Vánoční a silvestrovský program Weihnachts - Imperial Karlovy Vary ...
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gen wie z.B. Unruhe, Schlafstörung, Launeschwankungen,<br />
Erneuerung von Schmerzen u.ä. Während der Kontrollen<br />
und Konsultationen fragt Sie der Kurarzt auch nach Ihrem<br />
subjektiven Empfinden und löst dieses je nach Bedarf mittels<br />
kleiner Psychotherapie, ggf. Medikamenten<br />
+ 9. gesundheitsorientierte Aufklärung<br />
Durch den Aufenthalt im Kurort regeneriert der Organismus,<br />
„reinigt sich“, erholt sich von chemischen Medikamenten,<br />
indem diese reduziert werden können, und<br />
entledigt sich zumindest für eine bestimmte Zeit vor<br />
allem Stress verursachender Momente, die Lebens-, Arbeits-<br />
und Familienumfeld mit sich bringen. Es ist jedoch<br />
notwendig, nach vorn zu blicken und nach der Rückkehr<br />
nach Hause nicht in die gleichen eingefahrenen Gleise zurückzukehren,<br />
sondern in sich die Kraft zu finden, einen<br />
gesunderen Lebensstil zu leben. Auch in dieser Hinsicht<br />
hat der Kuraufenthalt ein enormes Plus – er lehrt uns<br />
Schritt für Schritt, wie wir dies meistern können. Die Kurfachleute<br />
haben für uns – im Gegensatz zum Haus- oder<br />
Facharzt – mehr Zeit; wir können unsere Probleme direkt<br />
mit ihnen diskutieren und vor allem deren Ursache aufdecken.<br />
Falls wir uns deren Empfehlung zu Herzen nehmen,<br />
wird der positive Effekt der Kur fast ein ganzes<br />
weiteres Jahr anhalten.<br />
F E U I L L E T O N /9<br />
Über eigene Meinung und Vertrauen<br />
Die Zeit vergeht, die Geschichte schwindet und die Welt ändert sich – auch<br />
die medizinische.<br />
Die Menschen waren stets, sind und werden, wie es scheint, selbst trotz aller<br />
optimistischen Visionen der Genetikingenieure in nahester Zukunft nicht aufhören<br />
krank zu sein. Krankheit gehört zum Leben. Bei dem Einen häufiger, bei<br />
einem Anderen weniger, bei dem Einen ist es eine ernste und lebensbedrohliche<br />
Krankheit, bei dem Anderen nur ein gelegentlicher Schnupfen. Aber nur<br />
schwer würden wir einen Menschen finden, bei dem von Anfang bis Ende Körper<br />
und Geist störungsfrei funktionieren. Und da Krankheiten existieren, die<br />
dem Menschen das angenehme Leben verderben oder unmöglich machen,<br />
wurden und höchstwahrscheinlich werden Ärzte stets gebraucht.<br />
In uralten Zeiten trieben Schamanen und Medizinmänner mit Zaubersprüchen<br />
und komplizierten Ritualen Krankheiten aus Körper und Seele und deren<br />
Magie erweckte bei den Kranken heiligen Respekt und Angst. Kräuterweiber<br />
und Volksheilpraktiker mit ihren Rezepturen für Gebräue, Tinkturen und Tees<br />
lebten eher im Schatten; deren tief greifende Kenntnisse über Natur und<br />
deren Wirkungen auf den menschlichen Organismus brachten ihnen sowohl<br />
Achtung und Autorität, als auch Furcht und Feindschaft. Deren Ratschlägen<br />
nicht zu trauen, wäre in alten Zeiten nur kaum einem in den Sinn gekommen –<br />
den Kranken ist letztendlich auch nichts anderes übrig geblieben als zu glauben.<br />
Hippokrates und Galenus im alten Griechenland oder Ibn Sina bzw. Avicenna<br />
im alten Persien waren aufgeklärte Gelehrte – Philosophen, die sich<br />
auskannten in Mathematik, Physik und Astronomie, und durch ihre Heilmethoden<br />
natürlich auch Hochachtung erweckten. Hinter deren Rücken standen<br />
jedoch die Götter wie z.B. der griechische Äskulap! Der Arzt war über Jahrhunderte<br />
eine unanzweifelbare Autorität und das ist kein Wunder – fürchtet sich<br />
doch der Mensch vor nichts mehr als vor Krankheit und Tod.<br />
Wenn wir einmal genauer hinsehen, finden wir auch in der heutigen Medizin<br />
Reste von Magie, blindem Vertrauen, Spuren der Unterordnung von Patienten<br />
und göttliche Überordnung der Ärzte. Die Ärzte tragen anstelle ritueller Kleider<br />
weiße Kittel und jeder ärztliche Handgriff ist eine Art Ritual – von der Desinfektion<br />
der Hände des Chirurgen über die Ausschreibung eines Rezepts bis hin zur<br />
Untersuchung mittels komplizierter Geräte, über dessen Zweck und Funktion der<br />
Patient kaum etwas weiß. Allgemein weiß ein Nichtmediziner heute über diagnostische<br />
und therapeutische Verfahren noch weniger als früher – sie sind heute<br />
so sophistisch und kompliziert; die Medizin ist heute so sehr mit Technik verbunden<br />
und absorbiert in sich so flexibel neueste Erkenntnisse der Wissenschaft.<br />
Andererseits befindet sich der Patient seit langem nicht mehr in der untergeordneten<br />
Rolle. Der Arzt benötigt dessen Einverständnis, um einen therapeutischen<br />
Eingriff vornehmen zu können; der Patient hat das Recht, genaue<br />
Erklärungen zu verlangen oder die Meinung eines anderen Facharztes zu erfragen;<br />
er darf den Arzt wechseln, falls er ihm nicht vertraut, und er darf Untersuchungen<br />
oder Behandlungen ablehnen. Und das ist gut so, denn unsere<br />
Gesundheit halten wir selbst in unseren Händen. In erster Reihe sind wir es,<br />
die verantwortlich sind für uns selbst, wir sind es, die über unser Leben entscheiden.<br />
Die heutige Zeit kommt uns hier entgegen – deren demokratische<br />
Gedanken und die Informiertheit der Menschen – und auch das Geld kommt<br />
uns hier recht. Ja, Geld – weiß ich doch, dass ich es bin, der letztendlich das<br />
Medikament oder den Aufenthalt im Krankenhaus oder eine Kurbehandlung<br />
bezahlen muss. Warum also sollte über meine Behandlung und meinen Aufenthalt<br />
im Krankenhaus ein Anderer entscheiden?<br />
Aber... es gibt immer ein „aber“. Auch das ist gut, denn dieses „aber“ schützt<br />
vor Extremen und führt zum goldenen Mittelweg. Und die harmonische Mitte<br />
führt zu Ruhe und Gesundheit. Sicher ist die Mehrheit von Ihnen der gleichen<br />
Meinung, dass ein Kommen zum Arzt und Selbstdiktieren der Behandlung,<br />
„weil es mein Geld ist“ und weil dies zum Beispiel „meiner Nachbarin auch geholfen<br />
hat“ oder weil es „eine Werbung in einer Zeitschrift gab“, ein Extrem<br />
wäre, das uns nicht allzu sehr helfen würde.<br />
Und so werden sich diejenigen von uns, denen die eigene Gesundheit und Lebensfreude<br />
am Herzen liegt, wohl auch in Zukunft die Ratschläge der Mediziner<br />
annehmen und sich auf deren Kenntnisse und Erfahrungen verlassen. Zwar mit<br />
kritischem Überblick und der Möglichkeit abzulehnen, aber auch mit dem Vertrauen,<br />
dass sie über Medizin doch ein wenig mehr wissen als wir Nichtärzte,<br />
dass sie uns helfen wollen und wissen wie. Denn eine Sache wird stets gelten: wir<br />
können nicht alle alles verstehen. Und weil Vertrauen selbst ein Medikament ist.<br />
Andrea Platznerová