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Welt im Wandel: Energiewende zur Nachhaltigkeit - WBGU

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14 1 Einleitung<br />

Szenarien, etwa über die langfristige Struktur des<br />

globalen Energiesystems, wagen sich auch bis 2100<br />

vor. Daraus ergibt sich, dass der vom <strong>WBGU</strong> entwickelte<br />

Instrumentenkatalog nicht als statische Vorgabe<br />

aufgefasst werden darf. Vielmehr sollen die<br />

empfohlenen Maßnahmen das Grundmuster der<br />

Umsteuerung vorgeben, wohl wissend, dass der über<br />

einen solch langen Zeitraum ablaufende Suchprozess<br />

nicht vorhersehbar ist. Aber auch Suchprozesse<br />

müssen angestoßen und gestaltet werden.<br />

Der innovative Beitrag des Gutachtens<br />

Stellungnahmen, Papiere und Gutachten zum Thema<br />

„nachhaltige Energiepolitik“ gibt es in großer Zahl.<br />

Erst Mitte 2002 legte die Enquete-Kommission<br />

„Nachhaltige Energieversorgung unter den Bedingungen<br />

der Globalisierung und der Liberalisierung“<br />

des 14. Deutschen Bundestages ihren Bericht vor.<br />

Mit dem vorliegenden Gutachten – das sich explizit<br />

auf die globale Ebene konzentriert – wurde in vierfacher<br />

Hinsicht ein neuer Weg beschritten:<br />

1. Die beiden übergreifenden Ziele „Kl<strong>im</strong>aschutz“<br />

und „Überwindung der Energiearmut“ werden<br />

gleichgewichtig behandelt und Wege <strong>zur</strong> Auflösung<br />

von Zielkonflikten gesucht. Die globale<br />

<strong>Energiewende</strong> wird auch unter Berücksichtigung<br />

des Rechts der Entwicklungsländer auf Entwicklung<br />

diskutiert.<br />

2. Um einen Weg <strong>zur</strong> Transformation der globalen<br />

Energiesysteme zu weisen, best<strong>im</strong>mt der <strong>WBGU</strong>,<br />

welche Eigenschaften ein solcher Pfad haben<br />

muss, um nachhaltig zu sein. Dazu werden so<br />

genannte „Leitplanken“ definiert, also jene Schadensgrenzen,<br />

deren Verletzung heute oder in<br />

Zukunft intolerable Folgen mit sich brächte. Leitplanken<br />

sind keine Ziele, sondern Min<strong>im</strong>alanforderungen,<br />

die <strong>im</strong> Sinn der <strong>Nachhaltigkeit</strong> erfüllt<br />

werden müssen. Hieraus leitet sich das <strong>Nachhaltigkeit</strong>sverständnis<br />

des <strong>WBGU</strong> ab: die Leitplanken<br />

begrenzen den nachhaltigen Handlungsraum.<br />

3. Mit Hilfe der Leitplanken wird ein Korridor für<br />

eine nachhaltige Energiepolitik best<strong>im</strong>mt und bis<br />

2050 ein Fahrplan für eine globale <strong>Energiewende</strong><br />

entwickelt. Der <strong>WBGU</strong> versteht eine solche Entwicklung<br />

als Suchprozess, denn niemand ist in der<br />

Lage, zukünftige Entwicklungen hinreichend<br />

genau zu prognostizieren. Dennoch wird mit dem<br />

<strong>im</strong> Transformationsfahrplan enthaltenen konkreten<br />

Zeitplänen und Zielen ein Vorschlag gemacht,<br />

wo die zentralen politischen Umsteuerungen<br />

national und international vorgenommen werden<br />

müssen.<br />

4. Die Empfehlungen sind anschlussfähig an laufende<br />

Politikprozesse. Es werden konkrete Eingriffsmöglichkeiten<br />

und Alternativen aufgezeigt.<br />

Diese Empfehlungen sind für politische Entscheidungsträger<br />

zusammenfassend dargestellt.<br />

Die Transformation der Energiesysteme ist eine Herkulesaufgabe<br />

und gleicht einer neuen industriellen<br />

Revolution. Das Gutachten zeigt warum, und was zu<br />

tun ist.

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