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Welt im Wandel: Energiewende zur Nachhaltigkeit - WBGU

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248 9 Glossar<br />

etwa einem Drittel Kohlendioxid (CO 2 ) freigesetzt.<br />

Dabei ist das Methangas der energetisch<br />

nutzbare Anteil des Biogases. Biogas hat einen<br />

hohen Heizwert (25 MJ pro m 3 ).<br />

Biomasse: Umfasst die organischen Substanzen der<br />

belebten Natur, entweder als lebende oder als tote<br />

Biomasse (z. B. Brennholz, Holzkohle und Dung).<br />

Wichtige Umwandlungsprodukte von Biomasse<br />

sind ↑Biogas und ↑Biotreibstoff. In Entwicklungsländern<br />

dominiert die ↑traditionelle Biomassenutzung.<br />

Biotreibstoffe: Flüssige Brennstoffe wie Biodiesel<br />

und Bioethanol, die aus der Konversion von ↑Biomasse<br />

stammen.<br />

Brennstoffzelle (BZ): In einer Brennstoffzelle wird<br />

chemische Energie direkt in elektrische Energie<br />

umgewandelt, d. h. ohne thermischen Zwischenschritt.<br />

Der ideale Energieträger ist Wasserstoff,<br />

der beispielsweise aus regenerativ erzeugtem<br />

Strom oder durch Reformierung fossiler Energieträger<br />

oder von Biomasse gewonnen werden<br />

kann. Es werden derzeit elektrische Wirkungsgrade<br />

zwischen 30% und 50% erreicht, zukünftig<br />

bis zu 60%. Emittiert wird lediglich Wasserdampf.<br />

Bei BZ gibt es verschiedene Ausführungen, z. B.<br />

die <strong>im</strong> Niedertemperaturbereich zwischen 50–<br />

100 °C arbeitende Polymermembran-BZ<br />

(PEMFC), die insbesondere für den mobilen Einsatz<br />

vorgesehen ist; <strong>im</strong> Mitteltemperaturbereich<br />

um 650 °C die Schmelzkarbonat-BZ (MCFC) und<br />

<strong>im</strong> Hochtemperaturbereich zwischen 800–<br />

1.000 °C die Oxidkeramik-BZ (SOFC).<br />

Bruttoinlandsprodukt (BIP): Ist gleich der Summe<br />

aller Erwerbs- und Vermögenseinkommen, die in<br />

der Berichtsperiode während der Produktion <strong>im</strong><br />

Inland entstanden sind, zuzüglich der Abschreibungen<br />

und der (um die Subventionen verminderten)<br />

Produktions- und Importabgaben.<br />

Clean Development Mechanism (CDM): Einer der<br />

mit dem ↑Kioto-Protokoll eingeführten ↑Kioto-<br />

Mechanismen, der es einem Investor aus einem<br />

Industrieland ermöglicht, emissionsreduzierende<br />

Projekte in einem Entwicklungs- oder Schwellenland<br />

durchzuführen. Die Treibhausgasreduktionen<br />

aus dem Projekt werden dem Industrieland<br />

gutgeschrieben.<br />

CO 2 -Speicherung (auch Sequestrierung): Die durch<br />

den Menschen betriebene Speicherung von Kohlenstoff<br />

aus der Atmosphäre in terrestrischen<br />

Ökosystemen, geologischen Formationen oder <strong>im</strong><br />

Ozean. Durch neue technische Verfahren kann<br />

beispielsweise das bei Verbrennungsprozessen<br />

entstehende ↑Kohlendioxid abgetrennt, eventuell<br />

verflüssigt und in unterirdische Lager wie etwa<br />

ausgeförderte Gas- und Ölfelder gepumpt werden.<br />

Daneben findet eine natürliche Kohlenstoff-<br />

speicherung in der Vegetation statt, in der Kohlenstoffdioxid<br />

als ↑Biomasse über längere Zeiträume<br />

gespeichert wird.<br />

Commission on Sustainable Development (CSD):<br />

↑Kommission für Nachhaltige Entwicklung.<br />

Contracting: Finanzierungsmodell, mit dem die<br />

Investitionskosten für Energiesparmaßnahmen<br />

oder neue Energieerzeugungsanlagen aus den<br />

eingesparten Energiekosten refinanziert werden.<br />

Der Contracting-Geber, z. B. eine Privatfirma<br />

oder ein kommunaler Energieversorger, realisiert<br />

Maßnahmen, die den Energiebedarf eines Gebäudes<br />

oder einer Anlage vermindern. Dazu investiert<br />

er in neue Technik oder dämmt z. B. das<br />

Gebäude. Dem Contracting-Nehmer, etwa einer<br />

Kommune, die selbst nicht über das erforderliche<br />

Kapital oder Wissen verfügt, wird in einem Vertrag<br />

ein gewisser Prozentsatz an Energie- und<br />

somit Kosteneinsparung zugesichert. Die restliche<br />

Einsparung ist der Gewinn des Contracting-<br />

Gebers, der sich be<strong>im</strong> Anlagen-Contracting auch<br />

um den Betrieb und die Wartung der Anlagen<br />

kümmert.<br />

Demand Side Management (DSM): Freiwilliges<br />

Steuerungs- und Planungsinstrument <strong>zur</strong> Erschließung<br />

von Effizienzpotenzialen auf der<br />

Nachfrageseite durch die Vorgabe ökonomischer<br />

Anreize (z. B. in Form eines Lastmanagements<br />

mit Hilfe variabler Tarifstrukturen).<br />

Deregulierung: Abbau von ↑Regulierung.<br />

Disability Adjusted Life Years (DALYs): ein Indikator<br />

für die gesamte Krankheitslast einer Bevölkerung,<br />

der frühzeitigen Tod, Krankheit und Behinderung<br />

umfasst.<br />

Einspeisevergütung: Entgelte, die Stromerzeuger für<br />

den ins öffentliche Stromnetz eingespeisten Strom<br />

erhalten, z. B. aus der Nutzung ↑erneuerbarer<br />

Energieträger. Die Einspeisevergütung beeinflusst<br />

maßgeblich die Wirtschaftlichkeit der<br />

stromerzeugenden Anlagen. Sie wird in der Regel<br />

zeitlich degressiv gestaltet.<br />

Emissionshandel (auch Zertifikatehandel): Ökonomisches<br />

Instrument <strong>zur</strong> kosteneffizienten<br />

Beschränkung oder Reduktion umweltschädigender<br />

Emissionen. Den Verursachern der Emissionen<br />

werden Reduktionsziele auferlegt, die sie entweder<br />

selber erfüllen oder von anderen Verursachern<br />

ganz oder teilweise erfüllen lassen können.<br />

Dazu können die Reduktionsverpflichtungen<br />

unter den Handelsteilnehmern gehandelt werden,<br />

so dass sich eine kostenopt<strong>im</strong>ale Verteilung der<br />

festgelegten Gesamtreduktion ergibt. Im ↑Kioto-<br />

Protokoll ist dieses Instrument unter den sog.<br />

↑Kioto-Mechanismen auf der Staatenebene für<br />

die ↑Anlage-B-Länder eingeführt. Die Emissionsreduktionsverpflichtungen<br />

sind dort ebenfalls

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