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Novadis vor Neetha ! - Vinsalts DSA-Service

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wurden diese Spekulationen<br />

noch dadurch, dass sich<br />

während des Banketts tatsächlich<br />

die zwei großen Wortführerinnen<br />

beider Parteien, Comtessa<br />

Irionya und Comtessa<br />

Rondriana, mit Daria zusammensetzten<br />

und über nicht<br />

näher Bekanntes redeten. Als<br />

einzige weitere Unentschiedene<br />

im Kampf der großen Parteien<br />

war aber auch Cavalliera Thalionmel<br />

della Pena von Gerrich<br />

besonders heiß umworben.<br />

Bedrückende Stille herrschte<br />

dagegen zwischen den beiden<br />

ehemaligen Freunden Traviano<br />

und Reon – ja, einige der Anwesenden<br />

wollen sie sogar missgünstige<br />

Blicke austauschen<br />

gesehen haben.<br />

Von des Gransignore Wahl und<br />

dem Auseinandergehen im Streite<br />

Kurz nach dem Mittag eröffnete<br />

Gransignora Nita dann ihre<br />

tatsächlich letzte Sitzung, stand<br />

nach den Vorgeplänkeln des<br />

Vormittags doch endlich die<br />

Wahl des neuen Landherren an.<br />

Abgestimmt wurde gemäß alter<br />

Tradition nacheinander und<br />

offen, wobei die Träger niedrigerer<br />

Titel den Anfang zu<br />

machen hatten – in diesem Fall<br />

waren es die ob des noch ausstehenden<br />

Duells nach wie <strong>vor</strong><br />

nicht versöhnten Cavallieri<br />

Romualdo und Zodian.<br />

Romualdo, Cavalliere von<br />

Gygenna, stimmte erwartungsgemäß<br />

»Für Reon!«, wie auch<br />

Zodian für die Signorie Torrini,<br />

Bellarahja für Cindano und<br />

Odina für Ayrn ihre Stimmen<br />

mit einem jeweiligen »Für Traviano!«<br />

wenig überraschend<br />

dem jungen Signore von Urbet<br />

gaben. Mit Spannung wurde<br />

dagegen das Votum Gerrichs<br />

erwartet, das beiden Parteien<br />

bisher weder sonderlich nah<br />

noch fern gewesen zu sein schien.<br />

Mit einem deutlichen »Für<br />

Traviano!« deckte Cavalliera<br />

Thalionmel ihre Präferenz jetzt<br />

auf und machte dadurch<br />

zugleich klar, dass ein Sieg<br />

Reons gegen die Stimmen Travianos<br />

selbst und des Grafen<br />

nicht mehr möglich war. Allein<br />

die Stimme der sich mittlerweile<br />

in der ihr geschenkten Aufmerksamkeit<br />

sonnenden Comtessa<br />

Daria vermochte nunmehr<br />

über den Sieg Travianos<br />

oder ein Patt im ersten Wahlgang<br />

zu entscheiden.<br />

Beinahe schon überhört wurde<br />

dagegen das absehbare Votum<br />

»Für Reon!« der Marvinko-Gegnerin<br />

Signora Usvina Berlinghân<br />

von Alicorno, dem sich<br />

auch Signore Drago di Salsavûr<br />

anschloss. Der Torese-Sohn<br />

selbst glich mit dem laut verkündeten<br />

»Für mich!« zum<br />

Zwischenstand von 4:4 aus,<br />

be<strong>vor</strong> sich Traviano mit demselben<br />

Votum – freilich auf sich<br />

bezogen – wieder in Führung<br />

brachte. Spätestens jetzt waren<br />

alle Augen auf Comtessa Daria<br />

gerichtet, die sich mit einer<br />

Stimme für Reon womöglich<br />

einen Patt im ersten Wahlgang<br />

hätte sichern können, sich<br />

stattdessen aber enthielt! Trotz<br />

einiger Unruhe und Verwunderung<br />

ob dieses dem Worte nach<br />

unentschiedenen Votums war<br />

die Entscheidung damit gefallen.<br />

Der schloss sich wohl auf Anraten<br />

Rondrianas dann auch die<br />

zunächst noch sichtlich verwirrte<br />

Erz-Rätin Isida an,<br />

indem sie "Für Traviano!"<br />

stimmte und damit das nach<br />

den Auseinandersetzungen des<br />

vergangenen Tages doch arg<br />

strapazierte Verhältnis zwischen<br />

den ya Torese und den Urbet-<br />

Marvinko vielleicht ein wenig<br />

zu beschwichtigen erhoffte.<br />

Vervollständigt wurde der<br />

Wahlgang danach nurmehr<br />

vom Votum der Altgräfin<br />

Irionya, die, nachdem sie der<br />

Comtessa Rondriana anerkennend<br />

zunickte, mit ihrem "Für<br />

den Gransignore Traviano!" das<br />

Ergebnis am Ende deutlicher<br />

aussehen ließ, als es eigentlich<br />

war. Die Feststellung Nitas, Signore<br />

Traviano sei mit sieben<br />

von zwölf Stimmen bei einer<br />

Enthaltung zum neuen Gransignore<br />

gewählt worden, war<br />

zugleich ihre letzte Amtshandlung<br />

als Landherrin der Einhornlande.<br />

Als erste Gratulantin Travianos<br />

trat alldieweil bereits die augenscheinlich<br />

hocherfreute Comtessa<br />

Udora auf, die Schwester<br />

seiner verstorbenen Mutter.<br />

Comtessa Irionya sprach dazu<br />

einen Segen auf die gute Nachbarschaft<br />

der Domäne Urbet<br />

und der Mark Silas sowie der<br />

gesamten Grafschaft Sikram<br />

aus, dem sich Rondriana und<br />

Isida für Ari<strong>vor</strong>za bzw. Terubis<br />

anschlossen, be<strong>vor</strong> erstere der<br />

zweiten sogleich den Wunsch<br />

zum Aufbruch bedeutete.<br />

Kurze Worte wechselten die<br />

beiden Ari<strong>vor</strong>erinnen auch mit<br />

Hochwürden Bassanio noch<br />

und traten dann die Rückreise<br />

in die Rondrastadt an.<br />

Bereits unter dem Vorsitz Travianos<br />

fand anschließend die<br />

Wahl der neuen Hofcanzellaria<br />

statt, bei der sich die bereits<br />

kommissarisch als Verwalterin<br />

eingesetzte Odina gegen die<br />

Kandidatur des streitbaren<br />

Romualdo durchsetzte.<br />

Obwohl eine genauere Bestätigung<br />

fehlt – hier stellte sich seitens<br />

der Anwesenden wiederum<br />

eine Mauer des Schweigens auf<br />

– scheint die derart auf die<br />

Spitze getriebene Enttäuschung<br />

der Torese-Partei diese dazu<br />

bewogen zu haben nahezu einhellig<br />

der Stadt Urbet den<br />

Rücken zuzukehren. Dabei soll<br />

während der sofortigen Abreise<br />

Cavalliere Romualdos, Signore<br />

Reons und Signora Usvinas<br />

auch das eine oder andere<br />

unschöne Wort gefallen sein.<br />

Lediglich der besonnene Signore<br />

Drago di Salsavûr hat neben<br />

42<br />

den Sympathisanten Travianos<br />

an der Verabschiedung der<br />

alten Gransignora Nita teilgenommen,<br />

die noch am selben<br />

Abend mit ihrem Sohn Ulim<br />

den Weg nach Vinsalt antrat,<br />

wo sie demnächst zu Hofe wieder<br />

öfter in der Nähe ihres Bruders,<br />

des Marchese Nitor zu<br />

sehen sein dürfte.<br />

Ein Ausblick<br />

Auf dem Cron-Convent im<br />

Hesinde wurde Gransignore<br />

Traviano im Amt des Hohen<br />

Schöffen am Horas-Hof, das<br />

Signora Yasmina bis zu ihrem<br />

Tode bekleidete, bestätigt. Nach<br />

wie <strong>vor</strong> ist aber unklar, welchen<br />

Zielen sich der so schnell vom<br />

Erb-Signorino zum Gransignore<br />

aufgestiegene Spross des<br />

Hauses Urbet-Marvinko widmen<br />

wird, und welches<br />

Geschick er dabei an den Tag<br />

zu legen vermag. Auch einige<br />

Wochen nach der Zusammenkunft<br />

der Einhornlande bleiben<br />

indessen die Fronten zwischen<br />

den Torese-Anhängern<br />

und den Parteigängern der<br />

Marvinkos aufgerissen – insbesondere<br />

zwischen Urbet und<br />

Aldan, den Residenzstädten<br />

Travianos und Reons herrscht<br />

eisiges Schweigen. Auch die<br />

Cavallieri Zodian und Romualdo<br />

sind bisher nicht dahingehend<br />

übereingekommen, sich<br />

gegenseitig Satisfaktion zu<br />

gewähren und werfen sich stattdessen<br />

– jeder dem Anderen –<br />

Feigheit <strong>vor</strong>.<br />

Dazu dürfen Unmutsbekundungen<br />

der Landbevölkerung<br />

im Süden der Domäne, der Signorie<br />

Gerrich, als erste Anzeichen<br />

eventuell kommender<br />

Bauernaufstände aufgefasst werden<br />

– wohl auch deshalb lässt<br />

Gransignore Traviano mittlerweile<br />

weitere Truppen für den<br />

Schutz der Domäne ausheben<br />

…<br />

Armin Bundt

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