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Novadis vor Neetha ! - Vinsalts DSA-Service

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Städten am Yaquir und am<br />

Meer der Sieben Winde, so war<br />

es zu Gerons Zeiten im Zentrum<br />

des Reiches.<br />

Wenn das von Lesié entdeckte<br />

Grab wirklich das von Geron<br />

wäre, dann hätte das ernsthafte<br />

Folgen. Eine Tempelschließung<br />

in Shenilo käme natürlich<br />

nicht in Frage. Nach der<br />

Bekanntmachung des Grabfundes<br />

schickte Lesié einen Boten<br />

nach Ari<strong>vor</strong> zum Meister des<br />

Bundes. Außerdem führte er<br />

eine kleine Gruppe Freiwilliger<br />

zu dem Grab, damit keine<br />

Grabräuber sich an den heiligen<br />

Gebeinen vergehen konnten.<br />

Und diese armen Freiwilligen<br />

mußten wahren Heldenmut<br />

beweisen: binnen<br />

kurzem hatte<br />

sich die Nachricht<br />

von Gerons Grab in<br />

der Umgebung verbreitet.<br />

Altgediente<br />

Krieger kamen, um<br />

am Grab zu beten,<br />

die Rondrageweihten<br />

aus Pertakis<br />

kamen ebenfalls,<br />

um die Gebeine<br />

unter ihre Obhut zu bringen,<br />

was ihnen jedoch verwehrt<br />

wurde. Des Nachts versuchten<br />

Grabräuber, an die Knochen zu<br />

gelangen, doch all diese Versuche<br />

konnten die heldenhaften<br />

Hüter des Grabes vereiteln. Die<br />

stetig wachsende Pilgerschar<br />

wurde alsbald von fliegenden<br />

Händlern, Souvenirverkäufern<br />

und leichten Mädchen ergänzt,<br />

die hier eine Gelegenheit sahen,<br />

zu Geld zu kommen. Nach<br />

etwa zwei Wochen traf die<br />

Geweihte Andima von Gareth,<br />

Abgesandte aus Ari<strong>vor</strong>, in<br />

Shenilo ein, um den Fund zu<br />

begutachten und zu bewerten.<br />

Doch als sie die Gebeine in<br />

dem geöffneten Grab sehen<br />

wollte, gab es große Aufregung!<br />

Sie waren verschwunden! Die<br />

Hüter konnten das Verschwinden<br />

aber rasch aufklären. Die<br />

Hunderte Pilger ziehen diese<br />

Tage nach Pertakis<br />

leicht dahin gesagten Worte<br />

Andimas, dass sie die Gebeine<br />

Gerons vielleicht nach Ari<strong>vor</strong><br />

überführen wolle, hatte bei<br />

Lesié zu einer Kurzschlusshandlung<br />

geführt. Er hatte in<br />

der Nacht die Gebeine entwendet<br />

und im sheniloer Rondratempel<br />

sicher versteckt.<br />

Schließlich konnte die Untersuchung<br />

aber doch vonstatten<br />

gehen. Die Gebeine wurden<br />

sorgfältig untersucht, ebenso<br />

das Türmchen, das, wie man<br />

feststellte, die Krönung eines<br />

veritablen Grabhügels darstellte.<br />

Zweifelsfrei handelte es sich<br />

um die Gebeine eines Kriegers,<br />

der Rondra alle Ehre gemacht<br />

hatte und das Alter des Grabes<br />

konnte durchaus<br />

hinkommen.<br />

Jedoch der letzte<br />

Beweis, dass es sich<br />

um Gerons Grab<br />

handelte, konnte<br />

nicht erbracht werden.<br />

Ein Hauch<br />

von Zweifel blieb.<br />

So lautete das<br />

Urteil der Abgesandtenschließlich,<br />

dass es sich um das Grab<br />

eines Heiligen handele, wenn<br />

auch nicht um das Gerons.<br />

Außerdem wurde die<br />

Schließung des Rondratempels<br />

zu Shenilo rückgängig<br />

gemacht. Lesié konnte also in<br />

Shenilo bleiben.<br />

Doch für das einfache Volk<br />

und die Rondragläubigen stand<br />

fest, dass es sich um Gerons<br />

Grabhandelte, mochte die<br />

Abgesandte aus dem fernen<br />

Ari<strong>vor</strong> das auch anders sehen.<br />

Und die Wunder, die sich in<br />

der kurzen Zeit ereignet hatten,<br />

ein zerbrochenes Schwert war<br />

wieder eins geworden und eine<br />

nicht heilenwollende Wunde<br />

schloss sich, taten ihren Anteil<br />

daran, den Strom der Pilger<br />

anwachsen zu lassen.<br />

Ralf D. Renz<br />

39<br />

Selemie am Horashof?<br />

Haltlose Vorwürfe gegen Altezza Aldare<br />

Nach den letzten Spekulationen<br />

um die Thronfolge im<br />

Horasreich, tauchen nun die<br />

wildesten und wüstesten<br />

Gerüchte und Anschuldigungen<br />

auf, zweifelsohne genährt<br />

von mißgünstigen ausländischen<br />

Mächten oder finsteren<br />

Intriganten am Hof.<br />

Als designierter Thronfolgerin<br />

steht Kronprinzessin Aldare im<br />

Mittelpunkt der Anfeindungen.<br />

Und ein Punkt <strong>vor</strong> allen<br />

anderen war in den vergangenen<br />

Wochen Ursache für wilde,<br />

haltlose Spekualtionen: ihre<br />

Ehe mit dem Kaiserdrachen<br />

Shafir, die in der Geburt von<br />

Khadan Varsinion einen Höhepunkt<br />

erfuhr. Hier nun greift<br />

der Vorwurf: Aldare treibe Selemie<br />

mit dem Drachen!<br />

Be<strong>vor</strong> wir uns diesem Punkt<br />

widmen, laßt uns einen Blick<br />

auf die Auswirkungen werfen,<br />

sollte der Vorwurf Bestätigung<br />

finden. Selemie ist ein Verbrechen<br />

wider die Götter und die<br />

Natur und wird entsprechend<br />

hart bestraft: Aldare käme für<br />

den Rest ihres Lebens hinter<br />

Klostermauern, wo sie Buße<br />

täte, wenn sie nicht gleich auf<br />

dem Scheiterhaufen landete.<br />

Ihrem Drachensproß, fast<br />

schon einer Chimäre gleichzusetzen,<br />

wäre der Tod gewiß und<br />

nur Prinz Shafir käme ungeschoren<br />

davon, alleine, weil<br />

niemand in der Lage wäre, ihn<br />

zur Rechenschaft zu ziehen.<br />

Auf diese Weise wären Aldare<br />

und ihr Sohn als potentielle<br />

Thronfolger ausgeschaltet. Eine<br />

Anklage von außerordentlicher<br />

Tragweite also. Doch wie sieht<br />

es in Wirklichkeit aus?<br />

Selemie bedeutet geschlechtlichen<br />

Verkehr mit Tieren. Das<br />

Wort leitet sich von der Stadt<br />

Selem ab. Einst eine reiche<br />

tulamidische Stadt, in der die<br />

Menschen vom Glauben an die<br />

Götter abgefallen waren und all<br />

ihre Gebote in den Schmutz<br />

traten, wurde sie zu einem<br />

Sinnbild des Wahnsinns, nachdem<br />

die göttliche Strafe sie<br />

1386 HE in Form eines gewaltigen<br />

Kometen traf, der in die<br />

Bucht von Selem einschlug<br />

und eine gewaltige Flutwelle die<br />

Stadt überschwemmte. Die<br />

durch Selemie entstandenen<br />

Mißgeburten aber leben immer<br />

noch unter den Namen einst<br />

mächtiger Familien in zerfallenden<br />

Palästen.<br />

Doch zurück in die gleißende<br />

Metropole des göttlichen<br />

Horas. Offenbar steht und fällt<br />

der Vorwurf der Selemie mit<br />

der Einstufung Prinz Shafirs:<br />

ist der Drache ein Tier oder<br />

nicht? Offenbar ist er nicht ein<br />

stumpfsinniges tobrisches<br />

Schaf. Er ist intelligent wie ein<br />

Mensch, Elf oder Zwerg. Und<br />

gegen eine Verbindung zwischen<br />

Elf und Mensch ist ja<br />

nichts einzuwenden. Vor allem<br />

aber: Es gibt ein göttliches Vorbild<br />

für die Verbindung mit<br />

einem Drachen: Rondra selbst<br />

verband sich mit dem Hohen<br />

Drachen Famerlor und gebar<br />

Kor. Der zu ziehende Schluß<br />

ist eindeutig: Shafir ist kein<br />

Tier und das göttliche Vorbild<br />

der Herrin Rondra bezeugt,<br />

dass der Vorwurf der Selemie<br />

ein falscher ist.<br />

Wieder einmal zeigt es sich,<br />

dass bei genauer Betrachtung<br />

die falschen Anschuldigungen<br />

und Gerüchte sich unter dem<br />

richtenden Lichte der Praios’<br />

auflösen wie Nebeldunst am<br />

Morgen. Ein weiterer Beweis<br />

dafür, dass die Götter wohlwollend<br />

auf die künftige Aldare-<br />

Horas herabblicken. RR

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