätten und Reifenservice: Svoboda nad Úpou - Hlávka 499 871<br />
153, täglich von 7.00-12.00, 13.00-17.00 Uhr, Mladé Buky - Štangl 499 773<br />
263, Reifenservice - 499 773 263, Autoklub Bohemia Assistance 1240.<br />
Stadt- und Gemeindeämter: Horní Maršov 499 874 156, Janské Lázně 499<br />
875 101, Soboda nad Úpou 499 871 105, Pec pod Sněžkou 499 896 215, Malá<br />
Úpa 499 891 157, Žacléř 499 878 510, Šp. Mlýn 499 433 226, Amtsstunden<br />
jeweils Mo+Mi von 8 - 12 Uhr und von 12,30 - 17 Uhr.<br />
Feuerwehr: ständiger Bereitschaftsdienst in Trutnov 150, 499 848 411.<br />
Meteorologische Station: in Pec pod Sněžkou 499 796 303.<br />
Verwaltung des Nationalparks Riesengebirge Das Zentrum in Pec pod<br />
Sněžkou 499 896 213, täglich 8.30-12.00 Uhr, 12.30 - 17.00 Uhr, Špindlerův<br />
Mlýn 499 433 228, täglich 8.00 - 12.00, 12.30 - 17.00, Rokytnice - 481 523<br />
694, Mo-Fr 9.00-12.00, 13.00-16.00, Harrachov 481 529 188, täglich 8.30-<br />
12.00, 12.30-17.00. Das Museum im Obří Důl 499 736 311, täglich 9.00<br />
- 12.00, 13.00 - 16.30 Uhr. Riesengebirgsmuseum in Vrchlabí täglich außer<br />
montags von 8.00 - 17.00 Uhr 499 456 708, Rýchorská bouda 499 895 107.<br />
Tankstellen: Svoboda n. Úpou, täglich geöffnet, Benzina, 499 871 128, 5.00 -<br />
22.00; Lucraco Oil, 499 871 188, 6.00 - 21.00, Pec pod Sněžkou täglich 6.00<br />
- 22.00, 499 522 120. Weitere Tankstellen, die ununterbrochen geöffnet sind,<br />
befinden sich in Trutnov und Vrchlabí in Špindlerův Mlýn täglich von 7.00 - 17.00<br />
Uhr (sonntags ab 8 Unr, Tel. 499 433 295).<br />
Grenzübergänge: Ab dem 21. Dezember 2007 finden an den Grenzübergängen<br />
keine Kontrollen mehr statt. Der Grenzübergang Pomezní Boudy - Przełęcz<br />
Okraj ist auf Fahrzeuge bis 3,5 Tonnen beschränkt, die Übergänge in Harrachov<br />
– Jakuszyce, Královec – Lubawka sind ohne Einschränkung.<br />
Seilbahnen: Zur Schneekoppe Pec pod Sněžkou, Tel. 499 895 137, täglich<br />
zu jeder vollen Stunde 8-18 Uhr., die Teilstrecke Růžová hora - Gipfel je nach<br />
Wetter. Pec pod Sněžkou - Hnědý Vrch, 499 736 375 täglich 9.00 -16.00,<br />
von 1. bis 28. 10. nur Fr-So. Portášky Velká Úpa, 499 736 347, täglich jede<br />
volle Stunde 8.30-17.00 Uhr, von 15. 2. bis 17.30. Černá hora Janské Lázně,<br />
499 875 152 täglich um 7.30 und dann jede volle Stunde von 8.00-18.00 Uhr.<br />
Na Pláň Šp. Mlýn - Sv. Petr, 499 497 215 und Medvědín Šp. Mlýn, 499 433<br />
384 täglich 8.30-16.00 und 18.00 Uhr., Žalý Vrchlabí 499 423 582 nur So-Sa<br />
9.00-17.00 Uhr, Lysá hora Rokytnice, 481 523 833 nur Winter, Čertova hora<br />
Harrachov, 481 528 151.<br />
Partner des <strong>Veselý</strong> <strong>výlet</strong> sind die Gebirgsorte, die sich im Gemeindebund Ost<strong>riesengebirge</strong> zusammengeschlossenen haben. Veranstaltungskalender – siehe www.vychodnikrkonose.cz.<br />
Horní<br />
Maršov<br />
Pec<br />
pod Sněžkou<br />
Žacléř<br />
Malá<br />
Úpa<br />
Janské<br />
Lázně<br />
Černý<br />
Důl<br />
Burggesellschaft<br />
Aichelburg