06.12.2012 Aufrufe

Welt im Wandel: Energiewende zur Nachhaltigkeit - WBGU

Welt im Wandel: Energiewende zur Nachhaltigkeit - WBGU

Welt im Wandel: Energiewende zur Nachhaltigkeit - WBGU

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

156 5 Die <strong>WBGU</strong>-Transformationsstrategie<br />

derung moderner Energieformen und effizienter<br />

Energienutzung in Entwicklungs-, Schwellen- und<br />

Transformationsländern (Kap. 5.2.3) sind daher von<br />

zentraler Bedeutung.<br />

5.2.1.3<br />

Fazit<br />

Ökologische Finanzreformen sind eine wichtige<br />

Komponente <strong>im</strong> Maßnahmenbündel <strong>zur</strong> Transformation<br />

von Energiesystemen hin zu globaler <strong>Nachhaltigkeit</strong>.An<br />

oberster Stelle muss dabei die Internalisierung<br />

externer Kosten fossiler und nuklearer<br />

Energieformen stehen, da sie eine wichtige Voraussetzung<br />

dafür ist, dass nachhaltige Energieformen,<br />

die heutzutage in der Regel durch sehr viel geringere<br />

negative Externalitäten, aber höhere Marktpreise<br />

gekennzeichnet sind, eine Durchsetzungschance<br />

bekommen.Als Instrumente zum Nachteilsausgleich<br />

bieten sich Abgaben für fossile und nukleare Energieformen<br />

wegen ihrer ökologischen Lenkungswirkungen<br />

und gegebenenfalls eine vorübergehend<br />

zweckgebundene Verwendung der resultierenden<br />

Einnahmen an. In den OECD-Ländern sollte bis<br />

2020, langfristig global, eine ökologische Finanzreform<br />

realisiert werden.<br />

Neben der Internalisierung erscheint ein Abbau<br />

der nach wie vor vorhandenen Subventionen für fossile<br />

und nukleare Energieträger unverzichtbar. Fossile<br />

und nukleare Energieformen sollen also nicht<br />

mehr gefördert, sondern sogar – <strong>im</strong> Ausmaß der<br />

negativen Externalitäten – fiskalisch belastet werden.<br />

Ökologische Finanzreformen werden zu einer<br />

Verteuerung fossiler und nuklearer Energieträger<br />

führen und damit deren Anteil am globalen Energie-<br />

mix <strong>zur</strong>ückdrängen. Der Anteil erneuerbarer Energien<br />

wird folglich ansteigen. Dieser Anstieg wird<br />

jedoch deutlich unter der angestrebten Erhöhung<br />

auf 20% bzw. 50% liegen. Der <strong>WBGU</strong> empfiehlt<br />

daher einen aktiven Ausbau erneuerbarer Energien.<br />

Während ökologische Finanzreformen zunächst vor<br />

allem in Industrieländern verwirklicht werden dürften,<br />

sind die <strong>im</strong> nächsten Kapitel behandelten Maßnahmen<br />

auch in Entwicklungs-, Schwellen und Transformationsländern<br />

umsetzbar.<br />

5.2.2<br />

Fördermaßnahmen<br />

5.2.2.1<br />

Förderung erneuerbarer Energien<br />

Die Grundidee<br />

Erneuerbare Energien decken weltweit bisher nur<br />

einen geringen Anteil des Pr<strong>im</strong>ärenergiebedarfs. In<br />

den Ländern der OECD wird ihr Anteil auf 4%<br />

geschätzt, vor allem aus Wasserkraft und Windenergie<br />

(Kap. 2.3). Direkte Fördermaßnahmen für regenerative<br />

Energien können z. B. staatliche Direktzahlungen<br />

an die betreffenden Akteure, die Befreiung<br />

von Steuerlasten, eine staatliche Finanzierung von<br />

Forschung und Entwicklung oder von Maßnahmen<br />

<strong>zur</strong> Markteinführung sein. In den Industrieländern<br />

sind unterschiedliche Fördermaßnahmen zu finden<br />

(Tab. 5.2-1). Die derzeit schwächste Form der Förderung<br />

existiert in den USA, wo Ausgaben für F&E-<br />

Projekte <strong>zur</strong> Kommerzialisierung erneuerbarer<br />

Energien mit Steuergutschriften für Kraftwerksbetreiber,<br />

die erneuerbare Energien einsetzen, kombi-<br />

Tabelle 5.2-1<br />

Übersicht der politischen Instrumente für den Umweltschutz einzelner Industrieländer. X vorhanden, P in Planung.<br />

Quelle: modifiziert nach Espey, 2001<br />

Preissteuerung Mengensteuerung Förderprogramme<br />

Subventionen<br />

für<br />

erneuerbare<br />

Energien<br />

Besteuerung<br />

fossiler<br />

Energieträger<br />

Einspeisevergütungen<br />

Politische EmissionsAusschreiZielvorgaben in Form<br />

quantitativer<br />

Ziele<br />

handelbungen Quoten-<br />

modell<br />

Staatliche<br />

F&E<br />

Deutschland X X X X X X<br />

Dänemark X X X X X P X<br />

Frankreich X X X X X X X<br />

Großbritannien X X X X X P X X<br />

Niederlande X X X X X X X<br />

Schweden X X X X P P X X<br />

Spanien X X X X<br />

USA X X X P X<br />

EU (Rahmensetzung)<br />

X X P X X<br />

Markteinführung

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!