HEIMAT& Welt - KVW

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06.12.2012 Aufrufe

4 Kurz notiert Meldungen aus Südtirol ■ VERWALTUNG Nationalpark Stilfserjoch Der Nationalpark Stilfserjoch wird künftig von den Ländern Südtirol, Trentino und der Lombardei verwaltet. Mit dieser Entscheidung des Ministerrates gehen jahrzehntelange Verhandlungen um den Nationalpark zu Ende. Der Weg ist nun frei für das neue Verwaltungsmodell. Dabei zeichnet jedes der drei Länder Südtirol, Trentino und die Lombardei für seinen Teil des Parks verantwortlich. Über Fragen der Entwicklung des Parks entscheidet ein Gremium, das mit Vertretern des Staates und der drei beteiligten Länder bestückt wird. Der Präsident des Nationalparks wird von diesem Führungsgremium gewählt. Die Finanzierung des Nationalparks erfolgt im Rahmen des Mailänder Abkommens. Konkret heißt dies, dass die Mittel aus dem 100-Millionen-Euro- Topf entnommen werden, den das Land jährlich zur Übernahme von Aufgaben des Staates zur Verfügung stellt. < ■ GESELLSCHAFT Südtiroler in Santo Domingo ermordet Die Nachricht vom gewaltsamen Tod des Kastelruthers Hu- bert Perathoner eilte Ende des Jahres 2010 durch die Medien. Der Hotelier aus Kastelruth, der sich laut internationalen Medienangaben als Tourist bereits seit dem 17. Oktober in Santo Domingo aufhielt, wurde ermordet. Der 45-Jährige soll am 18. Oktober mit einem Buschmesser getötet worden sein. Die Leiche des Mannes wurde in Imbert, einer Kleinstadt in der Provinz Puerto Plata, gefunden. Seine Dokumente wurde entwendet, dies erschwerte die Identifizierung. Über die Hintergründe der Tat gibt es nur Spekulationen. < ■ SOZIALES Neue Servicestelle Ab Jänner gibt es für Familien eine einzige Anlaufstelle um Gesuche in den Bereichen Vorsorge (Familienpaket), Pflegegeld und Zivilinvalidität einzureichen. Die neue Agentur für soziale und wirtschaftliche Entwicklung, kurz ASWE, ersetzt das Amt für Vorsorge und Sozialversicherung und den Bereich betreffend Zivilinvaliden des Amtes für Menschen mit Behinderung. Die Agentur für soziale und wirtschaftliche Entwicklung ist eine vom Land abhängige Körperschaft öffentlichen Rechts mit Organisations-, Verwaltungs-, Buchführungs- und Vermögensautonomie. Von der Zusammenführung dieser Dienste in einer Organisationsstruktur wird mehr Effizienz und Bürgernähe erwartet. Die Agentur wird sich um die Auszahlung von Begleitgeldern, die Renten der Zivilinvaliden, des Familiengelds von Land und Region, der Hausfrauenrente, verschiede- SÜDTIROL AKTUELL H&W | Februar 2011 ner Zuschüsse bei Rentenabsicherungen und das Pflegegeld kümmern. Die neue Agentur für soziale und wirtschaftliche Entwicklung ASWE hat ihren Sitz im Landhaus 12, Kanonikus-Michael-Gamper-Straße 1, am Bozner Boden. < ■ TECHNIK Dolomiti Superski in 3D Das Konsortium „Dolomiti Superski“ präsentiert eine neuartige Online-Anwendung in 3D. Es handelt sich um eine dreidimensionale Navigationsanwendung, die auf hochauflösenden Luftaufnahmen gründet. Die Benutzer dieser Software, die für Windows und Mac kos - tenlos zum Download zur Verfügung steht, können einen virtuellen „Flug“ zwischen den Gipfeln und über den zwölf Tälern der Dolomiten erleben. Integriert in diese neue Anwendung sind auch die Skipisten mit ihrer farbigen Schwierigkeitsstufe, die Aufstiegsanlagen sowie die Langlaufloipen und die Rodelbahnen. < ■ KUNST Jugendsünden Zum 25. Todestag des bekannten Künstlers Karl Plattner findet in seiner Heimatgemeinde Mals eine Ausstellung über sei- ne Frühwerke statt. Diese erfuhren bisher nur geringe Aufmerksamkeit. Bekannter sind seine Malereien verwinkelten Stils, die erst nach 1950 entstanden sind. Die sogenannten „Jugendsünden“ bieten nun einen Blick auf die Anfänge der Malerei Plattners und seine künstlerische Entwicklung. Einige der ausgestellten Arbeiten sind erstmalig der Öffentlichkeit zugänglich. Gezeigt wird während der Ausstellung auch der dokumentarische Kunstfilm auf den Spuren von Karl Plattner von Othmar Prenner, mit dem Titel „Wer Angst vor dem Leben hat, hat auch Angst vor dem Tod“. Die Ausstellung im Kloster Marienberg läuft noch bis zum 26. März 2011 und ist täglich (außer sonntags) geöffnet. < ■ FOTOGRAFIE Fan-Kalender „Mein 2011“ ist ein besonderer „Web-2.0-Jahreskalender“ und eine originelle Idee des IT- Unternnehmens SiMedia. Auf der Facebook-Seite www.facebook.com/altoadige konnten Südtirolbegeisterte entscheiden, welche Südtirolfotos (die zuvor von Interessierten eingesandt wurden) sie am schönsten finden und welche somit den Kalender „Mein 2011“ schmücken sollten. Für jeden Monat wurde das Foto mit den meisten „Gefällt mir“-Klicks ausgewählt. Der gedruckte Kalender enstand dann im DIN-A4-Format. 2012 soll es dann wieder eine Neuauflage geben. Die ausgewählten Bilder können Sie auch im Internet betrachten: www.mycalender.bz.

H&W | Februar 2011 SÜDTIROL AKTUELL 5 Referenden im Frühjahr Atomenergie, Privatisierung des Wassers ■ Das italienische Verfassungsgericht befand zwei Referendums - anträge für zulässig: Gegen das Atomenergie-Gesetz und gegen die Privatisierung des Wassers. Die italienischen Staatsbürger können nun entscheiden. Gegen das Gesetz, mit dem die Regierung nach 23 Jahren wieder die Rückkehr zur Atomenergie besiegelt hat, hatte die Oppositionspartei „Italien der Werte“ in den vergangenen Monaten über eine halbe Million Unterschriften gesammelt. Die Italiener hatten sich bereits 1987 in einem Referendum für den Ausstieg aus der Atomenergie ausgesprochen. Südtirols Politik ist mehrheitlich gegen die Wasserprivatisierung. Ministerpräsident Silvio Berlusconi hatte sich jedoch lange für eine Aufhebung dieser Entscheidung stark gemacht und dabei vor allem auf die extrem hohen Strompreise in Italien verwiesen. Die Regierung dürfte nun bald einen Standort für den ersten neuen Reaktor bestimmen und einen Beschluss zur Entsorgung des radioaktiven Abfalls fassen. Das Referendum dagegen soll noch in diesem Frühjahr stattfinden. Das Verfassungsgericht ließ auch zwei weitere Referen - dumsanträge zu, mit denen sich die Italiener gegen die von der Regierung Berlusconi beschlossene Privatisierung der Wasserversorgungssystemeaussprechen sollen. Über 1,5 Millionen Unterschriften waren in den vergangenen Monaten gegen die Wasserprivatisierung gesammelt worden, auch in Südtirol fand die Unterschriftenaktion breite Unterstützung. Die Kampagne wurde auch von der rechtsföderalistischen Regierungspartei Lega Nord unterstützt, die trotz der Richtlinien der Regierungskoalition, der sie angehört, die Wasserprivati - sierung boykottiert. Laut dem Gesetz, das die Regierung Berlusconi im November 2009 im Parlament durchgesetzt hatte, sollen ab 2012 alle Staatsbürger von vollkommen oder zum Teil privatisierten Gesellschaften mit Wasser versorgt werden. Die kommunalen Wasserversorgungsgesellschaften müssen mindestens 40 Prozent der Anteile ihres Aktienpakets an Private vergeben. Die Referendum-Befürworter, Konsumentenschutzverbände und auch der KVW warnen vor den negativen Folgen eines privatisierten Wassersektors in Italien. Die genauen Termine für die Referenden werden in den nächsten Wochen bekannt gegeben. < UNSER LANDESHAUPTMANN Fördern und Fordern 26.500 Nicht-EU-Bürger leben in Südtirol. Auf sie bezieht sich das Landesgesetz zur Integration ausländischer Bürger, dessen Entwurf wir Ende Jänner in der Landesregierung gutgeheißen haben. Zum ersten Mal regeln wir – eingebettet in ein enges Korsett von EU-Richtlinien und staatlichen Regelungen – alle Bereiche, die mit Einwanderung und Integration in Zusammenhang stehen. Von vornherein war uns klar, dass der Gesetzentwurf Rechte und Pflichten der Einwanderer festschreiben sollte. Klar war uns zudem die zentrale Ausrichtung am „Fördern und Fordern“. Oder anders: Nachdem die Integration ein zweiseitiger Prozess ist, mussten wir einerseits die Voraussetzungen in der aufnehmenden Gesellschaft schaffen, die für eine gelungene Integration notwendig sind, andererseits aber auch den Integrationswillen und die Integrationsfähigkeit der Einwanderer stärken. Das heißt etwa, dass wir großen Wert auf die Kenntnis unserer Landessprachen, aber auch der Besonderheiten unseres Landes legen. Dabei wird möglichst früh angesetzt, indem man etwa den Kindern von Einwanderern, die dem Schulunterricht wegen sprachlicher Schwierigkeiten nicht folgen können, den Besuch eigener Kurse in den Sprachzentren vorschreibt. Gleichzeitig haben wir uns zum Ziel gesetzt, eine wie auch immer geartete Ghettobildung zu verhindern: im wörtlichen Sinn etwa im Wohnbau, darüber hinaus aber auch in einem übertragenen Sinn etwa in der Schule oder am Arbeitsplatz. Denn: Integration kann nur gelingen, wenn keine Parallelgesellschaften entstehen. Im Entwurf festgeschrieben haben wir auch den Zugang der Einwanderer zu den Leistungen des Gesundheits- und Sozialsystems im Land. Demnach wird der Zugang zu allen essentiellen Leistungen gewährt, während für alle Leistungen finanzieller Natur, die das Land über die staatlich vorgeschriebenen hinaus bietet, eine mindestens fünfjährige Ansässigkeit in Südtirol vorgeschrieben ist. Der Einzelne und dessen Würde muss in jedem Fall Vorrang haben. Das gilt für Einheimische wie Einwanderer, für Südtiroler, EU-Bürger und Nicht-EU-Bürger. Schließlich fußt jede Gesellschaft, die Bestand haben will, auf dem Respekt vor dem Nächsten. Diesen Respekt in Gesetzesartikel zu gießen, war keine leichte Aufgabe, wir haben mit unserem Gesetzentwurf aber einen ersten Schritt gesetzt. Luis Durnwalder Landeshauptmann

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Kurz notiert<br />

Meldungen aus Südtirol<br />

■ VERWALTUNG<br />

Nationalpark Stilfserjoch<br />

Der Nationalpark Stilfserjoch<br />

wird künftig von den Ländern<br />

Südtirol, Trentino und der<br />

Lombardei verwaltet. Mit dieser<br />

Entscheidung des Ministerrates<br />

gehen jahrzehntelange Verhandlungen<br />

um den Nationalpark<br />

zu Ende. Der Weg ist nun<br />

frei für das neue Verwaltungsmodell.<br />

Dabei zeichnet jedes der<br />

drei Länder Südtirol, Trentino<br />

und die Lombardei für seinen<br />

Teil des Parks verantwortlich.<br />

Über Fragen der Entwicklung<br />

des Parks entscheidet ein Gremium,<br />

das mit Vertretern des<br />

Staates und der drei beteiligten<br />

Länder bestückt wird. Der Präsident<br />

des Nationalparks wird<br />

von diesem Führungsgremium<br />

gewählt.<br />

Die Finanzierung des Nationalparks<br />

erfolgt im Rahmen des<br />

Mailänder Abkommens. Konkret<br />

heißt dies, dass die Mittel<br />

aus dem 100-Millionen-Euro-<br />

Topf entnommen werden, den<br />

das Land jährlich zur Übernahme<br />

von Aufgaben des Staates<br />

zur Verfügung stellt. <<br />

■ GESELLSCHAFT<br />

Südtiroler in<br />

Santo Domingo ermordet<br />

Die Nachricht vom gewaltsamen<br />

Tod des Kastelruthers Hu-<br />

bert Perathoner eilte Ende des<br />

Jahres 2010 durch die Medien.<br />

Der Hotelier aus Kastelruth, der<br />

sich laut internationalen Medienangaben<br />

als Tourist bereits<br />

seit dem 17. Oktober in Santo<br />

Domingo aufhielt, wurde ermordet.<br />

Der 45-Jährige soll am<br />

18. Oktober mit einem Buschmesser<br />

getötet worden sein.<br />

Die Leiche des Mannes wurde<br />

in Imbert, einer Kleinstadt in<br />

der Provinz Puerto Plata, gefunden.<br />

Seine Dokumente wurde<br />

entwendet, dies erschwerte<br />

die Identifizierung. Über die<br />

Hintergründe der Tat gibt es nur<br />

Spekulationen.<br />

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■ SOZIALES<br />

Neue Servicestelle<br />

Ab Jänner gibt es für Familien<br />

eine einzige Anlaufstelle um Gesuche<br />

in den Bereichen Vorsorge<br />

(Familienpaket), Pflegegeld<br />

und Zivilinvalidität einzureichen.<br />

Die neue Agentur für soziale<br />

und wirtschaftliche Entwicklung,<br />

kurz ASWE, ersetzt<br />

das Amt für Vorsorge und Sozialversicherung<br />

und den Bereich<br />

betreffend Zivilinvaliden<br />

des Amtes für Menschen mit<br />

Behinderung. Die Agentur für<br />

soziale und wirtschaftliche Entwicklung<br />

ist eine vom Land abhängige<br />

Körperschaft öffentlichen<br />

Rechts mit Organisations-,<br />

Verwaltungs-, Buchführungs-<br />

und Vermögensautonomie.<br />

Von der Zusammenführung<br />

dieser Dienste in einer Organisationsstruktur<br />

wird mehr<br />

Effizienz und Bürgernähe erwartet.<br />

Die Agentur wird sich<br />

um die Auszahlung von Begleitgeldern,<br />

die Renten der Zivilinvaliden,<br />

des Familiengelds<br />

von Land und Region, der<br />

Hausfrauenrente, verschiede-<br />

SÜDTIROL AKTUELL H&W | Februar 2011<br />

ner Zuschüsse bei Rentenabsicherungen<br />

und das Pflegegeld<br />

kümmern. Die neue Agentur für<br />

soziale und wirtschaftliche Entwicklung<br />

ASWE hat ihren Sitz<br />

im Landhaus 12, Kanonikus-Michael-Gamper-Straße<br />

1, am<br />

Bozner Boden.<br />

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■ TECHNIK<br />

Dolomiti Superski in 3D<br />

Das Konsortium „Dolomiti<br />

Superski“ präsentiert eine neuartige<br />

Online-Anwendung in<br />

3D. Es handelt sich um eine<br />

dreidimensionale Navigationsanwendung,<br />

die auf hochauflösenden<br />

Luftaufnahmen gründet.<br />

Die Benutzer dieser Software,<br />

die für Windows und Mac kos -<br />

tenlos zum Download zur Verfügung<br />

steht, können einen virtuellen<br />

„Flug“ zwischen den<br />

Gipfeln und über den zwölf Tälern<br />

der Dolomiten erleben. Integriert<br />

in diese neue Anwendung<br />

sind auch die Skipisten<br />

mit ihrer farbigen Schwierigkeitsstufe,<br />

die Aufstiegsanlagen<br />

sowie die Langlaufloipen<br />

und die Rodelbahnen. <<br />

■ KUNST<br />

Jugendsünden<br />

Zum 25. Todestag des bekannten<br />

Künstlers Karl Plattner findet<br />

in seiner Heimatgemeinde<br />

Mals eine Ausstellung über sei-<br />

ne Frühwerke statt. Diese erfuhren<br />

bisher nur geringe Aufmerksamkeit.<br />

Bekannter sind<br />

seine Malereien verwinkelten<br />

Stils, die erst nach 1950 entstanden<br />

sind. Die sogenannten<br />

„Jugendsünden“ bieten nun einen<br />

Blick auf die Anfänge der<br />

Malerei Plattners und seine<br />

künstlerische Entwicklung. Einige<br />

der ausgestellten Arbeiten<br />

sind erstmalig der Öffentlichkeit<br />

zugänglich. Gezeigt wird während<br />

der Ausstellung auch der<br />

dokumentarische Kunstfilm auf<br />

den Spuren von Karl Plattner<br />

von Othmar Prenner, mit dem<br />

Titel „Wer Angst vor dem Leben<br />

hat, hat auch Angst vor dem<br />

Tod“. Die Ausstellung im Kloster<br />

Marienberg läuft noch bis<br />

zum 26. März 2011 und ist täglich<br />

(außer sonntags) geöffnet.<br />

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■ FOTOGRAFIE<br />

Fan-Kalender<br />

„Mein 2011“ ist ein besonderer<br />

„Web-2.0-Jahreskalender“ und<br />

eine originelle Idee des IT-<br />

Unternnehmens SiMedia. Auf<br />

der Facebook-Seite www.facebook.com/altoadige<br />

konnten<br />

Südtirolbegeisterte entscheiden,<br />

welche Südtirolfotos (die zuvor<br />

von Interessierten eingesandt<br />

wurden) sie am schönsten finden<br />

und welche somit den Kalender<br />

„Mein 2011“ schmücken<br />

sollten. Für jeden Monat wurde<br />

das Foto mit den meisten „Gefällt<br />

mir“-Klicks ausgewählt.<br />

Der gedruckte Kalender enstand<br />

dann im DIN-A4-Format.<br />

2012 soll es dann wieder<br />

eine Neuauflage geben. Die<br />

ausgewählten Bilder können<br />

Sie auch im Internet betrachten:<br />

www.mycalender.bz.

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