Welt im Wandel: Energiewende zur Nachhaltigkeit - WBGU
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Kilowattstunde (kWh): Gebräuchliches Maß für<br />
Energie. Für größere Anlagen wird die Energie oft<br />
in Megawattstunden (MWh) pro Jahr angegeben.<br />
Kioto-Mechanismen: Im ↑Kioto-Protokoll vorgesehene<br />
sog. flexible Mechanismen, wie z. B. ↑Emissionshandel,<br />
↑Clean Development Mechanism<br />
(CDM) und ↑Joint Implementation (JI). Sie erlauben<br />
eine Anrechnung von Emissionsreduktionen,<br />
die außerhalb des verpflichteten Landes erzielt<br />
werden.<br />
Kioto-Protokoll <strong>zur</strong> Kl<strong>im</strong>arahmenkonvention: Völkerrechtliches<br />
Abkommen, in dem Reduktionsziele<br />
für Treibhausgasemissionen von entwickelten<br />
Ländern sowie wichtige Durchführungsmodalitäten<br />
festgelegt sind. Es wurde <strong>im</strong> Jahr 1997 bei<br />
der 3. Vertragsstaatenkonferenz der ↑Kl<strong>im</strong>arahmenkonvention<br />
(UNFCCC) in Kioto, Japan verabschiedet.<br />
Die ↑Anlage-B-Länder sind danach<br />
verpflichtet, die Emissionen best<strong>im</strong>mter ↑Treibhausgase<br />
um rund 5% gegenüber dem Basisjahr<br />
1990 in der Verpflichtungsperiode 2008–2012 zu<br />
reduzieren. Das Kioto-Protokoll ist noch nicht in<br />
Kraft getreten, da die angekündigte Ratifikation<br />
Russlands noch aussteht. Die USA haben <strong>im</strong> März<br />
2003 erklärt, das Protokoll nicht ratifizieren zu<br />
wollen.<br />
Kl<strong>im</strong>arahmenkonvention (UNFCCC): Das Rahmenübereinkommen<br />
über Kl<strong>im</strong>aänderungen wurde<br />
1992 beschlossen und trat 1994 in Kraft. Das<br />
Hauptziel der Konvention ist die „Stabilisierung<br />
der Treibhausgaskonzentrationen in der Atmosphäre<br />
auf einem Niveau, das eine gefährliche<br />
anthropogene Störung des Kl<strong>im</strong>asystems verhindert.<br />
Ein solches Niveau sollte innerhalb eines<br />
Zeitraums erreicht werden, in dem sich die Ökosysteme<br />
auf natürliche Weise den Kl<strong>im</strong>aänderungen<br />
anpassen können, die Nahrungsmittelerzeugung<br />
nicht bedroht wird und die wirtschaftliche<br />
Entwicklung auf nachhaltige Weise fortgeführt<br />
werden kann“. Im 1997 verabschiedeten ↑Kioto-<br />
Protokoll wurden verbindliche Reduktionen der<br />
Treibhausgasemissionen vereinbart.<br />
Kl<strong>im</strong>asensitivität: Erwärmung der oberflächennahen<br />
Temperatur in °C bei Verdopplung der vorindustriellen<br />
CO 2 -Konzentration in der Atmosphäre<br />
von 280 auf 560 ppm. Der ↑IPCC gibt die Bandbreite<br />
der K. ohne besten Schätzwert mit 1,5–<br />
4,5 °C an.<br />
Kl<strong>im</strong>awandel: Statistisch signifikante Veränderung<br />
des mittleren Zustands des Kl<strong>im</strong>as oder seiner<br />
Variabilität, die für eine längere Periode (meist<br />
Dekaden) anhält.<br />
Kohlendioxid (CO 2 ): Natürlich vorkommendes Gas<br />
und Produkt der Verbrennung fossiler Energieträger<br />
und von Biomasse. Emittiert wird CO 2 aber<br />
beispielsweise auch bei Entwaldung und anderen<br />
Glossar 9<br />
Landnutzungsänderungen sowie während industrieller<br />
Prozesse wie z. B. der Zementherstellung.<br />
Kohlenstoffintensität: Kohlendioxidemissionen pro<br />
Pr<strong>im</strong>ärenergieeinsatz.<br />
Kommission für Nachhaltige Entwicklung (CSD):<br />
Kommission des Wirtschafts- und Sozialrats der<br />
Vereinten Nationen, die 1992 als zentrales Forum<br />
für den Rio-Folgeprozess eingesetzt wurde. Sie<br />
überwacht und unterstützt die Umsetzung der auf<br />
der UN-Konferenz über Umwelt und Entwicklung<br />
1992 in Rio de Janeiro verabschiedeten<br />
AGENDA 21.An der jährlich tagenden CSD nehmen<br />
neben Regierungen und internationalen<br />
Organisationen auch mehr als 1.000 Nichtregierungsorganisationen<br />
teil.<br />
Kraft-Wärme-Kopplung (KWK): In Anlagen mit<br />
Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) wird aus dem<br />
eingesetzten Brennstoff nicht nur Strom erzeugt,<br />
sondern gleichzeitig auch die Abwärme genutzt.<br />
Die dabei anfallende Wärme wird beispielsweise<br />
als Heizungswärme eingesetzt (z. B. Fernwärme).<br />
In der Industrie kann sie für wärmeabhängige<br />
Produktionsprozesse genutzt werden.<br />
Lachgas (N 2 O): Langlebiges Treibhausgas, das vor<br />
allem durch den Einsatz von Stickstoffdüngern in<br />
der Landwirtschaft und durch die Verbrennung<br />
von Biomasse und fossilen Brennstoffen freigesetzt<br />
wird.<br />
Leistung: Leistung ist Energie pro Zeiteinheit. Elektrische<br />
Leistung wird in Watt (W), Kilowatt (kW),<br />
Megawatt (MW) usw. gemessen.<br />
Leitplanke: Leitplanken grenzen den Entwicklungsraum<br />
des Mensch-Umwelt-Systems von den<br />
Bereichen ab, die unerwünschte oder gar katastrophale<br />
Entwicklungen repräsentieren und<br />
daher vermieden werden müssen. Nachhaltige<br />
Entwicklungspfade verlaufen innerhalb des durch<br />
die Leitplanken definierten Korridors.<br />
Lernkurve: Senkung der spezifischen Produktionskosten<br />
bei steigender kumulierter Produktion.<br />
Liberalisierung: Allgemeine Bezeichnung für die<br />
Auflösung ehemals monopolistischer Strukturen<br />
und die Einführung von marktwirtschaftlichen<br />
Bedingungen, d. h. Wettbewerb. In Deutschland<br />
hat das neue Energiewirtschaftsgesetz vom April<br />
1998 dazu geführt, dass die Gebietsmonopole der<br />
Stromwirtschaft aufgehoben wurden. Seitdem<br />
kann der Verbraucher seinen Stromversorger frei<br />
wählen.<br />
Mengenlösung: Oberbegriff für die Förderung<br />
erneuerbarer Energien aufgrund einer staatlichen<br />
Mengenvorgabe (Mindestmenge oder Mindestanteil<br />
für den Einsatz erneuerbarer Energieträger,<br />
die in einem best<strong>im</strong>mten Zeitraum umgesetzt<br />
werden müssen).Als mengenbasierte Instrumente<br />
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