OHA 2010 - Thun

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06.12.2012 Aufrufe

16 Wie wirkt das Produkt? – Medienkompetenz wird gefördert. Auch am PC ist Zusammenarbeit gut möglich. BILDUNG Informatik und Medien werden in allen Schulstufen vielfäl Seit 2007 ist der Umgang mit Informations- und Kommunikationstechnologien in allen Stufen der Volksschule Pflicht. «thun! das magazin» besuchte drei Thuner Klassen, die Informatik und moderne Medien in verschiedensten Zusammenhängen anwenden. Die Beschaffung von Informationen und die Kommunikation mit Hilfe des Computers sind für heutige Kinder Alltag. Eine Erhebung zeigte 2008, dass 85% der Sechs- bis 13-Jährigen in Deutschland den Computer mehrmals pro Woche nutzten. In der Schule erlernen sie in verschiedensten Bereichen einen verantwortungsbewussten Umgang damit: – Wissen: Kenntnisse der Medien und Werkzeuge; – Anwenden: Selbständige Anwendung der Informatik und der Medien; – Sich informieren: Informationen suchen, beurteilen, auswählen und darstellen; – Lernen: Den Computer zum Lernen nutzen, mal in gemeinsamen Übungen, mal beim selbständigen Lernen; – Kommunizieren: Digitale Kommunikationsmittel einsetzen und zur Zusammenarbeit verwenden; – Reflektieren: Gefahren und Potenziale von Medien und Informatik thematisieren. Diese Themen werden als Teilbereiche in den normalen Unterricht eingebaut. Die bisherigen Arbeitsformen werden dabei nicht ersetzt, sondern ergänzt, so dass immer noch Kopf, Herz und Hand zum Zuge kommen. Wie PC und moderne Medien im heutigen Unterricht eingesetzt werden, zeigen drei Beispiele. «thun! das magazin» besuchte drei Klassen in drei Thuner Schulhäusern: Primarschule Pestalozzi, 3./4. Klasse, Lehrerinnen Vroni Spring und Monika Stücklin Rüttimann; Fach Natur – Mensch – Mitwelt (NMM) Die Schülerinnen und Schüler arbeiten sehr gerne mit dem Computer, sei es, dass sie ein Lernprogramm benützen, etwa zum Blitzrechnen, sei es, dass sie etwas schreiben und gestalten oder im Internet Artikel und Bilder suchen. Die 4. Klasse bearbeitete ein Projekt zum Thema «Römer». In Zweiergruppen recherchierten die Kinder zu ihrem ausgewählten Thema in Büchern, in vielen Arbeitsblättern und im Internet. Die Arbeits ergebnisse konnten von Hand oder mit dem Computer geschrieben werden. Bilder – aus dem Internet, selber gezeichnet oder abgezeichnet – bereicherten die schriftlichen Beiträge. Die erarbeiteten Texte, Bilder, Rätsel und Fotos wurden am Schluss auf einer Website präsentiert und so auch der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Die Schüler/innen erwarben gleichzeitig Kenntnisse zum Thema «Römer» und Kompetenzen im Bereich ICT. Seit Ende Juni 2010 ist die Website www.roemischewelt.jimdo.com fertiggestellt und abrufbar. Text: Monika Stücklin Rüttimann

tig angewendet Die ICT eröffnen neue Möglichkeiten bei der Arbeit mit Medien. Primarschule Schönau, 5./6. Klasse, Lehrer David Salzmann; Fächer Deutsch und Bildnerisches Gestalten Hörspiele stapeln sich in vielen Kinderregalen. Sie werden immer und immer wieder gehört. Aber wer hat sein eigenes Hörspiel im Regal stehen? Wie spannend es ist, ein solches zu erarbeiten und wie vielfältig es in den Unterricht eingebaut werden kann, erlebten die Schülerinnen und Schüler im Deutschunterricht, als sie in Kleingruppen ein Drehbuch erarbeiteten. Die Arbeit mit dem Notebook erleichterte es, den Text anzupassen. Als das Drehbuch fertig war, begannen die Aufnahmen. Die Schülerinnen setzten sich mit dem Bearbeitungsprogramm «Audacity» auseinander. Sie probierten mit der eigenen Stimme verschiedene Effekte wie Veränderung der Tonhöhe, der Geschwindigkeit usw. aus. Diese Experimente boten eine optimale Grundlage, die eigene Stimme und Aussprache bewusst wahrzunehmen. Allmählich kamen die Schüler – nach anfänglicher Zurückhaltung – in eine Euphorie und waren voller Ideen und Tatendrang! Am Schluss gestalteten sie mit dem Bild-Bearbeitungsprogramm ein Cover für ihre CD und zeigten stolz ihr eigenes Produkt: eine Hörspiel-CD, erschaffen in verschiedenen Unterrichtseinheiten, mit verschiedenen Programmen am Computer. Text: David Salzmann Notebooks erleichtern einen individualisierenden Unterricht. Oberstufenschule Progymatte, Klasse 8b, Lehrer Sandro Santschi; Fächer Englisch, Singen, Geschichte und Bildnerisches Gestalten Die Klasse 8b setzte ein kleines, fächerübergreifendes Projekt um, ausgehend von Mark Knopflers Lied «Telegraph Road»: «A long time ago came a man on a track, walking thirty miles with a sack on his back…» Das Lied wurde in einzelne Textpassagen unterteilt. Die Schülerinnen und Schüler mussten ihre zugelosten Textpassagen «von Hand» in drei bis fünf Bilder umsetzen. Dabei galt es zu berücksichtigen, welche Darstellungsmittel uns beim Illustrieren zur Verfügung stehen: Wähle ich Quer- oder Hochformat, Detail- oder Nahaufnahme, Vogel- oder Froschperspektive usw.? Im Internet suchten die Jugendlichen passende Beispiele. Es wurde fleissig skizziert und gezeichnet. Die 20 fertigen Bilder wurden eingescannt. Im nächsten Schritt wurden die Texte der einzelnen Szenen mit Hilfe des Computers hinzugefügt. Zuletzt wurden die Blätter zu einer Broschüre zusammengefügt und gedruckt. Aus den Illustrationen und dem Lied liesse sich zudem eine Filmsequenz herstellen. Der Einsatz neuer Medien eröffnete ungeahnte Möglichkeiten. Die Informations- und Kommunikationstechnologie brachte einen Mehrwert in den Unterricht. Text: Hansruedi Käppeli Bilder: zvg 17

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Wie wirkt das Produkt? – Medienkompetenz wird gefördert. Auch am PC ist Zusammenarbeit gut möglich.<br />

BILDUNG<br />

Informatik und Medien werden in allen Schulstufen vielfäl<br />

Seit 2007 ist der Umgang mit Informations- und Kommunikationstechnologien in allen Stufen der Volksschule Pflicht. «thun! das<br />

magazin» besuchte drei <strong>Thun</strong>er Klassen, die Informatik und moderne Medien in verschiedensten Zusammenhängen anwenden.<br />

Die Beschaffung von Informationen und die Kommunikation mit<br />

Hilfe des Computers sind für heutige Kinder Alltag. Eine Erhebung<br />

zeigte 2008, dass 85% der Sechs- bis 13-Jährigen in Deutschland<br />

den Computer mehrmals pro Woche nutzten. In der Schule erlernen<br />

sie in verschiedensten Bereichen einen verantwortungsbewussten<br />

Umgang damit:<br />

– Wissen: Kenntnisse der Medien und Werkzeuge;<br />

– Anwenden: Selbständige Anwendung der Informatik und der<br />

Medien;<br />

– Sich informieren: Informationen suchen, beurteilen, auswählen<br />

und darstellen;<br />

– Lernen: Den Computer zum Lernen nutzen, mal in gemeinsamen<br />

Übungen, mal beim selbständigen Lernen;<br />

– Kommunizieren: Digitale Kommunikationsmittel einsetzen und<br />

zur Zusammenarbeit verwenden;<br />

– Reflektieren: Gefahren und Potenziale von Medien und Informatik<br />

thematisieren.<br />

Diese Themen werden als Teilbereiche in den normalen Unterricht<br />

eingebaut. Die bisherigen Arbeitsformen werden dabei nicht<br />

ersetzt, sondern ergänzt, so dass immer noch Kopf, Herz und<br />

Hand zum Zuge kommen.<br />

Wie PC und moderne Medien im heutigen Unterricht eingesetzt<br />

werden, zeigen drei Beispiele. «thun! das magazin» besuchte drei<br />

Klassen in drei <strong>Thun</strong>er Schulhäusern:<br />

Primarschule Pestalozzi, 3./4. Klasse, Lehrerinnen Vroni<br />

Spring und Monika Stücklin Rüttimann; Fach Natur – Mensch –<br />

Mitwelt (NMM)<br />

Die Schülerinnen und Schüler arbeiten sehr gerne mit dem Computer,<br />

sei es, dass sie ein Lernprogramm benützen, etwa zum<br />

Blitzrechnen, sei es, dass sie etwas schreiben und gestalten oder<br />

im Internet Artikel und Bilder suchen. Die 4. Klasse bearbeitete<br />

ein Projekt zum Thema «Römer». In Zweiergruppen recherchierten<br />

die Kinder zu ihrem ausgewählten Thema in Büchern, in vielen<br />

Arbeitsblättern und im Internet. Die Arbeits ergebnisse konnten<br />

von Hand oder mit dem Computer geschrieben werden. Bilder –<br />

aus dem Internet, selber gezeichnet oder abgezeichnet – bereicherten<br />

die schriftlichen Beiträge. Die erarbeiteten Texte, Bilder,<br />

Rätsel und Fotos wurden am Schluss auf einer Website präsentiert<br />

und so auch der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Die<br />

Schüler/innen erwarben gleichzeitig Kenntnisse zum Thema<br />

«Römer» und Kompetenzen im Bereich ICT. Seit Ende Juni <strong>2010</strong><br />

ist die Website www.roemischewelt.jimdo.com fertiggestellt und<br />

abrufbar.<br />

Text: Monika Stücklin Rüttimann

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