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Allergien - Techniker Krankenkasse

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Die Latexallergie<br />

Latex ist im Alltag und besonders im Gesundheitswesen<br />

an vielen Orten anzutreffen und führte von<br />

circa 1980 bis 2000 zu vielen <strong>Allergien</strong>. Besonders<br />

die Verwendung latexhaltiger Einmalgummihandschuhe<br />

in Operationsräumen ließ Krankenschwestern<br />

und Ärzte erkranken. Durch die empfohlene breite<br />

Benutzung latexfreier Handschuhe treten diese <strong>Allergien</strong><br />

nun seltener auf – ein gutes Beispiel für vorbeugenden<br />

Gesundheitsschutz. Folgende Beschwerden<br />

können durch eine Latexallergie ausgelöst werden:<br />

• Juckende Quaddeln bei direktem Hautkontakt,<br />

• Ekzeme,<br />

• Juckreiz in Nase und Augen,<br />

• Fließschnupfen und Augentränen,<br />

• Hustenreiz, Luftnot,<br />

• Schockzustand, zum Beispiel während einer OP.<br />

Die Diagnosestellung einer Latexal lergie sollte dem<br />

erfahrenen Allergologen überlassen bleiben. Stellt<br />

sich der Verdacht einer durch den Beruf erworbenen<br />

Latexallergie, so muss eine Anzeige über eine<br />

Berufskrankheit bei der zuständigen Berufsgenossenschaft<br />

erfolgen.<br />

Bei einer klinisch erkennbaren Latexallergie muss<br />

der direkte Hautkontakt zu latexhaltigen Materialien<br />

vermieden werden. Personen, die an einer<br />

Latexallergie der Atemwege leiden, sollten Räume<br />

meiden, in de nen Latexhandschuhe häufig an- und<br />

ausgezogen werden. Latexproteine können sich an<br />

das Handschuh puder binden und somit über die<br />

Luftverwirbelung auf rein inhalativem Weg Beschwerden<br />

auslösen. Bei Personen, die auf das Tragen von<br />

Handschuhen angewiesen sind, bie ten sich folgende<br />

Möglichkeiten der Allergenmeidung an:<br />

• Plastik- oder Baumwollhandschuhe können<br />

unter den Latexhandschuhen getragen werden.<br />

• Latexfreie Handschuhe benutzen.<br />

• Im Fall einer berufsbedingten Latexallergie kann<br />

ein Arbeitsplatzwechsel nötig werden.<br />

Die physikalisch<br />

ausgelöste „Allergie“<br />

Manche Menschen sind gegenüber physikalischen<br />

Reizen wie Hitze, Kälte, Licht oder auch Druck<br />

(mecha nischer Reiz) besonders empfindlich. Da<br />

aber, wie beschrieben, eine Allergie auf einer<br />

Antigen-Antikörper-Reaktion beruht, kann es sich in<br />

solchen Fällen nicht um eine echte Allergie handeln,<br />

weil die physikalischen Faktoren ja keine Antigene<br />

sind. Da physikalische Reize aber Reaktionen<br />

auslösen können, die denen einer Allergie zum<br />

Verwechseln ähnlich sind, hat sich der Begriff<br />

„Pseudoallergie“ oder „physikalisch ausge löste<br />

Allergie“ eingebürgert.<br />

Wenn auch nicht bekannt ist, über welche Mechanismen<br />

physikalische Reize zu schuppenden und<br />

nässenden Hautrötungen, zu Bläschen, Pus teln,<br />

Knötchen und großflächigen Rö tungen, zu Hautverfärbungen<br />

und Juckreiz führen können, so kann man<br />

doch annehmen, dass auch hier die Freisetzung von<br />

Mediatoren, besonders von Histamin, durch die physikalischen<br />

Reize die krankhafte Reaktion erzeugt.<br />

18<br />

Latex ist überall:<br />

Im Alltagsbereich:<br />

Luftballons, Kondome, Pessare, Gummibälle,<br />

Gummibänder, Schuhe, Radiergummis, Reifen,<br />

Matratzen, Dispersionsfarbe, Textilien mit<br />

Stretch effekt, BHs, Klebegummierung auf Briefmarken,<br />

Autotür- und Fensterdichtungen.<br />

Im medizinischen Bereich:<br />

Sterile und nicht sterile Handschuhe, Fingerlinge,<br />

Endotrachealtuben, Beatmungsmasken,<br />

Pflaster, Kompressionsstrümpfe, Blasenkatheter.<br />

Lichtreaktionen,<br />

„Sonnenallergien“<br />

Sonnenbestrahlung führt bei nicht allergischen<br />

Menschen zu einer Bräunung der Haut, bei zu langer<br />

Bestrah lung zu einem Sonnenbrand. Fieber und<br />

Krankheitsgefühl können dabei auftreten.<br />

Von einer Sonnen- oder Photoallergie wird gesprochen,<br />

wenn ein Mensch Sonnenlicht zunächst normal<br />

vertragen hat und plötzlich auf die gleiche Sonneneinstrahlung<br />

mit Entzündungs reaktionen, Quaddelbildung<br />

und Juckreiz reagiert.<br />

Es gibt zwei Formen der Photoallergie. Besonders bei<br />

Kindern tritt eine leichte Form der Bläschen bildung<br />

auf, die im Erwachsenenalter verschwindet, wobei<br />

Jungen häufiger betroffen sind als Mädchen. Die<br />

Hauterscheinungen bestehen aus kegelförmig zulaufenden,<br />

blassroten Hauterhebungen oder kleinen<br />

Bläs chen, die denen der Windpocken ähneln können.<br />

Neben dieser leichten Form einer Photoallergie<br />

gibt es auch groß flä chige Hautreaktionen, die mit<br />

großen Blasenbildungen einhergehen und nach der<br />

Abheilung Narben hinterlassen können. Daneben<br />

können sogar Allgemeinreaktionen bis zum Schock<br />

auftreten. An der Haut sind natürlicherweise zuerst

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