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Welt im Wandel: Energiewende zur Nachhaltigkeit - WBGU

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68 3 Technologien und nachhaltige Potenziale<br />

Ausschnittsvergrößerung Europa<br />

3.2.5.2<br />

Technik / Konversion<br />

Windkraftanlagen wandeln die kinetische Energie<br />

bewegter Luft in mechanische Rotationsenergie und<br />

anschließend in Elektrizität um. Dem Wind kann<br />

dabei max<strong>im</strong>al knapp 60% seiner Leistung entzogen<br />

werden (Dwinnell, 1949).<br />

Der weltweite Markt für Windenergieanlagen<br />

gliedert sich derzeit in zwei grundlegend verschiedene<br />

Einsatzgebiete: Während in Asien sehr kleine,<br />

dezentrale Anlagen als Batterieladestationen zehntausendfach<br />

verbreitet sind, kommt der Windenergie<br />

unter quantitativen energiewirtschaftlichen Gesichtspunkten<br />

insbesondere auf dem Gebiet der<br />

netzgebundenen Großturbinen globale Bedeutung<br />

zu.<br />

Im Gegensatz zu traditionellen Windmühlen, die<br />

nach dem Widerstandsprinzip arbeiten, nutzen<br />

moderne Rotoren das vom Flugzeugflügel bekannte<br />

Auftriebsprinzip. Neben dem Rotor bestehen die<br />

Großanlagen <strong>im</strong> Wesentlichen aus Generator und<br />

Turm.Von den verschiedenen Ausführungen hat sich<br />

mittlerweile der auf einem Stahlrohrturm montierte,<br />

horizontal gelagerte Dreiflügler durchgesetzt. In der<br />

Regel ist ein mechanisches Getriebe zwischen<br />

Windenergie<br />

Wandlungspotenzial [W/m 2 ]<br />

0 0,5 1,5 2,5 3,5 4,5 5,5<br />

Abbildung 3.2-2<br />

Globale Verteilung des Wandlungspotenzials der Windenergie auf Landflächen und Offshore bis zu einer Tiefenlinie von 40 m.<br />

Das Wandlungspotenzial ist aus dem theoretischen Potenzial abgeleitet und berücksichtigt den prognostizierten Jahreswirkungsgrad<br />

eines Mult<strong>im</strong>egawatt-Windenergiekonverters <strong>im</strong> Jahr 2050 (vgl. Kasten 3.1-1). Ökonomische und Flächenrestriktionen<br />

sind in der Darstellung nicht berücksichtigt. Die Auflösung der Berechnung beträgt 0,5*0,5°, entsprechend etwa<br />

50*50 km.<br />

Quelle: Kronshage und Trieb, 2002<br />

Rotorachse und Generator erforderlich, um die<br />

Drehzahl des Rotors an die erforderliche Generatordrehzahl<br />

anzupassen. Mittlerweile hat sich jedoch<br />

auch eine getriebelose Generatortechnik am Markt<br />

etabliert. Die Nennleistungen der netzgebundenen<br />

Anlagen sind in den letzten 30 Jahren von typischerweise<br />

30 kW auf mittlerweile bis zu 3 MW angestiegen,<br />

5 MW sind für Offshore-Anwendungen projektiert.<br />

Aufgrund fluktuierender Windgeschwindigkeit<br />

liegt die mittlere jährliche Leistung der Windturbinen<br />

nur bei 20–25% der Nennleistung (Offshore<br />

über 30%): Allgemein gilt, dass die in Wind enthaltene<br />

Leistung der dritten Potenz der Luftgeschwindigkeit<br />

proportional ist. Moderne Anlagen beginnen<br />

etwa ab 3 m pro Sekunde Windgeschwindigkeit mit<br />

der Energieproduktion. Ab etwa 25 m pro Sekunde<br />

werden die Anlagen abgeregelt, um Schäden zu vermeiden.<br />

Da die mittlere Windgeschwindigkeit in<br />

Rotorhöhe eine wichtige Kenngröße für den Ertrag<br />

von Windkraftanlagen ist, hat sie wesentlichen Einfluss<br />

auf die Stromgestehungskosten. Diese liegen<br />

heute unter Berücksichtigung der Betriebs- und Wartungskosten<br />

an geeigneten Standorten in Deutschland<br />

zwischen 5,5 und 13 €-Cent pro kWh (BMU,<br />

2002b).

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