Törggelen in Südtirol - KVW
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Keschtn und neuer We<strong>in</strong>:<br />
<strong>Törggelen</strong> <strong>in</strong> <strong>Südtirol</strong><br />
taxe perçue - Economy-C<br />
ZEITSCHRIFT für <strong>Südtirol</strong>er <strong>in</strong> der Welt<br />
39100 BOZEN/ITALY November 2010<br />
© Market<strong>in</strong>ggesellschaft Meran/Frieder Blickle
2<br />
T H E M A H&W | November 2010<br />
Der Wille die Welt zu verstehen<br />
E<strong>in</strong>e Begegnung mit Ulrich Ladurner<br />
n Es fehlt oft der Durchblick. In der Hektik des Alltags, im Arbeitsstress da kann es schon vorkommen, dass die klare Sicht fehlt. Doch mit etwas<br />
Organisationsgeschick kann der Blick aufs Wesentliche geschärft werden. Komplizierter wird es aber, wenn wir versuchen globale und politische<br />
Zusammenhänge und Geschehnisse <strong>in</strong> der Welt zu verstehen, wie zum Beispiel das F<strong>in</strong>anz- und Wirtschaftssystem, aktuelle Krisen, Konflikte<br />
und Kriege. Der <strong>Südtirol</strong>er Buchautor und Journalist, Ulrich Ladurner, versucht das Komplexe e<strong>in</strong>fach und verständlich zu machen. Seit Jahren<br />
begibt sich der 48-jährige Auslandskorrespondent der deutschen Wochenzeitung „DIE ZEIT“ <strong>in</strong> Krisen- und Kriegsgebiete. Se<strong>in</strong> Wille ist es<br />
die Welt zu verstehen, so steht es <strong>in</strong> se<strong>in</strong>em aktuellen Buch geschrieben. Heimat&Welt hat den gebürtigen Meraner und Vater zweier K<strong>in</strong>der getroffen<br />
und mit ihm gesprochen, um se<strong>in</strong>e Welt zu verstehen.<br />
Ulrich Ladurner lebt mit se<strong>in</strong>er Familie <strong>in</strong><br />
der Hansestadt Hamburg im Norden<br />
Deutschlands. In kont<strong>in</strong>uierlichen Abständen<br />
ist er aber immer wieder im Ausland<br />
unterwegs und derzeit auch auf Tour um<br />
se<strong>in</strong> aktuelles Buch „E<strong>in</strong>e Nacht <strong>in</strong> Kabul“<br />
(siehe Kasten) vorzustellen.<br />
Im Rahmen des Bibliotheksprojekts „Liv<strong>in</strong>g<br />
Books“ war er am 13. Oktober Gast <strong>in</strong> der<br />
Handelsoberschule Bruneck, um über se<strong>in</strong>e<br />
Erfahrungen und se<strong>in</strong> aufregendes Leben<br />
zu berichten. Seit den 90er-Jahren ist er Auslandsreporter,<br />
zuerst während der Kriege auf<br />
dem Balkan und nun <strong>in</strong> den Krisen- und<br />
Kriegsgebieten Afghanistan, Iran, Irak und<br />
Pakistan. Die Schüler horchten gespannt<br />
und aufmerksam se<strong>in</strong>en Ausführungen und<br />
zeigten sich durchaus geschockt von den Bildern<br />
aus dem Katastrophengebiet <strong>in</strong> Pakistan.<br />
Ulrich Ladurner, geboren 1962 <strong>in</strong> Meran/<strong>Südtirol</strong>,<br />
studierte Politikwissenschaft<br />
und Geschichte <strong>in</strong> Innsbruck. Er arbeitete<br />
als Journalist <strong>in</strong> Wien, Zürich, Rom und<br />
schrieb von 1992 bis 2000 vor allem über<br />
die Kriege auf dem Balkan. Seit 1999 berichtet<br />
er als Auslandsredakteur für der<br />
Wochenzeitung DIE ZEIT.<br />
blog.zeit.de/ladurnerulrich<br />
Me<strong>in</strong> <strong>Südtirol</strong> und se<strong>in</strong>e Welt<br />
Er ist gern <strong>in</strong> <strong>Südtirol</strong>, verrät Ulrich Ladurner<br />
mit breitem Gr<strong>in</strong>sen beim geme<strong>in</strong>samen<br />
Mittagessen <strong>in</strong> Bruneck. Er hat Familie,<br />
viele Freunde und Bekannte hier. Dass<br />
ihn doch e<strong>in</strong>e Leidenschaft mit dem w<strong>in</strong>zigen<br />
<strong>Südtirol</strong> verb<strong>in</strong>det, beweist alle<strong>in</strong>e<br />
schon se<strong>in</strong> Buch mit dem Titel „<strong>Südtirol</strong><br />
liegt am Meer“ das er 2006 veröffentlicht<br />
hat.<br />
Eigentlich reist er gar nicht so gerne, erzählte<br />
er den Schülern, aber es gehöre zu<br />
se<strong>in</strong>em Beruf und er liebt se<strong>in</strong>en Beruf. Es<br />
ist se<strong>in</strong>e Leidenschaft zu berichten, zu<br />
schreiben. Se<strong>in</strong>e Reisen haben Suchtcharakter,<br />
gibt der gebürtige Meraner zu.<br />
„Jede Entscheidung die man dort trifft, kann<br />
das eigene Leben beenden. Die Angst dort<br />
häuft sich an und h<strong>in</strong>terlässt Spuren. Die<br />
geht auch nicht mehr weg. In solchen Situationen<br />
wird klar, wie zerbrechlich man<br />
eigentlich ist.“ stellt Ladurner fest. Doch ist<br />
es auch die Neugier, die Leidenschaft und<br />
die Suche nach Begegnungen und Geschichten,<br />
die ihn immer wieder antreibt.<br />
Er spricht gerne mit den Menschen <strong>in</strong> <strong>Südtirol</strong>,<br />
schüttelt und drückt Hände und<br />
fühlt sich wohl unter den <strong>Südtirol</strong>erInnen.<br />
<strong>Südtirol</strong> hat turbulente Zeiten durchgemacht.<br />
Denken wir z.B. an die Weltkriege,<br />
den Faschismus, die Option oder die<br />
Sprengstoffattentate. Nun sche<strong>in</strong>t sich doch<br />
vieles <strong>in</strong> unserem Landl beruhigt zu haben.<br />
Ist es langweilig geworden? „Die Sichtbarkeit<br />
des Wohlstandes ist groß. Aber die Herausforderungen<br />
s<strong>in</strong>d genauso groß wie<br />
früher. Das Konkurrenzdenken ist gewachsen“,<br />
me<strong>in</strong>t Ladurner. Er stellt weiter<br />
fest: „In <strong>Südtirol</strong> muss klar werden, dass wir<br />
<strong>in</strong> e<strong>in</strong>er globalen Welt leben. Die Insel der<br />
Seligen ist e<strong>in</strong>e Ilusion.“ Er f<strong>in</strong>det, dass die<br />
Gesellschaft im Bewusstse<strong>in</strong> bereits weiter<br />
ist als die Politik. Rechtspopulismus und „Is-<br />
lamophobie“ wären Schlagworte der heutigen<br />
Zeit. „Abschottung ist der falsche<br />
Weg“, gibt der Weltmensch Ladurner zu<br />
verstehen. „Die Zuwanderung und Integration<br />
ist die neue Herausforderung! In<br />
<strong>Südtirol</strong> ist schon die Integration der Italiener<br />
nicht gelungen.“, vermerkt Ladurner<br />
kritisch.<br />
Herr Ladurner, wann ist Integration denn<br />
gelungen? „Wenn e<strong>in</strong> Zusammenleben ohne<br />
Gewalt stattf<strong>in</strong>det, wenn das Zusammenleben<br />
befruchtend ist“, gibt der<br />
Wahlhamburger zur Antwort. Er führt<br />
weiter aus: „Unterm Strich ist die Zuwanderung<br />
auch hilfreich um unser Renten -<br />
system aufrecht zu erhalten.“<br />
Ladurners persönliches Verhältnis zu <strong>Südtirol</strong><br />
kann durchaus als „Hassliebe“ beschrieben<br />
werden. In e<strong>in</strong>em Interview<br />
2009 sagte er: „Dieses Land könne e<strong>in</strong>em<br />
die Luft zum Atmen nehmen ... “ „<strong>Südtirol</strong><br />
ist freier und offener geworden. Doch<br />
ist <strong>Südtirol</strong> auch zu sehr auf sich selbst fixiert.<br />
<strong>Südtirol</strong> ist zweifelsohne e<strong>in</strong> besonderes<br />
Land, es kann viele eigene Verdienste<br />
aufweisen, aber auch viel Glück für sich<br />
verbuchen. Mehr Offenheit und Großzügigkeit<br />
ist <strong>in</strong> <strong>Südtirol</strong> gefragt“, resümiert Ladurner<br />
wohlwollend.<br />
E<strong>in</strong> Mann, der für se<strong>in</strong>e Leidenschaft immer<br />
wieder beschwerliche Reisen auf sich<br />
nimmt, muss doch auch von Sehnsüchten<br />
geplagt se<strong>in</strong>? Se<strong>in</strong>e Familie ist ihm besonders<br />
wichtig, auch sehnt sich Ulrich Ladurner<br />
oft nach mehr Zeit für sich selbst.<br />
Er fährt gerne mit dem Rad: „Da kann ich<br />
abschalten“. <strong>Südtirol</strong>s Berge fehlen ihm jedoch<br />
nicht, der <strong>Südtirol</strong>er Dialekt und die<br />
Sprache h<strong>in</strong>gegen schon.<br />
Herr Ladurner, was haben Sie also bisher<br />
von der Welt verstanden? Präzise kommt<br />
se<strong>in</strong>e Antwort auf die brennende Frage, ge
H&W | November 2010 THEMA 3<br />
Ulrich Ladurner, unterwegs <strong>in</strong> der Welt.<br />
schossen wie aus e<strong>in</strong>er Pistole: „Die Welt ist<br />
groß und voller Möglichkeiten. Sie ist gut<br />
wie schlecht. Sie ist gleich und anders. Die<br />
Welt ist ambivalent und voller Verspechen,<br />
so wie die Menschen auch.“<br />
Er<strong>in</strong>nern wir uns an den Beg<strong>in</strong>n der Wirtschafts-<br />
und F<strong>in</strong>anzkrise. Systeme kollabierten,<br />
e<strong>in</strong>e globale Kettenreaktion folgte.<br />
Dies alles war für die meisten Menschen<br />
schwierig zu verstehen und nachzuvollziehen.<br />
Selbst Experten waren ratlos und bis<br />
heute sche<strong>in</strong>t die Krise nicht überwunden.<br />
„Wenn man nicht versteht, sollte man nicht<br />
vor der Welt kapitulieren.“ beschwichtigt<br />
Ladurner. Er sagt weiter: „Die Menschen<br />
müssen sich klar werden, dass z.B. Geschehnisse<br />
<strong>in</strong> Pek<strong>in</strong>g auch direkte Folgen <strong>in</strong><br />
<strong>Südtirol</strong> haben können. Wir leben <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er<br />
globalisierten Welt, die oft unübersichtlich<br />
ist. Deshalb braucht es mehr Transparenz.<br />
Der Journalismus schafft e<strong>in</strong>en Informationsvorteil!“<br />
Dem Journalisten Ladurner ist<br />
der „Dienst am Leser“ wichtig. Dabei handelt<br />
es sich <strong>in</strong> erster L<strong>in</strong>ie um Aufklärung<br />
und Erziehung: Der Journalismus kann es<br />
schaffen komplexe D<strong>in</strong>ge nachvollziehbar zu<br />
machen.<br />
Medien-Welt<br />
Die Medienlandschaft <strong>in</strong> <strong>Südtirol</strong><br />
kann sicher auch unter kritischen<br />
Gesichtspunkten gesehen<br />
werden: Dem erfahrenen Journalisten<br />
und Claus-Gatterer-Preisträger<br />
(1994) fehlt <strong>in</strong> <strong>Südtirol</strong> oft<br />
die „Ehre vor dem journalistischen<br />
Handwerk“. Zudem f<strong>in</strong>det<br />
er, dass der Nährboden für junge<br />
journalistische Talente fehlt.<br />
<strong>Südtirol</strong> habe nicht die Medien,<br />
bei welchen sich die vielen jungen<br />
Talente entfalten können. Er<br />
ist e<strong>in</strong>er von denen, die großen<br />
Wert auf Sorgfalt und Glaub-<br />
E<strong>in</strong>e Nacht <strong>in</strong> Kabul<br />
würdigkeit legen. „Sehen Sie,“ verdeutlicht<br />
der ZEIT-Redakteur Ladurner „DIE ZEIT<br />
lebt von ihrer Glaubwürdigkeit als Marke!<br />
Die Werbekunden profitieren von unserer<br />
Glaubwürdigkeit.“<br />
Der Medienmann Ladurner besitzt ke<strong>in</strong>en<br />
Fernseher. Er hört lieber Radio, so verrät er<br />
mir. Dem Internet allerd<strong>in</strong>gs misst er e<strong>in</strong>e<br />
gewichtige Rolle zu. Kritisch sieht der Familienvater<br />
aber den Aspekt der „Mündigkeit“<br />
im Umgang mit den digitalen Medien.<br />
Er würde sich <strong>in</strong>sgesamt mehr Medienerziehungs-Angebote<br />
<strong>in</strong> Schule und Weiterbildung<br />
wünschen.<br />
Vor kurzem ist se<strong>in</strong> neues Buch „E<strong>in</strong>e Nacht<br />
<strong>in</strong> Kabul“ erschienen (siehe Kasten unten).<br />
Die Situation <strong>in</strong> Afghanistan ist derzeit brisant:<br />
die westlichen Truppen stecken fest,<br />
die Situation sche<strong>in</strong>t aussichtslos. Der<br />
Krieg ist zermürbend, der Fe<strong>in</strong>d unsichtbar.<br />
Persönlich plädiert der Autor für e<strong>in</strong>en<br />
Rück zug der deutschen Truppen aus Afghanistan.<br />
Laut se<strong>in</strong>er E<strong>in</strong>schätzung geht es<br />
den westlichen Militärs beim Verbleib im<br />
Land aber vordergründig um sicherheitspolitische<br />
und strategische Überlegungen.<br />
Irgendwie hat dieses wilde und geschundene<br />
Land auch für Ulrich Ladurner e<strong>in</strong>e gewisse<br />
Anziehungskraft erlangt: „Die Worte spannen<br />
sich wie das Fell e<strong>in</strong>er Trommel und<br />
antworten auf jeden Schlag me<strong>in</strong>er Zunge<br />
mit dem bösen Dröhnen, das mich immer<br />
weiter h<strong>in</strong>e<strong>in</strong> lockt <strong>in</strong> diesen namenlosen<br />
Raum, <strong>in</strong> dem ich hoffe Afghanistan zu f<strong>in</strong>den,<br />
denn das ist es ja was auf der Karte<br />
steht: Afghanistan.“ (S. 10, „E<strong>in</strong>e Nacht <strong>in</strong><br />
Kabul“).“ Er wird zurückkehren nach Afghanistan,<br />
versicherte er mir abschließend.<br />
> Stephan Raffe<strong>in</strong>er<br />
Unterwegs <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e fremde Vergangenheit<br />
Ulrich Ladurner kam im Gefolge e<strong>in</strong>er Armee nach<br />
Afghanistan. Er beobachtete, wie das neue gegen das<br />
alte Afghanistan kämpft ...<br />
Es ist e<strong>in</strong> Geschichts- und<br />
Geschichtenbuch über<br />
Fe<strong>in</strong>dbilder und die Macht<br />
der Er<strong>in</strong>nerung.<br />
„Wer wie der Autor (...) dieses<br />
Land e<strong>in</strong>gehend studiert,<br />
der lernt nicht nur viel über<br />
Afghanistan, sondern auch<br />
über die Welt, <strong>in</strong> der wir<br />
heute leben.“ (Aus dem Vorwort<br />
von Helmut Schmidt)<br />
Inhalt<br />
THEMA<br />
2 Der Wille die Welt zu verstehen<br />
SÜDTIROL AKTUELL<br />
4 Kurzmeldungen<br />
5 Haushalt 2011, Landeshauptmann<br />
6 Arbeitsmarktbericht, Zuwanderung,<br />
Ch<strong>in</strong>a zeigt Interesse<br />
7 Alfons Benedikter, Neue Führung<br />
8 M<strong>in</strong>derheiten-Medien, Arge-Alp-<br />
Symposium, Wanderwoche<br />
9 Wildbachverbauung, Reform notwendig,<br />
Buchtipp<br />
10 Nützliches, Jugendcamp<br />
INTERN<br />
11 Hessen, Treff.Heimat<br />
12 Gesamtverband Dt., München<br />
13 NRW, Stuttgart, Programm<br />
14 Innsbruck, Stuttgart<br />
13 Albstadt, Vere<strong>in</strong>skalender<br />
HEIMAT UND WELT<br />
14 Kar<strong>in</strong> Fischer Ausserer<br />
IMPRESSUM<br />
HEIMAT& Welt<br />
Herausgeber und Eigentümer:<br />
<strong>Südtirol</strong>er <strong>in</strong> der Welt<br />
Verantwortlich für den Inhalt:<br />
Dr. Hans Gamper.<br />
Schriftleitung: Ingeburg Gurnd<strong>in</strong><br />
Redaktion: Stephan Raffe<strong>in</strong>er<br />
alle: 39100 Bozen, Pfarrplatz 31, Postf. 463,<br />
Tel. (0039) 0471 300213, Fax (0039) 0471 982867<br />
Internet: www.kvw.org/suedtiroler-welt<br />
E-Mail: suedtiroler-welt@kvw.org<br />
E<strong>in</strong>getragen beim Landesgericht Bozen unter 7/72.<br />
Druck: Lanarepro Ges.m.b.H., I-39011 Lana.<br />
Ausgaben:<br />
„Heimat & Welt” ersche<strong>in</strong>t monatlich (11mal jährlich)<br />
Bei Unzustellbarkeit zurück an:<br />
Arbeitsstelle für <strong>Südtirol</strong>er Heimatferne,<br />
39100 Bozen, Pfarrplatz 31, Postf. 463.<br />
Redaktionsschluss:<br />
Jeweils am 15. des vorhergehenden Monats.<br />
Bankverb<strong>in</strong>dungen:<br />
<strong>Südtirol</strong> und Italien: <strong>Südtirol</strong>er Sparkasse,<br />
Waltherplatz, 39100 Bozen,<br />
IBAN IT68A 06045 11601 000000371000;<br />
BIC CRBZIT2B001<br />
Schweiz: Schweizerische Post,<br />
Konto Nr. 65-56070-6, No. 30001107<br />
Deutschland: Postbank NL München,<br />
Konto Nr. 234950800, BLZ 70010080<br />
Österreich: PSK Konto Nr. 92037005,<br />
BLZ 60000, Innsbruck<br />
(lautend auf „Gesamtverband der <strong>Südtirol</strong>er<br />
<strong>in</strong> Österreich“ für Heimat & Welt)
4<br />
Kurz notiert<br />
Meldungen aus <strong>Südtirol</strong><br />
n KULTUR<br />
Ars et V<strong>in</strong>um<br />
We<strong>in</strong> und Kunst gehören zusammen.<br />
Deshalb bot das Traubendorf<br />
Algund im heurigen<br />
Herbst Malern, Musikern und<br />
anderen Künstlern e<strong>in</strong>e anregende<br />
Plattform: Unter anderem<br />
stellte der <strong>Südtirol</strong>er Künstler<br />
Karl Gasser unter dem Thema<br />
„Heimat&Ferne“ se<strong>in</strong>e Kunstwerke<br />
im Schloss Plars aus. Mit<br />
25 Bildern <strong>in</strong> Öl, Akryl und<br />
Aquarell stellt er e<strong>in</strong>en Zusammenhang<br />
zwischen Traum,<br />
Wehmut und Realität <strong>in</strong> besonderer<br />
Maltechnik her. Karl<br />
Gasser lebt zwischen New<br />
York, Manila und se<strong>in</strong>em Geburtsort<br />
Pardell, e<strong>in</strong>er Fraktion<br />
von Klausen. Der weit gereiste<br />
Künstler hat e<strong>in</strong> gewaltiges<br />
Gefühl zur Heimat bewahrt,<br />
welches auch <strong>in</strong> se<strong>in</strong>em<br />
Schaffen Ausdruck f<strong>in</strong>det.<br />
Zur Ausstellung konnten edle<br />
We<strong>in</strong>e der Burggräfler Kellerei<br />
sowie der freien We<strong>in</strong>bauern<br />
aus dem Meraner Raum genossen<br />
werden.<br />
<<br />
n WOHNBAU<br />
Wohnbaufibel erschienen<br />
Der Weg zum Eigenheim ist<br />
meist schwierig und mit vielen<br />
Opfern verbunden. Von Anfang<br />
an gut <strong>in</strong>formiert zu se<strong>in</strong> ist<br />
wichtig. Die nun kostenlos erhältliche<br />
Wohbaufibel zeigt<br />
Schritt für Schritt den Weg zum<br />
Eigenheim, gibt wertvolle Tipps<br />
und Informationen zu Fördermöglichkeiten.<br />
Geschrieben<br />
wurde die Fibel von Rosa Franzel<strong>in</strong>-Werth<br />
und Christ<strong>in</strong>e Romen<br />
(Energieforum). Die 1983<br />
erstmals herausgebrachte<br />
Wohnbaufibel liegt nun <strong>in</strong> etwas<br />
abgeänderter Form <strong>in</strong> der 12.<br />
Auflage vor und ist beim AFB<br />
(Arbeiter- Freizeit- und Bildungsvere<strong>in</strong>)<br />
<strong>in</strong> Bozen, bei den<br />
Raiffeisenkassen und auf Nachfrage<br />
bei der Arbeitsstelle für<br />
Heimatferne „<strong>Südtirol</strong>er <strong>in</strong> der<br />
Welt“ erhältlich.<br />
<<br />
n WIRTSCHAFT<br />
Roner ausgezeichnet<br />
Die Roner Brennereien wurden<br />
beim Internationalen Spirituosen<br />
Wettbewerb (ISW) als Destillateur<br />
des Jahres ausgezeichnet.<br />
Mit fünf ausgezeichneten<br />
Produkten war die Familienbrennerei<br />
aus Südtiol der erfolgreichste<br />
Erzeuger von Destillaten:<br />
Gold für den Grappa<br />
Gold, der Raritas Vogelbeer -<br />
brand und Williams Reserv.<br />
Silber erhielt die Traditionsbrennerei<br />
für den Waldhimbeergeist<br />
und den Apricò.<br />
Roner war auch bei anderen Bewerben<br />
letzth<strong>in</strong> erfolgreich. <<br />
n VERWALTUNG<br />
SMG wird Landesagentur<br />
Die <strong>Südtirol</strong>er Market<strong>in</strong>ggesellschaft<br />
(SMG) wird 2011 <strong>in</strong><br />
e<strong>in</strong>e Landesagentur umgewandelt.<br />
Staatliche sowie EU-Regelungen<br />
verbieten e<strong>in</strong>e Landesbeteiligung<br />
an Aktiengesellschaften,<br />
deshalb wurde beschlossen<br />
die bisher halb-private<br />
SMG zu 100 Prozent <strong>in</strong> die öf-<br />
SÜDTIROL AKTUELL H&W | November 2010<br />
fentliche Hand zu legen. Die Beteiligungen<br />
von Privaten wie<br />
HGV, Bauernbund usw. fallen<br />
nun weg, doch werden sie<br />
weiterh<strong>in</strong> <strong>in</strong> die Entscheidungsgremien<br />
e<strong>in</strong>gebunden.<br />
Die SMG ist vorrangig für die<br />
Vermarktung des Landes <strong>Südtirol</strong><br />
sprich für die Dachmarke<br />
„<strong>Südtirol</strong>“ verantwortlich. <<br />
n BILDUNG<br />
Biblio24<br />
Biblio24 ist e<strong>in</strong> Angebot der<br />
Landesbibliothek Dr. Friedrich<br />
Teßmann, über welches digitale<br />
Medien (eBooks, ePaper,<br />
eAudios, eMusik und eVideos)<br />
heruntergeladen und somit ausgeliehen<br />
werden können.<br />
www.biblio24.it ist <strong>Südtirol</strong>s<br />
erste Onl<strong>in</strong>e-Bibliothek. In den<br />
Genuss dieses Angebots können<br />
jene Personen kommen, die e<strong>in</strong>e<br />
gültige Benutzerkarte der<br />
Landesbibliothek Dr. Friedrich<br />
Teßmann besitzen. Wie bei den<br />
Büchern, Filmen und CDs <strong>in</strong><br />
der Landesbibliothek Dr. Friedrich<br />
Teßmann ist die Nutzung<br />
der Medien aus der digitalen Bibliothek<br />
zeitlich befristet. Sie<br />
brauchen sich nicht darum zu<br />
kümmern, die Medien wieder<br />
zurückzugeben. Sobald die<br />
Leihfrist abgelaufen ist, erlischt<br />
die Nutzbarkeit der Datei, d.h.<br />
sie kann nicht mehr geöffnet<br />
werden. Die Leihfrist für<br />
eBooks beträgt 14 Tage, für<br />
eAudio, eVideo und eMusic sieben<br />
Tage, eMagaz<strong>in</strong>es haben e<strong>in</strong>e<br />
Leihfrist von e<strong>in</strong>em Tag und<br />
ePapers von e<strong>in</strong>er Stunde. <<br />
n KULTUR<br />
Fotografie-Reportage<br />
Im Zeichen der Fotografie steht<br />
das Kulturzentrum Trevi <strong>in</strong><br />
Bozner (Kapuz<strong>in</strong>ergasse 28)<br />
vom 3. November bis 3. Dezember:<br />
E<strong>in</strong>en Monat lang, also<br />
bis zum 3.12.2010, ist die<br />
Fotoausstellung von Giovanni<br />
Marrozz<strong>in</strong>i zum Thema „Auswanderung“<br />
zu sehen. Unter<br />
dem Titel „Echos“ beleuchtet<br />
der Fotograf Giovanni Marrozz<strong>in</strong>i<br />
die Auswanderung aus e<strong>in</strong>er<br />
besonderen Perspektive. Er<br />
unternahm e<strong>in</strong>e Reise von dreißigtausend<br />
Kilometern, um se<strong>in</strong>e<br />
Landsleute aus Fermo zu f<strong>in</strong>den,<br />
die im vorigen Jahrhundert<br />
losfuhren, um <strong>in</strong> Argent<strong>in</strong>ien e<strong>in</strong><br />
besseres Leben zu suchen. <<br />
n GESELLSCHAFT<br />
500 <strong>in</strong> Deutschkursen<br />
Über s<strong>in</strong>nvolle Maßnahmen für<br />
die Integration von MigrantInnen<br />
wird derzeit viel diskutiert.<br />
E<strong>in</strong>ig ist man sich nur dar<strong>in</strong>,<br />
dass e<strong>in</strong>e soziale E<strong>in</strong>gliederung<br />
ohne Sprachkenntnisse nahezu<br />
unmöglich ist. Dehalb unterstützt<br />
seit 2009 das Landesamt<br />
für Weiterbildung die sprachliche<br />
E<strong>in</strong>gliederung von Migrant -<br />
Innen.<br />
Fast 500 Personen mit Migrationsh<strong>in</strong>tergrund<br />
haben im laufenden<br />
Jahr 2010 die 60<br />
Sprachkurse besucht, die das<br />
Landesamt für Weiterbildung<br />
anbietet. Im Vorjahr besuchten<br />
268 Teilnehmende <strong>in</strong>sgesamt<br />
33 Deutschkurse.<br />
Die Kurse s<strong>in</strong>d kostenlos und<br />
werden überall dort veranstaltet,<br />
wo es genügend Nachfrage<br />
gibt.<br />
H&W | November 2010 SÜDTIROL AKTUELL 5<br />
Haushalt 2011<br />
Gezielte Investitionen, niedrigere Steuern<br />
n Der erste Landes-Haushalt<br />
nach dem Mailänder Abkommen<br />
umfasst 5.226.900.000 Euro. Das<br />
s<strong>in</strong>d 58 Millionen Euro bzw. 1,09<br />
Prozent weniger als 2010.<br />
Durch das Mailänder Abkommen<br />
wurde die Gelegenheit genutzt<br />
den Haushalt grundlegend<br />
zu reformieren. Das heißt im<br />
Klartext: Es s<strong>in</strong>d nicht mehr die<br />
Ausgaben aus den Vorjahren,<br />
die der f<strong>in</strong>anziellen Ausstattung<br />
der e<strong>in</strong>zelnen Bereiche zugrunde<br />
gelegt werden, sondern<br />
die effektiv benötigten Mittel auf<br />
der Grundlage der vorgelegten<br />
Arbeitsprogramme. Dadurch<br />
hat sich die Landesregierung<br />
auch vom Gießkannenpr<strong>in</strong>zip<br />
verabschiedet und dieses durch<br />
gezielte Investitionen ersetzt,<br />
die wiederum die Entbürokratisierung<br />
vorantreiben sollen.<br />
Was die großen Bereiche betrifft,<br />
so wurde hervorgehoben,<br />
dass der große Bereich der<br />
Wohlfahrt, also die Deckung der<br />
Grundbedürfnisse, stärker<br />
unterstützt wird als noch im<br />
Vorjahr. Zu diesem Bereich, <strong>in</strong><br />
den 30 Prozent der Gesamtausgaben<br />
fließen, gehören Sozial-<br />
und Gesundheitswesen,<br />
Pflegesicherung, Familienpaket<br />
und der Bereich Arbeit. Ebenfalls<br />
erhöht worden s<strong>in</strong>d die<br />
Mittel für die Wirtschaft, stabil<br />
gehalten wurden die Ausgaben<br />
für die Bildung, <strong>in</strong> allen anderen<br />
Bereichen s<strong>in</strong>d E<strong>in</strong>sparungen<br />
vorgesehen.<br />
Zum ersten Mal können im<br />
Haushalt 2011 auch die größeren<br />
Spielräume ausgeschöpft<br />
werden, die das Mailänder Ab-<br />
kommen dem Land vor allem im<br />
Steuerbereich e<strong>in</strong>räumt: 91.913<br />
<strong>Südtirol</strong>er verdienen weniger<br />
als 15.000 Euro im Jahr. Durch<br />
die Streichung des regionalen<br />
IRPEF-Zuschlages wird für sie<br />
die Steuerlast verr<strong>in</strong>gert. Das kostet<br />
dem Land umgemünzt ca.<br />
acht Millionen Euro. Jene acht<br />
Millionen Euro möchte das<br />
Land durch die Anhebung des<br />
regionalen IRAP-Anteils für<br />
Banken und Versicherungen auf<br />
den höchstmöglichen Prozentsatz<br />
von 4,82 zurückgew<strong>in</strong>nen.<br />
Für alle anderen Unternehmen<br />
bleibt der IRAP-Steuersatz bei<br />
2,98 Prozent. Damit würden<br />
den Unternehmen über 100<br />
Millionen Euro bleiben.<br />
Bleiben wird auch weiterh<strong>in</strong><br />
der Abschlag von zehn Prozent<br />
auf die Kfz-Steuer.<br />
Insgesamt belaufen sich die E<strong>in</strong>kommen<br />
aus Landessteuern und<br />
-abgaben auf 505 Millionen Euro,<br />
das staatliche Steueraufkommen<br />
<strong>in</strong> <strong>Südtirol</strong> liegt bei<br />
rund 3,5 Milliarden Euro, von<br />
denen wiederum neun Zehntel<br />
<strong>in</strong> den Landeshaushalt fließen.<br />
Die Wirtschaft erhält 2011 vom<br />
Land 188,7 Millionen Euro,<br />
4,1 Prozent mehr als noch<br />
2010. Mite<strong>in</strong>bezogen werden<br />
alle Wirtschaftsbereiche <strong>in</strong> diese<br />
Rechnung, also selbstverständlich<br />
auch Tourismus,<br />
Handwerk, Handel und Dienstleistungen.<br />
Diese öffentliche<br />
Unterstützung der Wirtschaft <strong>in</strong><br />
<strong>Südtirol</strong> wurde <strong>in</strong> den vergangenen<br />
Wochen heiß diskutiert.<br />
<<br />
UNSER LANDESHAUPTMANN<br />
Sparen und<br />
Steuern senken<br />
Wir mögen e<strong>in</strong> bisschen anachronistisch se<strong>in</strong>, aber <strong>in</strong> diesem<br />
Zusammenhang s<strong>in</strong>d wir es gerne. Während nämlich <strong>in</strong><br />
den allermeisten Ländern <strong>in</strong> Europa aufgrund schrumpfender<br />
Haushalte an der Steuerschraube gedreht wird, gehen<br />
wir <strong>in</strong> <strong>Südtirol</strong> den umgekehrten Weg: wir senken die Steuern<br />
und verzichten zudem darauf, noch gegebene Steuer-<br />
Spielräume auszuschöpfen.<br />
Zunächst zu den Steuersenkungen: Wir haben entschieden,<br />
dem Landtag die Streichung des Landeszuschlags auf die<br />
E<strong>in</strong>kommenssteuer (IRPEF) für Bezieher von E<strong>in</strong>kommen<br />
bis 15.000 Euro jährlich vorzuschlagen. Insgesamt gehen so<br />
dem Land zwar E<strong>in</strong>nahmen <strong>in</strong> Höhe von acht Millionen<br />
Euro verloren, um die andererseits aber rund 93.000 Bürger<br />
– etwa 90 Prozent davon s<strong>in</strong>d unselbständig Beschäftigte<br />
und Rentner – entlastet werden.<br />
Und was ist mit den noch nicht ausgeschöpften Steuer-<br />
Spielräumen? Dazu e<strong>in</strong>e Erklärung vorneweg: <strong>Südtirol</strong> verfügt<br />
über ke<strong>in</strong>e Steuerhoheit, es ist daher nach wie vor der<br />
italienische Staat, der Steuern <strong>in</strong>s Leben ruft und deren Höhe<br />
festlegt. In manchen Fällen gibt der Staat uns aber die<br />
Möglichkeit, auf die staatlichen Steuern Zuschläge zu erheben<br />
– auch diese <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em klar vorgegebenen M<strong>in</strong>dest- und<br />
Höchstausmaß.<br />
Nun tendieren wir dazu, diese Zuschläge am vorgegebenen<br />
staatlichen M<strong>in</strong>imum zu orientieren. Das haben wir etwa<br />
mit dem Zuschlag auf die IRPEF getan, den wir – für Besserverdienende<br />
– bei 0,9 Prozent ansiedeln und nicht bei<br />
1,4 Prozent, wie es der Staat zulassen würde. So bleiben<br />
den Bürgern rund 36 Millionen Euro mehr <strong>in</strong> den Taschen,<br />
dazu kommen etwa 94 Millionen Euro, die den Unternehmen<br />
bleiben, weil wir auf e<strong>in</strong>en Zuschlag auf die Wertschöpfungssteuer<br />
IRAP verzichten.<br />
Alles <strong>in</strong> allem kommen wir auf rund 150 Millionen Euro,<br />
die wir e<strong>in</strong>heben könnten, aber nicht e<strong>in</strong>heben, um den ohneh<strong>in</strong><br />
hohen Steuerdruck auf Bürger und Betriebe nicht<br />
noch weiter ansteigen zu lassen. Dieser Verzicht hat selbstverständlich<br />
auch e<strong>in</strong>e Kehrseite: Damit wir nämlich unsere<br />
Dienste und Leistungen als Land weiterh<strong>in</strong> bieten können,<br />
müssen wir sparen, rationalisieren, umgestalten. Wir tun<br />
dies mit E<strong>in</strong>satz, Engagement und immer mit e<strong>in</strong>em Ohr<br />
beim Bürger, denn er ist es, der das System letztendlich f<strong>in</strong>anziert.<br />
Luis Durnwalder<br />
Landeshauptmann
6<br />
Arbeitsmarktbericht<br />
Neue Daten zeigen klaren Aufschwung<br />
n Am 29. Oktober wurde der<br />
Arbeitsmarktbericht 2010 vorgestellt<br />
und veröffentlicht.<br />
370 Seiten stark und prall gefüllt<br />
mit Informationen zur<br />
Entwicklung des <strong>Südtirol</strong>er Arbeitsmarktes<br />
ist der Arbeitsmarktbericht<br />
2010.<br />
Im Vergleich zur Situation <strong>in</strong><br />
den vergangenen zwei Jahren<br />
s<strong>in</strong>d klare Signale des Aufschwungs<br />
auf dem Arbeitsmarkt<br />
laut Bericht zu sehen:<br />
So hat die unselbständige Beschäftigung<br />
<strong>in</strong> <strong>Südtirol</strong> <strong>in</strong> den<br />
Krisenjahren 2009/2010 de<br />
facto nicht mehr zugenommen.<br />
Die Schwierigkeiten der Unter-<br />
n Die Caritas hat das aktuelle<br />
Dossier zur E<strong>in</strong>wanderung vorgestellt:<br />
In <strong>Südtirol</strong> lebten (Stand:<br />
31.12.2009) 39.156 E<strong>in</strong>wanderer<br />
aus 126 Nationen. Das s<strong>in</strong>d 7,9<br />
Prozent mehr als im Jahr zuvor.<br />
Sie stellen 7,8 Prozent der <strong>in</strong> <strong>Südtirol</strong><br />
lebenden Bevölkerung.<br />
nehmen zeigten sich durch die<br />
verstärkte Inanspruchnahme<br />
der Lohnausgleichskasse, durch<br />
die steigende Zahl an E<strong>in</strong>getragenen<br />
<strong>in</strong> den Mobilitätslisten<br />
und durch die Zunahme (+ 50<br />
Zuwanderung rückläufig<br />
Dossier zur E<strong>in</strong>wanderung <strong>in</strong> <strong>Südtirol</strong><br />
Seit dem ersten Dossier von Caritas<br />
Italiana und Stiftung Migrantes<br />
im Jahr 1990 s<strong>in</strong>d 20<br />
Jahre vergangen. Damals lebten<br />
500.000 E<strong>in</strong>wanderer <strong>in</strong> Italien.<br />
Diese Zahl hat sich <strong>in</strong>zwischen<br />
auf fast 5.000.000 Menschen<br />
verzehnfacht.<br />
Von den 39.156 Ausländern aus<br />
126 Nationen <strong>in</strong> <strong>Südtirol</strong><br />
stammt der größte Teil aus Albanien.<br />
Neben den 5.140 Albanern<br />
leben 4.559 Deutsche<br />
und 3.174 Marokkaner <strong>in</strong> <strong>Südtirol</strong>.<br />
Es folgen Pakistan mit<br />
2.542 Frauen und Männern,<br />
Zuwanderung <strong>in</strong> <strong>Südtirol</strong>:<br />
2007: + 4.551 Personen<br />
2008: + 3.339 Personen<br />
2009: + 2.872 Personen<br />
Mazedonien mit 2.184, Slowakei<br />
mit 1.861 und Kosovo mit<br />
1.688 Personen.<br />
Laut Paolo Attanasio, Autor des<br />
Dossiers, wächst <strong>in</strong> <strong>Südtirol</strong> die<br />
Zuwanderung „moderat“ (siehe<br />
Kasten oben).<br />
E<strong>in</strong>er abhängigen Beschäftigung<br />
g<strong>in</strong>gen im Jahr 2009 im Durchschnitt<br />
mehr als 28.000 Ausländer<br />
nach.<br />
E<strong>in</strong>e ISTAT-Studie, die 2010<br />
durchgeführt wurde, sagt, dass<br />
39,5 Prozent der <strong>Südtirol</strong>er<br />
sich wegen zu hoher E<strong>in</strong>wandererzahlen<br />
sorgen. Bei der<br />
Angst vor Überfremdung liegt<br />
<strong>Südtirol</strong> laut dieser Studie italienweit<br />
an zweiter Stelle nach<br />
dem Veneto.<br />
<<br />
SÜDTIROL AKTUELL H&W | November 2010<br />
Prozent) der Arbeitslosen.<br />
Am stärksten von der Krise betroffen<br />
ist der Bausektor. Er hat<br />
nach Jahren starken Wachstums<br />
– von 1998 bis 2006 waren<br />
es im Schnitt drei Prozent<br />
jährlich – <strong>in</strong> zwei Jahren, vom<br />
Herbst 2007 bis zum Herbst<br />
2009, mehr als 1.000, also<br />
sechs Prozent se<strong>in</strong>er Arbeitsplätze<br />
verloren. Auch die verarbeitende<br />
Industrie hat die<br />
Krise direkter als andere Wirtschaftssektoren<br />
gespürt. Rund<br />
e<strong>in</strong> Drittel der Arbeitsplätze g<strong>in</strong>gen<br />
<strong>in</strong> Betrieben der Region Bozen<br />
und Leifers verloren. Ebenfalls<br />
stark unter der Krise der<br />
verarbeitenden Industrie gelitten<br />
hat Bruneck (- 6 %), <strong>in</strong>folge des<br />
weltweiten E<strong>in</strong>bruchs der Automobil<strong>in</strong>dustrie.<br />
Im Handel war e<strong>in</strong>e deutliche<br />
Verlangsamung des Beschäftigungswachstums<br />
mit zunehmender<br />
Nutzung prekärer Arbeitsformen<br />
zu verzeichnen. Im<br />
Hotel- und Gastgewerbe erfolgte<br />
nach e<strong>in</strong>er zehnjährigen<br />
n Vertreter der ch<strong>in</strong>esischen Botschaft<br />
<strong>in</strong> Rom empfangen.<br />
Han Qiang, politischer Attaché<br />
der Botschaft, und Legationssekretär<br />
Wang Hao zeigten bei<br />
dem freundlichen und sehr of-<br />
Wachstumsphase e<strong>in</strong> Beschäftigungswachstum<br />
nur noch mit<br />
Hilfe von Arbeit auf Abruf.<br />
Auch im restlichen Dienstleistungsbereich<br />
kann im besten<br />
Fall von e<strong>in</strong>er starken Verlangsamung<br />
des Beschäftigungswachstums<br />
gesprochen werden.<br />
E<strong>in</strong>e klare Gegentendenz<br />
zu allen anderen Sektoren zeigen<br />
die überwiegend von Frauen<br />
geleisteten Dienstleistungen<br />
<strong>in</strong> den Familien. Diese s<strong>in</strong>d von<br />
Anfang 2008 bis Mitte 2010<br />
um 1.000 - 1.500 Beschäftigte<br />
gewachsen.<br />
Was die Arbeitslosenquote betrifft,<br />
hat sich die Lage <strong>in</strong> <strong>Südtirol</strong><br />
seit Ende 2009 verschlechtert,<br />
obwohl es sich im<br />
europäischen Kontext weiterh<strong>in</strong><br />
um e<strong>in</strong>e beneidenswerte Situation<br />
handelt. Die aktuelle Entwicklung<br />
im Laufe des Sommers<br />
2010 zeigt e<strong>in</strong>e leichte<br />
Besserung im Vergleich zum<br />
Vorjahr und lässt vermuten,<br />
dass mittlerweile die Talsohle<br />
erreicht ist.<br />
<<br />
Ch<strong>in</strong>a zeigt Interesse<br />
Ch<strong>in</strong>esische Botschaft studiert Autonomie<br />
Han Qiang, Maria Hochgruber Kuenzer,<br />
Wang Hao Foto: Landtag - Wolf<br />
fenen Gespräch mit Präsidialsekretär<strong>in</strong><br />
Maria Hochgruber<br />
Kuenzer vor allem Interesse an<br />
der <strong>Südtirol</strong>er Autonomie und<br />
an der hier gefundenen Lösung<br />
für Konflikte zwischen Volksgruppen.<br />
Auch die Wirtschaftsentwicklung<strong>Südtirol</strong>s<br />
sei für Ch<strong>in</strong>a <strong>in</strong>teressant.<br />
Han Qiang, der mit der<br />
Geschichte unserer<br />
Autonomie vertraut ist,<br />
zeigte sich davon bee<strong>in</strong>druckt,<br />
dass <strong>Südtirol</strong> <strong>in</strong><br />
so kurzer Zeit e<strong>in</strong>en<br />
Frieden zwischen den<br />
Volksgruppen gefunden<br />
hat.<br />
H&W | November 2010 SÜDTIROL AKTUELL 7<br />
Großer Politiker<br />
Trauer um Alfons Benedikter<br />
n Alfons Benedikter ist am<br />
3.11.2010 <strong>in</strong> Bozen im Alter von<br />
92 Jahren verstorben. Benedikter<br />
war wesentlich an der Ausarbeitung<br />
und Durchsetzung der <strong>Südtirol</strong>-Autonomie<br />
beteiligt und u.a.<br />
Mitbegründer des Katholischen<br />
Verbands der Werktätigen<br />
(<strong>KVW</strong>).<br />
© LPA<br />
Alfons Benedikter war fünf<br />
Jahrzehnte Mitglied des <strong>Südtirol</strong>er<br />
Landtages, davon 33 Jahre<br />
lang Landesrat und für 28<br />
Jahre Stellvertreter des ehemaligen<br />
Landeshauptmanns Silvius<br />
Magnago.<br />
Als Vertreter der <strong>Südtirol</strong>er<br />
Volkspartei (SVP) war er als<br />
Sachverständiger bei allen <strong>Südtirol</strong>verhandlungen<br />
dabei. Der<br />
Jurist war Mitglied der Neuner-<br />
Zwölfer- und Sechserkommission<br />
und somit wesentlich an<br />
der Ausarbeitung des Autonomiestatuts<br />
beteiligt. Die Zweisprachigkeitsklausel,<br />
die F<strong>in</strong>anz -<br />
autonomie sowie das Proporzdekret<br />
bezeichnete er selbst als<br />
Meilenste<strong>in</strong>e se<strong>in</strong>es politischen<br />
Lebens.<br />
Obwohl er geme<strong>in</strong>sam mit<br />
Hans Dietl, Peter Brugger und<br />
Joachim Dalsass 1969 als vehementer<br />
Gegner des Pakets<br />
auftrat, setzte sich Alfons Benedikter<br />
nach der Paketannahme<br />
<strong>in</strong> den folgenden Jahrzehnten<br />
mit Sachverstand und Herzblut<br />
für e<strong>in</strong> autonomes <strong>Südtirol</strong><br />
e<strong>in</strong>.<br />
Als Landesrat für Raumordnung<br />
und Wohnbau trug er mit e<strong>in</strong>er<br />
restriktiven Landesgesetzgebung<br />
zum sparsamen Umgang<br />
mit Grund und Boden bei. Als<br />
ausgewiesener Fachmann im<br />
Raumordnungsbereich verschaffte<br />
er sich Anerkennung<br />
weit über die Grenzen <strong>Südtirol</strong>s<br />
h<strong>in</strong>aus.<br />
1989 kam es zum Bruch mit der<br />
SVP und er gründete nach se<strong>in</strong>em<br />
Austritt aus der Partei zusammen<br />
mit Eva Klotz und Gerold<br />
Meraner die „Union für<br />
<strong>Südtirol</strong>“, für die er von 1988<br />
Auszug aus dem Lebenslauf: Alfons Benedikter<br />
bis 1998 im Landtag saß.<br />
Benedikter lebte seit se<strong>in</strong>em<br />
Rückzug aus der aktiven Politik<br />
zurückgezogen <strong>in</strong> se<strong>in</strong>em<br />
Haus <strong>in</strong> Frangart.<br />
<<br />
- geboren am 14. März 1918 <strong>in</strong> Pettneu am Arlberg.<br />
- V<strong>in</strong>zent<strong>in</strong>um <strong>in</strong> Brixen, Franziskanergymnasium <strong>in</strong> Bozen sowie<br />
klassisches Lyzeum <strong>in</strong> Meran.<br />
- Studium der Rechtswissenschaften <strong>in</strong> Neapel, 1940 Promotion.<br />
- Ab 1940 im Militär- und Kriegsdienst, zuerst bei der italienischen,<br />
dann bei der deutschen Wehrmacht.<br />
- Erster Bezirkssekretär der SVP <strong>in</strong> Schlanders.<br />
- Von 1948 bis 1998 Abgeordneter zum <strong>Südtirol</strong>er Landtag und<br />
Regionalratsabgeordneter, davon 45 Jahre lang mit Regierungsverantwortung.<br />
- Bis Ende 1952 Regionalassessor.<br />
- Anschließend Landesrat für geförderten Wohnbau, Orts- und<br />
Landesplanung, sowie Wirtschaftsprogrammierung.<br />
- 1989 Bruch mit der SVP und als vehementer Verfechter des<br />
Selbstbestimmungsrechtes für die Union für <strong>Südtirol</strong> im Landtag.<br />
Spitzenpositionen neu besetzt<br />
Geme<strong>in</strong>denverband und <strong>Südtirol</strong>er Wirtschaftsr<strong>in</strong>g (SWR) mit neuen Präsidenten<br />
n Arno Kompatscher wurde zum<br />
neuen Präsidenten des <strong>Südtirol</strong>er<br />
Geme<strong>in</strong>denverbandes gewählt.<br />
Christof Oberrauch ist neuer Präsident<br />
beim <strong>Südtirol</strong>er Wirtschaftsr<strong>in</strong>g<br />
(SWR).<br />
Nach den Geme<strong>in</strong>deratswahlen<br />
im Mai war es notwendig, die<br />
Organe des <strong>Südtirol</strong>er Geme<strong>in</strong>denverbandes<br />
zu erneuern und<br />
den Rat der Geme<strong>in</strong>den zu wählen.<br />
Zur Stärkung des politischen<br />
Gewichts des <strong>Südtirol</strong>er Ge-<br />
me<strong>in</strong>denverbandes, wurde<br />
wiederum entschieden, den Verwaltungsrat<br />
des <strong>Südtirol</strong>er Geme<strong>in</strong>denverbandes<br />
mit dem Rat<br />
der Geme<strong>in</strong>den gleichzuschalten.<br />
Zum Präsidenten des <strong>Südtirol</strong>er<br />
Geme<strong>in</strong>derbandes und des Rates<br />
der Geme<strong>in</strong>den wählte die Vollversammlung<br />
den Bürgermeister<br />
der Geme<strong>in</strong>de Völs, Arno<br />
Kompatscher.<br />
Kompatscher machte sich stets<br />
an der Seite von Ex-Präsidenten<br />
Arnold Schuler für die Emanzi-<br />
pation der Geme<strong>in</strong>den stark.<br />
Der Jurist und Vater von fünf<br />
K<strong>in</strong>dern ist mit nur 39 Jahren im<br />
Mai als Bürgermeister <strong>in</strong> Völs am<br />
Schlern bestätigt worden.<br />
E<strong>in</strong>en Präsidentenwechsel gab es<br />
auch beim <strong>Südtirol</strong>er Wirtschaftsr<strong>in</strong>g<br />
(SWR): Mit der Generalversammlung<br />
vom 3. November<br />
endete die Ära des Helmuth<br />
Innerbichler; ihm folgt<br />
Christof Oberrauch nach. Oberrauch<br />
ist e<strong>in</strong> altbekannter Wirt-<br />
© LPA<br />
schaftslobbyist des Landes. Er<br />
wird vom Unternehmerverband<br />
für die nächsten drei Jahre <strong>in</strong>s<br />
Rennen geschickt. Ziel se<strong>in</strong>er Arbeit<br />
für den SWR wird es se<strong>in</strong>,<br />
den Fokus <strong>in</strong> den nächsten Jahren<br />
vermehrt auf „gesellschaftspolitische<br />
Fragen“ zu legen:<br />
Ne<strong>in</strong>, zu noch mehr Großprojekten<br />
<strong>in</strong> <strong>Südtirol</strong> und für e<strong>in</strong>e<br />
optimale Vernetzung der bestehenden<br />
Landesgesellschaften wie<br />
TIS, Eurac, BLS und SMG.
8<br />
M<strong>in</strong>derheiten-Medien<br />
Tag der lad<strong>in</strong>ischen Kultur<br />
n Beim Tag der lad<strong>in</strong>ischen Kultur<br />
am 22. Oktober <strong>in</strong> Bozen standen<br />
Visionen zur Entwicklung<br />
der Medien von M<strong>in</strong>derheiten im<br />
Zentrum des Interesses.<br />
Die Kommunikation über die<br />
Medien ist durch die neuen digitalen<br />
Techniken <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Phase<br />
des Umbruchs. Dies wäre<br />
der richtige Zeitpunkt für die<br />
M<strong>in</strong>derheiten, ihre Medien<br />
weiterzuentwickeln, war die<br />
e<strong>in</strong>hellige Me<strong>in</strong>ung beim Tag<br />
der lad<strong>in</strong>ischen Kultur.<br />
Medien stärken die Identität e<strong>in</strong>er<br />
M<strong>in</strong>derheit, tragen wesentlich<br />
zu ihrer Entwicklung bei<br />
und machen die Kultur der<br />
M<strong>in</strong>derheit auch <strong>in</strong> aller Welt<br />
bekannt. Die Zukunft der Medien<br />
von M<strong>in</strong>derheiten besteht<br />
laut Lad<strong>in</strong>erlandesrat Florian<br />
Mussner <strong>in</strong> der Innovation und<br />
<strong>in</strong> der Zusammenarbeit mit<br />
anderen M<strong>in</strong>derheiten, damit<br />
die verschiedenen Identitäten<br />
unterstützt und beibehalten<br />
werden können.<br />
Wanderwoche im Wipptal<br />
Das Wandern ist des <strong>Südtirol</strong>ers Lust<br />
Vom 3. bis 10. September 2011<br />
E<strong>in</strong> Modell zur Entwicklung<br />
von Medien von M<strong>in</strong>derheiten<br />
stellte der Direktor von „Radio<br />
e Televisiun Rumantscha“ Mariano<br />
Tschuor mit dem Projekt<br />
„Content Rumanc“ vor. Dabei<br />
sollen die räterromanischen<br />
Medien über e<strong>in</strong>e zentrale Redaktion<br />
mit dem Großteil der<br />
Nachrichten, die allgeme<strong>in</strong>er<br />
Natur s<strong>in</strong>d, versorgt werden.<br />
Etwa zwanzig Prozent der<br />
Nachrichten müsste dann noch<br />
von den e<strong>in</strong>zelnen Redaktionen<br />
je nach den Bedürfnissen ihrer<br />
Adressaten spezifisch aufgearbeitet<br />
werden. E<strong>in</strong>em ähnlichen<br />
Pr<strong>in</strong>zip folgt das Projekt „Las-<br />
Alps-<strong>in</strong>foteca“, das Nachrichtenredaktionen<br />
allgeme<strong>in</strong>e<br />
Nachrichten aus dem Alpenraum<br />
zur Verfügung stellt.<br />
Organisiert wurde der Tag der<br />
lad<strong>in</strong>ischen Kultur vom Landesamt<br />
für lad<strong>in</strong>ische Kultur. <<br />
Siegfried Gufler und Georg Daverda, Vorstandsmitglieder der<br />
„<strong>Südtirol</strong>er <strong>in</strong> der Welt“, führen Sie bei der Wanderwoche 2011<br />
nach Sterz<strong>in</strong>g und <strong>in</strong> dessen Umgebung. Unter anderem wandern<br />
Sie <strong>in</strong> gemütlicher und geselliger Runde<br />
vom Dörfchen Stange zur atemberaubenden Gilfenklamm,<br />
vom Brenner zur Enzianhütte,<br />
von Ratsch<strong>in</strong>gs zur Wumblsalm mit Blick auf die vergletscherten<br />
Gipfel der Zillertaler Alpen und<br />
von Ridnaun zum Poschhaus auf der Lazzacher Alm.<br />
Das Hotel Mondsche<strong>in</strong> im Fuggerstädtchen Sterz<strong>in</strong>g ist für Ihr<br />
leibliches Wohl und Ihre nächtliche Erholung zuständig. Außerdem<br />
steht Ihnen der hauseigene Saunabereich mit Hot-Whirlpool<br />
und Dampfbad zur Verfügung. (www.hotelmondsche<strong>in</strong>.it/)<br />
SÜDTIROL AKTUELL H&W | November 2010<br />
Arge-Alp-Symposium<br />
Tagung zu Migration und Integration<br />
n Mitte Oktober fand <strong>in</strong> Brixen<br />
das Arge-Alp-Symposium zu Migration<br />
und Integration statt.<br />
Mit der E<strong>in</strong>b<strong>in</strong>dung von E<strong>in</strong>wanderern<br />
<strong>in</strong> die gesellschaftlichen<br />
Prozesse, ihrer Partizipation,<br />
aber auch der Übernahme<br />
von Verantwortung hat sich die<br />
Arbeitsgeme<strong>in</strong>schaft Alpenländer<br />
(Arge Alp) diesmal e<strong>in</strong>en besonderen<br />
Aspekt von Migration<br />
und Integration herausgepickt.<br />
Zur Sprache kamen auch die Daten<br />
zur E<strong>in</strong>wanderung. So hielten<br />
sich Ende 2009 39.156 Ausländer<br />
<strong>in</strong> <strong>Südtirol</strong> auf, was e<strong>in</strong>em<br />
Bevölkerungsanteil von 7,8 Prozent<br />
entspricht. Der Anteil ist damit<br />
niedriger als <strong>in</strong> anderen Arge-Alp-Ländern,<br />
etwa <strong>in</strong> Tirol<br />
(10,7 Prozent), im Trent<strong>in</strong>o (8,2<br />
Prozent) oder <strong>in</strong> Vorarlberg (13<br />
Prozent).<br />
Mit E<strong>in</strong>wanderung, Politik und<br />
deren Rhetorik hat sich Referent<br />
Maurizio Ambros<strong>in</strong>i (Professor<br />
für Soziologie der Migrationsprozesse<br />
an der Uni Mailand) befasst.<br />
Er betonte, dass die Politik<br />
zwar e<strong>in</strong>en Beitrag zu e<strong>in</strong>er<br />
möglichst reibungslosen Integration<br />
leisten, aber nicht jeden<br />
Aspekt bee<strong>in</strong>flussen könne. Vielmehr<br />
seien auch andere soziale<br />
Größen gefordert.<br />
Um praktische Modelle der Integration<br />
g<strong>in</strong>g es im zweiten<br />
Hauptreferat, gehalten von Radost<strong>in</strong><br />
Kaloianov, Professor am<br />
Institut für Konfliktforschung <strong>in</strong><br />
Wien. Kaloianov legt Wert darauf,<br />
dass die Integration <strong>in</strong> der<br />
Praxis auf drei Säulen ruhen<br />
müsse: rechtlich optimalen Rahmenbed<strong>in</strong>gungen,<br />
e<strong>in</strong>er sprachlichen<br />
und beruflichen Weiterbildung<br />
der E<strong>in</strong>wanderer sowie<br />
auf funktionierenden Beratungsdiensten.<br />
Am 2. Tag des Symposium wurden<br />
u.a. Best-Practice-Beispiele<br />
aufgezeigt.<br />
<<br />
Preis im Doppelzimmer 350 Euro; im E<strong>in</strong>zelzimmer 420 Euro.<br />
Im Preis <strong>in</strong>begriffen: Unterkunft im Hotel Mondsche<strong>in</strong>, Halbpension,<br />
Fahrten <strong>in</strong>nerhalb <strong>Südtirol</strong>s mit öffentlichen Verkehrsmitteln,<br />
Reisebegleitung.<br />
Das detaillierte Programm erhalten Sie nach erfolgter Anmeldung.<br />
Information und Anmeldung: <strong>Südtirol</strong>er <strong>in</strong> der Welt,<br />
Tel. 0039 (0)471 300213, suedtiroler-welt@kvw.org
H&W | November 2010 SÜDTIROL AKTUELL 9<br />
Wildbachverbauung<br />
125-jährige Geschichte<br />
n Die Wildbachverbauung <strong>in</strong><br />
<strong>Südtirol</strong> blickt auf 125 Jahre bewegte<br />
Geschichte zurück. Bei der<br />
Jubiläumsfeier im Forum Brixen<br />
am 27. Oktober stand vor allem<br />
e<strong>in</strong>es im Mittelpunkt: der große<br />
E<strong>in</strong>satz der Mitarbeiter zum Schutz<br />
der Bevölkerung vor Naturgefahren.<br />
Dass es 1884 zur Gründung der<br />
„k. und k. forsttechnischen Abteilung<br />
für Wildbachverbauung“<br />
kam, hatte e<strong>in</strong>en guten<br />
Grund: 1882 waren die südlich<br />
des Alpenhauptkammes gelegenen<br />
Gebiete der Monarchie –<br />
vor allem <strong>Südtirol</strong> – von e<strong>in</strong>er<br />
gigantischen Hochwasserkatastrophe<br />
heimgesucht worden.<br />
Die E<strong>in</strong>richtung der ersten Bauleitung<br />
auf <strong>Südtirol</strong>er Boden <strong>in</strong><br />
Brixen geht auf das Jahr 1885<br />
zurück. Brixen war daher auch<br />
Austragungsort der 125-Jahr-Ju-<br />
biläumsfeier. Heute e<strong>in</strong> Sonderbetrieb<br />
des Landes, zählt die<br />
Wildbachverbauung über 200<br />
Bauarbeiter und rund 80 Techniker<br />
und Verwaltungsangestellte.<br />
Zum im Laufe der Zeit immer<br />
größer gewordenen Aufgabengebiet<br />
zählen die Regulierungsund<br />
Schutzbauten an den Wasserläufen,<br />
die Stabilisierung von<br />
Hängen, der Law<strong>in</strong>enschutz sowie<br />
die Aufsicht über die Stauanlagen.<br />
Insgesamt verwaltet<br />
die Abteilung Wasserschutzbauten<br />
heute ungefähr 45.000<br />
Schutzbauten im ganzen Land.<br />
Alle<strong>in</strong> für das Jahr 2009 beliefen<br />
sich die Gesamtausgaben<br />
der Wildbachverbauung auf 30<br />
Millionen Euro, rund zwei Drittel<br />
davon gehen an heimische<br />
Unternehmen.<br />
In Zukunft werde es, laut dem<br />
Direktor der Abteilung Wasserschutzbauten<br />
Rudolf Poll<strong>in</strong>ger,<br />
vor allem um drei Schwerpunkte<br />
gehen: die Umsetzung<br />
der Gefahrenzonenplanung, die<br />
vermehrte Berücksichtigung<br />
von ökologischen und ästhetischen<br />
Aspekten bei der Realisierung<br />
von Schutzbauten und<br />
schließlich – wo aus Umweltgründen<br />
nötig und durchführbar<br />
– um den Rückbau von Verbauungen.<br />
Zu Gast bei der Jubiläumsfeier<br />
waren auch die Leiter<strong>in</strong> der<br />
Wildbach- und Law<strong>in</strong>enverbauung<br />
<strong>in</strong> Österreich, Maria Pa-<br />
tek, sowie der Direktor der Abteilung<br />
Wildbachverbauung des<br />
Trent<strong>in</strong>o, Roberto Caoli, mit denen<br />
<strong>Südtirol</strong> e<strong>in</strong>en regen Austausch<br />
pflegt. Konrad Bergmeister,<br />
Präsident der Freien Universität<br />
Bozen, g<strong>in</strong>g <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er<br />
Festrede auf die Herausforderdung<br />
Naturgefahren e<strong>in</strong>.<br />
Mit der Präsentation e<strong>in</strong>es Films<br />
über die Entwicklung der Wildbachverbauung<br />
und des <strong>in</strong>teraktiven<br />
Spiels "Flux", mit dem<br />
vor allem Jugendliche angesprochen<br />
werden sollen, endete<br />
die Feier.<br />
<<br />
Reform notwendig<br />
Umfrage zum <strong>Südtirol</strong>er Gesundheitssystem<br />
n Der Entwurf zur kl<strong>in</strong>ischen<br />
Reform wird derzeit <strong>in</strong> Südtiol heiß<br />
diskutiert. Deshalb hat das Land<br />
e<strong>in</strong>e repräsentative Umfrage <strong>in</strong><br />
Auftrag gegeben.<br />
Zwar ist die <strong>Südtirol</strong>er Bevölkerung<br />
hoch zufrieden mit den<br />
Leistungen ihres Gesundheitssystems,<br />
trotzdem aber befürwortet<br />
e<strong>in</strong>e große Mehrheit<br />
dessen Reform. Dies ist das Er-<br />
BUCHVORSTELLUNG<br />
<strong>Südtirol</strong> <strong>in</strong><br />
Geschichte und<br />
Gegenwart<br />
gebnis der Umfrage, welche<br />
auf Basis e<strong>in</strong>er repräsentativen<br />
Stichprobe von 500 <strong>Südtirol</strong>erInnen<br />
aller Sprachgruppen<br />
durchgeführt wurde.<br />
Zutage gefördert hat die Umfrage<br />
auch, dass mehr als drei<br />
Viertel der Befragten es „akzeptabel“<br />
f<strong>in</strong>den, für besondere<br />
Behandlungen künftig auch <strong>in</strong><br />
spezialisierte Zentren zu fahren.<br />
<<br />
<strong>Südtirol</strong> hat e<strong>in</strong>e wechselvolle Geschichte<br />
h<strong>in</strong>ter sich: als römisches<br />
und fränkisches Territorium, als Teil<br />
der Grafschaft Tirol und des Habsburger-Imperiums<br />
– und nach dem<br />
Ende des Ersten Weltkriegs und<br />
der Abtrennung von Österreich als<br />
italienische Prov<strong>in</strong>z, die nach langem R<strong>in</strong>gen e<strong>in</strong> Autonomiepaket<br />
erreichen konnte. Früher aufgrund se<strong>in</strong>er strategischen Lage an e<strong>in</strong>em<br />
der wichtigsten Verb<strong>in</strong>dungswege zwischen Nord und Süd von<br />
europäischer Bedeutung, ist das Gebiet südlich des Brenners seit<br />
150 Jahren auch e<strong>in</strong> Magnet für Erholungssuchende und zugleich<br />
e<strong>in</strong> prosperierender Wirtschafts- und Lebensraum.<br />
Der Historiker Michael Forcher hat mit Tirols Geschichte <strong>in</strong> Wort und<br />
Bild bereits e<strong>in</strong> Buch verfasst, das seit 25 Jahren als das populäre<br />
Standardwerk zur Geschichte Tirols erfolgreich ist. Geme<strong>in</strong>sam<br />
mit dem Journalisten und Sachbuchautor Hans Karl Peterl<strong>in</strong>i zeichnet<br />
er nun e<strong>in</strong> umfassendes und lebendiges Porträt von <strong>Südtirol</strong> <strong>in</strong><br />
Vergangenheit und Gegenwart: Die Autoren stellen nicht nur die<br />
wichtigsten historischen Ereignisse und Persönlichkeiten, Daten und<br />
Fakten dar, sondern auch die künstlerischen, sportlichen, wirtschaftlichen<br />
und kulturellen Entwicklungen. So entsteht e<strong>in</strong> reich bebilderter<br />
Band über <strong>Südtirol</strong>, der Nachschlagewerk und Lesebuch<br />
<strong>in</strong> e<strong>in</strong>em ist.<br />
„<strong>Südtirol</strong> <strong>in</strong> Geschichte und Gegenwart”<br />
von Michael Forcher/Hans Karl Peterl<strong>in</strong>i,<br />
Haymon Verlag, Innsbruck 2010,<br />
ISBN: 978-3-85218-636-8
10<br />
Die ENPALS (Ente di Previdenza<br />
e Assistenza Lavoratori<br />
dello Spettacolo e dello Sport<br />
professionistico) bei denen<br />
Künstler, Personen, die im<br />
Schaustellergewerbe tätig und<br />
Berufssportler altersversichert<br />
s<strong>in</strong>d, hat am 8. Oktober 2010<br />
e<strong>in</strong> Abkommen mit der <strong>Südtirol</strong>er<br />
Landesregierung und dem<br />
<strong>Südtirol</strong>er Bildungszentrum<br />
unterschrieben. Dieses Abkommen<br />
soll dazu führen, dass<br />
den <strong>Südtirol</strong>erInnen deutschsprachige<br />
Vordrucke, Informationsschreiben,<br />
Rundschreiben<br />
usw. zur Verfügung stehen. Auf<br />
der Website http://www.enpals.it/modulistica/<br />
f<strong>in</strong>det man<br />
bereits die ersten deutschen<br />
Dokumente. Weiters werden<br />
dort auch die meist gestellten<br />
Fragen FAQ <strong>in</strong> deutscher Sprache<br />
beantwortet http://www.enpals.it/_menu_servizio/faq_plus<br />
/. Für die Übersetzungen zuständig<br />
ist die <strong>Südtirol</strong>er Anlaufstelle<br />
<strong>in</strong> Bozen, welche beim<br />
<strong>Südtirol</strong>er Bildungszentrum angesiedelt<br />
ist (Dr.-Streiter-Gasse<br />
20, 0471 980455, sbz@dnet.it).<br />
<<br />
NÜTZLICHES H&W | November 2010<br />
ENPALS spricht Deutsch Studientitelanerkennung<br />
Österreich/Italien<br />
Berg (er)leben<br />
Abenteuer für junge <strong>Südtirol</strong>er/<strong>in</strong>nen <strong>in</strong> der Welt - U35<br />
Vom 10. bis 13. Juni 2011<br />
Die Drei Z<strong>in</strong>nen – e<strong>in</strong> Wahrzeichen <strong>Südtirol</strong>s<br />
2011 tun wir es zum dritten Mal und du kannst bei unserem Erlebniscamp<br />
dabei se<strong>in</strong>!<br />
Du hast Lust die Heimat de<strong>in</strong>er Eltern von ihrer schönsten Seite kennen<br />
zu lernen und andere junge „<strong>Südtirol</strong>er <strong>in</strong> der Welt“ und „E<strong>in</strong>heimische“<br />
zu treffen?<br />
Du wolltest schon immer mal probieren wie es ist zu klettern, hast<br />
Spaß an Action, Wildnis und verrückten (Natur-)Erlebnissen? Dann<br />
komm e<strong>in</strong>fach mit!<br />
Und ke<strong>in</strong>e Angst: Auch als „Berg-Anfänger“ bist du gut aufgehoben.<br />
Von der AVS-Jugend und e<strong>in</strong>em geprüften Bergführer werden<br />
wir bestens betreut!<br />
Die Verhandlungen zwischen<br />
Österreich und Italien zur Studientitelanerkennung<br />
und<br />
Gleichstellung verschiedener<br />
akademischer Grade und Titel<br />
haben endlich zu e<strong>in</strong>em Ergebnis<br />
geführt. Seit 1. November<br />
2010 werden 31 Bakkalaureats/Bachelorstudien<br />
und 62 Magister/Masterstudien<br />
mit den<br />
entsprechenden italienischen<br />
„Classi di laurea“ und „Classi di<br />
laurea specialistica/magistrale“<br />
gleichgestellt.<br />
Die Liste der Studientitel können<br />
auf der Seite www.ris.bka.gv.at/<br />
oder auf unserer Website<br />
www.kvw.org/suedtiroler-welt<br />
unter „Nützliches“ e<strong>in</strong>gesehen<br />
werden.<br />
> Sab<strong>in</strong>e Petriffer<br />
Was erwartet<br />
dich?<br />
Uriges Hüttenlager<br />
der Extraklasse,Kletterkurs,Wandertouren,<br />
Outdoor-Spiele die echten Teamgeist fordern, Übernachtung<br />
unterm Sternenzelt (nach Möglichkeit), Zeitgeschichte vor Ort entdecken,<br />
Geme<strong>in</strong>schaft und Begegnung mit jungen <strong>Südtirol</strong>ern, Lagerfeuer<br />
und urige Hüttenkost, erstklassige Betreuung durch den <strong>Südtirol</strong>er<br />
Alpenvere<strong>in</strong> (AVS), viel Spaß und e<strong>in</strong>e absolut gigantische<br />
Bergwelt!<br />
Wer kann mitkommen?<br />
Alle jungen <strong>Südtirol</strong>er <strong>in</strong> der Welt der ersten, zweiten oder dritten<br />
Generation von 18 - 35 Jahren<br />
Wer ist noch dabei: Berg- und Jugendführer des AVS<br />
Ort: Landro bei Toblach<br />
Term<strong>in</strong>: Pf<strong>in</strong>gsten, Freitag, 10. Juni bis Montag, 13. Juni 2011<br />
Teilnehmer-Beitrag: nur 120 Euro pro Person!<br />
Infos & Anmeldung:<br />
<strong>Südtirol</strong>er <strong>in</strong> der Welt, <strong>KVW</strong> - Pfarrplatz 31, 39100 Bozen<br />
suedtiroler-welt@kvw.org, Tel. 0039 0471 300213, Viktoria Müller<br />
www.kvw.org/suedtiroler-welt<br />
Bild: Wikipedia/Fantasy
H&W | November 2010 INTERN 11<br />
In der hessischen We<strong>in</strong>fabrik<br />
<strong>Südtirol</strong>er <strong>in</strong> Hessen<br />
n E<strong>in</strong>em Gerücht zufolge soll<br />
Hessens ehemaliger M<strong>in</strong>isterpräsident<br />
Roland Koch nach e<strong>in</strong>em<br />
Besuch des Laimburger Felsenkellers<br />
gesagt oder auch nur gedacht<br />
haben: „so etwas Schönes<br />
sollten wir den Hessischen Staatswe<strong>in</strong>gütern<br />
und im speziellen<br />
dem Rhe<strong>in</strong>gauer Riesl<strong>in</strong>g auch<br />
gönnen.“<br />
Ende September konnten wir<br />
uns bei e<strong>in</strong>er fachkundigen und<br />
kurzweiligen Führung selbst<br />
e<strong>in</strong> Bild davon machen, ob<br />
dem M<strong>in</strong>isterpräsidenten mit<br />
dem „Ste<strong>in</strong>bergkeller“, <strong>in</strong> unmittelbarer<br />
Nähe zum Kloster<br />
Eberbach gelegen, das Vorhaben<br />
gelungen ist. E<strong>in</strong> Vergleich<br />
ist aber schon mangels Felsen<br />
nicht wirklich fair.<br />
<strong>Törggelen</strong><br />
Treff.Heimat und <strong>Südtirol</strong>er <strong>in</strong> der Welt<br />
n Sonnensche<strong>in</strong> und Herbstfarben,<br />
V<strong>in</strong>schgerbahn und Keschtn<br />
waren die Zutaten, die unseren<br />
Treffpunkt im Oktober zu e<strong>in</strong>em<br />
gelungenen Törggeleausflug gemacht<br />
haben.<br />
Die V<strong>in</strong>schgerbahn brachte uns<br />
bis Goldra<strong>in</strong>. Bereits <strong>in</strong> Meran<br />
im Zug konnte man sich begrüßen.<br />
Viele waren gekommen<br />
an diesem sonnigen Tag.<br />
Siegfried Gufler führte uns auf<br />
dem Waalweg bis nach Kastelbell.<br />
Zuerst g<strong>in</strong>g es h<strong>in</strong>auf zum<br />
Schloss Goldra<strong>in</strong> und weiter zur<br />
Kirche und durch den Friedhof<br />
von wo aus man e<strong>in</strong>en wunderbaren<br />
Ausblick <strong>in</strong>s Oberv<strong>in</strong>schgau<br />
hat. Nun g<strong>in</strong>g’s h<strong>in</strong>über<br />
zum Waalweg, der uns<br />
durch Obstanlagen und We<strong>in</strong>berge<br />
und Wald führte. E<strong>in</strong> paar<br />
Und doch ist die zum größten<br />
Teil unter die Erde gelegte<br />
We<strong>in</strong>produktionsanlage, die<br />
größte und modernste ihrer<br />
Art <strong>in</strong> Europa, sehr bee<strong>in</strong>drukkend.<br />
Klare L<strong>in</strong>ie, Sichtbeton,<br />
Glas und viel Edelstahl, sehr<br />
modern und sehr technisch.<br />
Den ersten E<strong>in</strong>druck über die<br />
5000 qm große Anlage gew<strong>in</strong>nt<br />
man zu Beg<strong>in</strong>n der Führung vor<br />
und <strong>in</strong> der noch überirdisch gelegenen<br />
Empfangshalle. Bis zu<br />
100 Tonnen Trauben täglich<br />
können die beiden Trichter im<br />
Außenbereich aufnehmen und <strong>in</strong><br />
die Pressen und Maischebottiche<br />
e<strong>in</strong> Stockwerk tiefer leiten. In<br />
170 Edelstahltanks zwischen<br />
2.200 und 50.000 Litern werden<br />
dann die We<strong>in</strong>e, e<strong>in</strong> weiteres<br />
Stockwerk tiefer, nach höchsten<br />
mal hielten wir <strong>in</strong>ne um die<br />
Aussicht zu genießen, während<br />
Siegfried uns Wissenswertes<br />
über Umgebung und Geschichte<br />
erzählte.<br />
Nach zwei Stunden wunderbarem<br />
Wanderweg erreichten wir<br />
Kastelbell. Neben dem Schloss<br />
g<strong>in</strong>g’s h<strong>in</strong>unter und durch das<br />
Dorf und über die Bahnl<strong>in</strong>ie h<strong>in</strong>über<br />
zum Angerguterkeller, wo<br />
für uns e<strong>in</strong>e Stube reserviert war.<br />
Wir hatten den nötigen Appetit<br />
mitgebracht und die Schlachtplatten<br />
schmeckten wunderbar.<br />
Später gab es noch Krapfen und<br />
natürlich “Keschtn.“<br />
In froher Runde haben wir<br />
noch e<strong>in</strong>ige Heimatlieder gesungen<br />
bevor das V<strong>in</strong>schgerbahnl<br />
uns wieder nach Hause<br />
brachte.<br />
> Maria Luise Schuurbiers<br />
Standards weiterverarbeitet,<br />
bis sie letztendlich<br />
<strong>in</strong> Flaschen abgefüllt<br />
werden und <strong>in</strong> riesigen<br />
Lagern auf den<br />
Versand warten. Die<br />
Führung, mit vielen<br />
Zahlen und Schilderungen<br />
über die Geschichte<br />
des We<strong>in</strong>es<br />
vom Kloster Eberbach<br />
und den vor drei Jahren<br />
eröffneten Keller, aber<br />
auch was e<strong>in</strong>en guten We<strong>in</strong><br />
ausmacht, wurden mit e<strong>in</strong>er<br />
Probe von drei hervorragenden<br />
We<strong>in</strong>en aus gutseigenen Lagen<br />
geschickt unterbrochen.<br />
Bei dem anschließenden Abschluss<br />
<strong>in</strong> e<strong>in</strong>em nahegelegenen<br />
We<strong>in</strong>gut wurde noch angeregt<br />
diskutiert, und - wen wundert’s<br />
Nach der Waal-Wanderung schmeckten die Kastanien besonders gut.<br />
Nächster<br />
- der Laimburger Felsenkeller<br />
von den meisten doch als der<br />
„Schönere“ auserkoren.<br />
Aber wie schon erwähnt, e<strong>in</strong><br />
Vergleich ist gar nicht möglich.<br />
<<br />
�������������<br />
Dem We<strong>in</strong> auf der Spur.<br />
Besichtigung der Dom<strong>in</strong>ikanerkirche mit anschließender<br />
Weih nachtsfeier <strong>in</strong> der <strong>KVW</strong> Landesleitung.<br />
9. Dezember 2010 um 15 Uhr<br />
Treffpunkt: Bozen, E<strong>in</strong>gang Dom<strong>in</strong>ikanerkirche, Dom<strong>in</strong>ikanerplatz<br />
Informationen bei <strong>Südtirol</strong>er <strong>in</strong> der Welt, Tel. 0471 300213<br />
oder suedtiroler-welt@kvw.org
Foto: Kompatscher<br />
12<br />
n Voller Motivation und Begeisterung<br />
starteten elf Teilnehmer auf<br />
die 324 km lange Radtour vom 30.<br />
August bis 7. September 2010.<br />
Da es für die Jahreszeit zu kalt<br />
war, freuten sich alle über den<br />
Start mit dem Schiff. Dieses<br />
brachte uns von Passau bis Engelhartszell,<br />
wo wir dann auf den<br />
Sattel stiegen. Bei strömendem<br />
Regen radelten wir an der Donau<br />
entlang durch die Schlögener<br />
Schl<strong>in</strong>ge <strong>in</strong>s Eferd<strong>in</strong>ger Be -<br />
cken. Am Mittwoch kam uns der<br />
Landesobmann des Verbandes<br />
der <strong>Südtirol</strong>er <strong>in</strong> Oberösterreich<br />
Helmut Lütge etliche Kilometer<br />
vor L<strong>in</strong>z mit dem Radl entgegen<br />
und führte uns <strong>in</strong> die Stadt. Dort<br />
konnten wir unsere Räder beim<br />
Obmann des Vere<strong>in</strong>s Hubert<br />
Leitner gut unterstellen, um unter<br />
kompetenter Leitung von<br />
Obmann Stv. Klaus Schöfecker<br />
zu Fuß e<strong>in</strong>e mehrstündige Stadtführung<br />
zu unternehmen. Diese<br />
wurde zu unserer Freude durch<br />
e<strong>in</strong>en Empfang im Rathaus<br />
unterbrochen. Hier nahm sich<br />
der Vizebürgermeister und Kulturreferent<br />
Erich Watzl Zeit um<br />
INTERN H&W | November 2010<br />
Mit dem Rad von Passau nach Wien<br />
Verband der <strong>Südtirol</strong>er Vere<strong>in</strong>e <strong>in</strong> Deutschland<br />
Wanderung<br />
<strong>Südtirol</strong>er <strong>in</strong> München<br />
n Bayern hat auch se<strong>in</strong>e wunderbaren<br />
Landschaftsecken, dies<br />
erlebten die frohen Wanderer des<br />
Münchner Vere<strong>in</strong>s vor kurzem.<br />
Zunächst g<strong>in</strong>g es mit der S-<br />
Bahn nach Geltendorf, dann<br />
über Wiesen und durch Wälder<br />
– vorbei an spitzbübischen<br />
Waldgeistern<br />
und mit Pilzen<br />
gespickten<br />
Holzstämmen –<br />
zum St.-Ulrich<br />
Brunnen, dem<br />
heilsame Kräfte<br />
zugeschrieben<br />
werden, nach<br />
Eres<strong>in</strong>g.<br />
Dort wurde ge-<br />
mit uns über <strong>Südtirol</strong> und se<strong>in</strong>e<br />
Geschichte zu plaudern. Bei<br />
Häppchen und Getränken sowie<br />
Austausch von Gastgeschenken<br />
verg<strong>in</strong>g die Zeit wie im Flug. Unser<br />
Radltag endete <strong>in</strong> Mauthausen.<br />
Der Besuch des Konzentrationslagers<br />
mit se<strong>in</strong>em unsäglichen<br />
Leid h<strong>in</strong>terließ bei allen<br />
Teilnehmern e<strong>in</strong> bedrückendes<br />
Gefühl und ließ an die<br />
schlimme Zeit auch <strong>in</strong> <strong>Südtirol</strong><br />
denken.<br />
Über Pöschlarn mit dem Geburts-<br />
und Austellungshaus des<br />
Künstlers Oskar Kokoschka<br />
g<strong>in</strong>g es weiter zum Stift Melk<br />
mit se<strong>in</strong>er barocken Pracht.<br />
Die Wachau mit se<strong>in</strong>en Städtchen<br />
Dürnste<strong>in</strong> und Krems war<br />
e<strong>in</strong> besonderer Genuss.<br />
Radtour 2011<br />
des Verbands der <strong>Südtirol</strong>er Vere<strong>in</strong>e Deutschland<br />
rade – auch zur Freude der<br />
Gruppe – e<strong>in</strong>e Oldtimer–Feuerwehr–Parade<br />
aus verschiedenen<br />
europäischen Ländern –<br />
fahrend und hupend gezeigt.<br />
Nach der E<strong>in</strong>kehr <strong>in</strong> dem seit<br />
1646 bestehendem Wirtshaus<br />
wurde das Kle<strong>in</strong>od e<strong>in</strong>er Barockkirche<br />
mit se<strong>in</strong>em besonders<br />
auffälligen Taufbrunnen<br />
besichtigt, bevor es zum Hauptziel<br />
– der Benedikt<strong>in</strong>erabtei St.<br />
Ottilien – weiter g<strong>in</strong>g. Mächtig<br />
zeigte sich die herrliche romanische<br />
Basilika schon aus der<br />
In Wien erwartete uns e<strong>in</strong> historisch<br />
sehr bewanderter<br />
Stadtführer, der uns vier Stunden<br />
auf dem Rad die Stadt sehr<br />
nahe brachte. Wir lernten viel<br />
über die Geschichte der Habsburger,<br />
die ihren Ursprung vor<br />
600 Jahren auf dem Stammschloss<br />
Habichtsburg <strong>in</strong> der<br />
Schweiz hatte. Die Monarchie<br />
g<strong>in</strong>g 1918 zu Ende. Trotzdem<br />
kann man noch heute die Architektur<br />
der Gebäude und<br />
Gärten bewundern. So auch das<br />
Schloss Schönbrunn mit se<strong>in</strong>em<br />
wundervollen Park, das wir<br />
ebenfalls besuchten.<br />
Natürlich endete die Tour am<br />
Abend bei e<strong>in</strong>em zünftigen<br />
Heurigen <strong>in</strong> Gr<strong>in</strong>z<strong>in</strong>g.<br />
> Christa Ew<strong>in</strong>ger<br />
Von den Dolomiten nach Triest, der ehemaligen Hafenstadt der Habsburger,<br />
auf ca. 320 km durch wunderschöne Landschaften von <strong>Südtirol</strong><br />
über Österreich, Slowenien nach Italien.<br />
M<strong>in</strong>desteilnehmerzahl 10, max. 16 Personen<br />
Preis: 670 Euro, e<strong>in</strong>e Woche mit HP, allen Transfers und E<strong>in</strong>tritten<br />
Term<strong>in</strong>e 21.5. bis 28.5.2011 und 3.9. bis 10.9.2011<br />
Infos bei Christa Ew<strong>in</strong>ger, Tel. 0228 453065 oder 0039 3460582310<br />
e-mail chew<strong>in</strong>ger@t-onl<strong>in</strong>e.de<br />
Ferne. Bee<strong>in</strong>druckt vom neu gewonnenen<br />
Wissen g<strong>in</strong>g’s dann<br />
wieder zurück.<br />
Beim letzten Freitags–Vere<strong>in</strong>s -<br />
treffen <strong>in</strong> der gemütlichen Korb<strong>in</strong>iansstube<br />
war „ke<strong>in</strong> Programmpunkt“<br />
vorgesehen. Die<br />
Anwesenden quittierten diese<br />
Möglichkeit des Gedanken- und<br />
Erfahrungsaustausches mit e<strong>in</strong>er<br />
regen, konstruktiven Diskussion,<br />
wobei festgestellt wurde,<br />
dass gerade solche Abende<br />
wichtig und produktiv se<strong>in</strong> können.<br />
> E. Ja.
H&W | November 2010 INTERN 13<br />
Wassersport auf der Sieg<br />
<strong>Südtirol</strong>er <strong>in</strong> Nordrhe<strong>in</strong>-Westfalen<br />
n Zum vierten Mal trafen sich <strong>Südtirol</strong>er<br />
und Freunde zum Wassersport<br />
und gemütlichen Beisammense<strong>in</strong>.<br />
Der Wettergott war den Teilnehmern<br />
wieder wohl gesonnen.<br />
Leider war das Wetter so gut,<br />
dass nicht genug Wasser <strong>in</strong> der<br />
Sieg war, um die große Tour<br />
durchführen zu können. Trotz<br />
dieser widrigen Umstände bestiegen<br />
16 Flusspiraten die Kanus<br />
um die Sieg e<strong>in</strong>ige Kilometer<br />
h<strong>in</strong>auf zu fahren.<br />
Andreas Brens<strong>in</strong>g als umsichtiger<br />
Steuermann manövrierte das siebener<br />
Kanu sicher durch die<br />
Stromschnellen, Untiefen und an<br />
Glück gesucht!<br />
<strong>Südtirol</strong>er <strong>in</strong> Stuttgart<br />
n Auf den 13. Oktober freuten<br />
sich alle spielbegeisterten B<strong>in</strong>go-<br />
Spieler, denn da konnten sie ihr<br />
Glück erneut herausfordern.<br />
Gleich nach der Sommerpause<br />
startete wieder der <strong>in</strong>zwischen<br />
sehr beliebte Spielnachmittag mit<br />
Sigi und Waltraud Mayr <strong>in</strong> der<br />
Vere<strong>in</strong>sgaststätte SVK Vere<strong>in</strong>sheim<br />
Nord, Jahnstr. 100 <strong>in</strong> Kornwest -<br />
heim. Alle Mitglieder des <strong>Südtirol</strong>er<br />
Heimatvere<strong>in</strong>s waren ganz<br />
herzlich e<strong>in</strong>geladen.<br />
Sigi Mayr hatte vor etwa zwei<br />
Jahren die tolle Idee e<strong>in</strong>mal im<br />
Monat e<strong>in</strong>en Spielenachmittag<br />
zu organisieren und hat diesen<br />
durch das beliebte BINGO-<br />
Spiel zum Mitgliedermagneten<br />
gemacht. Die Spielregeln s<strong>in</strong>d<br />
e<strong>in</strong>fach, schnell erklärt und jeder<br />
kann sofort mitspielen. Sogar<br />
„Spielemuffel“ kommen<br />
zwischenzeitlich gerne mit zu<br />
allerlei H<strong>in</strong>dernissen vorbei.<br />
Nach ca. zwei Stunden und e<strong>in</strong>igen<br />
unfreiwilligen Schwimme<strong>in</strong>lagen<br />
landeten schließlich<br />
alle sieben gestarteten Boote<br />
wieder sicher im Hafen. Dort<br />
hatten fleißige Helfer bereits e<strong>in</strong>e<br />
Kaffee- und Kuchentafel<br />
vorbereitet. Nach dieser Stärkung<br />
wurde der siebener Kanadier<br />
nochmals zu Wasser gelassen,<br />
um auch dem jüngsten<br />
Piraten Ben Würzberger und e<strong>in</strong>igen,<br />
die bei der ersten Tour<br />
nicht dabei waren, e<strong>in</strong>e Bootsfahrt<br />
zu ermöglichen.<br />
In der Zwischenzeit verbreitete<br />
sich auf dem Lagerplatz an der<br />
Sieg der Duft von gegrilltem<br />
diesem geselligen „Nachmittagssport“<br />
- denn mit e<strong>in</strong> bisschen<br />
Konzentration und der<br />
richtigen Portion Glück kann<br />
man so manchen schönen Preis<br />
ergattern und mit nach Hause<br />
nehmen.<br />
Wenn Sigi die Zahlen aus der<br />
Glückstrommel zieht, ist es<br />
mucksmäuschenstill im Saal<br />
und alle Spieler suchen die<br />
entsprechende Zahl auf ihrem<br />
Zettel – solange, bis der erste<br />
eben „BINGO“ ruft – und<br />
schon geht's wieder weiter.<br />
Neues Spiel - neues Glück!<br />
Es wird auch gewattet und andere<br />
Gesellschaftspiele gespielt.<br />
Und wer noch nicht watten<br />
kann, kann dieses <strong>Südtirol</strong>er<br />
Kartenspiel vor Ort unter Anleitung<br />
von Hubert Donà erlernen.<br />
> Margreth Kuppelwieser<br />
Fleisch und Würstchen. Von e<strong>in</strong>igen<br />
Teilnehmern vorbereitete<br />
Salate und weitere Leckereien<br />
garantierten, dass alle 35 Teilnehmer<br />
satt wurden. Nach e<strong>in</strong>em<br />
wunderschönen Tag fuhren<br />
e<strong>in</strong>ige nach Hause.<br />
E<strong>in</strong>ige Naturverbundene schlugen<br />
ihr Zelte an der Sieg auf<br />
Beim B<strong>in</strong>gospiel das Glück herausfordern.<br />
PROGRAMM 2010<br />
Grenzpendlertagung <strong>in</strong> Schluderns<br />
8. Jänner 2011<br />
Kuraufenthalte <strong>in</strong> Abano und Montegrotto<br />
verschiedene Turnusse zwischen 23.1. und 26.3.2011,<br />
Infos bei <strong>KVW</strong> Reisen, Tel. 0039 0471 300213 oder www.kvw.org<br />
Vollversammlung der <strong>Südtirol</strong>er <strong>in</strong> der Welt<br />
5. März 2011<br />
Kulturwoche im Überetsch/Unterland<br />
30. April - 7. Mai 2011<br />
und verbrachten die Nacht an<br />
Ort und Stelle. Am nächsten<br />
Morgen klang das Wochenende<br />
bei e<strong>in</strong>em gemütlichen Frühstück<br />
aus.<br />
Der Wunsch das Wochenende<br />
nächstes Jahr zu wiederholen<br />
blieb bei allen …<br />
> Gerhard He<strong>in</strong>ze
14<br />
45 Jahre Bergsteigerriege Gitschler<br />
<strong>Südtirol</strong>er <strong>in</strong> Innsbruck Stadt und Land<br />
n Der <strong>in</strong> den letzten Jahren gepflegten<br />
Tradition, alle fünf Jahre<br />
e<strong>in</strong>e Fahrt zum Gitschberg zu<br />
unternehmen, folgten heuer 53<br />
Teilnehmer vom Vere<strong>in</strong> Innsbruck<br />
Stadt und Land mit Gästen sowie<br />
vier Mitglieder des Vere<strong>in</strong>s Kitzbühel<br />
mit dessen Obfrau Herm<strong>in</strong>e<br />
Gantschnigg.<br />
Unser treuer Helfer und Organisator<br />
Thomas Unterkircher<br />
hatte bereits die Karten für H<strong>in</strong>und<br />
Rückfahrt (zu e<strong>in</strong>em Spezialpreis)<br />
besorgt und jedem<br />
von uns persönlich <strong>in</strong> die Hand<br />
gedrückt. An dieser Stelle<br />
gleich e<strong>in</strong> großes Dankeschön<br />
an Thomas, da er bereits im<br />
Vorfeld viel geleistet und so<br />
zum guten Gel<strong>in</strong>gen dieses<br />
schönen Tages wesentlich beigetragen<br />
hat.<br />
Den Weg zur Gitschhütte haben<br />
fast alle zu Fuß bewältigt;<br />
die restlichen wurden vom<br />
hilfsbereiten Wirt der Gitschhütte<br />
mit dem Jeep h<strong>in</strong>aufgebracht.<br />
<strong>Törggelen</strong><br />
<strong>Südtirol</strong>er <strong>in</strong> Stuttgart<br />
n Wenn die We<strong>in</strong>lese beendet<br />
und der „Nuie“ im Keller zu gären<br />
beg<strong>in</strong>nt, dann ist <strong>in</strong> <strong>Südtirol</strong><br />
Törggelezeit. Auch <strong>in</strong> unserem<br />
Vere<strong>in</strong> ist das <strong>Törggelen</strong> fester Bestandteil<br />
des Jahresprogramms, so<br />
haben sich zahlreiche Mitglieder<br />
und Gäste am 16. Oktober <strong>in</strong> der<br />
SVK Vere<strong>in</strong>sgaststätte <strong>in</strong> Kornwestheim<br />
zum <strong>Törggelen</strong> e<strong>in</strong>gefunden.<br />
Die Wirtsleute hatten die Tische<br />
schön herbstlich dekoriert. Man<br />
genoss das gute Essen und Süd-<br />
Vor der Hütte las Pater Alb<strong>in</strong><br />
die heilige Messe und nahm <strong>in</strong><br />
se<strong>in</strong>er erfrischend kurzen Ansprache<br />
auch Bezug auf uns<br />
Heimatferne. Namentlich hat er<br />
auch der verstorbenen „Gitschler“<br />
gedacht und sie <strong>in</strong>s Gebet<br />
e<strong>in</strong>geschlossen. Musikalisch<br />
umrahmt wurde der Gottesdienst<br />
von e<strong>in</strong>er starken Besetzung<br />
des Ramwaldchores unter<br />
Thomas Unterkircher. Dieser<br />
hervorragende Männerchor verlieh<br />
der Messfeier e<strong>in</strong>e überaus<br />
feierliche Stimmung.<br />
Der Obmann des Vere<strong>in</strong>s Innsbruck<br />
Stadt und Land, Mario<br />
Moser, bedankte sich dafür und<br />
überreichte Pater Alb<strong>in</strong> e<strong>in</strong><br />
Buch über die schöne Tiroler<br />
Bergwelt und Thomas e<strong>in</strong>e erlesene<br />
Sammlung von Tiroler<br />
Volksliedern.<br />
E<strong>in</strong>e ansehnliche Anzahl von<br />
Mitgliedern stieg anschließend<br />
auf den Gipfel – mit dabei auch<br />
Pater Alb<strong>in</strong> und Thomas mit e<strong>in</strong>igen<br />
Sängern se<strong>in</strong>es Chores -<br />
die beim Gipfelkreuz e<strong>in</strong>e klei-<br />
tiroler We<strong>in</strong>, besonders hervorragend<br />
waren die von Margreth<br />
Kuppelwieser selbst gemachten<br />
Knödel und der Krautsalat. Auf<br />
dem offenen Feuer rösteten<br />
Fritz und Robert die zuvor geritzten<br />
„Keschtn“ – köstlich!<br />
INTERN H&W | November 2010<br />
ne Andacht hielten. Der von unserem<br />
Mitglied Adi Vonmetz gebundene<br />
und spendierte Kranz<br />
wurde sodann feierlich am<br />
Kreuz angebracht.<br />
Leider zogen immer wieder Nebel<br />
auf, sodass vom prächtigen<br />
Panorama, das man vom Gipfel<br />
sonst bewundern kann, wenig<br />
zu sehen war.<br />
Anschließend <strong>in</strong> der Gitschhütte<br />
kam bald gute Stimmung<br />
auf. Jene Vere<strong>in</strong>smitglieder, die<br />
zum ersten Mal mit dabei wa-<br />
Musikalisch unterhielt uns Albert<br />
Volgger auf dem Akkordeon,<br />
begleitet von Fritz auf der<br />
Gitarre. Notenblätter und Liedertexte<br />
wurden verteilt, so<br />
konnte wirklich jeder mits<strong>in</strong>gen.<br />
Musik und heimatliche Lieder<br />
Heuer stand wieder e<strong>in</strong> Treffen auf<br />
dem Gitschberg an.<br />
ren, wurden mittels Händedruck<br />
und Überreichung des<br />
Gitschabzeichens <strong>in</strong> die Riege<br />
aufgenommen und zu Gitschlern<br />
erklärt. Vorgenommen<br />
hat diesen Akt unser Ehrenobmann<br />
Franz Trebo, unterstützt<br />
von se<strong>in</strong>er Gatt<strong>in</strong> Maria.<br />
Auf Wiedersehen bei der<br />
Gitschfahrt im Jahr 2015! <<br />
erfüllten den ganzen Raum, es<br />
war sehr spät, als der letzte Ton<br />
verklungen und man sich auf<br />
den Heimweg machte.<br />
Herzlichen Dank an alle, die<br />
dieses „genüssliche“ Treffen ermöglichten.<br />
> Siegfried Mayr
H&W | November 2010 INTERN 15<br />
Grillfest<br />
<strong>Südtirol</strong>er <strong>in</strong> Albstadt<br />
n Wie jedes Jahr nach der Sommerpause<br />
trafen wir uns zum Grillen<br />
am 5. September 2010, das<br />
wir dieses Jahr auf dem Rossberg<br />
ausrichteten. Auf dem Gelände<br />
dieser Anlage bef<strong>in</strong>det sich e<strong>in</strong><br />
großer Abenteuerspielplatz mit<br />
vielerlei Möglichkeiten für die<br />
K<strong>in</strong>der, so auch e<strong>in</strong> Streichelzoo.<br />
Da die K<strong>in</strong>der, die sehr zahlreich<br />
vertreten waren, sich auf<br />
dem Gelände vergnügten,<br />
konnten sich die Erwachsenen<br />
<strong>in</strong> aller Ruhe dem Grillvergnügen<br />
und Gesprächen widmen.<br />
In diesem Jahr wurde das Zepter<br />
des Grillmeisters uns Alten<br />
von der jungen Generation mit<br />
Bravur aus der Hand genom-<br />
men. Es gab leckeres Fleisch,<br />
verschiedene Würstchen und<br />
e<strong>in</strong>en guten Kartoffelsalat. Da<br />
der Zulauf so stark war, hatten<br />
die beiden Grillmeister zu<br />
kämpfen, dass auch sie etwas<br />
auf den Teller bekamen.<br />
Da der Wettergott wie jedes<br />
Jahr e<strong>in</strong> E<strong>in</strong>sehen mit uns hatte,<br />
konnte man sich lange an der<br />
Grillstelle aufhalten. Später zauberten<br />
die Frauen Kaffee und<br />
Kuchen hervor, welcher sehr<br />
gern angenommen wurde.<br />
Nach e<strong>in</strong> paar schönen Stunden<br />
verabschiedeten wir uns vone<strong>in</strong>ander,<br />
aber das nächste Treffen<br />
zum <strong>Törggelen</strong> steht schon<br />
fest.<br />
> Leni Trauner<br />
Die Erwachsenen ließen sich das Gegrillte schmecken, die K<strong>in</strong>der erkundeten<br />
den Abenteuerspielplatz.<br />
INFO<br />
Bei der Vorstandssitzung im November wurde über die letzten Details<br />
zur Migrations-Tagung im Kolp<strong>in</strong>ghaus Bozen gesprochen. Dann<br />
war die Grenzpendler-Tagung Thema: Plakate und E<strong>in</strong>ladungen wurden<br />
vorgestellt, es wurde über den Ablauf <strong>in</strong>formiert. Auf der Tagesordnung<br />
standen zudem die Vollversammlung am 5. März mit<br />
dem Vorabendprogramm. Gesprochen wurde über das kommende<br />
Sommertreffen <strong>in</strong> Deutschnofen und über das neue Sem<strong>in</strong>ar<br />
„Brauchtum erfahren, mitmachen, (er)leben“ im November 2011.<br />
Über abgelaufene Veranstaltungen wurde berichtet.<br />
VEREINSKALENDER<br />
2. Dezember<br />
<strong>Südtirol</strong>er Landeck, Zams Nikolaushuangart<br />
3. Dezember<br />
<strong>Südtirol</strong>er <strong>in</strong> Augsburg Monatstreffen im Vere<strong>in</strong>sraum<br />
<strong>Südtirol</strong>er <strong>in</strong> Oberösterreich Ursl-Advent (bis 5.12.)<br />
4. Dezember<br />
<strong>Südtirol</strong>er <strong>in</strong> Albstadt Weihnachtsfeier<br />
<strong>Südtirol</strong>er Landeck, Zams Reschenfahrt<br />
<strong>Südtirol</strong>er <strong>in</strong> Kufste<strong>in</strong> Adventfeier<br />
<strong>Südtirol</strong>er <strong>in</strong> Nürnberg Weihnachtsfeier<br />
<strong>Südtirol</strong>er <strong>in</strong> Hessen Weihnachtsfeier<br />
DEZEMBER 2010<br />
5. Dezember<br />
<strong>Südtirol</strong>er <strong>in</strong> D<strong>in</strong>slaken Weihnachtsmarkt<br />
<strong>Südtirol</strong>er <strong>in</strong> Berl<strong>in</strong> Advents-Weihnachtsfeier<br />
<strong>Südtirol</strong>er <strong>in</strong> Südbaden Mitglieder versammlung mit Neuwahlen<br />
<strong>Südtirol</strong>er <strong>in</strong> Stuttgart Weihnachtsfeier<br />
<strong>Südtirol</strong>er <strong>in</strong> Zürich Jahresschlussfeier<br />
6. Dezember<br />
<strong>Südtirol</strong>er <strong>in</strong> NRW Vorweihnachtsfeier <strong>in</strong> Bochum und <strong>in</strong> Krefeld<br />
<strong>Südtirol</strong>er im Engad<strong>in</strong> Weihnachtsmarkt <strong>in</strong> Samedan<br />
8. Dezember<br />
<strong>Südtirol</strong>er <strong>in</strong> Kitzbühel Adventfeier<br />
10. Dezember<br />
<strong>Südtirol</strong>er <strong>in</strong> München Weihnachtsfeier<br />
11. Dezember<br />
<strong>Südtirol</strong>er <strong>in</strong> Liechtenste<strong>in</strong> Waldweihnachten<br />
<strong>Südtirol</strong>er <strong>in</strong> Niedersachsen Weihnachtsfeier<br />
<strong>Südtirol</strong>er <strong>in</strong> Wels Adventfeier<br />
<strong>Südtirol</strong>er <strong>in</strong> Hamburg Weihnachtsfeier<br />
<strong>Südtirol</strong>er <strong>in</strong> Reutte Weihnachtsfeier<br />
12. Dezember<br />
<strong>Südtirol</strong>er <strong>in</strong> Augsburg Weihnachtsfeier<br />
<strong>Südtirol</strong>er im Engad<strong>in</strong> Gottesdienst und Klaushock<br />
<strong>Südtirol</strong>er <strong>in</strong> Halle<strong>in</strong> Adventfeier<br />
<strong>Südtirol</strong>er <strong>in</strong> München Weihnachtsmesse<br />
<strong>Südtirol</strong>er <strong>in</strong> Steyr Weihnachtsfeier<br />
<strong>Südtirol</strong>er <strong>in</strong> Innsbruck Weihnachtsfeier<br />
16. Dezember<br />
<strong>Südtirol</strong>er <strong>in</strong> Schwaz Adventfeier<br />
17. Dezember<br />
<strong>Südtirol</strong>er <strong>in</strong> Salzburg Adventfeier<br />
18. Dezember<br />
<strong>Südtirol</strong>er <strong>in</strong> L<strong>in</strong>z Weihnachtsfeier<br />
<strong>Südtirol</strong>er <strong>in</strong> Dornbirn Weihnachtsfeier<br />
<strong>Südtirol</strong>er im Rhe<strong>in</strong>-Neckar-Raum Weihnachtsfeier<br />
19. Dezember<br />
<strong>Südtirol</strong>er <strong>in</strong> der Steiermark Vorweihnachtsfeier (Graz)<br />
26. Dezember<br />
Verband der <strong>Südtirol</strong>er BRD Kultur- und Begegnungswoche<br />
für Jugendliche <strong>in</strong> <strong>Südtirol</strong> (bis 6.1.2011)<br />
31. Dezember<br />
<strong>Südtirol</strong>er <strong>in</strong> München Silvesterfeier
Heimat bleibt <strong>Südtirol</strong><br />
Kar<strong>in</strong> Fischer Ausserer, Archäolog<strong>in</strong> <strong>in</strong> Wien<br />
n Kar<strong>in</strong> Fischer Ausserer stammt aus Meran und ist seit 1983 <strong>in</strong> Wien. Sie arbeitet bei der Stadtarchäologie<br />
und ihr Bemühen ist es, das Bild der Archäologie <strong>in</strong> der Öffentlichkeit zu korrigieren. Archäologie ist<br />
ke<strong>in</strong>e Schatzsuche, ihre Aufgabe ist es, Vergangenes <strong>in</strong> der Gegenwart wieder lebendig zu machen um für<br />
die Zukunft daraus zu lernen.<br />
H&W: Was hat Sie dazu bewogen,<br />
<strong>Südtirol</strong> zu verlassen?<br />
Fischer: Das Studium der Archäologie.<br />
Wäre me<strong>in</strong> damaliger<br />
langjähriger Partner Christian<br />
Ausserer nach Innsbruck gegangen,<br />
wäre es eben Innsbruck<br />
geworden, aber da er <strong>in</strong> Wien geboren<br />
ist fiel die Wahl auf Wien.<br />
Von Anfang an – schon als Student<strong>in</strong><br />
auf der Uni – habe ich als<br />
<strong>Südtirol</strong>er<strong>in</strong> <strong>in</strong> Wien herzliche<br />
Aufnahme erfahren. Wien ist e<strong>in</strong>e<br />
wunderschöne Stadt mit großem<br />
kulturellen Angebot und<br />
LEBENSLAUF<br />
vielen Möglichkeiten aus der<br />
Stadt <strong>in</strong>s Grüne zu entfliehen.<br />
Aber me<strong>in</strong>e Heimat ist und<br />
bleibt <strong>Südtirol</strong>.<br />
Durch die Krebserkrankung<br />
me<strong>in</strong>es Ehemannes s<strong>in</strong>d wir<br />
dann nach Abschluss des Studiums<br />
<strong>in</strong> Wien „hängen geblieben“.<br />
Aber alles hat se<strong>in</strong>en S<strong>in</strong>n: Ich<br />
bekam e<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>malige und große<br />
Chance – ich wurde die Leiter<strong>in</strong><br />
der Stadtarchäologie Wien<br />
- damit g<strong>in</strong>g e<strong>in</strong> Traum <strong>in</strong> Erfüllung,<br />
den ich nie zu träumen<br />
gewagt hatte.<br />
- geboren 1963 <strong>in</strong> Tscherms, aufgewachsen <strong>in</strong> Hafl<strong>in</strong>g und Meran/Obermais<br />
- Schulbesuch <strong>in</strong> Obermais und Meran, Studium der Archäologie<br />
<strong>in</strong> Wien<br />
- lebt seit 1983 <strong>in</strong> Wien, verheiratet mit Christian Ausserer<br />
- Stadt Wien, Geschäftsgruppe Kultur – Stadtarchäologie (1996<br />
- 2002), Aufbau und Leitung des Chefsekretariats und wissenschaftlichen<br />
Koord<strong>in</strong>ationsbüros.<br />
- Stadtarchäologie Wien (2002 - 2003). Stellvertreter<strong>in</strong> des damaligen<br />
Stadtarchäologen im Referat Stadtarchäologie Wien.<br />
- seit 2003 Leitung der Stadtarchäologie Wien als eigenständige<br />
Institution angegliedert an die Museen der Stadt Wien.<br />
H&W: Kommen Sie oft nach <strong>Südtirol</strong>?<br />
Fischer: Me<strong>in</strong>e weitere Familie ist<br />
<strong>in</strong> <strong>Südtirol</strong>. Und auch die Berge<br />
und die Landschaft geben mir<br />
e<strong>in</strong> Gefühl von Geborgenheit,<br />
das ich nie woanders erlebt habe.<br />
Me<strong>in</strong>e K<strong>in</strong>derzeit <strong>in</strong> Hafl<strong>in</strong>g<br />
und die Ferienzeit am Bauernhof<br />
me<strong>in</strong>er Verwandten <strong>in</strong> Tabland/Partsch<strong>in</strong>s<br />
gehören zu der<br />
schönsten Zeit <strong>in</strong> me<strong>in</strong>em Leben.<br />
Urlaube verbr<strong>in</strong>gen daher me<strong>in</strong><br />
Mann und ich immer zu Hause<br />
<strong>in</strong> Meran, so oft wie möglich.<br />
H&W: Was hat sich Ihrer Me<strong>in</strong>ung<br />
nach <strong>in</strong> <strong>Südtirol</strong> (seit Ihrem Weggang)<br />
verändert?<br />
Fischer: Seit den 70er Jahren hat<br />
es e<strong>in</strong>en deutlichen Aufschwung<br />
<strong>in</strong> der Archäologie <strong>in</strong> <strong>Südtirol</strong> gegeben.<br />
Der Schwerpunkt liegt <strong>in</strong><br />
der Ur- und Frühgeschichtsforschung.<br />
Die Archäologie hat<br />
m.E. <strong>in</strong>zwischen e<strong>in</strong>en guten<br />
europäischen Stand erreicht.<br />
Jährlich ersche<strong>in</strong>ende Tätigkeitsberichte<br />
des Landeskulturamtes<br />
geben E<strong>in</strong>blick <strong>in</strong> die aktuellen<br />
Grabungen und deren Ergebnisse.<br />
Diese s<strong>in</strong>d wiederum<br />
wissenschaftliche Basis dafür,<br />
damit im S<strong>in</strong>ne e<strong>in</strong>er umfassenden<br />
Heimatkunde e<strong>in</strong>e der obersten<br />
Aufgaben der Archäologie<br />
erfüllt werden kann, nämlich die<br />
Falls unzustellbar bitte zurück an:<br />
Für Deutschland:<br />
Verband der <strong>Südtirol</strong>er Vere<strong>in</strong>e<br />
<strong>in</strong> der Bundesrepublik Deutschland<br />
c/o Caritasverband Köln<br />
Stolzestrasse 1a<br />
D-50674 Köln<br />
PORTRÄT<br />
Kar<strong>in</strong> Fischer Ausserer<br />
Information aller an der Geschichte<br />
ihres Landes <strong>in</strong>teressierten<br />
Menschen.<br />
H&W: Beschreiben Sie <strong>Südtirol</strong> mit<br />
drei Schlagwörtern!<br />
Fischer: Heimat, Tradition und<br />
wunderbare Menschen<br />
H&W: Welches ist Ihr <strong>Südtirol</strong>er<br />
Leibgericht?<br />
Fischer: Speckknödel mit Sauerkraut<br />
von me<strong>in</strong>er Mutter<br />
H&W: Was wünschen Sie sich für<br />
die Zukunft <strong>Südtirol</strong>s?<br />
Fischer: Ich wünsche mir für<br />
<strong>Südtirol</strong> e<strong>in</strong>e positive und stetige<br />
Weiterentwicklung auf allen<br />
Ebenen, ohne dass Landschaft<br />
und Natur, Tradition und Kultur<br />
Opfer von re<strong>in</strong>em Profit- und<br />
Machtdenken werden.<br />
Persönlich als Stadtarchäolog<strong>in</strong><br />
würde ich mir geme<strong>in</strong>same Projekte<br />
– etwa mit dem Amt für<br />
Denkmalpflege – wünschen, e<strong>in</strong><br />
Römerprojekt, Burgenprojekt<br />
oder e<strong>in</strong>en Erfahrungsaustausch<br />
zum Thema Grabungen<br />
im Zuge von Bauvorhaben.<br />
Für Österreich:<br />
Gesamtverband der <strong>Südtirol</strong>er <strong>in</strong> Österreich<br />
Zeughausgasse 8<br />
A-6020 Innsbruck<br />
Für die Schweiz:<br />
<strong>Südtirol</strong>er Vere<strong>in</strong> Zürich und Umgebung<br />
c/o Arthur Altstätter<br />
Auhaldenstrasse 26<br />
CH-8427 Rorbas<br />
Poste Italiane spa - Versand im Postabonnement - G.D. Nr. 353/2004 Ersche<strong>in</strong>t monatlich (konv. <strong>in</strong> Ges. Nr. 46 vom 27.2.2004) Art. 1, Abs. 2, DCB Bozen