Novadis vor Neetha ! - Vinsalts DSA-Service
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verständlich an den Comto<br />
Romeroza auszahlen, wie Ibey<br />
nach Rücksprache erklärte.<br />
Welch Ironie der Geschichte<br />
war es da, dass gerade Comto<br />
Barjed, der in der Verhandlung<br />
als Hauptzeuge des Staatsadvokaten<br />
auftrat, diese Güter ersteigerte…<br />
Ebenso wie das erste zu versteigernde<br />
Objekt, sollte das letzte<br />
für Aufsehen sorgen – handelte<br />
es sich doch hierbei um nichts<br />
geringeres als die Burg Tannwacht!<br />
Um diese Burg liefern<br />
sich derzeit das Königreich<br />
Almada und das Herzogtum<br />
Nordmarken einen veritablen<br />
Streit. Deutet man die Aussagen<br />
einzelner Adliger aus den<br />
Nordmarken richtig, wären sie<br />
sogar bereit in dieser Frage den<br />
Reichsfrieden zu brechen – was<br />
natürlich bei den Almadanis<br />
nicht auf Gegenliebe stieße.<br />
Nachdem jedoch die Burg<br />
Tannwacht schon einmal an<br />
diesem Tage Thema war, denn<br />
während die Addenda zum<br />
Handelsvertrage diskutiert wurden,<br />
erreichte ein Bote des kaiserlichen<br />
Reichsgerichtes zu<br />
Gareth die Landstadt Venga<br />
und es wurde ein Beschluss des<br />
Gerichtes verkündet - welches<br />
dieses nach eingehender Beratung<br />
(von ca. acht Monden)<br />
gefasst hatte – in dem es sich<br />
für nicht zuständig erklärte…<br />
Und somit konnte nun also am<br />
Abend die Burg anscheinend<br />
versteigert werden – was sowohl<br />
auf almadaner als auch auf<br />
nordmärker Seite für Verwirrung,<br />
Aufregung und Tumulte<br />
sorgte. Auf die gestrenge Frage,<br />
wer sich denn erdreisten würde<br />
die Burg zu versteigern, konnte<br />
der arme Auktionator nur<br />
erklären, dass eine gewisse<br />
Dame Shahane al’Kasim das<br />
Gebot eingereicht hätte und<br />
das ganze durch ein Schreiben<br />
der Puniner Canzlei bestätigt<br />
sei. Da ging ein Raunen durch<br />
die Menge – und man bot sich<br />
ein Bietgefecht, bei dem jedoch<br />
die zahlen- und dukatenmäßig<br />
deutlich unterlegenen Nordmärker<br />
den Kürzeren zogen,<br />
be<strong>vor</strong> dann die Burg für 4275<br />
Dukaten an einen der Schöffen<br />
des Prozesses, genauer gesagt an<br />
Esquirio Basileos von Grötz-<br />
Windehag-Garlischgrötz, ging.<br />
Wendungen…<br />
Noch während die Auktion im<br />
vollen Gange war, trat mit<br />
einem Male jedoch der Graf<br />
von Ask herfür, bat den Meister<br />
Ibey um Entschuldigung für<br />
die Unterbrechung – und teilte<br />
sodann den Anwesenden im<br />
keinen Widerspruch erwartenenden<br />
und erlaubenden Ton<br />
des bornischen Bronnjaren<br />
mit, ihm wäre zu Ohren<br />
gekommen, dass wichtige und<br />
für den Sachverhalt von immanenter<br />
Bedeutung stehende<br />
Dokumente, Beweise und Zeugen<br />
sich neu eingefunden hätten<br />
– und nachdrücklich würde<br />
er jene ersuchen, in deren<br />
Besitz sich diese Dokumente<br />
befanden, <strong>vor</strong>zutreten und ihr<br />
Wissen zu aller Kenntnis zu<br />
bringen. Sodann trat tasächlich<br />
der Gransignore Traviano<br />
Nepolemo Seneb von Urbet-<br />
Marvinko her<strong>vor</strong> und er präsentierte<br />
tatsächlich Beweise,<br />
welche dem Vernehmen nach<br />
vom Staatsadvocaten höchstselbst<br />
unterschlagen worden<br />
sein sollen und welche ihm<br />
jüngst übergeben worden<br />
waren.<br />
Aus diesen Aussagen und<br />
Dokumenten ging her<strong>vor</strong>, dass<br />
der Comto Orsino Romeroza<br />
keinesfalls so schuldig zu sein<br />
schien, wie es sich nach der<br />
Gerichtsverhandlung erwiesen<br />
hatte. Stattdessen wurde der<br />
Staatsadvocat stark belastet.<br />
Aus den Briefen ging her<strong>vor</strong>,<br />
dass dieser in Zusammenarbeit<br />
mit einer gewissen Zisia von<br />
Paquirella, die eine Kammerzo-<br />
fe Cronprinzesin Aldares(!) ist,<br />
dafür Sorge getragen hätte, dass<br />
Comto Romeroza der Prozess<br />
gemacht worden war! Auch die<br />
Glaubwürdigkeit des besten<br />
Zeugen der Anklage, Comto<br />
Barjed della Tegalliani, wurde<br />
durch diese Schreiben stark ins<br />
Wanken gebracht.<br />
Ein wahrer Tumult entstand,<br />
die Freilassung des Comto<br />
Romeroza wurde verlangt,<br />
sowie ein neuerlicher Prozess.<br />
Doch be<strong>vor</strong> das Geschehen ins<br />
Chaos münden konnte, erschien<br />
Prinzessin Salkya! Stante<br />
pede sanken die Anwesenden<br />
auf die Knie und schauten ehrfürchtig<br />
zur horaskaiserlichen<br />
Prinzessin auf, die mit ernster<br />
Miene den Ratssaal betrat. Es<br />
wurde so ruhig, man hätte<br />
sogar ein Oppsteinchen zu<br />
Boden fallen hören können.<br />
Offensichtlich bereits über die<br />
Vorgänge im Saal informiert,<br />
verfügte sie die sofortige Freilassung<br />
des Comto Romeroza<br />
und überstellte den Angeklagten<br />
(denn dies ist er bis zur<br />
Klärung des Falles durch das<br />
zuständige Appellationsverfahren)<br />
der Obhut des almadanischen<br />
Landvogtes Ansvin<br />
Romualdo Ferbras von<br />
Al’Muktur. Dieser sollte den<br />
Angeklagten in der Feste<br />
Al’Muktur arretieren, bis eine<br />
endgültige Klärung des Falles<br />
erfolgt sei.<br />
Obwohl dies keineswegs einen<br />
Freispruch für den Comto<br />
Romeroza bedeutete, war dieser<br />
– der inzwischen auch im Ratssaal<br />
zugegen war – ob der jüngsten<br />
Entwicklungen frohen<br />
Mutes. So ersteigerte er dann in<br />
der Auktion z.B. die Replik des<br />
Horaskranzes des Jahres 42<br />
Murak, den er sich siegessicher<br />
aufsetzte. Auf die spöttische<br />
Frage, wie er denn gedenke, dies<br />
zu bezahlen, antwortete er nur,<br />
dass ja anscheinend sein Palazzo<br />
in Alt-Bosparan für über<br />
2000 Dukaten versteigert wor-<br />
26<br />
den sei. Er fügte auch an, dass<br />
er sich überhaupt wundert, wer<br />
für diese »drittklassige Bruchbude<br />
in der Nähe der Totenfelder«<br />
2000 Dukaten ausgibt…<br />
Phecadi in Flammen<br />
Nach der Auktion klang die<br />
Warenschau aus, doch sollte<br />
nicht verschwiegen werden,<br />
dass daraufhin den Gästen aus<br />
ganz Aventurien ein ganz<br />
besonderes Schauspiel geboten<br />
wurde: So wurden die Lüster<br />
im Ratssaal gelöscht, so dass es<br />
angesichts der fortgeschrittenen<br />
Stunde dunkel wurde – doch<br />
nicht lange, denn kurz darauf<br />
stand der Phecadi in Flammen!<br />
Dies konnte man vom Tafelberg,<br />
auf dem ja die Oberstadt<br />
von Venga liegt, gut<br />
überblicken!<br />
Die Gilde der Kaufmannsleute<br />
zu Venga hatte sich anlässlich<br />
der Warenschau dazu entschieden,<br />
dieses phexgefällige Ereignis<br />
mit einem gar farbenprächtigen<br />
Feuerwerk zu feiern, welches<br />
von einer kleinen Sandbank<br />
im Phecadi aus gestartet<br />
wurde. Und so wurde der dunkle<br />
Abendhimmel mit leuchtenden<br />
Farben und Mustern<br />
erhellt, welche von den erstaunten<br />
Gästen und Bewohnern<br />
Vengas mit deutlichen Beifallsbekundungen<br />
begrüßt wurde.<br />
Fürwahr, ein wahrhaft schönes<br />
Ende, das diese Handelsmesse<br />
dann doch noch – nach einigen<br />
Irrungen – genommen hatte.<br />
Wenn nun noch der Marschall<br />
Ancuiras Alfaran vollständig<br />
genesen ist und die Schuldfrage<br />
endgültig geklärt wird, – kann<br />
man sich beruhigt zurücklehnen<br />
und feststellen, dass Handel<br />
und Wandel zwischen beiden<br />
Yaquirkronen zu einem<br />
stetigen Frieden führt und<br />
führen wird!<br />
Jens Matheuszik<br />
mit Dank an Andree Hachmann,<br />
Felix Füzi et al.