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Die Arbeitgeber. Geschäftsbericht - Die Unternehmensverbände im ...

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<strong>Geschäftsbericht</strong><br />

24. Bremer Unternehmerforum<br />

<strong>Die</strong> <strong>Arbeitgeber</strong>.


Inhalt<br />

Vorwort . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 01<br />

24. Bremer Unternehmerforum 2011<br />

Jetzt die Arbeitswelt zukunftsfest gestalten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 02<br />

Impulsvortrag von Brigitte Ederer . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 03<br />

„Für die Unternehmen, für die Region, für unser Land“<br />

<strong>Geschäftsbericht</strong> 2011/2012<br />

Konjunkturelle Entwicklung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14<br />

Arbeitsmarkt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15<br />

Arbeitsrecht . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18<br />

Tarifpolitik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20<br />

Öffentlichkeitsarbeit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22<br />

Interessenvertretung und Gremien<br />

Aktive Interessenvertretung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 25<br />

Mitglieder der Gremien . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26


<strong>Geschäftsbericht</strong> 2011/2012<br />

Vorwort<br />

Sehr geehrte Damen und Herren,<br />

<strong>im</strong> vergangenen Jahr haben sich die <strong>Unternehmensverbände</strong><br />

wieder in vielfältiger Weise für die Interessen<br />

ihrer Mitgliedsverbände und deren Unternehmen in<br />

Bremen und Bremerhaven eingesetzt. Einen Schwerpunkt<br />

nahm dabei der Dialog mit der rot-grünen Regierung<br />

unseres Bundeslandes ein. Ausdruck dessen sind die<br />

sozial- und wirtschaftspolitischen „Positionen zur Bürgerschaftswahl“,<br />

die die <strong>Unternehmensverbände</strong> <strong>im</strong> Mai<br />

2011 erstmals veröffentlichten. Erfreulicherweise wurde<br />

eine zentrale Forderung bereits in den Koalitionsverhandlungen<br />

umgesetzt, indem die Ressorts Arbeit<br />

und Wirtschaft zusammengelegt wurden. <strong>Die</strong>ser Schritt<br />

verbessert den Austausch zwischen diesen wichtigen<br />

Politikfeldern deutlich.<br />

Kritisch setzen sich die <strong>Unternehmensverbände</strong> mit einigen<br />

zentralen Vorhaben des Senats auseinander. <strong>Die</strong>s<br />

betrifft derzeit etwa das geplante bremische Landesmindestlohngesetz.<br />

Ein Mindestlohn für alle mag verführerisch<br />

klingen, er löst jedoch keine Probleme. Im<br />

Gegenteil: Vor allem Geringqualifizierte und Langzeit-<br />

arbeitslose brauchen einen funktionierenden Arbeitsmarkt<br />

für einfache Tätigkeiten, weil Entgelte sich <strong>im</strong>mer nur an<br />

der Produktivität eines Arbeitnehmers orientieren können.<br />

Mindestlöhne ignorieren diese Tatsache, indem sie<br />

Untergrenzen quasi betonieren.<br />

Auch in die aktuelle Diskussion um die Zeitarbeit mischen<br />

sich die <strong>Unternehmensverbände</strong> aktiv ein. Hier wird eine<br />

ganze Branche angegriffen und dabei bewußt übersehen,<br />

daß die Zeitarbeit nicht nur ein Motor des Beschäftigungsaufbaus<br />

ist, sondern darüber hinaus Unternehmen<br />

die notwendige Flexibilität erhält und Geringqualifizierten<br />

einen Einstieg in den Arbeitsmarkt ermöglicht.<br />

Angesichts der zunehmenden Tendenz zu „mehr Staat“<br />

in fast allen Politikfeldern ist es wichtig, diese Argumente<br />

<strong>im</strong>mer wieder zu betonen.<br />

Im Oktober 2011 ist nach fast 30-jähriger Tätigkeit bei<br />

den <strong>Unternehmensverbände</strong>n unser Kollege Burckhard<br />

Pfelzer in den Ruhestand getreten. Mit großer Erfahrung<br />

und fundierten Kenntnissen hat er unsere Mitgliedsunternehmen<br />

in unzähligen arbeitsrechtlichen Fragestellungen<br />

unterstützt. Wir danken ihm auch an dieser Stelle sehr<br />

herzlich für seine Arbeit. Zugleich freuen wir uns, mit<br />

Herrn Helge Niessen einen Nachfolger gefunden zu haben,<br />

der nun als Fachanwalt für Arbeitsrecht das Team<br />

der <strong>Unternehmensverbände</strong> verstärkt.<br />

Im Mittelpunkt der Öffentlichkeitsarbeit der <strong>Unternehmensverbände</strong><br />

stand erneut das zum 24. Male veranstaltete<br />

Bremer Unternehmerforum 2011. Frau Brigitte Ederer,<br />

Mitglied des Konzernvorstandes und Arbeitsdirektorin der<br />

Siemens AG, hielt dabei einen vielbeachteten Vortrag,<br />

den wir in dieser Broschüre <strong>im</strong> Wortlaut abdrucken.<br />

Erneut danken die <strong>Unternehmensverbände</strong> an dieser<br />

Stelle allen Unternehmen und Mitgliedsverbänden für<br />

das unserer Arbeit entgegengebrachte Vertrauen.<br />

Bremen, <strong>im</strong> Juni 2012<br />

Cornelius Neumann-Redlin,<br />

Hauptgeschäftsführer<br />

der <strong>Unternehmensverbände</strong><br />

<strong>im</strong> Lande Bremen<br />

01


24. Bremer Unternehmerforum 2011<br />

„Jetzt die Arbeitswelt zukunftsfest gestalten –<br />

Flexible Beschäftigung zum Vorteil<br />

von Unternehmen und Mitarbeitern“<br />

<strong>Die</strong>sem Leitthema widmete sich das 24. Bremer Unternehmerforum,<br />

das am 7. Dezember 2011 erneut <strong>im</strong> Parkhotel Bremen stattfand.<br />

Nach zwei wirtschaftspolitischen Themenstellungen –<br />

2009 zur Innovationskultur und ihrer Bedeutung für den<br />

Standort Deutschland sowie 2010 zur Rolle der Industriepolitik<br />

in Bremen, Deutschland und Europa – stand<br />

damit wieder ein sozialpolitisches Thema <strong>im</strong> Mittelpunkt<br />

der Veranstaltung.<br />

Rund 500 Gäste besuchten das diesjährige Unternehmerforum<br />

und verfolgten den zentralen Vortrag von Frau<br />

Brigitte Ederer, Mitglied des Konzernvorstandes und<br />

Arbeitsdirektorin der Siemens AG, München.<br />

Im Anschluß an den Vortrag von Frau Ederer diskutierte<br />

ein hochkarätig besetztes Podium unter der Moderation<br />

von Herrn Dr. Marc Beise, Leiter der Wirtschaftsredaktion<br />

der Süddeutschen Zeitung, München.<br />

Neben Frau Ederer wirkten an<br />

der Podiumsdiskussion mit:<br />

Dr.-Ing. Rainer Dulger,<br />

Geschäftsführender Gesellschafter<br />

der ProMinent Dosiertechnik GmbH in Heidelberg und<br />

Vorsitzender des Verbandes SÜDWESTMETALL<br />

Dr. Reinhard Göhner, Hauptgeschäftsführer und<br />

Mitglied des Präsidiums der Bundesvereinigung der<br />

Deutschen <strong>Arbeitgeber</strong>verbände (BDA), Berlin<br />

Dr. Hans-Jürgen Urban, Mitglied des Vorstandes der<br />

IG Metall, Frankfurt<br />

Den Vortrag von Frau Ederer haben wir für Sie <strong>im</strong><br />

folgenden als Abschrift eines Bandmitschnittes<br />

dokumentiert.


<strong>Geschäftsbericht</strong> 2011/2012 | 24. Bremer Unternehmerforum<br />

Brigitte Ederer<br />

Mitglied des Konzernvorstandes<br />

und Arbeitsdirektorin der Siemens AG, München<br />

Impulsvortrag<br />

„Flexible Beschäftigung als Standortfaktor –<br />

moderne Personalpolitik zum Vorteil von<br />

Unternehmen und Mitarbeitern“<br />

Sehr geehrter Herr Präsident Kramer,<br />

sehr geehrter Herr Bürgermeister,<br />

sehr geehrte Damen und Herren,<br />

zunächst möchte ich zwei Vorbemerkungen machen: Einmal muß ich gestehen, daß ich<br />

das erste Mal in meinem Leben in Bremen bin, und ich hätte das viel früher machen<br />

sollen. Ich bin wirklich beeindruckt, welche wirtschaftliche Dynamik hier vorhanden ist.<br />

Das zweite ist, daß ich gebürtige Österreicherin bin – wie Sie wahrscheinlich schon<br />

erkannt haben –, und ich hoffe, daß Sie mich hier in Norddeutschland auch verstehen.<br />

Wenn Sie das nicht tun, dann denken Sie daran, daß es auch eine Form von Flexibilität<br />

ist, wenn man gegenüber Zuwanderern eine gewisse Toleranz übt …<br />

Ich möchte mich für die Einladung bedanken, weil ich glaube, daß die Frage der<br />

Flexibilität und wie wir unsere Arbeitsbeziehungen organisieren, eine ganz zentrale<br />

Frage der internationalen Wettbewerbsfähigkeit der nächsten Jahre sein wird und sich<br />

hier auch entscheiden wird, welche Chancen wir als Industriestandort Deutschland in<br />

Europa letztendlich haben. Ich glaube deshalb, daß Sie mit Ihrer Veranstaltung eine<br />

ganz wichtige Diskussion anstoßen.<br />

Es mag für Sie überraschend klingen, wenn ich sage, daß es nicht nur darum geht,<br />

daß die Beschäftigten flexibler werden müssen, sondern daß nach meiner festen<br />

Überzeugung auch auf Unternehmen ganz andere Anforderungen zukommen, als<br />

Cornelius Neumann-Redlin, Hauptgeschäftsführer der <strong>Unternehmensverbände</strong>,<br />

begrüßt die Gäste des Bremer Unternehmerforums.<br />

02 | 03<br />

Bandmitschnitt des<br />

Vortrages von Brigitte Ederer<br />

am 7. Dezember 2011


Impulsvortrag<br />

Brigitte Ederer<br />

<strong>Geschäftsbericht</strong> 2011/2012 | 24. Bremer Unternehmerforum<br />

das in der Vergangenheit der Fall war. Ich möchte versuchen, Ihnen anhand meines<br />

Unternehmens, nämlich von Siemens, zu zeigen, mit welchen neuen Anforderungen<br />

wir oft kämpfen, wo es teilweise einer anderen Kultur bedarf, und wo es ebenfalls<br />

Flexibilität und Veränderungen bedarf.<br />

Ein zentraler Punkt dabei ist die Frage des Fachkräftemangels, der sich aufgrund der<br />

demographischen Entwicklung ergibt – wie wir als Unternehmen damit umgehen, wie<br />

wir letztendlich als Gesellschaft dieses Thema des möglichen Fachkräftemangels, und<br />

ich komme dann dazu noch in Zahlen, bewältigen. <strong>Die</strong> Antwort lautet schon heute, daß<br />

fl exiblere Beschäftigungsformen wesentlich dazu beitragen werden, unsere Position<br />

als Standort Deutschland zu stärken. Ich möchte jetzt versuchen, Ihnen anhand von<br />

Siemens erste kurze Anforderungen zu zeigen.<br />

Was für Siemens zwar keine Neuheit ist, aber in der Qualität doch eine ganz andere<br />

D<strong>im</strong>ension beinhaltet, ist die Frage der Internationalisierung und der globalen Aufstellung.<br />

Wir haben 1883 das erste Auslandsbüro gegründet und damit den ersten<br />

Schritt der Internationalisierung getan. Heute erwirtschaften wir bereits 85% unseres<br />

Umsatzes außerhalb Deutschlands, beschäftigen jedoch 32% unserer weltweiten Mitarbeiter<br />

in Deutschland. Am Standort Deutschland haben wir ein Qualifi kationsniveau,<br />

das wir in anderen Regionen der Welt gerade mühevoll aufbauen müssen, eine gute<br />

Facharbeiterausbildung und eine hohe Ingenieurskunst. Da sehen Sie schon die erste<br />

Herausforderung und auch Flexibilitätsnotwendigkeit: Wir haben große oder stark wachsende<br />

Märkte in den Schwellenländern auf der einen Seite mit einer relativ schlecht<br />

ausgebildeten jungen Mannschaft, und wir haben hier in Deutschland sozusagen das<br />

Fundament des Unternehmens mit einer sehr qualifi zierten Belegschaft, aber einer<br />

relativ, wenn Sie so wollen, älteren Belegschaft, und wir haben in den nächsten Jahren<br />

Sorge zu tragen, daß wir diese Qualifi kation nicht verlieren. Darauf zu reagieren und<br />

diesen ganz unterschiedlichen Anforderungen <strong>im</strong>mer gerecht zu werden, zeigt schon,<br />

daß wir letztendlich auch eine erhebliche Flexibilität als Unternehmen brauchen.<br />

Ein weiterer Punkt, den ich hier noch erwähnen möchte, ist der, daß wir weltweit<br />

27.800 Mitarbeiter in Forschung und Entwicklung beschäftigen, und davon 12.000 in<br />

Deutschland. Auch daran sehen Sie, daß Deutschland eine starke Position innerhalb<br />

des Unternehmens hat. Aber die Frage nach Diversity, also letztendlich nach einer<br />

offenen Kultur, einer Antwort auf rasch wachsende Märkte, bietet für uns wirklich<br />

eine Herausforderung. Sie erfordert eine ganz andere Einstellung und auch Flexibilität,<br />

Der Präsident der <strong>Unternehmensverbände</strong>,<br />

Ingo Kramer, bei seiner Eröffnungsrede.


<strong>Geschäftsbericht</strong> 2011/2012 | 24. Bremer Unternehmerforum<br />

die vielleicht in der Vergangenheit nicht so notwendig war. Wir müssen, wenn wir<br />

beispielsweise die Märkte Rußlands oder Chinas bedienen wollen, dort Produktionen<br />

aufbauen, wir müssen dort die Mitarbeiter hinbringen, die das entsprechende Knowhow<br />

haben. Bringen Sie einmal nach Jekaterinburg 200 ausgebildete Fachkräfte aus<br />

Europa. Das ist eine Anforderung, da geht es um Sprachen, da geht es letztendlich<br />

auch um die Möglichkeiten, daß sich Mitarbeiter bewegen können <strong>im</strong> Ausland. Das<br />

sind ganz andere Anforderungen, denen wir gerecht werden müssen. Und wenn wir<br />

erfolgreich sein wollen, dann müssen wir diese Internationalität und das Nachvollziehen<br />

rasch wachsender Märkte auch in Zukunft gewährleisten.<br />

Aber ich habe schon gesagt, daß Deutschland natürlich das Fundament des Unternehmens<br />

ist, hier wurde es gegründet, hier sind die Wurzeln. Es gibt deshalb ein klares<br />

Bekenntnis zum Standort Deutschland. Siemens beschäftigt hier 116.000 Mitarbeiter,<br />

und 36% haben einen Hochschulabschluß, 29% sind Ingenieure. Vor 20 Jahren zum<br />

Beispiel war dieses Qualifikationsniveau noch ganz anders. Das heißt, auch hier hat eine<br />

enorme Veränderung stattgefunden. Unsere eigene Ausbildung stellt eine wesentliche<br />

Säule unserer Nachwuchssicherung dar. Wir sind mit knapp 10.000 Auszubildenden<br />

einer der größten privaten Ausbilder, und technische Berufe nehmen dabei den größten<br />

Raum ein. Immer mehr Auszubildende beginnen ein duales Studium bei Siemens, rund<br />

ein Drittel der Auszubildenden bei Siemens macht das. Dazu kooperieren wir mit über<br />

30 Hochschulen in Deutschland. Sie sehen auch hier, daß das Qualifikationsniveau<br />

sich völlig verändert und ganz anders ist als noch vor ein paar Jahren. Und, obwohl<br />

wir 40.000 Bewerbungen <strong>im</strong> Jahr haben für Auszubildende, haben wir uns entschlossen<br />

– auch aus einer gesellschaftlichen Verantwortung heraus –, zum fünften Jahr in<br />

Folge je 250 Ausbildungsplätze für benachteiligte Jugendliche bereitzustellen, also für<br />

Jugendliche, mit denen es das Leben nicht so gut gemeint hat, und Ihnen einen Chance<br />

zu geben. Und man merkt nach dreieinhalb Jahren Ausbildung, daß die Jugendlichen<br />

diese Chance erkennen und die Hand, die ihnen gereicht wird, auch ergreifen. Das<br />

ist eine sehr positive Entwicklung.<br />

In diesem Zusammenhang möchte ich gleich das erste Thema vielleicht für die Podiumsdiskussion<br />

erwähnen, nämlich die Frage der Übernahme der Auszubildenden. Ich weiß<br />

nicht, wie es Ihnen geht, aber ich kann mich noch gut erinnern: <strong>Die</strong> schwierigste Zeit<br />

in meinem Leben – oder für meine Mutter eigentlich –, war die Zeit zwischen 14 und<br />

20, weil der größte Unsinn in meinem Kopf vorhanden war. Und in dieser Zeit ist es<br />

eigentlich darum gegangen, daß ich eine gute Ausbildung bekomme. Ich weiß nicht,<br />

Interessiert verfolgen die rund 500 Gäste das Grußwort von Bürgermeister Jens Böhrnsen,<br />

Präsident des Senats der Freien Hansestadt Bremen.<br />

04 | 05<br />

Impulsvortrag<br />

Brigitte Ederer


Impulsvortrag<br />

Brigitte Ederer<br />

<strong>Geschäftsbericht</strong> 2011/2012 | 24. Bremer Unternehmerforum<br />

wie es Ihnen ergangen ist, aber ich hoffe, daß Sie ebenfalls diese Jahre zwischen 14<br />

und 20 so genossen haben, wie ich sie genossen habe, weil sie nicht nur Unsinn,<br />

sondern auch schöne Zeiten beinhalten. Aber es sind schwierige Jahre, und es geht<br />

darum – und das würde ich jetzt einmal als These in den Raum stellen –, daß es jungen<br />

Menschen einfach viel, viel mehr bringt, wenn sie eine gute Ausbildung bekommen.<br />

Und wenn man sich entscheiden muß, dann geht, würde ich meinen, Ausbildung<br />

vor Übernahme, weil einfach die Chancen oder die Vernunft mit 20 eine andere ist<br />

als sie mit 14 oder 15 ist und man eine wirklich gute Ausbildung mitbekommen hat.<br />

Das heißt, wenn wir in der Metall- und Elektro-Industrie wirklich eine Regelung bekommen,<br />

daß wir alle Auszubildenden übernehmen müssen, dann weiß ich, daß Teile<br />

unseres Unternehmens einfach so reagieren, daß sie sagen, wir wissen nicht, was in<br />

drei oder vier Jahren ist, wir wissen nicht, wie viele wir dann brauchen, wir nehmen<br />

auf alle Fälle eine wesentlich kleinere Zahl, damit wir auf der sicheren Seite sind und<br />

daher keine Schwierigkeiten haben. Das heißt, man n<strong>im</strong>mt jungen Leuten in einer<br />

ganz schwierigen Lebensphase eine gute Ausbildung, weil die Unternehmen teilweise<br />

eben wesentlich mehr Fragezeichen setzen würden, als das gegenwärtig der Fall ist.<br />

Und ich erwähne in diesem Zusammenhang gerne, daß wir <strong>im</strong> letzten Geschäftsjahr<br />

alleine in Deutschland 10.700 Mitarbeiter neu eingestellt haben; insgesamt wurden<br />

6.000 neue Arbeitsplätze geschaffen. Das entspricht einem wirtschaftlichen Aufbau<br />

der Beschäftigung von 5,4%. Und das ist, glaube ich, ein deutlicher Hinweis darauf,<br />

daß Siemens ein großes Vertrauen in den Standort Deutschland hat.<br />

Gleichzeitig, und ich habe schon einige Themen erwähnt, geht es auch um große Herausforderungen.<br />

<strong>Die</strong> demographische Entwicklung wird das Fachkräfteangebot weiter<br />

begrenzen, und Experten gehen davon aus, daß die Nachfrage nach Arbeitskräften von<br />

2010 bis 2020 um rund 1,2 Mio. steigt. Gleichzeitig sinkt das Angebot um 2 Mio., denn<br />

es gehen mehr Ältere in Rente, als Junge nachkommen. Das ergibt rein rechnerisch<br />

eine Lücke von 3,2 Mio. Personen. Jetzt kann man zwar über die Zahl streiten; das<br />

ist eine Prognose, die heute hier erstellt wird. Aber es bleibt eine Tatsache, daß es<br />

eine Lücke geben wird, mit der wir uns auseinandersetzen müssen. Denn eine solche<br />

Lücke wäre eine große Bedrohung des Standortes Deutschland. Wir stehen bereits<br />

heute vor der Herausforderung, die notwendigen Qualifi kationen zu rekrutieren. Wir<br />

haben derzeit 3.400 offene Stellen ausgeschrieben, 85% davon sind für Hochschulabsolventen,<br />

der weitaus größte Teil für Ingenieure und Naturwissenschaftler. Hier haben<br />

wir bereits eine Lücke, und wir müssen aufpassen, daß sich der Qualifi kationsengpaß<br />

nicht zum kritischen Faktor für Standortentscheidungen entwickelt. Und ich glaube,<br />

Brigitte Ederer hält die zentrale Rede be<strong>im</strong> Unternehmerforum und geht<br />

dabei auf die Bedeutung fl exibler Beschäftigung als Standortfaktor ein.


<strong>Geschäftsbericht</strong> 2011/2012 | 24. Bremer Unternehmerforum<br />

das ist eine Aufgabe nicht nur der Unternehmen, sondern für Gewerkschaften und<br />

Unternehmen gemeinsam, weil eben nur eine gemeinsame Vorgehensweise letztendlich<br />

Abhilfe schaffen kann.<br />

Ich möchte hier auch einen Punkt erwähnen, der vielleicht in den 90er Jahren noch<br />

ganz anders beurteilt wurde. <strong>Die</strong> absoluten Lohnkosten stehen längst nicht mehr an<br />

oberster Stelle in der Entscheidung. Zwar sind bei der Entscheidung, ob ein Unternehmen<br />

nach China geht oder nach Rußland, die Lohnkosten ein Thema, aber sie<br />

sind nicht mehr das zentrale Thema, wie das in den 80er und 90er Jahren der Fall<br />

war. Entscheidender sind heute die Fragen: wächst der Markt, welche Marktchancen<br />

finde ich hier vor und welche Qualifikationen und welche Flexibilität gibt es an den<br />

jeweiligen Standorten. Das ist wesentlich wichtiger für Unternehmen als nur die reine<br />

Frage der Lohnkosten. Deshalb brauchen wir eine stabile Qualifikations- und Wissensstruktur<br />

besonders auf technischem Gebiet. Henry Ford hat einmal treffend bemerkt,<br />

die Zukunft eines Landes beginne nicht in der Fabrikhalle oder <strong>im</strong> Forschungslabor,<br />

sondern sie beginne <strong>im</strong> Klassenz<strong>im</strong>mer. Und ich habe heute mit dem Herrn Bürgermeister<br />

ein spannendes Gespräch gehabt, in dem er mir erklärt – und sehr nachvollziehbar<br />

erklärt – hat, daß sie gar nicht erst <strong>im</strong> Klassenz<strong>im</strong>mer beginnt, sondern in Wahrheit<br />

bei den Kinderbetreuungseinrichtungen oder bei den Kinderkrippen, wo entschieden<br />

wird, ob man Lebenschancen wahrnehmen kann oder nicht wahrnehmen kann, weil<br />

hier sozusagen die ersten Schienen für ein Leben bereits sehr früh gelegt werden. Ich<br />

bin überzeugt davon, daß hier alle gesellschaftlichen Akteure gefragt und gefordert<br />

sind, die Politik, die Eltern, die Lehrer und die Unternehmen: Wir müssen erstens alle<br />

Jugendlichen zum Schulabschluß führen. Ein guter Schulabschluß ist heute eine grundlegende<br />

Voraussetzung für eine Berufsausbildung, und es geht einfach nicht, daß so<br />

viele junge Leute keinen Schulabschluß haben. Zweitens, wir müssen möglichst viele<br />

junge Leute zur Studienreife führen und sie für technische Berufe und Studiengänge<br />

begeistern, und wir müssen die Studienabbruchquoten senken: einen jeden Werkleiter<br />

der Industrie oder in Ihrem Unternehmen würden sie bei einer Verlustquote von 50%<br />

nicht lange behalten. Es ist aber an den deutschen Hochschulen so, daß wir uns z.B.<br />

bei Ingenieurfächern eine Verlustquote von 50% leisten. Jeder zweite Studienanfänger<br />

beendet das Studium nicht, und das ist einfach nicht nachvollziehbar. Also da st<strong>im</strong>mt<br />

etwas nicht <strong>im</strong> System, wenn es so eine starke Abbruchquote gibt. Und letztendlich,<br />

das ist vielleicht ein weicher Faktor, aber ein ganz wichtiger, daß wir die Faszination<br />

für Technik hier weiter vorantreiben oder überhaupt positionieren, vor allem bei<br />

Frauen, denn wir haben ja ganz wenige Frauen oder doch viel, viel weniger Frauen, die<br />

Dr.-Ing. Rainer Dulger vertritt in der Podiumsdiskussion<br />

die Sicht der unternehmerischen Wirtschaft.<br />

06 | 07<br />

Impulsvortrag<br />

Brigitte Ederer


Impulsvortrag<br />

Brigitte Ederer<br />

<strong>Geschäftsbericht</strong> 2011/2012 | 24. Bremer Unternehmerforum<br />

Technik studieren als Männer. Wir haben z.B. lediglich 11% Studienanfängerinnen in<br />

der Elektrotechnik. Über alle Studienfächer hinweg sind es 51% Frauen. <strong>Die</strong> Mehrheit<br />

der Studierenden sind also bereits weiblich, aber in den technischen Bereichen sind<br />

sie eine sehr, sehr geringe Minderheit, und das führt dann bei Unternehmen wie bei<br />

Siemens, die sehr technikorientiert sind, dazu, daß wir, auch wenn die Politik hier mehr<br />

Frauenbeschäftigung verlangt, große Schwierigkeiten haben, geeignete Frauen zu fi nden.<br />

Wir haben uns verpfl ichtet, bis 2015 unsere Quote von Frauen an den Führungskräften<br />

von 10% auf 12 bis 13% zu erhöhen. Das klingt nicht sehr viel, bedeutet aber<br />

absolut eine Erhöhung um rund 500 Frauen. <strong>Die</strong> Frage ist, werden wir sie kriegen?<br />

Meine Technikkollegen sagen: machen wir gern, hast Du sie, gibst Du sie uns, wo<br />

kriegen wir sie? <strong>Die</strong>se Antworten sind für mich nicht <strong>im</strong>mer leicht, obwohl ich diese<br />

Diskussionen an sich nicht gerne habe, aber sie sind leider ein bißchen nachzuvollziehen,<br />

und ich glaube, es geht auch darum, daß wir gut ausgebildete Frauen <strong>im</strong><br />

Unternehmen halten. Es ist eine Vergeudung, daß wir Frauen gut ausbilden und dann<br />

eigentlich auf ihre Leistung verzichten, und ich glaube, da sind sowohl der Staat als<br />

auch die Unternehmen in die Pfl icht zu nehmen, um hier die Vereinbarkeit von Familie<br />

und Beruf zu gewährleisten.<br />

Ich möchte noch sagen, und der Herr Präsident Kramer hat das angesprochen, daß<br />

Deutschland sich in der Standortqualität wirklich verbessert hat. So hat es sich in<br />

den letzten Jahren <strong>im</strong> internationalen Standortranking des World Economic Forums<br />

konsequent und mit großem Erfolg nach vorne gearbeitet. 2005 lag es auf Platz 15,<br />

heute liegt es auf Platz 6. Das ist eine wirklich starke Verbesserung für Deutschland,<br />

und ich glaube, daß zu dieser Entwicklung auch die konstruktive Zusammenarbeit der<br />

Sozialpartner beigetragen hat.<br />

Wenn wir heute über fl exible Beschäftigung diskutieren, dann möchte ich eines ganz<br />

klar sagen: Das Thema Leiharbeit war ja schon ein Thema in den vorherigen Referaten<br />

oder bei den Begrüßungsstatements, be<strong>im</strong> Thema Leiharbeit geht es mir nicht um<br />

Lohndumping, ich habe kein Problem mit Equal pay, damit meine ich eine Bezahlung,<br />

die dem Tarifgrundentgelt in der Metall- und Elektroindustrie entspricht. Siemens verpfl<br />

ichtet bereits jetzt die Zeitarbeitsfi rmen, den Zeitarbeitern mindestens ein Entgelt<br />

in Höhe von 70% und mehr des entsprechenden Metall- und Elektro-Grundentgelts<br />

zu zahlen. Es kommt auch darauf an, wie lange die Leute bei uns sind, um von 70%<br />

und höher zu sprechen, und die Einhaltung dieser Verpfl ichtung wird auch auditiert.<br />

Dr. Hans-Jürgen Urban und Dr. Reinhard Göhner machen in ihren<br />

Wortbeiträgen die Positionen der Tarif- und Sozialpartner deutlich.


<strong>Geschäftsbericht</strong> 2011/2012 | 24. Bremer Unternehmerforum<br />

Außerdem haben wir uns in einer Gesamtbetriebsvereinbarung verpflichtet, Zeitarbeitskräften<br />

nach 18 Monaten ein Übernahmeangebot zu machen. Als Konsequenz daraus<br />

haben wir <strong>im</strong> Jahr 2010 961 Zeitarbeitskräfte übernommen und 2011 weitere 2.840.<br />

In Summe sind also aufgrund dieser freiwilligen Zusage von Siemens in den letzten<br />

zwei Jahren 3.800 frühere Zeitarbeitnehmer in unsere Stammbelegschaft integriert<br />

worden. Das ist das eine.<br />

Das andere ist, daß es meines Erachtens eine gesunde Balance zwischen Stammbelegschaft<br />

und Zeitarbeitnehmern geben muß. Ein Beispiel möchte ich hierzu anführen:<br />

Siemens hat glücklicherweise als größten Auftrag, den wir jemals in der Geschichte<br />

bekommen haben, 220 ICE-Züge von der Deutschen Bahn bekommen. Das ist ein<br />

Auftragsvolumen von rd. 6 Mrd. Euro und damit ein Riesenauftrag, der in den nächsten<br />

Jahren abgearbeitet werden muß. <strong>Die</strong>s wird jetzt die Aufgabe meiner HR-Organisation<br />

auf der einen Seite und der Geschäftsverantwortlichen auf der anderen Seite sein. Wir<br />

werden leider in den nächsten Jahren nicht noch einmal so einen Auftrag bekommen.<br />

Das heißt, die Frage ist, wie reagieren wir, wie arbeiten wir diesen Auftrag ab, daß wir<br />

nicht nach Erfüllung des Auftrages nicht mehr wissen, was wir mit ein paar hundert<br />

Leuten machen sollen, die auf der anderen Seite aber die Qualifikation haben, um uns<br />

hier zu positionieren. Das ist eine sehr schwierige Entscheidung, aber es muß eine<br />

gewisse gesunde Balance zwischen der Stammbelegschaft und Zeitarbeitnehmern<br />

sein. Allein um dieses Thema, große Aufträge abarbeiten zu können und danach eine<br />

gewisse Flexibilität zu haben, um auch dann, wenn es eben nicht wieder so einen<br />

Auftrag gibt, weiter agieren zu können.<br />

<strong>Die</strong> Kurzarbeit, und das wurde ebenfalls heute bereits gesagt, und ich kann dem nur<br />

zust<strong>im</strong>men, ist ein weiteres Beispiel für eine gelungene Flexibilität. Während der Wirtschaftskrise<br />

hatten wir bei Siemens bis zu 19.000 Mitarbeiter in Kurzarbeit. Dadurch<br />

ist es uns gelungen, erstens das Know-how zu halten und zweitens sehr rasch nach<br />

Beendigung der konjunkturellen Talfahrt wieder präsent zu sein und sofort Gas zu<br />

geben. Das ist, glaube ich, eine win-win-Situation gewesen, sowohl für die Mitarbeiter<br />

als auch für das Unternehmen.<br />

Und wir müssen alle Hebel in Bewegung setzen, um unsere Qualifikationsbasis in<br />

Deutschland zu erhalten und auszubauen. Welche Schritte sind hier meiner Meinung<br />

nach notwendig? Erstens, das Rentenalter nach hinten zu verschieben, war ein wichtiger<br />

Schritt, und vor diesem Hintergrund gilt es, die Mitarbeiter länger gesund und<br />

08 | 09<br />

Impulsvortrag<br />

Brigitte Ederer


Impulsvortrag<br />

Brigitte Ederer<br />

<strong>Geschäftsbericht</strong> 2011/2012 | 24. Bremer Unternehmerforum<br />

leistungsfähig zu erhalten. Ich glaube, das ist ein wichtiger Auftrag für Unternehmer.<br />

Wir müssen uns umstellen, denn wenn die Leute länger arbeiten sollen, dann muß<br />

es auch einen anderen Zugang zur Gesundheit und zu einer insgesamt vernünftigen<br />

Lebensweise geben. Und da geht es auch darum, daß der Einzelne, aber auch das<br />

Unternehmen bereit sein muß, einen Abstand zur Arbeit zu akzeptieren. Es muß nicht<br />

jeder 24 Stunden online erreichbar sein. Ich glaube, daß das kein Unternehmen verlangt.<br />

<strong>Die</strong>se Flexibilisierung, sieben Tage rund um die Uhr erreichbar sein zu wollen,<br />

ist nicht notwendig, und eine solche Flexibilisierung ist auch nicht gemeint. Deshalb<br />

geht es auch darum, daß wir unseren Mitarbeitern und Führungskräften mitteilen,<br />

daß hier eine gewisse Selbstdisziplin notwendig ist. Burnout kommt meiner Meinung<br />

nach aus einer Situation, daß die heute 30jährigen eine Vorgehensweise haben, die<br />

schwer lebbar ist. Erstens sind sie ununterbrochen in einem Streß, weil sie glauben,<br />

sie versäumen etwas, und ununterbrochen wird geschaut, ob es eine neue Nachricht<br />

gibt oder nicht. Also ein innerer Druck, dauernd online wissen zu wollen, was gibt es<br />

Neues und wo bin ich. Und damit können diese jungen Leute nie abschalten. Das<br />

zweite ist, daß diese heute 30-jährigen alles wollen. <strong>Die</strong> wollen <strong>im</strong> Unternehmen erfolgreich<br />

sein und sie wollen eine familiäre Situation, in der sie sich meist viel mehr<br />

einbringen, als das noch in den früheren Generationen der Fall war. Und das Dritte<br />

ist, sie wollen sportliche Höchstleistungen vollbringen. Ich persönlich bin der Meinung,<br />

ich kann nicht erfolgreich Marathon laufen und gleichzeitig einen Spitzenjob in einem<br />

Unternehmen tätigen. Das geht nicht. Ich kenne aber sehr viele, die das tun. Und<br />

daher kommt irgendetwas zu kurz, wenn Sie mich fragen, nämlich die Entspannung.<br />

Und ich glaube, daß niemand, kein Unternehmen in diesem Land, ich hoffe jedenfalls,<br />

daß ich da für alle Unternehmer reden darf, so ein Ausbeuter ist, daß er von seinen<br />

Mitarbeitern verlangt, genau dieses Verhalten an den Tag zu legen, sondern da geht<br />

es auch um eine gewisse Balance, die wir letztendlich hier unseren Mitarbeitern vermitteln<br />

müssen. Das ist auch eine Herausforderung für die Führungskräfte, daß man<br />

das wirklich vermittelt.<br />

Frauen sind ein wesentliches weiteres Potential, das ich hier erwähnen möchte. Wir<br />

haben hier in Deutschland eine geringere Beschäftigungsquote von Frauen, als das in<br />

anderen Ländern der Fall ist. Das hängt zusammen mit Kinderbetreuungseinrichtungen,<br />

persönlich glaube ich, daß sowohl Unternehmen als auch die öffentliche Hand<br />

wesentlich mehr tun müssen in der Frage der Kinderbetreuung. Wenn junge Menschen<br />

das Gefühl haben, daß sie Beruf und Familie vereinbaren können, und das sind heute<br />

nicht nur Frauen, sondern auch junge Männer, dann werden wir auch zufriedenere


<strong>Geschäftsbericht</strong> 2011/2012 | 24. Bremer Unternehmerforum<br />

Mitarbeiter bekommen. Wir haben uns aus diesem Grund bei Siemens entschieden,<br />

daß wir einige Maßnahmen setzen, weil wir der Meinung sind, wenn es zu einem<br />

wirklichen Krieg um Talente kommt, dann muß man für junge Leute attraktiv sein. Und<br />

eine Frage von Attraktivität wird sein, kann ich jungen Leuten, Frauen und Männern,<br />

Kinderbetreuungseinrichtungen anbieten? Das wird ein sicher zentraleres Thema werden<br />

als das heute der Fall ist, und wir haben uns daher entschlossen, unsere Kinderbetreuungseinrichtungsplätze<br />

von heute 800 auf 2.000 <strong>im</strong> Jahr 2015 aufzustocken, weil wir<br />

ökonomische Vorteile darin erkennen und als <strong>Arbeitgeber</strong> weiter attraktiv sein wollen.<br />

Und wir brauchen auch, glaube ich, mehr Flexibilität be<strong>im</strong> Thema Zuwanderung. Ich<br />

glaube, es ist einiges in der letzten Zeit geschehen, um Zuwanderung zu erleichtern,<br />

aber letztendlich geht es natürlich auch darum, daß Qualifikation aus dem Ausland<br />

sicherlich wünschenswert und sinnvoll ist. Zuwanderung wird dazu beitragen, den<br />

Qualifikationsengpass zu lösen, aber mit Sicherheit nicht die alleinige Lösung des<br />

Ganzen bedeuten. Das Hauptaugenmerk muss darauf liegen, die Potentiale <strong>im</strong> Land<br />

voll zur Entfaltung zu bringen, und in dem Zusammenhang müssen wir aufpassen,<br />

daß sich die Schere nicht weiter öffnet. Auf der einen Seite sucht die Industrie händeringend<br />

nach guten Leuten, vor allem nach Ingenieuren, und auf der anderen Seite<br />

haben wir noch <strong>im</strong>mer 2,7 Mio. Arbeitslose, von denen ein guter Prozentsatz nicht auf<br />

diese Stellen paßt. Das heißt, dieses Mismatching müssen wir letztlich bearbeiten, da<br />

das gesellschaftlich, glaube ich, eine ganz wichtige Aufgabe ist. Dabei haben wir alle<br />

miteinander eine große Verantwortung, daß wir leistungsschwächere junge Leute auch<br />

zum Berufsabschluß führen. Und die Lösung heißt nicht, daß wir das Anspruchslevel<br />

der Berufsbilder absenken, sondern wir müssen verstärkt Hilfestellung leisten, daß<br />

junge Leute das auch wirklich schaffen.<br />

Zusätzlich zu all diesen Maßnahmen brauchen wir auch weiterhin die Möglichkeit,<br />

Arbeitsverhältnisse zeitlich zu befristen bzw. Zeitarbeitskräfte einzusetzen. Das Thema<br />

Flexibilisierung der Beschäftigung jedoch auf diesen Aspekt zu reduzieren, wäre jedoch<br />

bei weitem zu eng gegriffen. Ganz <strong>im</strong> Gegenteil, wir sollten den Fokus noch<br />

breiter nehmen und auch von einer verstärkten Flexibilisierung von Arbeitszeit und<br />

Arbeitsort sprechen, denn das ist es, was die jungen Leute erwarten <strong>im</strong> Sinne einer<br />

Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Und wir haben natürlich ganz unterschiedliche<br />

Anforderungen heute <strong>im</strong> Unternehmen. Wir haben die sog. Babyboomer, also meine<br />

Generation, die in erster Linie lebt, um zu arbeiten, weil wir das so gelernt haben. <strong>Die</strong><br />

heutige jüngere Generation hat ganz andere Vorstellungen, und es geht auch darum,<br />

Moderator Dr. Marc Beise und Reinhard Göhner<br />

10 | 11<br />

Impulsvortrag<br />

Brigitte Ederer


Impulsvortrag<br />

Brigitte Ederer<br />

<strong>Geschäftsbericht</strong> 2011/2012 | 24. Bremer Unternehmerforum<br />

diese Vorstellungen zur Vereinbarkeit von Privatleben, Beruf, Karriere, auch das, was<br />

ich vorher angesprochen habe be<strong>im</strong> Thema Burnout, letztendlich zu bearbeiten, weil<br />

die heutigen Mitarbeiter nicht mehr die Loyalität zu einem Unternehmen haben, wie<br />

das vielleicht in der Vergangenheit der Fall war, sondern sie haben andere Prioritäten,<br />

die sie letztendlich setzen werden. Und da möchte ich auf ein Thema kommen, das<br />

wahrscheinlich hier <strong>im</strong> Raum zu diskutieren ist. Ich persönlich glaube, daß das Thema<br />

Arbeitszeit und Arbeitszeitregelungen in 10 Jahren für große Teile der Berufstätigen in<br />

Deutschland überhaupt kein Thema mehr sein wird. Es wird noch für die Produktion<br />

ein Thema sein, Arbeitszeit zu regeln und Arbeitszeitblöcke zu haben. Aber wenn Sie<br />

heute etwa wie ich von München hierher gefl ogen sind, dann hat man am Flughafen<br />

um 08.00 Uhr den Eindruck, man sitzt <strong>im</strong> Showroom einer Laptopfi rma. Wenn ich das<br />

kurz zusammenfasse, hat die überwiegende Mehrheit, also zwei Drittel, morgens um<br />

08.00 Uhr, schon gearbeitet – es werden schon auch welche dabei gewesen sein, die<br />

privat etwas geschrieben haben – während die älteren wie ich Zeitung gelesen oder<br />

telefoniert haben. Das heißt, letztendlich wird das Thema Arbeitszeit fl exibler – noch<br />

einmal: die Produktion nehme ich aus und persönliche <strong>Die</strong>nstleistungen auch, ein<br />

Friseur kann nicht sagen, er kommt, wenn es ihn freut, der braucht Kunden, sozusagen<br />

zeitgleich. Aber allen anderen oder doch vielen Tätigen wird vollkommen oder relativ<br />

egal sein, wo die Arbeit erbracht wird und wann die Arbeit erbracht wird. Und ich kann<br />

Ihnen versichern, <strong>im</strong> Ansatz ist das bei uns ein Thema, und wir versuchen, nicht durch<br />

Anwesenheitskontrolle, sondern durch Zielvorgaben zu führen. Das löst bei unseren<br />

Führungskräften nicht die große Freude aus, weil viele gern ihre Leute sehen möchten.<br />

Ob die dann was arbeiten oder nicht, das ist ein ganz anderes Thema, aber hier braucht<br />

es eine Riesenumstellung <strong>im</strong> Kopf von Führungskräften, daß man Ziele vorgibt und<br />

es eigentlich vollkommen egal ist, wo er oder sie diese Ziele abarbeiten. Ob das die<br />

Parkbank ist, ob es das Schw<strong>im</strong>mbad ist, ob es der Flughafen oder der Kindergarten<br />

ist, wo man gerade auf das Kind wartet, ist eigentlich egal, und vor dieser enormen<br />

Veränderung, daß Arbeitszeit nicht mehr in der traditionellen Form geregelt werden<br />

wird, das ist meine feste Überzeugung, stehen wir heute alle, und wir sind darauf noch<br />

nicht ausreichend vorbereitet, die Gewerkschaften nicht und auch die Unternehmen<br />

nicht. Ich merke das bei Diskussionen in Unternehmen, wenn Führungskräfte sagen,<br />

aber ich möchte den sehen, und ich möchte, daß der um 08.30 Uhr einmal vor mir<br />

optisch erscheint, weil ich dann weiß, daß er da ist. Da ist viel in den Köpfen zu ändern,<br />

weil eine jüngere Generation sich das ansonsten auch nicht bieten läßt, daß man<br />

ganz starre Arbeitszeiten hat, wie das derzeit bei uns häufi g noch der Fall ist. Eine<br />

weitere Flexibilisierung der Arbeitswelt ist meiner Meinung nach das Gebot und die<br />

Im Anschluß an das Forum fand ein reger Austausch unter den Gästen statt.


<strong>Geschäftsbericht</strong> 2011/2012 | 24. Bremer Unternehmerforum<br />

Herausforderung der Zukunft, wenn wir den Standort Deutschland wettbewerbsfähig<br />

halten wollen. Erfolgreich sein werden wir dabei aber nur <strong>im</strong> gemeinsamen Vorgehen,<br />

und ich glaube, daß es auch nicht darum geht, daß man da jetzt Barrieren oder Konflikte<br />

aufbaut. Ich glaube, beide Teile, die Gewerkschaften wie auch die Unternehmer,<br />

stehen vor großen Brüchen in der Gesellschaft, vor großen Veränderungen. Ich halte<br />

sehr viel davon, daß man das gemeinsam löst, weil es auch hier notwendig ist, auf<br />

gemeinsamer Augenhöhe diese Themen zu lösen. Aber wir müssen sie lösen.<br />

Ich hoffe, ich habe Ihnen in ein paar Punkten dargelegt, wo Flexibilität stärker notwendig<br />

ist, wo es Herausforderungen gibt. Wenn wir die nicht in den nächsten Jahren<br />

angehen und versuchen, sie zu lösen, dann werden wir als Industriestandort sicherlich<br />

nicht mehr die Bedeutung haben, die wir heute haben – zum Glück noch haben. Und<br />

wir sehen ja an einigen europäischen Ländern, was es bedeutet, wenn die Industrie<br />

nicht mehr das Fundament einer Wirtschaftsgesellschaft ist. Dann bedeutet das einfach<br />

eine wesentlich schwierigere unsichere Situation, und das wollen wir uns allen<br />

nicht wünschen. Ich würde gerne in 10 Jahren noch einmal nach Bremen kommen<br />

und dann noch mehr an Industrie vorfinden – das würde mich freuen! Daran sollten<br />

wir arbeiten. Ich bedanke mich.<br />

12 | 13<br />

Impulsvortrag<br />

Brigitte Ederer


<strong>Arbeitgeber</strong> zu Gast bei der Deutschen Gesellschaft zur<br />

Rettung Schiffbrüchiger in Bremerhaven <strong>im</strong> Rahmen einer<br />

Mitgliederversammlung am 16. Juni 2011.<br />

Konjunkturelle Entwicklung<br />

Gute konjunkturelle Entwicklung<br />

der Wirtschaft <strong>im</strong> Land Bremen<br />

Im Berichtszeitraum zeigte sich die bremische Wirtschaft robust. Anfang 2011 konnte<br />

sie nahtlos an die gute Geschäftsentwicklung der vergangenen Quartale anschließen.<br />

Der Aufschwung setzte sich trotz einer problematischen Wirtschafts- und Haushaltslage<br />

in den USA, Unsicherheiten auf den europäischen Finanzmärkten sowie hohen Energie-<br />

und Rohstoffpreisen bis zum Sommer 2011 kraftvoll fort.<br />

In der ersten Jahreshälfte steigerte Bremen seine Wirtschaftsleistung<br />

um 4,1%. Erst zum Herbst 2011 trübten<br />

sich die Erwartungen etwas ein. Das hohe Wachstumstempo<br />

konnte <strong>im</strong> weiteren Jahresverlauf nicht<br />

gehalten werden. Auch <strong>im</strong> ersten Quartal 2012 zeigte<br />

sich die bremische Wirtschaft in guter konjunktureller<br />

Verfassung. Das produzierende Gewerbe, der Handel<br />

und die <strong>Die</strong>nstleistungen verzeichneten überwiegend<br />

eine mindestens befriedigende bis gute Geschäftslage.<br />

Trotz erhöhtem Druck durch steigende Energie- und<br />

Rohstoffkosten trieb vor allem die Industrie die positive<br />

Entwicklung der bremischen Wirtschaft voran.<br />

Ein kräftiges Wachstum verzeichnete auch die Hafen-<br />

und Logistikwirtschaft: Der Gesamtumschlag der bremischen<br />

Häfen stieg, der Automobilumschlag legte zu<br />

und erreichte in etwa wieder den Stand des Rekordjahres<br />

2008. Im Containerbereich wurde mehr als <strong>im</strong> entsprechenden<br />

Vorjahreszeitraum umgeschlagen. Im weiteren<br />

Jahresverlauf schlug sich jedoch die problematische<br />

Weltkonjunktur <strong>im</strong>mer stärker auf die Geschäftsprognosen<br />

der marit<strong>im</strong>en Wirtschaft nieder. <strong>Die</strong> Baubranche<br />

verzeichnete – begünstigt durch das niedrige Zinsniveau<br />

– sowohl <strong>im</strong> Wirtschafts- als auch <strong>im</strong> Wohnungsbau eine<br />

befriedigende Entwicklung.


<strong>Geschäftsbericht</strong> 2011/2012<br />

Erfreuliche Perspektive: Auch Bremen und Bremerhaven folgen dem bundesweiten Trend sinkender Arbeitslosenzahlen.<br />

Arbeitsmarkt<br />

Bremen und Bremerhaven<br />

profitieren vom Aufschwung<br />

Eine ähnliche Entwicklung ergibt sich für das Bundesland<br />

Bremen. Hier sank die Zahl der <strong>im</strong> Jahr 2011 durchschnittlich<br />

arbeitslos gemeldeten Personen um rund 1.250 auf<br />

37.450. Im Vergleich zum Vorjahr nahm die Quote um<br />

0,4% ab und betrug 11,6%.<br />

Im Stadtgebiet Bremen waren <strong>im</strong> Durchschnitt des Jahres<br />

2011 rund 28.500 Personen arbeitslos gemeldet, rund<br />

1.150 weniger als <strong>im</strong> Vorjahr. Im Durchschnitt des Jahres<br />

2011 betrug die Arbeitslosenquote 10,6%, 0,5% weniger<br />

als <strong>im</strong> Durchschnitt des Vorjahres. Auch die Stadt<br />

Bremerhaven konnte vom wirtschaftlichen Aufschwung<br />

profitieren. Sie verzeichnete mit rund 8.950 arbeitslos<br />

gemeldeten Personen zwar nur 100 weniger als <strong>im</strong> Durch-<br />

14 | 15<br />

Im Durchschnitt des Jahres 2011 waren auf Bundesebene 2.976.000 Personen arbeitslos<br />

gemeldet, 263.000 weniger als <strong>im</strong> Vorjahr. <strong>Die</strong> jahresdurchschnittliche Arbeitslosenquote<br />

belief sich 2011 auf 7,1%. Im Vergleich zum Vorjahr nahm sie um 0,6 Prozentpunkte<br />

ab. Maßgeblich für den Rückgang war der Zuwachs an sozialversicherungspflichtiger<br />

Beschäftigung.<br />

schnitt des Jahres 2010, so daß die durchschnittliche<br />

Arbeitslosenquote <strong>im</strong> Jahr 2011 unverändert bei rund<br />

16,3% blieb. Allerdings verminderte sich die Arbeitslosigkeit<br />

in der Seestadt <strong>im</strong> Dezember 2011, <strong>im</strong> Vergleich<br />

zum Dezember des Vorjahres, um 1.180 Personen. <strong>Die</strong>s<br />

entspricht Absenkung der Quote um 2,1% auf 14,6%.<br />

Bei Betrachtung der unterschiedlichen Rechtskreise werden<br />

die strukturellen Probleme in Bremerhaven deutlich:<br />

Während die Arbeitslosenquote <strong>im</strong> Bereich des SGB III<br />

<strong>im</strong> Dezember 2011 auf 1,6% sank, betrug die Arbeitslosenquote<br />

bei den sog. Langzeitarbeitslosen (SGB II)<br />

zum gleichen Zeitpunkt 13,0%.


Unter die Arme greifen: Durch die verbesserte Anerkennung ausländischer Berufsabschlüsse wird der Wirtschaftsstandort Deutschland gestärkt.<br />

Fachkräftemangel<br />

Gesetzliche Neuregelung soll Anerkennung von<br />

<strong>im</strong> Ausland erworbenen Bildungsabschlüssen erleichtern<br />

Auch <strong>im</strong> Land Bremen werden der Wirtschaft nicht nur<br />

zunehmend hochqualifi zierte Mitarbeiter fehlen, sondern,<br />

vor allem in kleinen und mittleren Unternehmen, zunehmend<br />

auch technisch ausgebildete Fachkräfte wie zum<br />

Beispiel Elektroinstallateure bzw. -monteure, Dreher und<br />

Fräser. Vor dem Hintergrund einer positiven Wirtschaftsentwicklung<br />

und des demographischen Wandels gewinnt<br />

das Thema für die Unternehmen weiter an Bedeutung.<br />

In einigen Bereichen ist bereits ein signifi kanter Mangel<br />

an qualifi ziertem Personal festzustellen.<br />

Mit einem ausländischen Berufsabschluss hatten es<br />

Arbeitnehmer in Deutschland bislang nicht einfach. Oft<br />

wurde der Abschluss nicht anerkannt, sie konnten ihren<br />

Beruf also nicht ausüben. <strong>Die</strong> durch das Berufsqualifi<br />

kationsfeststellungsgesetz geschaffene verbesserte<br />

Anerkennung ausländischer Abschlüsse ist wichtig, um<br />

auch in Zukunft den Fachkräftebedarf in Deutschland<br />

decken zu können.


<strong>Geschäftsbericht</strong> 2011/2012<br />

Dreher und Fräser gesucht: Der Fachkräftemangel schlägt zunehmend<br />

auch in den Bereich der technisch ausgebildeten Fachkräfte durch.<br />

Aus dem Bremer Industriehaus Berufsausbildung<br />

Fast drei Jahrzehnte<br />

Einsatz für die <strong>Arbeitgeber</strong><br />

<strong>im</strong> Lande Bremen<br />

Nach gut 28jähriger Tätigkeit<br />

für die <strong>Unternehmensverbände</strong><br />

<strong>im</strong> Lande<br />

Bremen trat Herr Assessor<br />

Burckhard Pfelzer mit dem<br />

31. Oktober 2011 in den<br />

wohlverdienten Ruhestand.<br />

Burckhard Pfelzer ging jedoch<br />

nicht von Bord, ohne<br />

sich zuvor gebührend zu<br />

verabschieden. Zu einer großen Feierstunde kamen<br />

Weggefährten und Arbeitsrichter, um Dank zu<br />

sagen, für viele Jahre der guten Zusammenarbeit.<br />

Auch wir sagen Danke für Tatkraft und unermüdlichen<br />

Einsatz für die <strong>Arbeitgeber</strong> <strong>im</strong> Lande Bremen.<br />

Mit Herrn Helge Niessen, Rechtsanwalt und Fachanwalt<br />

für Arbeitsrecht, ist die Rechtsabteilung<br />

der <strong>Unternehmensverbände</strong> <strong>im</strong> Lande Bremen nun<br />

wieder komplett.<br />

16 | 17<br />

Mehr Ausbildungsplätze: Um die demographische Entwicklung<br />

aufzufangen, fördern unsere Unternehmen die Berufsausbildung.<br />

Kammern vermelden ein<br />

deutliches Plus<br />

Erfreulich hat sich die Situation auf dem Ausbildungsmarkt<br />

entwickelt. Zum Stichtag am 31. Oktober 2011<br />

vermeldete die Handelskammer Bremen 3.407 neu<br />

eingetragene Ausbildungsverträge, ein Plus von 5,7%<br />

zum Vorjahr. Im Kammerbezirk Bremerhaven wurden zum<br />

Stichtag gleich 656 neue Ausbildungsverträge registriert,<br />

rund 20% mehr Verträge als <strong>im</strong> Vorjahreszeitraum.<br />

<strong>Die</strong> Zahlen verdeutlichen, daß die Wirtschaft in Bremen<br />

und Bremerhaven weiterhin erhebliche Anstrengungen<br />

untern<strong>im</strong>mt, um möglichst vielen Jugendlichen eine<br />

Berufsausbildung zu ermöglichen.<br />

Autor:<br />

Rechtsanwalt<br />

Marcel<br />

Christmann


Arbeitsrecht<br />

Arbeitsrechtliche Brennpunkte:<br />

Urlaubsrecht und Diskr<strong>im</strong>inierung<br />

Neben diversen Entscheidungen zum Urlaubsrecht war die Rechtsprechung des vergangenen<br />

Jahres <strong>im</strong> Arbeitsrecht von mehreren Urteilen zum Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetz<br />

(AGG) geprägt. Geklärt ist nunmehr die Frage, ob Urlaubsabgeltungsansprüche<br />

verfallen können. <strong>Die</strong> Fallgestaltungen, in denen Arbeitnehmer bzw. abgelehnte Bewerber<br />

Schadensersatz wegen Diskr<strong>im</strong>inierung durchsetzen konnten, nehmen zu.<br />

Ausschlussfristen be<strong>im</strong><br />

Urlaubsabgeltungsanspruch<br />

Das BAG hatte <strong>im</strong> Jahr 2011 zu der Frage Stellung zu<br />

nehmen, ob auch der mit Vertragsbeendigung aus dem<br />

gesetzlichen Mindesturlaub entstehende Urlaubsabgeltungsanspruch<br />

tarifl ichen Verfallsfristen unterliegt.<br />

Das BAG hat diese Frage bejaht. Denn der Abgeltungsanspruch<br />

sei nicht das Surrogat des Urlaubsanspruchs,<br />

sondern stehe anderen Geldansprüchen aus<br />

dem Arbeitsverhältnis gleich. Damit unterliege auch<br />

der Abgeltungsanspruch den tarifl ichen – und einzelvertraglichen<br />

– Ausschlussfristen. Folge ist, daß auch<br />

Urlaubsabgeltungsansprüche aus dem üblicherweise<br />

unabdingbaren gesetzlichen Mindesturlaub somit<br />

nicht mehr durchgesetzt werden können, wenn diese<br />

Ansprüche nicht innerhalb der auf das Anstellungsverhältnis<br />

anwendbaren Ausschlussfristen geltend gemacht<br />

worden sind. <strong>Die</strong>s gelte nach dem BAG selbst <strong>im</strong><br />

Falle einer über die Zeit des Bestehens eines Arbeitsverhältnisses<br />

hinaus andauernden Arbeitsunfähigkeit (BAG,<br />

Urt. v. 09.08.2011, Az: 9 AZR 352/10; abrufbar unter<br />

www.bundesarbeitsgericht.de).<br />

Vererblichkeit von<br />

Urlaubsabgeltungsansprüchen<br />

Das BAG hat entschieden, daß ein Erbe eines verstorbenen<br />

Arbeitnehmers keinen Anspruch auf Auszahlung<br />

einer Abgeltung für vom verstorbenen Arbeitnehmer<br />

nicht genommenen Urlaub hat, wenn das Arbeitsverhältnis<br />

erst mit dem Tod geendet hat. Denn mit dem<br />

Tod des Arbeitnehmers erlösche der Urlaubsanspruch.<br />

Er wandele sich in diesem Fall nicht nach § 7 Abs. 4<br />

BUrlG in einen Abgeltungsanspruch um. Somit entstehe<br />

mit dem Tode des Arbeitnehmers gar kein Urlaubsabgeltungsanspruch,<br />

der vererbt werden könnte (BAG,<br />

Urt. v. 20.09.2011, Az: 9 AZR 416/10; abrufbar unter<br />

www.bundesarbeitsgericht.de).


<strong>Geschäftsbericht</strong> 2011/2012<br />

Fachseminar<br />

73. Arbeitsrichter-Seminar in Potsdam fand großen Anklang<br />

Das traditionell von den <strong>Unternehmensverbände</strong>n <strong>im</strong><br />

Lande Bremen ausgerichtete Fachseminar für Ehrenamtliche<br />

Arbeitsrichter der <strong>Arbeitgeber</strong>seite erfreute<br />

sich auch <strong>im</strong> Jahr 2011 großer Beliebtheit. Tagungsort<br />

der mit 50 Teilnehmern ausgebuchten Veranstaltung<br />

war am 23. und 24. Oktober 2011 Potsdam. In un-<br />

mittelbarer Nachbarschaft zum berühmten Park Sanssouci<br />

referierten über arbeitsrechtliche Themen Herr<br />

Mario Nitsche (Vorsitzender Richter am Landesarbeitsgericht<br />

Bremen), Herr Rainer Huke (Bundesvereinigung<br />

der Deutschen <strong>Arbeitgeber</strong>verbände) sowie<br />

Frau Annika Brinkmann (Syndika bei den <strong>Unternehmensverbände</strong>n<br />

<strong>im</strong> Lande Bremen). <strong>Die</strong> Seminarteilnehmer<br />

machten darüber hinaus regen Gebrauch von<br />

der Möglichkeit zu einem Erfahrungsaustausch, so<br />

daß auch dieses Seminar erneut ein voller Erfolg war.<br />

AGG: Entschädigung wegen<br />

Benachteiligung Schwerbehinderter<br />

Das BAG hat <strong>im</strong> Falle eines sog. „AGG-Hoppers“, der<br />

in knapp 30 Fällen Entschädigungsklagen gegen verschiedene<br />

<strong>Arbeitgeber</strong> erhoben hatte, einen Anspruch<br />

auf Entschädigung bejaht, da der Kläger wegen seiner<br />

Behinderung diskr<strong>im</strong>iniert worden sei. Der <strong>Arbeitgeber</strong><br />

– eine Gemeinde – hatte eine Stelle, um die sich<br />

der Kläger erfolglos beworben hatte, anderweitig besetzt,<br />

ohne zuvor zu prüfen, ob der freie Arbeitsplatz<br />

mit schwerbehinderten Menschen besetzt werden kann<br />

oder diesbezüglich Kontakt zur Agentur für Arbeit aufgenommen<br />

zu haben. <strong>Die</strong>s reichte dem BAG aus, um<br />

eine Diskr<strong>im</strong>inierung anzunehmen, obwohl der Kläger<br />

bei der Bewerbung seinen Schwerbehindertenstatus gar<br />

nicht offenbart hatte. Auch wenn der <strong>Arbeitgeber</strong> keine<br />

Kenntnis von der Schwerbehinderung eines Bewerbers<br />

habe, liege ein ausreichendes Indiz für eine Diskr<strong>im</strong>inierung<br />

des abgelehnten Bewerbers bereits darin, daß der<br />

<strong>Arbeitgeber</strong> nicht geprüft habe, ob der freie Arbeitsplatz<br />

mit einem schwerbehinderten Menschen besetzt werden<br />

kann (BAG, Urteil vom 13.10.2011, Az. 8 AZR 608/11,<br />

abrufbar unter www.bundesarbeitsgericht.de).<br />

Auskunftsbegehren<br />

abgelehnter Bewerber<br />

18 | 19<br />

Der EuGH hat mit einem aus <strong>Arbeitgeber</strong>sicht erfreulichen<br />

Urteil vom 19.04.2012 entschieden, daß die Antidiskr<strong>im</strong>inierungsrichtlinien<br />

der EU keinen Auskunftsanspruch<br />

darüber vorsehen, ob und auf Grund welcher Kriterien der<br />

<strong>Arbeitgeber</strong> am Ende des Einstellungsverfahrens einen<br />

anderen Bewerber eingestellt hat. Neben der Zahlung<br />

von Schadenersatz wegen Diskr<strong>im</strong>inierung aufgrund ihres<br />

Geschlechts, ihres Alters und ihrer ethnischen Herkunft<br />

hatte die Klägerin die Vorlage der Bewerbungsunterlagen<br />

des eingestellten Bewerbers verlangt, um ihr den<br />

Nachweis zu ermöglichen, daß sie besser qualifiziert<br />

sei. <strong>Die</strong>sem Begehren erteilte der EuGH – wie schon<br />

sämtliche Vorinstanzen – eine Absage (EuGH, Urteil vom<br />

19.04.2012, Az. C-415/10, Meister ./. Speech Design).<br />

Autoren:<br />

Rechtsanwalt<br />

Helge Niessen<br />

Rechtsanwalt<br />

Alexander Dyx


Tarifpolitik<br />

Nein zum bremischen Mindestlohngesetz<br />

und zu Reglementierungen in der Zeitarbeit<br />

<strong>Die</strong> allgemeine Diskussion über gesetzliche Mindestlöhne hat dazu geführt, daß sich die<br />

CDU auf ihrem Parteitag in Leipzig für eine allgemeine Lohnuntergrenze für Bereiche<br />

ausgesprochen hat, in denen kein tarifl ich festgelegter Lohn existiert. Eine Kommission<br />

der Tarifpartner soll einen an den für allgemeinverbindlich erklärten Lohnuntergrenzen<br />

orientierten Mindestlohn festlegen. Zwar ist damit eine Absage an einen allgemeinen,<br />

fl ächendeckenden gesetzlichen Mindestlohn erteilt worden, jedoch bedarf es einer Lohnuntergrenze<br />

aufgrund des 2009 novellierten Mindestarbeitsbedingungen-Gesetzes in<br />

Gänze nicht.<br />

Das Land Bremen ist <strong>im</strong> Thema Mindestlohn dem Bund<br />

weit voraus. So wurde ein Landesmindestlohngesetz mit<br />

Datum vom 23.02.2012 durch die Bremische Bürgerschaft<br />

in erster Lesung beschlossen. Danach verpfl ichten sich<br />

das Land Bremen und die Stadtgemeinden Bremen und<br />

Bremerhaven, ihren Beschäftigten einen Mindestlohn von<br />

8,50 Euro brutto pro Stunde zu zahlen. Gleiches gilt für<br />

öffentlich geförderte Unternehmen und Einrichtungen<br />

sowie für Unternehmen, die öffentliche Aufträge erhalten.<br />

<strong>Die</strong> <strong>Unternehmensverbände</strong> haben sich mit Entschiedenheit<br />

gegen diese Gesetzgebungsbestrebungen gewandt.<br />

Gestützt wird diese Haltung zum einen darauf, daß in<br />

Bremen und Bremerhaven ohnehin weit überwiegend<br />

Entgelte oberhalb der geforderten 8,50 Euro gezahlt<br />

werden. Zum anderen würde ein politisch motivierter<br />

gesetzlicher Mindestlohn in Höhe von 8,50 Euro in den<br />

Fällen, in denen dieser über den Marktgegebenheiten<br />

liegt, höhere Preise für Güter und <strong>Die</strong>nstleistungen zur<br />

Folge haben. Wenn die Verbraucher nicht bereit sind,<br />

diese zu zahlen, gehen Arbeitsplätze verloren und neue<br />

Arbeitsplätze können nicht entstehen. <strong>Die</strong>se Entwicklung<br />

Streitpunkt Mindestlohn: <strong>Die</strong> <strong>Unternehmensverbände</strong> wenden sich mit<br />

Entschiedenheit gegen entsprechende Gesetzgebungsbestrebungen.


<strong>Geschäftsbericht</strong> 2011/2012<br />

Überflüssige Diskussionen zum Thema Zeitarbeit: Schon jetzt wird die Zeitarbeitsbranche fast vollständig durch Tarifverträge geregelt.<br />

würde in erster Linie die Geringqualifizierten und Langzeitarbeitslosen,<br />

mithin gerade die Schwächeren unserer<br />

Gesellschaft treffen. Ein gesetzlicher Mindestlohn, der<br />

die Balance zwischen Bezahlung und Wertschöpfung<br />

eines jeweiligen Arbeitsplatzes verletzt, hat demnach<br />

eine stark unsoziale Komponente.<br />

Ein gesetzlicher Mindestlohn stellt in tariflich erschlossenen<br />

Bereichen einen Eingriff in das hohe Gut der Tarifautonomie<br />

dar. In tariflich nicht erschlossenen Bereichen<br />

greift das Mindestarbeitsbedingungen-Gesetz. <strong>Die</strong>ses<br />

bietet die Möglichkeit, eine allgemeinverbindliche Lohnuntergrenze<br />

auch in Bereichen einzuführen, in denen kein<br />

tariflich festgelegter Lohn existiert.<br />

Ähnlich viel Konfliktpotential wie die Diskussion um einen<br />

gesetzlichen Mindestlohn bietet jegliche Debatte um die<br />

Entwicklung der Zeitarbeit. Wirtschaftssenator Martin<br />

Günthner sprach sich <strong>im</strong> letzten Jahr für eine Reglementierung<br />

der Zeitarbeit dergestalt aus, daß Firmen,<br />

in denen die Leiharbeitsquote eine best<strong>im</strong>mte, noch zu<br />

definierende Grenze überschreitet, keine Investitionsfördermittel<br />

mehr erhalten sollen.<br />

20 | 21<br />

<strong>Die</strong> <strong>Unternehmensverbände</strong> haben sich auf zahlreichen<br />

Plattformen auch diesen Tendenzen gegenüber sehr<br />

kritisch geäußert. <strong>Die</strong> Zeitarbeit ist in Bremen, wie überall<br />

in Deutschland, zu annähernd 100 Prozent durch Tarifverträge<br />

geregelt. <strong>Die</strong> Arbeitsbedingungen werden durch<br />

Gewerkschaften und <strong>Arbeitgeber</strong>verbände ausgehandelt.<br />

Einer staatlichen Intervention bedarf es daher nicht.<br />

Es bleibt abzuwarten, welches Ende die Debatte um den<br />

Mindestlohn und die Zeitarbeit in Bremen, aber auch auf<br />

Bundesebene nehmen wird.<br />

Autorin:<br />

Rechtsanwältin<br />

Annika<br />

Brinkmann


Öffentlichkeitsarbeit<br />

<strong>Die</strong> Interessen der bremischen Wirtschaft<br />

gezielt kommunizieren<br />

<strong>Die</strong> <strong>Unternehmensverbände</strong> haben sich auch <strong>im</strong> vergangenen Jahr wieder mit viel-fältigen<br />

Veranstaltungen und in der Presse zu Wort gemeldet, um die Interessen der Mitgliedsunternehmen<br />

und -verbände gegenüber Entscheidungsträgern in Politik und Verwaltung<br />

zu vertreten.


<strong>Geschäftsbericht</strong> 2011/2012<br />

22 | 23<br />

Erstmals veröffentlichten die <strong>Unternehmensverbände</strong> <strong>im</strong> Mai 2011<br />

Positionen zur Wahl zur Bremischen Bürgerschaft.


Als Landesvertretung des BDI<br />

und Landesvereinigung der BDA<br />

sind die <strong>Unternehmensverbände</strong><br />

gefragter Gesprächspartner in<br />

diversen Podiumsveranstaltungen.


<strong>Geschäftsbericht</strong> 2011/2012<br />

Aktive Interessenvertretung<br />

Mitbest<strong>im</strong>mung in wichtigen Gremien<br />

24 | 25<br />

<strong>Die</strong> <strong>Unternehmensverbände</strong> vertreten die Interessen ihrer Mitglieder durch Mitwirkung<br />

in zahlreichen Organisationen und Institutionen, z.B.:<br />

1. Überregionale Wirtschafts- und<br />

<strong>Arbeitgeber</strong>verbände<br />

Bundesvereinigung der Deutschen<br />

<strong>Arbeitgeber</strong>verbände (BDA), Berlin<br />

Bundesverband der Deutschen<br />

Industrie e.V. (BDI), Berlin<br />

Bundesarbeitgeberverband<br />

Chemie e.V. (BAVC), Wiesbaden<br />

Bundesverband Druck und<br />

Medien e.V. (bvdm), Wiesbaden<br />

Gesamtmetall, Berlin<br />

2. Selbstverwaltung<br />

Verwaltungsausschüsse der Agenturen<br />

für Arbeit in Bremen und Bremerhaven<br />

Beiräte der Jobcenter<br />

Widerspruchsausschuß be<strong>im</strong><br />

Integrationsamt Bremen<br />

Landesarbeitskreis für Arbeitssicherheit<br />

Landeszentrale für politische Bildung<br />

Verwaltungsräte der AOK Bremen/<br />

Bremerhaven und der hkk<br />

Gremien der Deutschen<br />

Rentenversicherung Oldenburg-Bremen<br />

Landesrundfunkausschuß<br />

Rundfunkrat von Radio Bremen<br />

Programmbeirat von<br />

HITRADIO Antenne Bremen<br />

3. Ehrenamtliche Richtertätigkeit<br />

Arbeitsgericht Bremen-Bremerhaven<br />

Landesarbeitsgericht Bremen<br />

Bundesarbeitsgericht<br />

Sozialgericht Bremen<br />

Landessozialgericht Niedersachsen-Bremen<br />

Bundessozialgericht<br />

Verwaltungsgerichte


Gremien<br />

Mitglieder der Gremien der<br />

<strong>Unternehmensverbände</strong> <strong>im</strong> Lande Bremen<br />

1. Vorstand<br />

Ingo Kramer<br />

Präsident<br />

J. H. K. Anlagenbau und<br />

Service GmbH & Co. KG<br />

Dr. Peter W. Dill<br />

„Deutsche See“ GmbH<br />

Dr. Manfred Ahlsdorff<br />

Ehrenpräsident<br />

2. Beirat<br />

a) <strong>Die</strong> Mitglieder des Vorstandes (vgl. 1)<br />

Hans-Joach<strong>im</strong> Florian<br />

Vizepräsident<br />

roha arzne<strong>im</strong>ittel GmbH<br />

Andreas Kellermann<br />

Da<strong>im</strong>ler AG<br />

Mercedes-Benz Werk Bremen<br />

Claus-Hermann Wencke<br />

Vizepräsident<br />

Lloyd Chemie GmbH<br />

Peter Grönwoldt<br />

Harren & Partner Ship<br />

Management GmbH & Co. KG<br />

b) Nordmetall – Verband der Metall- und Elektroindustrie e.V., Bezirksgruppe Unterweser<br />

Peter Bernsen<br />

Deutsche SENCO<br />

Industrie-Erzeugnisse GmbH & Co. KG<br />

Dr. Kai Brüggemann<br />

Airbus Operations GmbH<br />

Andreas Kellermann<br />

Da<strong>im</strong>ler AG<br />

Mercedes-Benz Werk Bremen<br />

Ingo Kramer<br />

J. H. K. Anlagenbau und Service GmbH & Co. KG<br />

Franz-Wilhelm Löbe<br />

Siemens AG<br />

Niederlassung Bremen<br />

Manfred Meise<br />

Hella Fahrzeugkomponenten GmbH<br />

Lutz Oelsner<br />

GESTRA AG<br />

Joach<strong>im</strong> Pahl<br />

Drahtseilwerk GmbH<br />

Jan Reinecke<br />

mdexx GmbH<br />

Josef Stukenborg<br />

Astrium GmbH<br />

Rolf Weidelt<br />

A. Weidelt Systemtechnik GmbH & Co. KG


<strong>Geschäftsbericht</strong> 2011/2012 | Gremien<br />

c) Allgemeiner <strong>Arbeitgeber</strong>verband von Bremen<br />

Andreas Discher<br />

swb AG<br />

Hans-Christoph Erling<br />

Bremer Rolandmühle Erling GmbH & Co. KG<br />

Bruno Kruth<br />

F.W. Neukirch (GmbH & Co.) KG<br />

Hartmut Mekelburg<br />

BLG LOGISTICS GROUP AG & Co. KG<br />

d) <strong>Arbeitgeber</strong>verband Bremerhaven<br />

Jörn Bensch<br />

Vetter Stahlhandel GmbH<br />

Jens Frischmann<br />

Möhring GmbH<br />

Wolfgang Grube<br />

Georg Grube GmbH<br />

Hans-Georg Morawitz (bis 31.12.2011)<br />

Rheinmetall Defence Electronics GmbH<br />

Dr. T<strong>im</strong> Nesemann<br />

<strong>Die</strong> Sparkasse Bremen AG<br />

Klaus Stapmans<br />

Detlef Hegemann GmbH & Co. KG (Holding)<br />

Christoph Weiss<br />

BEGO Bremer Goldschlägerei<br />

Wilh. Herbst GmbH & Co. KG<br />

Dr. Stephan Hinrichs<br />

Frosta AG<br />

26 | 27<br />

Wolfgang Schiemann<br />

EUROGATE Container Terminal Bremerhaven GmbH<br />

Christian Weber<br />

Bankhaus Neelmeyer AG<br />

e) <strong>Arbeitgeber</strong>verband der chemischen Industrie <strong>im</strong> Unterwesergebiet<br />

Claus-Hermann Wencke


f) Korporativ angeschlossene Verbände sowie<br />

andere sozial- und wirtschaftspolitische Organisationen<br />

AGA Unternehmensverband<br />

Großhandel, Außenhandel, <strong>Die</strong>nstleistung e.V.<br />

Dr. Hans Fabian Kruse, Präsident<br />

Wiechers & Helm GmbH & Co. KG<br />

Volker Tschirch, Vorstandssprecher<br />

Klaus Ziegler, Vorsitzender Landesgruppe Bremen<br />

Ziegler Beteiligungsgesellschaft mbH<br />

<strong>Arbeitgeber</strong>verband Handwerk Bremen e.V.<br />

Matthias Winter, Vorsitzender<br />

Tischlerei Winter<br />

Andreas Meyer, Geschäftsführer<br />

Bankenverband Bremen e.V.<br />

Ludwig Blomeyer, Vorsitzender<br />

Deutsche Bank AG<br />

Hans <strong>Die</strong>ter Rahden, Geschäftsführer<br />

Deutsche Bank AG<br />

Bauindustrieverband<br />

Niedersachsen-Bremen e.V.<br />

Professor Dr.-Ing. Rolf Warmbold, Präsident<br />

HASTRABAU-WEGENER GmbH & Co. KG<br />

RA Dr. Wolfgang Bayer, Hauptgeschäftsführer<br />

Professor Dipl.-Kfm. Michael Sommer,<br />

Hauptgeschäftsführer<br />

Bremer Rhederverein<br />

Thorsten Mackenthun, Vorsitzer<br />

Hanseatic Lloyd Reederei GmbH & Co. KG<br />

Robert Völkl, Geschäftsführer<br />

Einzelhandelsverband Nordsee Bremen e.V.<br />

Norbert Caesar, Vorsitzender<br />

CAESAR Handelsgesellschaft mbH<br />

Wolfgang Brakhane, Geschäftsführer<br />

iGZ – Interessenverband Deutscher<br />

Zeitarbeitsunternehmen e.V.<br />

Bettina Schiller, Vorsitzende<br />

Teamworker GmbH<br />

Kommunaler <strong>Arbeitgeber</strong>verband<br />

Bremen e.V.<br />

Staatsrat Henning Lühr, Vorsitzender<br />

Der Senator für Finanzen<br />

Wolfgang Söller, Geschäftsführer<br />

Landesverband Druck und Medien<br />

Bremen e.V.<br />

Siegfried von der Wehl, Vorsitzender<br />

Druckerei Girzig & Gottschalk<br />

RA Marcel Christmann, Geschäftsführer<br />

Landesverband Verkehrsgewerbe<br />

Bremen (LVB) e.V.<br />

Sigward Glomb, Vorsitzender<br />

G C D Glomb Container <strong>Die</strong>nst GmbH<br />

Martin Otholt, Geschäftsführer<br />

U·B·H – Unternehmensverband<br />

Bremische Häfen e.V.<br />

Hans-Joach<strong>im</strong> Schnitger, Präsident<br />

Atlantik Hafenbetriebe<br />

Geuther & Schnitger GmbH & Co. KG<br />

RA Peter Marx, Geschäftsführer


<strong>Geschäftsbericht</strong> 2011/2012 | Gremien<br />

Verband der Chemischen Industrie e.V.<br />

Landesverband Nord<br />

Dr. Carsten Kuhlgatz, Vorsitzender<br />

Hüttenes-Albertus Chemische Werke GmbH<br />

Dr. Jochen Wilkens, Geschäftsführer<br />

Verband Deutscher Unternehmerinnen e.V.<br />

Landesverband Bremen-Weser-Ems<br />

Dipl.-Psych. Cornelia Hopp, Vorsitzende<br />

Peter Braun Personalberatung GmbH<br />

VGL – Verband Garten-, Landschafts- und<br />

Sportplatzbau e.V.<br />

Uwe Krebs, Vorsitzender<br />

Krebs Garten- und Landschaftsbau<br />

Harald Mikulla, Geschäftsführer<br />

WFB Wirtschaftsförderung Bremen GmbH<br />

Geschäftsbereich Messe Bremen<br />

Hans Peter Schneider, Geschäftsführer<br />

ZVEI – Zentralverband Elektrotechnik-<br />

und Elektronikindustrie e.V.<br />

Landesstelle Niedersachsen / Bremen<br />

Wolfgang Reichelt, Vorsitzender<br />

Block Transformatoren-Elektronik GmbH & Co. KG<br />

Dr. Volker Müller, Geschäftsführer<br />

Zeitungsverlegerverband Bremen e.V.<br />

Dr. Ulrich Hackmack, Vorsitzender<br />

Bremer Tageszeitungen AG<br />

Dr. Ulrich Hackmack, Geschäftsführer<br />

Stefan Borrmann, Geschäftsführer<br />

3. Ältestenrat 4. Geschäftsführung<br />

Dr. Manfred Ahlsdorff<br />

Wolfgang Deter-Lüken<br />

Dr. Klaus Hinck<br />

Hans Werner Klause<br />

Herbert Korte<br />

Dr. Walter Krawitz<br />

Michael Krömker<br />

Michael Schroiff<br />

Dr. Uwe Woywod<br />

RA Cornelius Neumann-Redlin<br />

Hauptgeschäftsführer<br />

RA Marcel Christmann<br />

Geschäftsführer<br />

RA Helge Niessen<br />

Arbeits-, Sozial- und Tarifrecht<br />

RA Alexander Dyx<br />

Arbeits-, Sozial- und Tarifrecht<br />

RAin Annika Brinkmann<br />

Arbeits-, Sozial- und Tarifrecht<br />

RA Danilo Genske<br />

Arbeits-, Sozial- und Tarifrecht<br />

Dipl.-Ing. Werner Strauß<br />

Arbeitswissenschaft, Tarifstatistik<br />

Karolin Heinrich (LL.B.)<br />

Wirtschaftspolitik und Kommunikation<br />

28 | 29


<strong>Die</strong> <strong>Unternehmensverbände</strong> <strong>im</strong> Lande Bremen e.V.<br />

Schillerstraße 10 | 28195 Bremen<br />

Telefon 04 21 / 3 68 02 - 0 | Telefax 04 21 / 3 68 02 - 49<br />

www.uvhb.de | info@uvhb.de

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