Welt im Wandel: Energiewende zur Nachhaltigkeit - WBGU
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Abbildung 2.4-1<br />
Regionale Verteilung der<br />
Menschen ohne Zugang zu<br />
elektrischem Strom und mit<br />
Abhängigkeit von Biomasse<br />
für die Energieversorgung.<br />
Die unterschiedlichen<br />
Farben kennzeichnen die<br />
Regionen bzw. Länder, auf<br />
die sich die angegebenen<br />
Zahlen beziehen.<br />
Quelle: IEA, 2002c<br />
Unter einem Business-as-usual-Szenario wird mehr<br />
als 60% des Zuwachses der Nachfrage nach Pr<strong>im</strong>ärenergie<br />
zwischen 2000–2030 aus Entwicklungsländern<br />
kommen (IEA, 2002c).<br />
Ein weiteres Problem, das für Entwicklungsländer<br />
spezifisch ist, rückt zunehmend in das Blickfeld der<br />
<strong>Welt</strong>öffentlichkeit: die erhebliche Gesundheitsschädigung<br />
vor allem bei Frauen und Kleinkindern, die<br />
durch die Nutzung von Holz und Dung zum Kochen<br />
und Heizen entsteht (Kasten 4.2-1). 1,6 Mio. Tote<br />
jährlich rechnet die WHO weltweit dem Risikofaktor<br />
Luftverschmutzung in Innenräumen zu, dass sind<br />
mehr als doppelt soviele, wie an den Folgen der Luftverschmutzung<br />
in Städten sterben und nahezu dop-<br />
Abbildung 2.4-2<br />
Pro-Kopf-Energieeinsatz<br />
und der Index menschlicher<br />
Entwicklung (Human<br />
Development Index) für<br />
1991/1992, gewonnen aus<br />
Daten für 100 Länder.<br />
Quelle: Reddy, 2002<br />
Human Development Index (HDI)<br />
1,0<br />
0,8<br />
0,6<br />
0,4<br />
0,2<br />
0<br />
56 96<br />
Energie in den Entwicklungs- und Schwellenländern 2.4<br />
28 8 801<br />
509<br />
575<br />
Mio. Menschen ohne Strom<br />
18 706<br />
713<br />
223 292<br />
Mio. Menschen ausschließlich auf traditionelle Biomasse<br />
zum Kochen und Heizen angewiesen<br />
pelt soviele, wie jährlich der Malaria zum Opfer fallen<br />
(WHO, 2002b). Einkommens- und Technologieentwicklung<br />
allein werden dieses Problem nicht<br />
lösen. Nach Schätzungen der IEA (2002c) wird die<br />
Zahl derer, die mit traditioneller Biomasse kochen<br />
und heizen von derzeit 2,4 Mrd. bis 2030 auf 2,6 Mrd.<br />
Menschen ansteigen.<br />
Die Entwicklungsländer verfolgen keine einheitliche<br />
Energiepolitik. Dennoch lassen sich typische<br />
Muster erkennen:<br />
• Die Nachfrage nach kommerzieller Energie steigt<br />
außer in den ärmsten Entwicklungsländern stärker<br />
an als das BIP. Eine Erhöhung des BIP um<br />
10% führt zu einer Steigerung der kommerziellen<br />
0 50 100 150 200 250 300 350 400<br />
Energienutzung [GJ/Kopf]<br />
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