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Novadis vor Neetha ! - Vinsalts DSA-Service

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In diesem Gewirr hoher und<br />

abscheulich düsterer Häuser<br />

und einstmals pompöser Hinterhöfe<br />

suchen Liebfelder<br />

Romantiker das ‚wahre <strong>Neetha</strong>’.<br />

Die Sonne vergoldet<br />

auf unnachahmliche<br />

Weise die<br />

Wäschegirlanden,<br />

die wie ein Wald<br />

von weißen und gelben<br />

und blauen und<br />

roten Fahnen zwischen<br />

den Häusern<br />

hängen. Doch wenn<br />

ein plötzlicher<br />

Regen den Schmutz<br />

von <strong>Neetha</strong> in eine<br />

schlammige Suppe<br />

verwandelt, fließt sie<br />

dem Fluß durch<br />

Chababbbiata entgegen.<br />

Die stechende<br />

Sonne weckt auch<br />

üble Gerüche und<br />

üble Gewohnheiten.<br />

Die Menschen kippen<br />

die Notdurft<br />

der Nacht morgens<br />

auf die Gasse, dann<br />

schütten sie einen<br />

Eimer Wasser hinterher<br />

und befördern<br />

so alles ein<br />

Stückchen den<br />

Abhang hinunter –<br />

was dann geschieht,<br />

geht sie nichts mehr<br />

an. Doch die Leute<br />

weiter oben machen<br />

es genauso: übelriechender,fliegenumschwärmter<br />

Abfall<br />

bedeckt die Gassen auf ganzer<br />

Länge. Die gleichen Fliegen lassen<br />

sich auf den Gesichtern der<br />

Kinder nieder, die spielend am<br />

Straßenrand sitzen – sie kleben<br />

an den Augenlidern, als gäbe es<br />

Köstlichkeiten auszusaugen.<br />

Die Kinder sehen mit diesen<br />

Fliegentrauben aus, als trügen<br />

sie groteske, gespenstische Masken.<br />

In diesen Gassen konzentriert<br />

sich das verunstaltete, gepeinigte<br />

und trotzdem <strong>vor</strong> Sinnlichkeit<br />

platzende Leben zu einer<br />

Ansammlung von Armut und<br />

Laster, Leidenschaft und hyste-<br />

rischer Lebensgier. Chababbiata<br />

ist schlichtweg ein Tummelplatz<br />

der Schmuggler und kleinen<br />

Gauner, der Taschendiebe<br />

und Zuhälter – der Kinder mit<br />

den kleinen gelblichen Gesichtern,<br />

die auf offener Straße ihre<br />

geschmuggelten Rauschkräuter<br />

verkaufen. Alle <strong>Neetha</strong>ner glauben<br />

zu wissen, daß hier ein<br />

geheimer Tempel des Phex verborgen<br />

liegt, und es gibt keine<br />

Patrouillen irgendeiner Polizei.<br />

Wer mit offenen Augen durch<br />

Chabbabiata geht, findet eine<br />

ekelhafte Mischung aus Verfall<br />

und Gemeinheit, aus herabgekommenen<br />

Häusern und<br />

desolaten Palästen,<br />

in denen<br />

die hochmütigen<br />

und selbstherrlichen<br />

Anführer der<br />

Schmugglerfamilien<br />

wie<br />

Kavaliere leben<br />

und wo zwischenkümmerlichenHandwerkerläden,<br />

Bergen von verfaulendem<br />

Gemüse und<br />

riesigen Hausaltären,<br />

deren<br />

süßlicher<br />

Kitsch anderswo<br />

jeden Glauben<br />

verspotten<br />

würde, sich<br />

dennoch der<br />

Stolz auf diese<br />

Stadt regt.<br />

Schnapsleichen<br />

und andere<br />

Obdachlose<br />

schlafen zu<br />

Dutzenden an<br />

der alten Stadtmauer.<br />

Die<br />

meisten Einwohner<br />

sind<br />

Fischer,<br />

Tagelöhner,<br />

Arbeiter der Manufakturen<br />

und Werften, doch hier kommen<br />

auch Bauernkinder aus<br />

der Provinz, Zedern-Flößer von<br />

den Bergen her und allerlei<br />

Volk aus Übersee zusammen:<br />

gestrandete Seefahrer, gescheiterte<br />

Glücksritter, Auswanderer<br />

von den Zyklopeninseln, die<br />

ihr Glück auf dem Kontinent<br />

suchten. Doch sie fanden –<br />

Chababbiata.<br />

Wer mit offenen Augen durch Chabbabiata geht, findet eine ekelhafte Mischung<br />

aus Verfall und Gemeinheit – und doch regt sich auch hier der Stolz dieser Stadt<br />

16<br />

46. Rahja-Park<br />

In diesem Garten befanden<br />

sich einstmals der Rahja-Tempel<br />

und eine kleine Tanz- und<br />

Musizierschule, die jedoch<br />

beim Erdbeben von 815 BF. in<br />

Flammen aufgingen. Heute<br />

warten in dem verwilderten<br />

öffentlichen Park Prostituierte<br />

auf Freier, und von ihren<br />

Zuhältern kann man auch<br />

Rauschkräuter kaufen.<br />

47. Villa la’ Mandaia<br />

Das <strong>vor</strong>nehme Anwesen mitten<br />

in Chababbiata wirkt wie ein<br />

Fremdkörper. Die meisten Fensterläden<br />

sind geschlossen. Die<br />

zweigeschossige Villa ist rundum<br />

in weiß- und rötlichem<br />

Marmor gebändert. Daneben<br />

schließt die Mauer noch die<br />

Stallungen mit Remise und ein<br />

Haus für Gäste und Gesinde<br />

ein. Die alte Familie la’Mandaia<br />

gehörte zu den Patriziern<br />

der Stadt und betrieb das<br />

renommierte Bankhaus Chababia.<br />

Nach dem Zusammenbruch<br />

der Bank nahm der letzte<br />

Markgraf die Familie in seinen<br />

Dienstadel auf. Doch die<br />

junge Comtessa Sheranya la’-<br />

Mandaia kam tragisch ums<br />

Leben und ihre Schwester<br />

Comtessa Arissa wurde der Verschwörung<br />

gegen den Erzherzog<br />

überführt und auf die Waldinseln<br />

verbannt. Heute<br />

bewohnen nur noch einige alte<br />

Diener der Familie das Anwesen.<br />

48. Herberge Zur grünen Schlange<br />

Die Grüne Schlange ist seit<br />

Generationen Absteige und<br />

Treffpunkt der Hesinde-<br />

Geweihten, ODL-Magier,<br />

Alchemisten und Rechtsschüler.<br />

49. Erzherzögliche Hofschneiderei<br />

<strong>Neetha</strong><br />

Die Hofschneiderei ist ein freistehendes<br />

Bauwerk von etwa

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