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Welt im Wandel: Energiewende zur Nachhaltigkeit - WBGU

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festgelegt. Auch die Weitergabe der Reduktionspflichten<br />

von Ländern an Unternehmen ist möglich.<br />

Endenergie: Energie, die nach der Umwandlung der<br />

↑Pr<strong>im</strong>ärenergie in ↑Sekundärenergie und nach<br />

dem Transport zum Endverbraucher in nutzbarer<br />

Form <strong>zur</strong> Verfügung steht (z. B. Briketts, elektrischer<br />

Strom aus der Steckdose, Benzin an der<br />

Tankstelle). Die Endenergie ist die dritte Stufe der<br />

Energieflusskette von ↑Pr<strong>im</strong>är- über ↑Sekundärzu<br />

↑Nutzenergie.<br />

Energie: Als Energie wird die Fähigkeit eines Systems<br />

bezeichnet, Arbeit zu verrichten. Man unterscheidet<br />

z. B. chemische, mechanische und elektrische<br />

Energie sowie Wärme.<br />

Energiearmut: Energiearmut umfasst den Mangel an<br />

ausreichenden Wahlmöglichkeiten be<strong>im</strong> Zugang<br />

zu erschwinglichen, zuverlässigen, qualitativ hochwertigen,<br />

sicheren, gesundheitlich unbedenklichen<br />

und umweltschonenden Energiedienstleistungen<br />

<strong>zur</strong> Deckung der Grundbedürfnisse. Länder<br />

mit verbreiteter Energiearmut zeichnen sich<br />

in der Regel durch große Entwicklungsprobleme<br />

aus. Von Energiearmut betroffen sind rund 2,4<br />

Mrd. Menschen, die auf traditionelle Biomassenutzung<br />

angewiesen sind. 1,6 Mrd. Menschen<br />

haben keinen Zugang zu Elektrizität.<br />

Energie-Charta-Vertrag: Das aus der Europäischen<br />

Energie Charta von 1991 hervorgegangene Übereinkommen<br />

trat 1998 in Kraft. 46 Staaten, überwiegend<br />

aus Europa und Zentralasien, haben das<br />

Abkommen ratifiziert (Stand 11.09.2002). Ziel ist<br />

die Förderung des Wirtschaftswachstums durch<br />

Liberalisierung von Investitionen und Handel.<br />

Zudem wurden für den Bereich der Auslandsinvestitionen<br />

und des Energietransports Mindeststandards<br />

vereinbart. Umweltaspekte der Energiepolitik<br />

wurden in einem rechtlich unverbindlichen<br />

Protokoll vertieft (Protokoll <strong>zur</strong> Energie<br />

Charta über Energieeffizienz und verwandte<br />

Umweltaspekte, PEEREA).<br />

Energiedienstleistung: Eigentlicher Nutzen, der mit<br />

dem Einsatz von ↑Nutzenergie erzielt wird: eine<br />

hell beleuchtete Arbeitsfläche, gekühlte Lebensmittel,<br />

saubere Wäsche, der Transport von Gütern<br />

von einem Ort zum anderen usw. Für den Wert der<br />

Energiedienstleistung ist dabei die eingesetzte<br />

Energiemenge unerheblich (z. B. ist die Lichtqualität<br />

wichtig, nicht der Stromverbrauch, die Fahrt<br />

zum Zielort, nicht der Benzinverbrauch).<br />

Energieeffizienz: Technische Effizienz von Endnutzungsgeräten<br />

(beispielsweise Haushaltsgeräten)<br />

oder Anlagen (beispielsweise Kraftwerken), meistens<br />

quantifiziert durch ihren Wirkungsgrad bei<br />

der Energieumwandlung.<br />

Glossar 9<br />

Energieeinsatz: Er entspricht dem häufig gebrauchten,<br />

aber streng genommen nicht richtigen „Energieverbrauch“<br />

und bezeichnet aufgewandte Energie.<br />

Energieintensität: Energieeinsatz pro damit erzieltem<br />

↑Bruttoinlandsprodukt (Kehrwert der<br />

↑Energieproduktivität).<br />

Energiemix: Kombination verschiedener Energieträger<br />

<strong>zur</strong> Energieversorgung.<br />

Energieproduktivität: ↑Bruttoinlandsprodukt pro<br />

dafür benötigtem ↑Energieeinsatz. Im Unterschied<br />

<strong>zur</strong> ↑Energieeffizienz kann die Energieproduktivität<br />

nicht nur mit der technischen Effizienz<br />

steigen, sondern auch durch strukturelle<br />

Veränderungen in Energiesystemen (beispielsweise<br />

Übergang von Kohle- zu effizienteren Gaskraftwerken),<br />

ökonomische Strukturveränderungen<br />

hin zu weniger energieintensiven Produkten<br />

und Dienstleistungen, veränderte Energienutzungsmuster<br />

oder Änderung von Lebensstilen.<br />

Energieträger: Stoffe oder Medien, die Energie in<br />

einer wirtschaftlich nutzbaren Form enthalten. Es<br />

werden z. B. fossile (Kohle, Erdöl, Erdgas), regenerative<br />

oder erneuerbare (Biomasse, Erdwärme,<br />

Sonne,Wind,Wasser) sowie nukleare (Uran) ↑Pr<strong>im</strong>ärenergieträger<br />

unterschieden.<br />

Entwicklungspartnerschaften (PPP: Public-Private<br />

Partnerships): In Entwicklungspartnerschaften<br />

kooperieren private Unternehmen und staatliche<br />

Entwicklungszusammenarbeit bei der Realisierung<br />

von Projekten, die entwicklungspolitische<br />

Ziele verfolgen und gleichzeitig einen betriebswirtschaftlichen<br />

Nutzen für die beteiligten Unternehmen<br />

erbringen. Diese Art der Kooperation mit<br />

der Wirtschaft hat aus Sicht der Entwicklungszusammenarbeit<br />

den Vorteil, durch die Beteiligung<br />

privater Unternehmen kostengünstig, effizient<br />

und in ihrer Wirkung auch nachhaltig zu sein.<br />

Erdwärme: ↑Geothermie.<br />

Erneuerbare Energieträger: Hierzu gehört die Energie<br />

von Sonne, Wasser, Wind, Gezeiten, moderner<br />

Biomasse und Erdwärme. Ihr Potenzial ist in der<br />

Summe <strong>im</strong> Prinzip unbegrenzt oder regenerierbar<br />

und CO 2 -frei bzw. -neutral.<br />

Fossile Brennstoffe: Brennstoffe auf Kohlenstoffbasis<br />

aus fossilen Kohlenstofflagerstätten, einschließlich<br />

Kohle, Erdöl und Erdgas. Durch ihre<br />

Verbrennung wird Kohlendioxid freigesetzt, das<br />

hauptverantwortlich für den anthropogenen<br />

Treibhauseffekt ist.<br />

Geothermie (oder Erdwärme): Wärme aus dem<br />

Erdinneren, die an die Erdoberfläche dringt bzw.<br />

dort genutzt werden kann.<br />

Global Environment Facility: ↑Globale Umweltfazilität.<br />

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