06.12.2012 Aufrufe

Novadis vor Neetha ! - Vinsalts DSA-Service

Novadis vor Neetha ! - Vinsalts DSA-Service

Novadis vor Neetha ! - Vinsalts DSA-Service

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Für den Staatsadvocaten selbst<br />

waren die Zeugen nicht von<br />

Belang, und so hätte Comto<br />

Romeroza diese selbst anhören<br />

müssen – doch da dieser dies<br />

nicht formell ankündigte und<br />

beantragte, konnten die Zeugen,<br />

unter ihnen der Gransignore<br />

von Urbet, nicht mehr<br />

gehört werden – was natürlich<br />

bei den Rechtsunkundigen im<br />

Saale für Aufsehen sorgte.<br />

An dieser Stelle neigte sich<br />

Erlan Sirensteen von Irendor<br />

zu mir rüber und flüsterte mir<br />

ins Ohr: »Seht ihr, was ich<br />

Euch heute morgen sagte, hat<br />

sich nun bestätigt. Er hätte ja<br />

zu mindestens anfragen können,<br />

ob ihm – angesichts seiner<br />

finanziellen Situation – ein<br />

Studiosus der Vinsalter Rechtsschule<br />

verteidigen könne, denn<br />

diese müssen solche Verteidigungen<br />

ja <strong>vor</strong> Abschluss der<br />

letzten Prüfung nachweisen.«<br />

Doch der Widerstand Comto<br />

Romerozas war noch nicht<br />

gebrochen! In einem letzten<br />

Akt der Verzweiflung sah sich<br />

der Angeklagte im Gerichtssaal<br />

um und als er die Rahja-<br />

Geweihte Miréîà von Culming<br />

erblickte, hellte sich sein<br />

Gesicht auf. Noch be<strong>vor</strong> die<br />

Gardisten eingreifen konnten,<br />

eilte er zu ihr, kniete nieder,<br />

ergriff ihre Hand und leistete<br />

einen heiligen Eid auf RAHja<br />

und die anderen Götter! Wenn<br />

alles andere nichts nützte, sollte<br />

dies seine Unschuld beweisen!<br />

Dies sorgte bei einigen<br />

Zuschauern im Gerichtssaal für<br />

Verwunderung und Aufsehen,<br />

zeigte dies doch vermeintlich,<br />

dass der Angeklagte unschuldig<br />

sei, denn – um eine Kauffrau<br />

aus Venga zu zitieren – »wer<br />

schwört schon einen Eid, wenn<br />

er lügt?« Doch umso erschütterter<br />

war die gute Kauffrau, als<br />

man ihr erklärte, dass viele Verbrecher<br />

so verderbt sind, dass<br />

sie einen solchen Schritt wagen<br />

würden, ganz gleich welche<br />

Konsequenzen sie aus Alveran<br />

zu fürchten hätten. Jemandem,<br />

der <strong>vor</strong> einem Attentat auf kaiserliches<br />

Blut nicht zurückschrecke,<br />

sei ein solcher Frevel<br />

mit Sicherheit zuzutrauen.<br />

Dennoch zog sich das Gericht<br />

ungerührt zur Beratung zurück<br />

und kam nach einer längeren<br />

Beratungsphase wieder in den<br />

Gerichtssaal zurück und<br />

Colombino von Farsid-Vinsalt<br />

verkündete das Urteil:<br />

»Das hohe Gericht hat im<br />

Namen PRAios für Recht<br />

befunden: Comto Romeroza ist<br />

schuldig, einen sinistren und<br />

heimtückischen Anschlages<br />

geplant und durchgeführt.<br />

Auch wenn der Plan sein Ziel,<br />

den Göttern sei’s gedankt,<br />

nicht erreichte, spricht uns die<br />

Verwendung eines heimtückischen<br />

Giftes und der Einbezie-<br />

hung zwielichtiger Personen<br />

von einem verderbten Charakter,<br />

welche seine Energien auf<br />

das Hämmern an den Grundfesten<br />

der Reiche, Deres und<br />

Alverans verwandte. Darob<br />

spreche ich euch schuldig, des<br />

zwiefach versuchten Mordes<br />

und des Hämmerns an den<br />

Grundfesten göttlicher und<br />

menschlicher Ordnung. Ich<br />

verfüge darob, dass ihr auf<br />

23<br />

zwölf mal zwölf Monde auf die<br />

Insel Hylailos ins Merymakon<br />

verbracht werdet, um dort Eure<br />

Untaten <strong>vor</strong> dem gleißenden<br />

Angesicht des Herren PRAios<br />

zu büßen.<br />

Die Sitzung ist geschlossen!«<br />

Noch be<strong>vor</strong> der Richter und<br />

die Schöffen den hohen Saal<br />

verließen, fügte jedoch Bernhelm<br />

von Sturmfels eilfertig<br />

hinzu, dass das Urteil mit 3:2<br />

Stimmen gefällt wurde, was<br />

sogleich für Diskussionsstoff<br />

sorgte. Anhand der Prozessführung<br />

waren sich eigentlich<br />

alle Adligen einig, dass sich der<br />

Richter für die Schuld des<br />

Angeklagten entschieden hatte<br />

– aber wie hatten wohl die vier<br />

Schöffen votiert? Bekanntlich<br />

ist z.B. der Comto Schatzcanzler<br />

kein Feind Prinz Timors,<br />

und somit sicherlich eher dazu<br />

geneigt, die Aspekte zu berück-<br />

sichtigen, die für eine<br />

Unschuld des Angeklagten<br />

sprachen. Ob jedoch die Schöffen<br />

aus dem Reiche Rauls bei<br />

einem Timoristen nicht eher<br />

die Schuld als die Wahrheit<br />

suchen, ist doch der Erzherzog<br />

Chababiens keineswegs ein<br />

Kosmopolit wie seine Schwester<br />

Cronprinzessin Aldare Firdayon<br />

– all das muß berücksichtigt<br />

werden, wenn man hier<br />

zu spekulieren versucht. Selbstverfreilich<br />

erklärten die Schöffen<br />

und der Richter selber<br />

nicht, wie sie sich entschieden<br />

hatten – hier gehen Herr PRAios<br />

und Herr BORon einen<br />

einigen Weg in der Rechtsfindung.<br />

Und so erklärte auch ein Junker<br />

Almadas, dass der Comto<br />

Romeroza ein verderbter Frevler<br />

sei – schließlich habe das<br />

hohe Gericht in praiosgefälliger<br />

Art und Weise ihn für<br />

schuldig befunden, und welch<br />

Frevel wäre es obendrein, dass<br />

er versucht durch einen Meineid<br />

auf Rahja seine vermeintliche<br />

Unschuld zu beweisen.<br />

Doch noch war nicht aller Tage<br />

Abend und die Messe sollte<br />

endlich stattfinden!<br />

Ein »überraschender« Vertrag…<br />

Anlass zum Feiern: Der Handelsvertrag von Venga stellt die commerciellen Beziehungen der beiden Reiche auf eine neue Grundlage.<br />

Die Delegationen der Kronen Yaquirias und Almadas konnten nach der Unterzeichnung sich also zurecht beglückwünschen.<br />

Am Nachmittag, so kündete es<br />

der Comto Schatzcanzler<br />

durch die Herolde an, sollte<br />

nun denn ein jeder Mann und<br />

eine jede Frau von Stand und<br />

jede weitere interessierte Person<br />

sich einfinden um einer<br />

Erklärung des Königreiches<br />

Almada und des Königreiches<br />

Yaquiria beizuwohnen.<br />

Es ging natürlich um die Paraphierung<br />

des Handelsvertrages

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!