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Welt im Wandel: Energiewende zur Nachhaltigkeit - WBGU

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3.1<br />

Einleitung<br />

Die Diskussion einer Transformation des globalen<br />

Energiesystems soll technologische Optionen aufzeigen<br />

und vielversprechende, auch wenig bekannte<br />

Lösungen vorstellen. Auf allen Ebenen von der Pr<strong>im</strong>ärenergiegewinnung<br />

bis hin <strong>zur</strong> Energiedienstleistung<br />

stehen verschiedenste Technologien <strong>zur</strong> Auswahl,<br />

deren Einsatz und Zusammenstellung unter<br />

<strong>Nachhaltigkeit</strong>saspekten zu bewerten sind. Der Beirat<br />

beginnt seine Analyse mit der Untersuchung der<br />

<strong>zur</strong> Verfügung stehenden Energiequellen und -träger.<br />

Für fossile, nukleare und erneuerbare Energien<br />

werden die nachhaltig realisierbaren Potenziale dargestellt<br />

(Definitionen in Kasten 3.1-1), die Konversionstechnologien<br />

beschrieben und die Umwelt- und<br />

Sozialfolgen bewertet.Außerdem werden die derzeitigen<br />

und zukünftigen Kosten der Technologien diskutiert.Während<br />

konventionelle Energieformen sich<br />

durch Verknappung langfristig verteuern werden, ist<br />

für erneuerbare Energien der gegenteilige Trend<br />

einer kontinuierlichen Kostenreduktion absehbar.<br />

Eine entsprechende Bewertung darf sich daher nicht<br />

auf die Gegenwart beschränken. Aus einer solchen<br />

Analyse ergeben sich die Rahmenbedingungen,<br />

unter denen der exemplarische Pfad des <strong>WBGU</strong><br />

(Kap. 4) für eine nachhaltige Transformation der<br />

Energiesysteme abgeleitet werden kann.<br />

Neben einer nachhaltigen Nutzung der <strong>zur</strong> Verfügung<br />

stehenden Energiequellen ist der Einsatz möglichst<br />

effizienter Technologien bei allen Wandlungsprozessen<br />

von der Pr<strong>im</strong>är- <strong>zur</strong> Nutzenergie sowie<br />

be<strong>im</strong> Endnutzer selbst unerlässlich. Für den Einsatz<br />

fluktuierender erneuerbarer Energiequellen ist eine<br />

Diskussion von Technologien zum Fluktuationsausgleich<br />

bzw. <strong>zur</strong> Energiespeicherung essenziell. Das<br />

Kapitel teilt die entsprechende Darstellung auf in die<br />

Teilaspekte verteilte Kraft-Wärme-Kopplung, Energieverteilung/-transport<br />

und -speicherung sowie<br />

nachfrageseitige Energieeffizienz. Im Anschluss<br />

daran werden die Potenziale einer Dekarbonisierung<br />

des Energiesystems durch sichere und langfristige<br />

Technologien und nachhaltige<br />

Potenziale<br />

Kohlenstoffspeicherung („Sequestrierung“) untersucht.<br />

Abschließend wird ein Ausblick auf nachhaltige<br />

Lösungen für den Energieeinsatz <strong>im</strong> Verkehrssektor<br />

gegeben.<br />

3.2<br />

Energieträger<br />

3.2.1<br />

Fossile Brennstoffe<br />

3.2.1.1<br />

Potenziale<br />

Heute best<strong>im</strong>men die Energieträger Erdöl, Kohle<br />

und Erdgas bei der Bereitstellung von Wärme, elektrischer<br />

Energie und Treibstoffen weltweit die Energiesysteme.<br />

Diese fossilen Energieträger decken<br />

weltweit 90% des Pr<strong>im</strong>ärenergieverbrauchs (40%<br />

Erdöl, 27% Kohle und 23% Erdgas; BGR, 1998).<br />

Hinsichtlich ihrer ökonomischen und technologischen<br />

Förderbarkeit wird zwischen Reserven,<br />

Ressourcen und weiteren Vorkommen unterschieden<br />

(BGR, 1998; Nakicenovic et al., 1998):<br />

• Reserven sind bekannte Vorkommen, die mit großer<br />

Genauigkeit erfasst und heute aus technologischer<br />

und ökonomischer Sicht jederzeit abbaubar<br />

sind.<br />

• Ressourcen sind nachgewiesene oder mit gewisser<br />

Unsicherheit als vorhanden eingeschätzte Vorkommen,<br />

die mit heutiger Technologie und unter<br />

den heutigen ökonomischen Verhältnissen noch<br />

nicht förderbar sind, die jedoch als potenziell förderbar<br />

gelten.<br />

• Weitere Vorkommen können weder als Reserven<br />

noch als Ressourcen klassifiziert werden. Sie werden<br />

geologisch vermutet, aber das Ausmaß der<br />

Vorkommen und die technologischen und ökonomischen<br />

Bedingungen ihrer Förderbarkeit sind<br />

noch sehr unsicher.<br />

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