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Welt im Wandel: Energiewende zur Nachhaltigkeit - WBGU

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22 2 Energiesysteme in Gesellschaft und Wirtschaft<br />

Staatliche F&E-Ausgaben <strong>im</strong><br />

Energiebereich [Mrd. US $ 1995]<br />

8<br />

7<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

+16%<br />

1980 1995<br />

-38%<br />

+11% -33%<br />

-51% -61%<br />

-82%<br />

-64%<br />

-92%<br />

0<br />

a)<br />

Groß-<br />

Japan Schweiz Niederlande Frankreich Kanada Italien Spanien USA Deutschland<br />

britannien<br />

Abbildung 2.3-3<br />

Ausgaben für öffentliche Forschung und Entwicklung (F&E) ausgewählter OECD-Länder <strong>im</strong> Energiebereich <strong>im</strong> Vergleich<br />

der Jahre 1980 und 1995. a) Daten für Frankreich aus dem Jahr 1985.<br />

Quelle: Margolis und Kammen, 1999 (auf der Basis von IEA, 1997)<br />

wurden mit diesem Ziel begründet. Um vor allem in<br />

Krisenzeiten weitgehend unabhängig zu sein, wurden<br />

einhe<strong>im</strong>ische Energievorkommen, meist fossile<br />

Brennstoffe, besonders gefördert. Dies erklärt den<br />

heterogenen Mix der Pr<strong>im</strong>ärenergieträger in den<br />

Industrieländern. Besonders nach der Ölkrise der<br />

1970er Jahre rückte das Ziel der Importunabhängigkeit<br />

verstärkt in den Vordergrund.<br />

Das zweite Ziel der Energiepolitik, die möglichst<br />

preisgünstige Bereitstellung von Energie, wollen<br />

viele Staaten unter anderem durch das Anlegen von<br />

Sicherheitsreserven erreichen. Die Pr<strong>im</strong>ärenergiereserven<br />

(besonders Öl und Kohle) dienen nicht nur<br />

der Versorgungssicherheit, sondern werden auch eingesetzt,<br />

um <strong>Welt</strong>marktpreise zu stabilisieren. Bei der<br />

leitungsgebundenen Energieversorgung wurden<br />

lange Zeit staatliche Investitions- und Preisregulierungen<br />

verwendet, um unwirtschaftliches Investitionsverhalten<br />

zu verhindern und die Verbraucher<br />

vor überhöhten (Monopol)preisen der Energieversorgungsunternehmn<br />

zu schützen. Diese Politik<br />

führte jedoch vielerorts nicht zu der gewünschten<br />

Wirtschaftlichkeit. Nach vergleichsweise positiven<br />

Erfahrungen mit der Liberalisierung in den USA<br />

und Großbritannien leiteten die EU und andere<br />

Industrieländer in den 1990er Jahren ebenfalls eine<br />

Liberalisierung der Strom- und Gasmärkte ein, um<br />

durch mehr Wettbewerb zu Wirtschaftlichkeit und<br />

Preisgünstigkeit zu gelangen (Kap. 2.3.3).<br />

-71%<br />

Umweltverträglichkeit kennzeichnet als drittes<br />

Ziel die Energiepolitik der Industrieländer.Während<br />

Fragen der schonenden Ressourcennutzung und des<br />

Umweltschutzes in den 1970/80er Jahren zunächst<br />

mit der Endlichkeit fossiler Pr<strong>im</strong>ärenergieträger und<br />

der lokalen Luftreinhaltepolitik begründet wurden,<br />

steht mittlerweile in vielen Ländern der Kl<strong>im</strong>aschutz<br />

<strong>im</strong> Vordergrund. Allerdings wird dieses Ziel von den<br />

nationalen Regierungen sehr unterschiedlich<br />

gewichtet. Außerdem haben z. B. die EU und die<br />

USA abweichende Auffassungen darüber, welcher<br />

Stellenwert dem Ausbau erneuerbarer Energien<br />

zukommen soll.<br />

2.3.3<br />

Liberalisierung der Märkte für leitungsgebundene<br />

Energieversorgung<br />

Ausgangslage<br />

Bei der leitungsgebundenen Energieversorgung mit<br />

Elektrizität und Gas bestanden lange Zeit so<br />

genannte wettbewerbliche Ausnahmebereiche, d. h.<br />

die Stromversorgung wurde direkt vom Staat übernommen<br />

oder unterstand einer umfassenden staatlichen<br />

Aufsicht. Die ökonomische Begründung<br />

hierfür ist, dass die Wertschöpfungskette der Stromerzeugung<br />

bei überregionalem Transport und regionaler<br />

Verteilung zu den Endverbrauchern leitungs-

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