Welt im Wandel: Energiewende zur Nachhaltigkeit - WBGU
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64 3 Technologien und nachhaltige Potenziale<br />
Heizwert<br />
[MJ/kg]<br />
Menge<br />
[Mio. t TG /a]<br />
Energiepotenzial<br />
[PJ/a]<br />
Verbrennung von Dung. Energiepflanzen spielen mit<br />
weiteren 36% eine wichtige Rolle.<br />
Um das Potenzial der Energiepflanzen zu ermitteln,<br />
muss die max<strong>im</strong>ale Anbaufläche bekannt sein.<br />
Dabei sind Nutzflächen <strong>zur</strong> Nahrungsmittelproduktion<br />
bei wachsender <strong>Welt</strong>bevölkerung sowie Schutzflächen<br />
<strong>zur</strong> Bewahrung der biologischen Vielfalt und<br />
der Ökosystemfunktionen zu berücksichtigen. Wüsten<br />
(19%) und Hangflächen in Gebirgen mit mehr<br />
als 30% Neigung (11%) kommen ebenfalls nicht in<br />
Frage (FAO Land and Plant Nutrition Management<br />
Service, 2002).<br />
Der Anteil landwirtschaftlicher Nutzfläche an der<br />
globalen Landfläche beträgt rund 12,5%, davon werden<br />
26,5% als Weiden genutzt. Wald wächst auf etwa<br />
30%. Weist man 20% als Schutzfläche bei Wäldern<br />
und natürlichen Grasländern aus, blieben global<br />
C-Äquivalente<br />
[Mio. t C eq /a]<br />
Fläche<br />
[Mio. ha]<br />
ENERGIEPOTENZIAL<br />
Forstwirtschaft 171,6 3.192 63,8 113<br />
Waldrest-/Brennholz 18,6 44,5 828 16,6<br />
Schwachholz 18,6 25,0 465 9,3<br />
Industrierestholz 18,6 67,0 1.246 24,9<br />
Altholz 18,6 26,8 498 10,0<br />
Landschaftspflegeholz 18,6 8,3 154 3,1<br />
Landwirtschaft 63,8 1.098 20,3 74<br />
Stroh 17,2 53,2 915 16,9 36<br />
Nebenprodukte/Abfälle 17,0 10,6 183 3,4 38<br />
Energiepflanzen 17,7 52,8 935 17,8 7,4<br />
Summe (technisch) 288 5.225 101,9<br />
Summe (wirtschaftlich) 3.134 61,1<br />
SENKENPOTENZIAL<br />
ARD-Bilanz 1,4 7,4<br />
Management Forst 39,4 108<br />
Management Agrar 16,4–19,1 74<br />
Summe 57,2–59,9<br />
Gesamtes<br />
Einsparpotenzial 119,6<br />
max<strong>im</strong>al 10% für den Biomasseanbau übrig. Um die<br />
<strong>Nachhaltigkeit</strong> einer solchen Nutzung überprüfen zu<br />
können, muss das Potenzial für die einzelnen Kontinente<br />
getrennt betrachtet werden (Tab. 3.2-9). Dabei<br />
fällt auf, dass <strong>im</strong> asiatischen Raum die vorhandenen<br />
Bioenergiepotenziale bereits heute übernutzt werden.<br />
Das errechnete technische Potenzial für Energiepflanzen<br />
erfordert eine Fläche von 322 Mio. Hektar,<br />
also etwa 2,5% der Landoberfläche, wenn in<br />
Industrieländern und in Lateinamerika moderate<br />
Erträge für Bioenergiepflanzen von ca. 6–7 t Trockengewicht<br />
pro Hektar und Jahr erzielt werden sollen.<br />
In Afrika sind Erträge dieser Größenordnung<br />
wegen magerer Böden und kleinbäuerlich organisierter<br />
Landwirtschaft vielerorts nur be<strong>im</strong> Anbau<br />
schnell wachsender Bäume wie beispielsweise Euka-<br />
Tabelle 3.2-8<br />
Globales technisches Potenzial biogener Festbrennstoffe. Da die Potenzialabschätzung vorsichtig vorgenommen wurde,<br />
können die angegebenen Werte als nachhaltig betrachtet werden.<br />
Quellen: FAO, 2002; Kaltschmitt et al., 2002<br />
Fläche Tierzahl Nutzbarer Ertrag Gesamtmenge<br />
Technisches<br />
Potenzial<br />
[Mio. ha] [Mio. Stück Vieh] [t TG /ha/a] [t/Stück Vieh/a] [Mio. t TG /a] [PJ/a]<br />
Forstwirtschaft 4.173 0,5 2.237 41.600<br />
Landwirtschaft 1.505 0,7 994 17.200<br />
Energiepflanzen 322 6,6 2.113 37.400<br />
Dung 1.599 0,8 1.220 7.600<br />
Summe 103.800<br />
Tabelle 3.2-7<br />
Technische Potenziale der<br />
Biomassebereitstellung für<br />
energetische Nutzung nach<br />
Stoffgruppen in der EU. Im<br />
Basisjahr 1990 wurden 1.157<br />
Mio. t C aus fossiler Brennstoffen<br />
freigesetzt. Die C-<br />
Äquivalente bezeichnen die<br />
kl<strong>im</strong>awirksamen Emissionen<br />
(CO 2 ,N 2 O, CH 4 ), die<br />
gegenüber der Nutzung<br />
fossiler Energieträger<br />
vermieden wurden. Die<br />
ARD-Bilanz gibt das<br />
Senkenpotenzial aus Aufforstung<br />
(Afforestation),<br />
Wiederaufforstung (Reforestation)<br />
und Entwaldung<br />
(Deforestation) an.<br />
Quellen: Freibauer et al.,<br />
2002; Kaltschmitt et al.,<br />
2002; Schulze et al., 2002