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Welt im Wandel: Energiewende zur Nachhaltigkeit - WBGU

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genügen, um den voraussichtlichen Energiebedarf<br />

bis weit über 2100 hinaus zu decken. Bei derzeitiger<br />

Technologie, also vom Einsatz der Kohleverflüssigung<br />

abgesehen, ist Kohle als Energielieferant für<br />

den schnell wachsenden Verkehrssektor ohne<br />

Bedeutung. In erster Linie liegen ihre Wachstumsprognosen<br />

daher hinter denen von Öl <strong>zur</strong>ück. Der<br />

Kohleanteil am fossilen Energiemix wird nach den<br />

meisten Szenarien (Kap. 4) bis 2100 abnehmen.<br />

Bei gleich bleibendem gegenwärtigen Verbrauch<br />

würden die Gasreserven die Nachfrage noch rund 60<br />

Jahre decken. Werden auch die Ressourcen berücksichtigt,<br />

verlängert sich die Reichweite auf 170–200<br />

Jahre (IEA, 2002c). Da aber der Gasverbrauch von<br />

allen fossilen Energieträgern die steilsten Wachstumsraten<br />

aufweist und von 2000–2030 eine Verdopplung<br />

des Verbrauchs erwartet wird (IEA,<br />

2002c), könnten die Gasreserven schneller erschöpft<br />

sein. Eine potenziell sehr große Quelle für Methan<br />

stellen die Gashydratlagerstätten <strong>im</strong> Meeresboden<br />

Energieträger 3.2<br />

Tabelle 3.2-1<br />

Reserven, Ressourcen und weitere Vorkommen fossiler Energieträger nach verschiedenen Autoren. k konventionell (Erdöl<br />

mit best<strong>im</strong>mter Dichte, freies Erdgas, Erdölgas, nk nicht konventionell (Schweröl, Schwerstöl, Ölsände und -schiefer, Flözgas,<br />

Aquifergas, Erdgas in dichten Speichern, Gashydrate). Die weiteren Vorkommen werden geologisch vermutet, ihre<br />

wirtschaftliche Ausbeutung ist <strong>zur</strong> Zeit aber völlig ungewiss. Zum Vergleich: Im Jahr 1998 betrug der globale<br />

Pr<strong>im</strong>ärenergiebedarf 402 EJ (UNDP et al., 2000).<br />

Quellen: Tabelle<br />

Energieträger Brown,<br />

2002<br />

GAS<br />

Reserven<br />

Ressourcen<br />

Weitere<br />

Vorkommen<br />

ÖL<br />

Reserven<br />

Ressourcen<br />

Weitere<br />

Vorkommen<br />

KOHLE<br />

Reserven<br />

Ressourcen<br />

Weitere<br />

Vorkommen<br />

Gesamtressource<br />

(Reserven +<br />

Ressourcen)<br />

Gesamte<br />

Vorkommen<br />

5.600<br />

9.400<br />

5.800<br />

10.200<br />

23.600<br />

26.000<br />

a) einschließlich Gashydrate<br />

IEA,<br />

2002c<br />

6.200<br />

11.100<br />

5.700<br />

13.400<br />

22.500<br />

165.000<br />

IPCC,<br />

2001a<br />

k 5.400<br />

nk 8.000<br />

k 11.700<br />

nk 10.800<br />

796.000<br />

k 5.900<br />

nk 6.600<br />

k 7.500<br />

nk 15.500<br />

61.000<br />

42.000<br />

100.000<br />

121.000<br />

180.600 223.900 212.200<br />

1.204.200<br />

Nakicenovic et al.,<br />

1998<br />

[EJ]<br />

k 5.900<br />

nk 8.000<br />

k 11.700<br />

nk 10.800<br />

799.700<br />

k 6.300<br />

nk 8.100<br />

k 6.100<br />

nk 13.900<br />

79.500<br />

25.400<br />

117.000<br />

125.600<br />

213.200<br />

1.218.000<br />

und in Permafrostböden dar, die meist zu den weiteren<br />

Vorkommen gerechnet werden. Könnten sie ausgebeutet<br />

werden, würde die fossile Ressourcenbasis<br />

um ein Vielfaches vergrößert. Die Nutzbarkeit der<br />

Methanhydratvorkommen wird <strong>im</strong> Moment allerdings<br />

<strong>zur</strong>ückhaltend bewertet. Weder gibt es abgesicherte<br />

wissenschaftliche Aussagen über die Mächtigkeit<br />

der Vorkommen noch attraktive technische Vorschläge<br />

zu ihrer Förderung (UNDP et al., 2000), hier<br />

ist noch Grundlagenforschung notwendig.<br />

3.2.1.2<br />

Technik / Konversion<br />

UNDP et al.,<br />

2000<br />

k 5.500<br />

nk 9.400<br />

k 11.100<br />

nk 23.800<br />

930.000<br />

k 6.000<br />

nk 5.100<br />

k 6.100<br />

nk 15.200<br />

45.000<br />

20.700<br />

179.000<br />

281.900<br />

1.256.000<br />

BGR,<br />

1998<br />

k 5.300<br />

nk 100<br />

k 7.800<br />

nk a) 111.900<br />

k 6.700<br />

nk 5.900<br />

k 3.300<br />

nk 25.200<br />

16.300<br />

179.000<br />

361.500<br />

Zentrale Großkraftwerke prägen derzeit die Stromversorgung<br />

in den Elektrizitätsnetzen der Industrieländer.<br />

Bezogen auf die in Deutschland <strong>im</strong> Jahr 1999<br />

gesamte installierte elektrische Leistung von ca.<br />

119.000 MW beträgt der Anteil zentraler Kraftwerke<br />

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