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Welt im Wandel: Energiewende zur Nachhaltigkeit - WBGU

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Institutionen globaler Energiepolitik 2.7<br />

Tabelle 2.7-3<br />

Änderungen der <strong>Welt</strong>bankpolitik <strong>im</strong> Energiesektor (Auswahl). Die International Finance Corporation (IFC) ist Teil der<br />

<strong>Welt</strong>bankgruppe und die weltweit größte Kreditquelle für Projekte <strong>im</strong> Privatsektor von Entwicklungsländern.<br />

Quelle: World Bank, 2001b<br />

Ehemalige Prioritäten Prioritäten aus jüngerer Zeit Neue Prioritäten<br />

ÄNDERUNG DER PRIORITÄTEN DER INTERNATIONAL FINANCE CORPORATION<br />

Finanzierung großer Kraftwerke, die<br />

unter garantierten Preisen an ein<br />

staatliches Monopol verkaufen<br />

Hinwendung zu Reformen einzelner<br />

Sektoren, Umweltschutz und Zugang<br />

zu Energie<br />

ÄNDERUNG DER PRIORITÄTEN IN DER FÖRDERUNG DER ÖL- UND GASWIRTSCHAFT<br />

1970er Jahre: Unterstützung öffentlicher<br />

Investitionen<br />

1980er Jahre: Reformen in einzelnen<br />

Sektoren, Liberalisierung, Verbesserung<br />

der Rahmenbedingungen für private<br />

Investitionen sowie aktive Förderung<br />

von Privatinvestitionen<br />

1990er Jahre: Reformen <strong>im</strong> Öl- und Gassektor<br />

von Transformationsländern<br />

ÄNDERUNG DER PRIORITÄTEN IN DER FÖRDERUNG DES BERGBAUS<br />

Bis 1990: Investitionshilfen und technische<br />

Unterstützung für Kredite <strong>zur</strong> Entwicklung<br />

des Bergbauwesens<br />

der 1990er Jahre und vor allem nach der Asienkrise<br />

1997 weiter ab, <strong>im</strong> Jahr 2001 auf ca. 12 Mrd. US-$<br />

oder ca. 6% des Kreditvolumens (Tab. 2.7-2).<br />

Die <strong>Welt</strong>bank strebt für die nächsten 10 Jahre folgende<br />

weltweite energiepolitische Ziele an:<br />

• Steigerung des Anteils der Haushalte mit Zugang<br />

zu moderner Energie von 65% auf 75%;<br />

• Erhöhung des Anteils der Städte mit gesundheitlich<br />

unbedenklicher Luftqualität von 15% auf<br />

30%;<br />

• Zudem soll in den nächsten 10 Jahren der Anteil<br />

der Entwicklungsländer, in denen industrielle<br />

Abnehmer unter mehreren Stromversorgern auswählen<br />

können, von 15% auf 40% steigen, und der<br />

Anteil derjenigen Staaten, in denen die Energiewirtschaft<br />

keine Belastung des Staatshaushalts<br />

darstellt, von 34% auf 50% erhöht werden (World<br />

Bank, 2001b).<br />

Auch wenn die Konkretisierung der Ziele der <strong>Welt</strong>bank<br />

(Tab. 2.7-3) anhand der genannten Indikatoren<br />

begrüßenswert ist, bleibt angesichts der bisherigen<br />

1991–2000: Förderung besserer Rahmenbedingungen<br />

für private Investitionen <strong>im</strong><br />

Bergbau<br />

Privatisierung, Restrukturierung und<br />

Schließung von Minen (Polen,<br />

Rumänien, Russland, Ukraine)<br />

Unterstützung von Reformen <strong>im</strong> Energiesektor<br />

und Förderung von Wettbewerb<br />

Verbesserung des Umweltschutzes bei<br />

der Energiebereitstellung<br />

Versorgung der Menschen ohne Zugang<br />

zu Energie<br />

Stärkere Integration der Aktivitäten in<br />

– Umweltschutz (saubere Brennstoffe,<br />

Gas)<br />

– Soziale Verankerung (best practice,<br />

Partnerschaften)<br />

–Weitere Reformen<br />

(Privatisierung, mehr Wettbewerb)<br />

– Governance (Steuerverwaltung,<br />

Transparenz)<br />

–Finanzierung ausgewählter Sektoren<br />

der Privatwirtschaft<br />

Nachhaltiger Bergbau<br />

Regionale/lokale Entwicklung durch<br />

Privatinvestitionen <strong>im</strong> Bergbau<br />

Bilanz offen, mit welchen Instrumenten die genannten<br />

Ziele erreicht werden sollen. Die rückläufige<br />

Nachfrage nach Krediten der <strong>Welt</strong>bank <strong>im</strong> Energiesektor<br />

deutet darauf hin, dass in den meisten Entwicklungsländern<br />

noch <strong>im</strong>mer erhebliche politische<br />

Vorbehalte gegen eine Restrukturierung oder gar<br />

Privatisierung des Energiesektors bestehen. Daher<br />

wird der Erfolg der <strong>Welt</strong>bank auch weiterhin von der<br />

in den Entwicklungsländern verfolgten Energiepolitik<br />

abhängen.<br />

Entwicklungszusammenarbeit und private<br />

Direktinvestitionen<br />

Das international vereinbarte Ziel, 0,7% des BIP für<br />

Entwicklungszusammenarbeit (Official Development<br />

Assistance, ODA) aufzuwenden, ist weder in<br />

Deutschland (0,27%), noch in der EU (

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